blog – BEIGEWUM

Kategorie: blog


BEIGEWUM-Bilanz von Schwarz-Blau / Orange 2000 – 2006

16. Dezember 2017 – 21:51 Uhr

BEI­GEWUM-Bilanz von Schwarz-Blau /​ Oran­ge 2000 – 2006

(aus dem Jahr 2006)

Wir möch­ten aus aktu­el­lem Anlass an die­ser Stel­le auf zwei Debat­ten­fo­ren des Kurs­wech­sels aus dem Jahr 2006 hin­wei­sen, die sich mit der sozi­al­po­li­ti­schen sowie mit der wirt­schafts­po­li­ti­schen Bilanz von Schwarz-Blau /​ Oran­ge aus­ein­an­der­ge­setzt haben und die hier abruf­bar sind (http://www.beigewum.at/kurswechsel/jahresprogramm-2006/heft-22006http://www.beigewum.at/kurswechsel/jahresprogramm-2006/heft-32006).

Dabei fiel die sozi­al­po­li­ti­sche Bilanz „ver­hält­nis­mä­ßig ein­deu­tig aus: das selbst gesetz­te Ziel der ÖVP geführ­ten Regie­rung den Sozi­al­staat zu »straf­fen« und »abzu­bau­en« wur­de umfas­send und trotz gro­ßer Wider­stän­de (…) durch­ge­setzt“ (Kurs­wech­sel 2/​2006, Edi­to­ri­al Debat­ten­fo­rum). Die AutorIn­nen des Debat­ten­fo­rums zei­gen auf, wel­che Ideo­lo­gie hin­ter dem damals ein­ge­führ­ten Kin­der­be­treu­ungs­geld steckt, wel­che Ver­tei­lungs­wir­kun­gen die Bud­get­po­li­tik der dama­li­gen Regie­rung hat­te und kom­men­tie­ren die Pen­si­ons­re­form von 2003 – das sozi­al­po­li­ti­sche Kern­stück von Schwarz-Blau /​ Oran­ge. Zudem wird auf den weit­ge­hen­den Ver­zicht des Ein­be­zugs der Sozi­al­part­ner­schaft bei sozi­al­po­li­ti­schen Ent­schei­dun­gen ein­ge­gan­gen. Ins­ge­samt wird deut­lich, dass Fami­li­en, Unter­neh­men und Land­wirt­schaft zu den Gewin­ne­rIn­nen der Poli­tik zähl­ten, wäh­rend Unselb­stän­di­ge, Pen­sio­nis­tIn­nen und Arbeits­lo­se zu den Ver­lie­re­rIn­nen gehör­ten (vgl. Ross­mann 2006).

Im Debat­ten­fo­rum 2/​2006 „Sozi­al­po­li­ti­sche Bilanz von Schwarz-Blau­/Oran­ge 2000–2006“ sind fol­gen­de Bei­trä­ge zu fin­den und downloadbar:

  • Job und Kind – Recht oder Luxus? Eine kri­ti­sche Ana­ly­se der Aus­wir­kun­gen des Kin­der­be­treu­ungs­geld­ge­set­zes auf die Betei­li­gung von Eltern am Erwerbsarbeitsmarkt
    Cla­ra Fritsch
  • Ein Blick auf die ver­tei­lungs­po­li­ti­schen Impli­ka­tio­nen der Bud­get­po­li­tik nach der poli­ti­schen Wen­de 2000
    Bru­no Rossmann
  • Pen­si­ons­re­form“ in Schwarz-Blau­/Oran­ge
    Emme­rich Tálos und Cle­mens Wiedermann

