2009 August – BEIGEWUM

Archiv für August 2009


§ 278a StGB: Ein Angriff auf die Zivilgesellschaft

27. August 2009 – 15:23 Uhr

Am 21. Mai 2008 stürm­ten Spe­zi­al­ein­hei­ten der Poli­zei gegen ca. 6:00 Uhr min­des­tens 24 Woh­nun­gen bzw. Ver­eins­lo­ka­le von Tierrechtsaktivist_​innen in Wien und ande­ren Orten in Öster­reich. Vie­le der Bewohner_​innen wur­den mit gezo­ge­nen Waf­fen aus dem Schlaf gerissen.

Begrün­dung für die Haus­durch­su­chun­gen ist der Vor­wurf der “Bil­dung einer kri­mi­nel­len Orga­ni­sa­ti­on” gemäß §278a StGB, sowie ver­schie­de­ne Straf­tat­be­stän­de wie Sach­be­schä­di­gun­gen, Brand­stif­tun­gen etc.

§278a StGB stellt die Grün­dung oder Betei­li­gung an einer sog. „kri­mi­nel­len Orga­ni­sa­ti­on“ unter Stra­fe. Die­se muss “eine grö­ße­re Zahl von Per­so­nen“ umfas­sen, län­ge­re Zeit bestehen und auf die „wie­der­keh­ren­de und geplan­te Bege­hung schwer­wie­gen­der straf­ba­rer Hand­lun­gen“ aus­ge­rich­tet sein. . Ein­ge­führt wur­de der Para­graph zur Bekämp­fung der grenz­über­schrei­ten­den orga­ni­sier­ten Kri­mi­na­li­tät – ins­be­son­de­re des Han­dels mit Men­schen, Dro­gen, Falsch­geld, radio­ak­ti­ven Stof­fen oder Waf­fen – die durch ihre Tätig­keit „eine Berei­che­rung in gro­ßem Umfang oder erheb­li­chen Ein­fluß auf Poli­tik oder Wirt­schaft anstrebt“.

Die U‑Haft für die ver­haf­te­ten Tierrechtsaktivist_​innen wur­de mehr­mals mit der Begrün­dung von Ver­dun­ke­lungs- und Tat­be­ge­hungs­ge­fahr ver­län­gert. Nach 105 Tagen Haft und unzäh­li­gen glo­ba­len Soli­da­ri­täts­be­kun­dun­gen wie Demons­tra­tio­nen, Tier­be­frei­un­gen, Klet­ter­ak­tio­nen, etc. befin­den sich die Aktivist_​innen end­lich wie­der auf frei­em Fuß.

Am 11. August 2009 wur­de bekannt, dass ein Straf­an­trag gegen 10 der ehe­mals inhaf­tier­ten Tierrechtsaktivist_​innen am Gericht Wie­ner Neu­stadt liegt, damit ist klar, dass es zu einem Pro­zess gegen sie kom­men wird. Die Ermitt­lun­gen gegen sie und wei­te­re Aktivist_​innen wer­den wegen zusätz­li­cher Vor­wür­fe trotz­dem wei­ter geführt.

So gibt es erst­ma­lig Details aus den Straf­an­trä­gen gegen 10 Tierrechtler_​innen: Vor­ge­wor­fen wird den Beschul­dig­ten vor allem Akti­vi­tä­ten zur För­de­rung der Zie­le der ver­meint­li­chen kri­mi­nel­len Orga­ni­sa­ti­on, so etwa die „Anmel­dung von Demons­tra­tio­nen“ gegen den Ver­kauf von Echt­pelz­pro­duk­ten, das Hal­ten von öffent­lich zugäng­li­chen Vor­trä­gen, das Ver­fas­sen von Arti­keln für Zeit­schrif­ten oder Recher­chen zu Pelz­ver­kauf und Tier­hal­tung. Ver­folgt wird also ganz all­täg­li­che und bis jetzt lega­le Arbeit von NGO‚s und ande­ren poli­ti­schen Grup­pen. Kon­kre­te Straf­ta­ten sol­len fast aus­schließ­lich von „unbe­kann­ten Mittäter_​innen“ began­gen wor­den sein. Kon­takt hat­ten die Beschul­dig­ten zu die­sen „Mittäter_​innen“ laut Straf­an­trag „zu unbe­kann­ter Zeit an unbe­kann­tem Ort“.

