Gut gemeint oder gut gewesen?
„Lassen wir die Konjunkturpakete wirken,“ ist das Standardzitat österreichischer PolitikerInnen, um einem dritten sozialen Paket eine Absage zu erteilen. Nur, wer weiß, WIE und WANN die Pakete wirken?
International haben alle Konjunkturpakete gemein, dass sie nicht evaluiert werden. Viele verschiedene Institutionen streiten sich um die Wirksamkeit von Millionen- und Milliardenbeträgen. Auch den österreichischen Paketen werden unterschiedlichste Effekte bescheinigt, je nach bewertender Organisation.
Diese Situation ist unbefriedigend. Und bedenkt man, dass in den letzten Jahren nicht nur aufgrund der Krise immer wieder Konjunkturpakete geschnürt wurden, verwundert es umso mehr, dass keine einheitliche nachträgliche Bewertung stattfindet.
Es braucht dringend eine ex-post Evaluierung von konjunkturbelebenden Maßnahmen, vorzugsweise im europäischen Vergleich. Der große Vorteil einer nachträglichen Evaluierung wäre die Tatsache, dass bereits getätigte und nicht bloß veranschlagte Ausgaben als Datengrundlage zur Verfügung stehen würden. So könnte gezeigt werden, ob und inwieweit Ausgaben für die Stabilisierung getätigt wurden, und was diese bewirkt haben.
Konjunkturpakete sollen nicht nur gut gemeint sein und ob ihrer bloßen Ankündigung Wirkung entfalten. Entscheidend sind Informationen, um zukünftige Maßnahmen zielgerichtet gestalten zu können, und deren Effekte dorthin zu lenken, wo diese notwendig sind.