Die wirt­schafts­po­li­ti­sche Ana­ly­se von sechs Jah­ren Schwarz-Blau /​ Oran­ge im Debat­ten­fo­rum 3/​2003 fokus­siert auf „die struk­tu­rel­len Ände­run­gen im Poli­tik­stil der libe­ral-kon­ser­va­ti­ven Regie­rung“ (Kurs­wech­sel 3/​2006, Edi­to­ri­al Debat­ten­fo­rum). So wird etwa auf den poli­ti­schen Dis­kurs ein­ge­gan­gen, der sich nach Ansicht der AutorIn­nen von „tra­di­tio­nel­ler Inter­es­sen­po­li­tik ent­lang der Dimen­sio­nen Klas­se-Schicht-Geschlecht“ hin zur „Kon­struk­ti­on neu­er kul­tu­rell und eth­nisch-natio­na­lis­tisch gepräg­ter Iden­ti­tä­ten“ (ebd.) ent­wi­ckelt hat. Zen­tral in der Argu­men­ta­ti­on der Regie­rung war der „Wirt­schafts­stand­ort Öster­reich“ zu des­sen Erhalt bzw. Stär­kung etwa „Arbeit­neh­me­rIn­nen nied­ri­ge Lohn­ab­schlüs­se, Arbeits­fle­xi­bi­li­sie­rung und neue For­men pre­kä­rer Arbeits­ver­hält­nis­se“ (ebd.) hin­neh­men soll­ten. Wei­ters wer­fen die AutorIn­nen des Debat­ten­fo­rums einen Blick auf den Öster­rei­chi­schen Kor­po­ra­tis­mus und die Aus­wir­kun­gen der oben genann­ten neu­en Iden­ti­täts­po­li­tik auf eben­die­sen. Ein zwei­tes zen­tra­les wirt­schafts­po­li­ti­sches The­ma von Schwarz-Blau /​ Oran­ge war die Aus­teri­täts­po­li­tik mit dem Ziel des soge­nann­ten „Null­de­fi­zits“ (sie­he auch hier). Ein sol­ches Ziel „indu­ziert (…) alle mög­li­chen For­men von Aus­glie­de­run­gen, Public-Pri­va­te-Part­ners­hips, Bör­sen­gän­ge und damit Teil- oder Voll­pri­va­ti­sie­run­gen staat­li­cher Unter­neh­men“ (ebd.) und wur­de „zum gene­rel­len Maß­stab jeg­li­cher Maß­nah­men und Akti­vi­tä­ten in allen Poli­tik­fel­dern“ (ebd.). Die AutorIn­nen des Debat­ten­fo­rums beschrei­ben die­se Aus­wir­kun­gen exem­pla­risch an den –  in die­sem Zusam­men­hang eher sel­ten beleuch­te­ten – Fel­dern der Ver­kehrs- und Umweltpolitik.

Im Debat­ten­fo­rum 3/​2006 „Wirt­schafts­po­li­ti­sche Bilanz von Schwarz-Blau­/Oran­ge 2000–2006“ sind fol­gen­de Bei­trä­ge zu fin­den und downloadbar:

  • Sozio-öko­no­mi­sche Ent­lee­run­gen und iden­ti­täts­po­li­ti­sche Auf­la­dun­gen. Eini­ge Aspek­te der Regie­rungs­po­li­tik 2000 – 2006
    Sieg­lin­de Rosenberger 
  • Arbeits­be­zie­hun­gen nach der rechts­kon­ser­va­ti­ven Wen­de: Sozi­al­part­ner­schaft in der Krise?
    Susan­ne Pernicka 
  • Ver­kehrs­po­li­tik in Zei­ten des Nulldefizits
    Claus Faber
  • Kei­ne Umwelt­po­li­tik unter Schwarz-Blau /​ Oran­ge
    Bern­hard Obermayr

Eini­ge Punk­te von damals schei­nen in der heu­ti­gen Debat­te wie­der auf­zu­kom­men. Ein Blick in die Ana­ly­sen von damals lohnt sich also!

 

Kommentare deaktiviert für BEIGEWUM-Bilanz von Schwarz-Blau / Orange 2000 – 2006 | Kategorie: blog

Panel Discussion: „The banking crisis in Italy and its impact on the Euro“ – 23.11.2017 15:15 WU Wien

10. November 2017 – 17:22 Uhr

The ban­king cri­sis in Ita­ly and its impact on the Euro

Recent­ly, Ita­ly has beco­me the focus of inter­na­tio­nal media atten­ti­on, most­ly due to the fra­gi­li­ty of its ban­king sys­tem. One bank, Mon­te dei Paschi di Sie­na has alrea­dy been saved by a stran­ge com­bi­na­ti­on of bail in and bai­lout. Other Ita­li­an banks, amongst them major play­ers, are also in a vul­nerable situa­ti­on. In the mean­ti­me, the Euro­zo­ne has brought about rules that pre­vent sta­tes from bai­ling out banks. They now have to be bai­led in by their owners and even even­tual­ly their depositors.

The panel will dis­cuss the fol­lowing ques­ti­ons: What has cau­sed the Ita­li­an ban­king cri­sis? Has it been impru­dent len­ding, or is it due to the lack of growth in the Ita­li­an eco­no­my? In terms of per capi­ta GDP, Ita­ly is now doing worse than befo­re the intro­duc­tion of the euro. The­re is a mas­si­ve lack of demand in the Ita­li­an eco­no­my, part­ly due to con­stant aus­teri­ty. Can this be the rea­son for the fra­gi­li­ty of the Ita­li­an ban­king sys­tem, whe­re the ratio of non-per­forming loans has reached 19%?