Über zwei Jah­re mas­sivs­te Ermitt­lun­gen waren offen­bar vor allem auf das öffent­li­che, poli­ti­sche und lega­le Enga­ge­ment von Per­so­nen und Ver­ei­nen fokus­siert. Wovor bereits seit lan­gem gewarnt wird, dass die Anwen­dung von Orga­ni­sa­ti­ons-Para­gra­phen wie die­sem der Kri­mi­na­li­sie­rung und Über­wa­chung von poli­ti­schen Bewe­gun­gen Tür und Tor öff­net, hat sich bestätigt.

Wei­te­re Hin­ter­grün­de zu die­sem Fall fin­den sich auf der Home­page http://antirep2008.lnxnt.org/ Dort wird auch um finan­zi­el­le Unter­stüt­zung zur Bewäl­ti­gung der Kos­ten die für die Anwält_​innen anfal­len gebe­ten. Ers­ten Schät­zun­gen zufol­ge belau­fen sich die­se auf meh­re­re 10.000 Euro pro Person.

Kon­to­num­mer: 01910815837, Bank­leit­zahl: 14 000
Kon­to­in­ha­be­rin: Grün­al­ter­na­ti­ve Jugend Wien, Zweck (wich­tig, bit­te auf jeden Fall ange­ben!): Anti­rep 2008
IBAN: AT451400001910815837, BIC: BAWAATWW

Getrof­fen hat es weni­ge, gemeint sind wir alle! Dar­um hier der Appell, aktiv zu wer­den, Soli­da­ri­täts­ak­tio­nen zu star­ten und auf das Soli­kon­to zu spenden!

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Blame it on the government

24. August 2009 – 9:14 Uhr

Schreibt Paul Krug­man:

The asto­nis­hing thing about the cur­rent poli­ti­cal sce­ne is the extent to which not­hing has changed.“

Was lei­der abzu­se­hen war. Sehen wir von den Wahn­sin­nig­kei­ten in der aktu­el­len Gesund­heits­re­form­de­bat­te in den USA mal ab: Es zeigt sich doch recht deut­lich, dass die Stra­te­gie, die gro­ßen Refor­men durch mas­si­ves Stüt­zen der Vor­macht­stel­lung der Finanz­märk­te nicht funk­tio­niert. Die Finanz­in­sti­tu­te brum­men zwar fürs ers­te wie­der; aber die öffent­li­che Mei­nung spielt nicht mehr mit. Was selt­sa­me Blü­ten treibt, unter ande­rem, dass die Jour­na­lis­ten beim erz­li­be­ra­len Eco­no­mist zu den Ver­tei­di­gern einer Reform wer­den, die von vie­len als „sozia­lis­tisch“ denun­ziert wird.

Und iro­ni­scher­wei­se lässt sich dazu nur sagen: Bla­me it on the government. Noch­mals Krug­man:

I don’t know if admi­nis­tra­ti­on offi­cials rea­li­ze just how much dama­ge they’ve done them­sel­ves with their kid-gloves tre­at­ment of the finan­cial indus­try, just how bad­ly the specta­cle of government sup­por­ted insti­tu­ti­ons paying giant bonu­ses is play­ing. But I’ve had many con­ver­sa­ti­ons with peop­le who voted for Mr. Oba­ma, yet dis­miss the sti­mu­lus as a total was­te of money. When I press them, it turns out that they’re real­ly angry about the bai­louts rather than the sti­mu­lus — but that’s a dis­tinc­tion lost on most voters.“

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Die Banker, die Manager, die Boni und die Staatshilfe: Ein Dreigroschenopern-Roman

14. August 2009 – 16:19 Uhr

In Ber­tolt Brechts Thea­ter­mori­tat von Die­ben, Bett­lern und der fei­nen Gesell­schaft (1) ist Moral eine heuch­le­ri­sche, der Bour­geoi­sie vor­be­hal­te­ne Kate­go­rie; gesell­schaft­li­cher Zusam­men­halt exis­tiert fak­tisch nicht. Dort fragt Mackie Mes­ser rhe­to­risch „Was ist ein Diet­rich gegen eine Aktie? Was ist ein Ein­bruch in eine Bank gegen die Grün­dung einer Bank?“ Berech­tig­te Fra­gen, die sowohl in der Lite­ra­tur von damals als auch in der Rea­li­tät von heu­te unbe­ant­wor­tet bleiben.

