Europa spaltet sich. Die Notwendigkeit für radikale Alternativen zur gegenwärtigen EU-Politik. Präsentation des EuroMemorandum 2014
Donnerstag, 22. Mai 2014, 18.00 – 20.00 Uhr, C3-Centrum für Internationale Entwicklung, Sensengasse 3, 1090 Wien
Programm:
Eröffnung: Jana Schultheiss, BEIGEWUM
Präsentation des EuroMemorandums 2014: „Europa spaltet sich. Die Notwendigkeit für radikale Alternativen zur gegenwärtigen EU-Politik“
Trevor Evans, Koordinator der EuroMemo Gruppe & HWR Berlin
Diskussionsrunde mit:
Trevor Evans, EuroMemo Gruppe & Hochschule für Wirtschaft & Recht, Berlin
Andrés Musacchio, Fachhochschule Mainz und Universidad de Buenos Aires, Argentinien
Elisabeth Springler, Fachhochschule des bfi Wien (angefragt)
Moderation: Werner Raza, ÖFSE
Ausklang bei Getränken und Snacks; Anmeldung bitte an: i.pumpler@oefse.at
Eine Veranstaltung des BEIGEWUM, der ÖFSE und der Wirtschaftspolitischen Akademie
Die Europäische Union (EU) beginnt sich von der Rezession zu erholen, doch in Teilen Europas herrschen Depressions-ähnliche Zustände. Die Arbeitslosigkeit in den peripheren Ländern der Eurozone ist sehr hoch und es sieht nicht danach aus, dass sich die Lage auf dem Arbeitsmarkt in naher Zukunft verbessern wird. Die harten Sparmaßnahmen führten zu einer starken sozialen Polarisierung und einer industriellen Umstrukturierung in Europa: die wirtschaftliche Position von Deutschland und den Staaten im Norden Europas hat sich verbessert, während Produktionskapazitäten in Südeuropa abgebaut werden. Im Laufe der Krise verschob sich auch die Einkommensverteilung. Die Reallöhne sind in den meisten Ländern außerhalb der Eurozone, genauso wie in der Peripherie der Eurozone und in vielen Ländern Osteuropas gesunken. Gleichzeitig hat sich das hierarchische Machtgefüge zwischen den Mitgliedstaaten durch die gestärkte Position Deutschlands und einiger anderer Länder im Norden Europas weiter zugespitzt. Den geschwächten südlichen Ländern Europas werden weite Bereiche ihrer Wirtschaftspolitik schlicht von Brüssel vorgegeben. Das Vorgehen der EU-Kommission ist weiterhin von einem schweren Demokratiedefizit und einem Mangel an Transparenz gekennzeichnet.
Wenige Tage vor der Wahl zum Europäischen Parlament stellt sich daher umso dringlicher die Frage, welche alternative Politik es braucht, um die strukturelle Krise der Europäischen Union zu überwinden. Das seit 1997 jährlich von der EuroMemo-Gruppe (www.euromemo.eu) herausgegebene EuroMemorandum bietet eine kritische Analyse der wirtschaftlichen und politischen Situation der Europäischen Union. Es macht Vorschläge für ein anderes Europa, das auf den Prinzipien der demokratischen Teilhabe, der sozialen Gerechtigkeit und der ökologischen Nachhaltigkeit aufbaut.