Ita­ly, unli­ke the pre­vious­ly men­tio­ned coun­tries, is a lar­ge part of the EU. Its col­lap­se, or a cri­sis in its ban­king sys­tem, may have an enor­mous impact on the Euro­pean Union.

Panelists:

Prof. Gui­do Mon­ta­ni, Pro­fes­sor of Inter­na­tio­nal Poli­ti­cal Eco­no­my at the Uni­ver­si­ty of Pavia

Prof. Ric­car­do Fio­ren­ti­ni, Pro­fes­sor at Uni­ver­si­ty of Padova

Dr. Tho­mas Fazi, Jour­na­list & Author

Vanes­sa Redak, Oes­ter­rei­chi­sche Natio­nal­bank (OeNB, Aus­tri­an Cen­tral Bank)

 

Date:

Thurs­day, 23. 11.2017

15:15–17:00

 

Loca­ti­on:

Vien­na Uni­ver­si­ty of Eco­no­mics and Busi­ness (WU)

Welt­han­dels­platz 1, 1020 Wien

TC.2.01 Sie­mens Hör­saal (120)

 

Part of a con­fe­rence seri­es on the Euro and the Ita­li­an cri­sis, orga­nis­ed by the Alex­and­re Lam­fa­lus­sy Facul­ty of Eco­no­mics, Uni­ver­si­ty of Sopron, Hun­ga­ry in coope­ra­ti­on with the Uni­ver­si­ty of Eco­no­mics in Bratislava.

 

Fly­er

Kommentare deaktiviert für Panel Discussion: „The banking crisis in Italy and its impact on the Euro“ – 23.11.2017 15:15 WU Wien | Kategorie: blog, News & Termine

Österreich nach der Wahl – sozioökonomische Perspektiven

28. Oktober 2017 – 16:23 Uhr

Nach den Wah­len deu­tet alles dar­auf hin, dass die Koali­ti­on zwi­schen ÖVP und SPÖ Geschich­te ist. Die Zei­chen ste­hen auf Neu­auf­la­ge von Schwarz-Blau. Nach­dem ÖVP und FPÖ bereits Regie­rungs­er­fah­rung mit­ein­an­der haben, ist anzu­neh­men, dass die Umset­zung der Plä­ne schnel­ler und frik­ti­ons­frei­er vor­an­ge­hen wird als beim ers­ten gemein­sa­men Regie­rungs­ver­such auf natio­na­ler Ebe­ne ab 2000.

Auf der Ver­an­stal­tung soll dis­ku­tiert wer­den, was die kon­kre­ten Aus­wir­kun­gen einer sol­chen Neu­auf­la­ge des schwarz­blau­en Pro­jekts sein kön­nen, mit einem Schwer­punkt auf sozi­al­po­li­ti­sche sowie wirt­schafts­po­li­ti­sche Maß­nah­men. Vor allem die The­men Min­dest­si­che­rung und Zuwan­de­rung stan­den im Fokus des Wahl­kamp­fes der bei­den Par­tei­en, wei­ters ist die Pflicht­mit­glied­schaft in den Kam­mern zuletzt in die Abschuss­li­nie geraten.

Einen Schwer­punkt der Dis­kus­si­on wird auch die Fra­ge bil­den, wie lin­ke Ant­wor­ten auf die­se Aus­sich­ten aus­se­hen sol­len und inwie­fern die Erfah­run­gen von 2000 bis 2007 uns für die kom­men­den Aus­ein­an­der­set­zun­gen wei­ter­hel­fen können.

 

Mon­tag 06.11.2017 18:30, Repu­bli­ka­ni­scher Club (Rockh­gas­se 1, 1010 Wien)

 

Am Podi­um:

Michae­la Moser, Dozen­tin an der FH St. Pöl­ten, Sozi­al­ex­per­tin der Armutskonferenz.

Mar­kus Mar­ter­bau­er, Lei­ter Abtei­lung Wirt­schafts­wis­sen­schaft und Sta­tis­tik der AK Wien, Lek­tor an der Wirt­schafts­uni­ver­si­tät Wien.

Lukas Obern­dor­fer, Rechts­wis­sen­schaf­ter, Redak­ti­on mosaik.