Der öster­rei­chi­sche Staat hat – wie vie­le ande­re Län­der die­ser Welt – hohe Sum­men zur Absi­che­rung sei­nes Finanz­sek­tors zur Ver­fü­gung gestellt. 100 Mil­li­ar­den Euro wer­den für Haf­tun­gen und Reka­pi­ta­li­sie­rung reser­viert, um maro­de Ban­ken vor dem Absturz zu schüt­zen und dadurch die ins Tru­deln gera­te­ne Wirt­schaft wie­der mit Geld zu ver­sor­gen. Weil letz­te­res nur bedingt funk­tio­niert und die Ban­ken Unter­neh­men kaum län­ger­fris­ti­gen Kre­di­te geben (kön­nen?), wur­den vom Ban­ken­ret­tungs­pa­ket nun­mehr 10 Mil­li­ar­den Euro für so genann­te Unter­neh­mens­kre­dit­haf­tun­gen umge­wid­met. An wel­che – nicht nur sym­bo­lisch bedeut­sa­men – Bedin­gun­gen die Gewäh­rung die­ser Haf­tun­gen geknüpft ist, dürf­te der­zeit Gegen­stand poli­ti­scher Aus­ein­an­der­set­zun­gen sein (2). So soll offen­bar die ÖVP kein Pro­blem damit haben, dass gut bezahl­te Mana­ger von sol­cher­art unter­stütz­ten Fir­men nach wie vor ihre Boni kas­sie­ren. In Abwand­lung von Mackie Mes­sers Dik­tum, kommt da wohl eini­ges an fei­nem Essen, bevor auch nur der Hauch von Moral sicht­bar wird. Und Divi­den­den bit­te auch noch für die Aktio­nä­re – denn was bei Ban­ken recht ist, muss bei Unter­neh­men bil­lig sein.

So ist natür­lich auch beim Par­ti­zi­pa­ti­ons­ka­pi­tal für die Ban­ken ‑also bei jenem Geld, mit dem der Staat dem Finanz­sek­tor zwar direkt unter die Arme, aber kei­nes­falls ins unter­neh­me­ri­sche Ruder greift – die Fra­ge von Bonus­zah­lun­gen und Divi­den­den eine heik­le gewe­sen. Und sie wur­de bis­her nicht bzw. nur zum Teil beant­wor­tet. Eine Ver­pflich­tung, dass Boni nicht aus­ge­zahlt wer­den, gibt es in der öffent­lich zugäng­li­chen Ver­ein­ba­rung nicht; es ist nur von „Ange­mes­sen­heit“ sol­cher Zah­lun­gen die Rede. Und was die Divi­den­den betrifft, so sind auch hier bei eini­gen Ban­ken kei­ne Beschrän­kun­gen gege­ben: Der Akti­en­kurs der Ers­ten Bank ist bei­spiels­wei­se nach der Geld­sprit­ze durch den Staat wie­der deut­lich nach oben gegan­gen – ver­tei­lungs­po­li­tisch ist das eine schrä­ge Sache!

Gleich­zei­tig legt sich die ÖVP aber quer, was die 13. und 14. Aus­zah­lung der Min­dest­si­che­rung betrifft. Nur zur Grö­ßen­ord­nung: Dabei wür­de es sich um kol­por­tier­te 20 bis 30 Mil­lio­nen Euro an Mehr­kos­ten für rund 270.000 Betrof­fe­ne han­deln. Oder: Das Arbeits­markt­pa­ket I (im wesent­li­chen Kurz­ar­beit) kos­tet 2009 rund 300 Mil­lio­nen Euro, das Arbeits­markt­pa­ket II (Alters­teil­zeit, Bil­dungs­ka­renz etc) über­haupt nur ca. 60 Mil­lio­nen Euro pro Jahr (ab 2010), die nicht ein­mal durch zusätz­li­che Mit­tel aus dem Bun­des­bud­get auf­ge­bracht wer­den. Zum Ver­gleich: 300 Mil­lio­nen Euro ist das obe­re Limit, das ein ein­zel­nes Unter­neh­men als Haf­tungs­gren­ze für Bank­kre­di­te bekom­men kann! Was hier an Aus­fäl­len mög­lich ist, ist im Kri­sen-Bud­get 2009/​2010 noch nicht ein­mal eingeplant.

