Heinz Steinert ist tot – sein Beitrag bleibt
Am 20. März ist Heinz Steinert gestorben. Auch nach seiner beruflichen Tätigkeit als kritischer Kriminalsoziologe ist Steinert der lebendigen Weiterarbeit an der Kritischen Theorie treu geblieben, und hat immer wieder mit erfrischenden Interventionen, zuletzt vor allem mit seinen Büchern zu Kapitalismus und Max Weber und Beiträgen auf links-netz.de Diskussionen bereichert oder angestoßen.
Die ersten Berührungspunkte mit dem BEIGEWUM gab es in Form einer Kritik, die Steinert an dem seiner Ansicht nach zu wenig weitgehend „alternativen“ Ecofin-Gegengipfel geübt hat, den der BEIGEWUM in Wien 2006 mitveranstaltet hat. Nicht zuletzt aufgrund der darin gegebenen Anstöße luden wir ihn aufs Podium anlässlich der 25 Jahr-Feier des Vereins im Herbst 2010. Dort hielt er ein erfrischendes Plädoyer für eine Zusammenarbeit zwischen kritischen Wirtschaftsfachleuten und anderen SozialwissenschafterInnen und gab den in unseren Zusammenhängen dominanten Krisenanalysen eine neue Wendung. Zwei Wochen vor seinem Tod übermittelte Heinz Steinert der Kurswechsel-Redaktion noch Druckfahnen-Korrekturen für seinen Beitrag in Kurswechsel 1/2011, der sein erster und leider letzter in der Zeitschrift gewesen sein wird, ja sein letzter überhaupt: „Wirtschaftspolitische Alternativen, und warum sie keinen Anklang finden“. Heinz Steinert hat bei uns großen Anklang gefunden und sein Werk wird das auch weiterhin tun. Wir verabschieden ihn in Trauer.