Freie Fahrt für reiche Burschen? Schwarz-Blau ist zurück!
Montag, 12.11. 2018 | 18:00 | NIG HS3, Universitäts
Heft 3/2018 der Zeitschrift „Kurswechsel“ widmet sich der Rückkehr einer schwarz-blauen Regierung in Österreich. Mit Autor*innen des Heftschwerpunkts diskutieren wir, wie Schwarz-Blau II wirtschafts- und gesellschaftspolitisch an die Politik der „Wenderegierung“ der frühen Nullerjahre anschließt: Inwiefern werden zugunsten von Profitinteressen soziale Errungenschaften zurückgedrängt und Spaltungen der Gesellschaft weiter forciert? Inwiefern stehen die bürgerlich-konservativen Reformpläne im Bildungsbereich mit rechts-populistischen Elementen in Verbindung? Und was wird angesichts des zunehmenden Autoritarismus eigentlich aus Demokratie und Rechtsstaatlichkeit in Österreich? Armin Puller gibt einen Einblick in das Wesen der Regierungsparteien, Romana Brait beschreibt die Budget‑, Philipp Schnell und Barbara Rothmüller die Bildungspolitik der Regierung.
Es diskutieren:
Romana Brait (Ökonomin und Historikerin)
Armin Puller (Politikwissenschafter)
Philipp Schnell (Soziologe)
Barbara Rothmüller (Soziologin)
Moderation:
Julia Hofmann (BEIGEWUM)
Wer nicht teilnehmen kann, aber trotzdem die Analyse gerne hätte, kann den Kurswechsel hier bestellen:
http://www.beigewum.at/kurswechsel/jahresprogramm-2018/heft-2018/
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NIEMALS VERGESSEN! Nie wieder Faschismus! Mahnwache und Kundgebung zum 9. November
In der Nacht vom 9. zum 10. November 1938 brannten in Wien 42 Synagogen und jüdische Bethäuser, zahllose jüdische Geschäfte und Wohnungen wurden geplündert, zerstört und beschlagnahmt. 6547 Juden wurden festgenommen und 3700 davon in das Konzentrationslager Dachau verschickt.
Hinter all diesen Daten, Zahlen und Fakten steht jenes unsagbar grauenvolle Leid, das in der „Reichskristallnacht“, im „Novemberpogrom 1938″ jüdischen Mitbürgerinnen und Mitbürgern von den nationalsozialistischen Machthabern angetan wurde. Diese Nacht vom 9. zum 10. November 1938 war kein Randphänomen der Geschichte des Dritten Reiches, sondern ein Geschehen, dem zentrale Bedeutung zukommt. Die „Reichskristallnacht“ war eine Hauptstation auf dem Weg der verbrecherischen nationalsozialistischen Judenpolitik zum Völkermord.
In den folgenden Jahren 1939–1942 wurden zehntausende österreichische Juden vom ehemaligen Aspangbahnhof in Vernichtungslager deportiert und kehrten nicht mehr zurück.
NIEMALS VERGESSEN!
Der neue Kurswechsel ist da: Freie Fahrt für reiche Burschen? Schwarz-Blau ist zurück!
Schwarz-Blau ist zurück. Für den Kurswechsel Anlass genug, Heft 3/2018 der neuen Regierung, ihren gesellschaftlichen Voraussetzungen und sozialen Implikationen zu widmen. Dabei fragen wir uns, wie Schwarz-Blau II wirtschafts- und gesellschaftspolitisch an die Politik der „Wenderegierung“ der frühen Nullerjahre anschließt: Inwiefern werden zugunsten von Profitinteressen soziale Errungenschaften zurückgedrängt und Spaltungen der Gesellschaft weiter forciert? Welche Bedeutung hat der Neoliberalismus für das schwarz-blaue Projekt und welche Widersprüche bzw. Bruchlinien sind hier festzustellen? Was wird angesichts des zunehmenden Autoritarismus aus Demokratie und Rechtsstaatlichkeit in Österreich? Und wie verändern sich mit Schwarz-Blau II die etablierten Politikmuster des „österreichischen Modells“?