Der bald zu sanie­ren­den Staats­haus­halt gerät jeden­falls nicht durch die sozia­le Hän­ge­mat­te, die von Grü­nen à la Langtha­ler bis zu den tra­di­tio­nell Kon­ser­va­ti­ven her­auf­be­schwo­ren wird, aus dem Ruder, son­dern auf­grund eines fehl­ge­lei­te­ten (Finanz-)Systems. Vor die­sem Hin­ter­grund ist es eine Fra­ge des poli­ti­schen Anstands, eben der viel­fach zitier­ten Moral, zumin­dest den Schein zu wah­ren und auf das eine oder ande­re „goo­die“ zu ver­zich­ten. Aber, um wie­der in den Zita­te­fun­dus der Stra­ßen­räu­ber und Bett­ler­kö­ni­ge zu grei­fen: „Doch die Ver­hält­nis­se, sie sind nicht so“ ….



(1) Die Drei­gro­schen­oper von Ber­tolt Brecht mit Musik von Kurt Weil wur­de am 31. August 1928 im Thea­ter am Schiff­bau­er­damm in Ber­lin uraufgeführt
(2) sie­he Arti­kel in der Pres­se vom 13. August 2009: „Koali­ti­ons­zwist um Staatshaftungen“


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Jean-Paul Fitoussi und Joseph Stiglitz zu „Was hat die Einkommensverteilung mit der Krise zu tun?“

13. August 2009 – 22:22 Uhr

Jean-Paul Fitous­si, einer der bekann­tes­ten Ökonom/​inn/​en Frank­reichs und Direk­tor des OFCE, und Joseph Stiglitz, einer der welt­weit bekann­tes­ten Ökonom/​inn/​en, „Öko­no­mie­no­bel­preis-trä­ger“ und ehe­ma­li­ger Chef­öko­nom der Welt­bank, argu­men­tie­ren in ihrem Auf­satz „The Ways Out of the Cri­sis and the Buil­ding of a More Cohe­si­ve World“ (http://www.ofce.sciences-po.fr/pdf/dtravail/WP2009-17.pdf), die aktu­el­le Welt­wirt­schafts­kri­se habe ihre Ursa­che in der seit den 1980er Jah­ren unglei­cher wer­den­den Einkommensverteilung.

 

Laut Fitous­si und Stiglitz sta­gnie­ren die Medi­an­löh­ne in den meis­ten indus­tria­li­sier­ten Län­dern, sowie wei­ten Tei­len der rest­li­chen Welt. Ein­kom­men wur­de zu Guns­ten der obe­ren Schich­ten umver­teilt. Da Bezieher/​innen nied­ri­ger Ein­kom­men eine höhe­re Kon­sum­nei­gung auf­wei­sen, hat die Ein­kom­men­sum­ver­tei­lung einen Nach­fra­ge dämp­fen­den Effekt. Um die ent­stan­de­ne Nach­fra­ge-schwä­che zu kom­pen­sie­ren sank in den USA die Spar­quo­te und die Ver­schul­dung wur­de aus­ge­wei­tet. In den euro­päi­schen Län­dern führ­te die zuneh­men­de Ein­kom­mens­kon­zen­tra­ti­on hin­ge­gen zu nied­ri­gem Wachs­tum und einem Anstieg der Spar­quo­ten; hin­zu kam eine restrik­ti­ve Geld- und Fis­kal­po­li­tik. Zusam­men mit ande­ren Regio­nen der Welt, die vor allem aus Angst vor Wäh­rungs­kri­sen ihre Devi­sen­re­ser­ven deut­lich aus­wei­te­ten, trug Euro­pa zur Finan­zie­rung der stei­gen­den Ver­schul­dung in den USA bei. Tem­po­rär konn­te auf die­sem Weg die Nach­fra­ge-schwä­che über­brückt werden.

 

Hier im Originalwortlaut:

The cri­sis has struc­tu­ral roots. The aggre­ga­te demand defi­ci­en­cy pre­ce­ded the finan­cial cri­sis and was due to struc­tu­ral chan­ges in inco­me dis­tri­bu­ti­on. Sin­ce 1980, in most advan­ced coun­tries the medi­an wage has sta­gna­ted and ine­qua­li­ties have sur­ged in favour of high inco­mes. This is part of a broa­der pro­cess which has also affec­ted several parts of the deve­lo­ping world. This trend has many cau­ses, inclu­ding asym­metric glo­ba­liz­a­ti­on (with grea­ter libe­ra­liz­a­ti­on of capi­tal than of labour mar­kets), defi­ci­en­ci­es in cor­po­ra­te gover­nan­ce and a break­down of the ega­li­ta­ri­an social con­ven­ti­ons that had emer­ged after WWII. As the pro­pen­si­ty to con­su­me out of low inco­mes is gene­ral­ly lar­ger, this long-term trend in inco­me redis­tri­bu­ti­on by its­elf would have had the macroeco­no­mic effect of depres­sing aggre­ga­te demand.

