Kurswechsel 2/2020: Zensur – Zwischen antihegemonialen Kämpfen und Selbstkontrolle
Die COVID-19-Krise mit ihren potenziell und teils auch real ansteigenden sozialen Spannungen war bereits in der ersten Phase Anlass für verschiedene Regierungen sowohl in der Gesetzgebung als auch in der Praxis Maßnahmen der Zensur zu ergreifen.
Das Versprechen der Freiheit in kapitalistischen Systemen und modernen Demokratien lässt auf den ersten Blick „Zensur“ als ein anachronistisches Thema erscheinen. Zensur ist aber ein dynamisches Phänomen, das diachron sowohl autoritäre Regimes als auch liberale bzw. deliberative Öffentlichkeiten betrifft.
Im Kurswechsel 2/2020 wird dieses Thema aus verschiedenen Perspektiven beleuchtet. Wagner Romão und Josué Medeiros schreiben über die Situation unter Bolsonaro in Brasilien, Kristóf Nagy und Márton Szarvas analysieren die Strategien der KulturarbeiterInnen im Ungarn der 2010er Jahre, Nima Obaro und Daniela Rechling schreiben über die Neoliberalisierung des Curriculums der Basisbildung im Bereich der Erwachsenenbildung, Daniel Moßbrucker widmet sich dem Thema digitaler Zensur und Bente Gießelmann thematisiert den Begriff der „cancel culture“.
Das Debattenforum besteht dieses Mal aus Manifesten für den Wiederaufbau nach Corona. Es besteht aus 4 Beiträgen, die die Bereiche Klima, Geschlechtergerechtigkeit, Europa und Infrastrukturpolitik thematisieren.
Bestellungen des Hefts sind hier möglich