Anhand einer Beschäftigung mit übergreifenden Entwicklungstendenzen ebenso wie mit konkreten Veränderungen in ausgewählten Politikfeldern bemühen sich die elf Beiträge des Themenhefts um eine erste Annäherung an Schwarz-Blau II. Mit Blick auf die zu erwartenden gesellschaftlichen Auseinandersetzungen der kommenden Monate soll so ein Beitrag zur Analyse und Diskussion des schwarz-blauen Projekts geleistet werden. Aufgrund der Brisanz des Themas hat sich die Kurswechsel-Redaktion entschieden, das Thema in mehr Artikeln als üblich zu behandeln und daher von einem Debattenforum abzusehen. Deshalb gibt es diesmal auch eine Leseprobe.
Unser neues Buch ist da: Umkämpfte Technologien
Umkämpfte Technologien – Arbeit im digitalen Wandel
Der technologische Wandel und seine Auswirkungen auf Arbeits- und Lebenswelten prägen derzeit die Debatte in Öffentlichkeit, Politik und Wissenschaft. Er ist dabei meist positiv besetzt und wird als gegeben angenommen; individuelle und kollektive Anpassungsstrategien stehen im Vordergrund. Seitens der Beschäftigten wird der Diskurs oft defensiv geführt, während die Kapitalseite den Wandel wegen seiner disziplinierenden fördert. In diesem Band wird eingangs besprochen, wo und wie technologischer Wandel stattfindet, welche Rolle er in der kapitalistischen Entwicklung einnimmt, wer ihn vorantreibt und davon profitiert. Vergleiche mit früheren Entwicklungen machen klar, dass der aktuelle Diskurs nichts prinzipiell Neues darstellt. Danach werden die Auswirkungen vorgestellt: unter anderem auf die Verteilung von Wohlstand und Arbeit sowie die zunehmende Prekarisierung.
Schließlich werden Optionen und Felder für konkrete Veränderungen aufgezeigt: Arbeitszeitverkürzung, Arbeitsrecht, Verteilung, soziale Sicherung, Formen der Organisation des Arbeitskampfes. Mit ihrem interdisziplinären Zugang stellen die Autor*innen die aktuellen Entwicklungen und Debatten in einen breiteren Kontext und liefern Argumente für die politische Arbeit – von der Politik bis in den Betrieb.
Bestellungen sind hier möglich
Editorial ……………………………………………………………………………………………..7
Auseinandersetzungen um den technologischen Wandel
Romana Brait/Simon Theurl
Über Mühlen, Fabriken und Maschinenstürmer…………………………14
Technologischer Wandel als umkämpfter Prozess
Jörg Flecker
TINA meets TEDET – Digitalisierung und Arbeit 4.0………………….25
Christian Reiner/Katerina Vrtikapa
AkteurInnen und Strukturen des technologischen Wandels……..37
Emanzipation und Technik……………………………………………………………..51
Manuel Scholz-Wäckerle
Zur Koevolution der »carbo-silicon machine«……………………………..62
Teil 2:
Auswirkungen des technologischen Wandels
Verteilungseffekte des technologischen Wandels………………………..76
Käthe Knittler
Auseinanderdriftende Produktivitäten und der Care-Sektor……..87
Bettina Haidinger
Betriebe der Zukunft – Arbeitsteilung der Vergangenheit…………102
Philip Schörpf
CrowdworkerInnen – das neue Prekariat?………………………………….120
Dominik Klaus/Julia Schöllbauer/Edo Meyer/Benjamin Herr
Arbeit und Freizeit im digitalen Zeitalter…………………………………….132
Teil 3:
Gestaltbarkeit des technologischen Wandels
umkämpfter Lern- und Suchprozess…………………………………………….144
Martin Risak
Arbeitsrecht gestalten…………………………………………………………………….153
Miriam Rehm/Matthias Schnetzer
Wie den technologischen Wandel verteilen?……………………………….165
Steuern und öffentliches Kapital
Christine Mayrhuber
Soziale Absicherung im (technologischen) Wandel…………………….178
Mascha Madörin
Die Care-Arbeit geht uns nicht aus – wer bezahlt dafür?…………..190
Arbeitskämpfe in der Plattformökonomie…………………………………..203
gewerkschaftliche Organisierung?
Die Autorinnen und Autoren…………………………………………………………218