In the US the com­pres­si­on of low inco­mes was com­pen­sa­ted by the reduc­tion of house­hold savings and by moun­ting indeb­ted­ness that allo­wed spen­ding pat­terns to be kept vir­tual­ly unch­an­ged. At the same time, the limi­ted safe­ty nets for­ced the government to pur­sue acti­ve macroeco­no­mic poli­ci­es to fight unem­ploy­ment, incre­a­sing government debt as well. Thus, growth was main­tai­ned at the pri­ce of incre­a­sing public and pri­va­te indebtedness.

Most Euro­pean coun­tries tread a dif­fe­rent path. The redis­tri­bu­ti­on to hig­her inco­mes resul­ted in an incre­a­se in natio­nal savings and depres­sed growth. In the past fif­teen years the insti­tu­tio­nal set­ting, nota­b­ly the defi­cit cons­traints embed­ded in the Maas­tricht cri­te­ria and in the Sta­bi­li­ty and Growth Pact, resul­ted in low reac­ti­vi­ty of fis­cal poli­ci­es and restric­ti­ve mone­ta­ry poli­cy. Tog­e­ther with a finan­cial sec­tor less pro­ne to inno­va­ti­on, this limi­ted con­su­mer bor­ro­wing. The shift in dis­tri­bu­ti­on resul­ted in soft growth.

The­se two paths were mutual­ly rein­for­cing becau­se the savings from the EU zone con­tri­bu­t­ed to the finan­cing of US bor­ro­wing, along with sur­plu­ses of other regi­ons which for dif­fe­rent rea­sons – essen­ti­al­ly to insu­re them­sel­ves against macroeco­no­mic insta­bi­li­ty cau­sed by Balan­ce of Pay­ments cri­ses and the sub­se­quent loss of sov­er­eig­n­ty due to the inter­ven­ti­on of IFIs – also expe­ri­en­ced high savings rates (nota­b­ly East Asia and Midd­le Eas­tern oil pro­du­cing coun­tries). Thus, the com­bi­na­ti­on of struc­tu­ral dise­qui­li­bria that goes by the name of glo­bal imba­lan­ces resul­ted in a fra­gi­le equi­li­bri­um that tem­pora­ri­ly sol­ved the aggregate

demand pro­blem on a glo­bal sca­le at the expen­se of future growth. An important com­po­nent of this fra­gi­le equi­li­bri­um was lax mone­ta­ry poli­cy. In effect without a con­ti­nuous­ly expan­sio­na­ry mone­ta­ry poli­cy aggre­ga­te demand defi­ci­en­cy would have affec­ted eco­no­mic acti­vi­ty. In a way mone­ta­ry poli­cy was endo­ge­nous to the struc­tu­ral dise­qui­li­bri­um in inco­me dis­tri­bu­ti­on.” (Fitoussi/​Stiglitz 2009, S. 3–4)

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Out now: Kurswechsel 2/09 „Politische Ökonomie der USA“

11. August 2009 – 15:58 Uhr

In der aktu­el­len Aus­ga­be fin­den sich Bei­trä­ge Gérard Dumé­nil und Domi­ni­que Lévy über die Kri­se des Neo­li­be­ra­lis­mus, Mari­on Wie­ser über Reli­gi­on als Geschäft, Andrea Gri­sold über das Land der Medi­en, Eli­sa­beth Spring­ler zur poli­ti­schen Öko­no­mie des Desas­ters, Tho­mas König über die Kri­sen­maß­nah­men der Oba­ma-Regie­rung und vie­le ande­re span­nen­de Beiträge.


Dazu ein Debat­ten­fo­rum zum The­ma „Wer zahlt die Kri­se?“ mit Schwer­punkt Öster­reich. Dazu sind eini­ge Bei­trä­ge auch online ver­füg­bar !


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