 

**** Update ****
Vide­ouf­zeich­nung fin­det sich hier:  https://www.youtube.com/watch?v=o_CeDSut_pA&t=5s

**** Update ***

Kommentare deaktiviert für Österreich nach der Wahl – sozioökonomische Perspektiven | Kategorie: blog, News & Termine

Wie Arme nicht arm und Reiche nicht reich bleiben. Verteilung und Umverteilung von Einkommen und Vermögen in Österreich (Factsheet IV)

10. Oktober 2017 – 15:56 Uhr

Das Facts­heet als pdf:

 

Facts­heet IV: Ver­tei­lung Ver­tei­lung und Umver­tei­lung von Ein­kom­men und Ver­mö­gen in Österreich

 

Das Facts­heet als hoch­auf­lö­sen­des jpg:

Facts­heet IV: Ver­tei­lung Ver­tei­lung und Umver­tei­lung von Ein­kom­men und Ver­mö­gen in Öster­reich (Sei­te 1)

Facts­heet IV: Ver­tei­lung Ver­tei­lung und Umver­tei­lung von Ein­kom­men und Ver­mö­gen in Öster­reich (Sei­te 2)

 

Quel­len und wei­te­re Lite­ra­tur zum Thema:

 

Hier gehts zu Facts­heet I: Mythos „schwar­ze Null“

Hier gehts zu Facts­heet II: Arbeits­zeit: Ver­kür­zung statt Flexibilisierung

Hier gehts zu Facts­heet III: Arbeits­zeit: Hartz IV ist kein Vorbild

Kommentare deaktiviert für Wie Arme nicht arm und Reiche nicht reich bleiben. Verteilung und Umverteilung von Einkommen und Vermögen in Österreich (Factsheet IV) | Kategorie: blog, News & Termine, Publikationen

Hartz IV ist kein Vorbild (Factsheet III)

5. Oktober 2017 – 10:58 Uhr

Das Facts­heet als pdf:

Facts­heet III: Hartz IV ist kein Vorbild

 

Das Facts­heet als hoch­auf­lö­sen­des jpg:

Facts­heet III: Hartz IV ist kein Vor­bild (Sei­te 1)

Facts­heet I: Hartz IV ist kein Vor­bild (Sei­te 2)

 

Quel­len und wei­te­re Lite­ra­tur zum Thema:

 

Hier gehts zu Facts­heet I: Mythos „schwar­ze Null“

Hier gehts zu Facts­heet II: Arbeits­zeit: Ver­kür­zung statt Flexibilisierung

Kommentare deaktiviert für Hartz IV ist kein Vorbild (Factsheet III) | Kategorie: blog, News & Termine, Publikationen

Arbeitszeit: Verkürzung statt Flexibilisierung (Factsheet II)

25. September 2017 – 9:00 Uhr

Das Facts­heet als pdf:

Facts­heet I: „Arbeits­zeit: Ver­kür­zung statt Flexibilisierung“

 

Das Facts­heet als hoch­auf­lö­sen­des jpg:

Facts­heet I: „Arbeits­zeit: Ver­kür­zung statt Fle­xi­bi­li­sie­rung“ Sei­te 1

Facts­heet I: „Arbeits­zeit: Ver­kür­zung statt Fle­xi­bi­li­sie­rung“ Sei­te 2

 

Quel­len und wei­te­re Lite­ra­tur zum Thema:

  • Alta­vil­la, Car­los; Garo­fa­lo, Anto­nio; Vin­ci, Con­cet­to Pao­lo, Eva­lua­ting the effects of working hours on employ­ment and wages, in: Jour­nal of Poli­cy Model­ling 27 (2005) 647–644.
  • Ber­ni­ell und Bie­ten­beck (2017): The effect of working hours on health. IZA Dis­cus­sion Paper No. 10524.
  • Bosch, Ger­hard; Lehn­dorff, Stef­fen, Working-time reduc­tion and employ­ment: expe­ri­en­ces in Euro­pe and eco­no­mic poli­cy recom­men­da­ti­ons, in: Cam­bridge Jour­nal of Eoc­no­mics 25 (2001) 209–243.
  • Bru­nel­lo, Gior­gio, The Employ­ment Effects of Shor­ter Working Hours: An App­li­ca­ti­on to Japa­ne­se Data, in: Eco­no­mi­ca 224/​56 (1989) 473–386.
  • Bun­el, Mathieu, Aides inci­ta­ti­ves et deter­mi­nants des embau­ches des eta­blis­se­ments pas­ses a 35 heu­res, in: Eco­no­mie et Sta­tis­tique 376–377 (2004).
  • Calm­fors, Lars; Hoel, Micha­el, Work Sharing, Employ­ment and Shift­work, in: Oxford Eco­no­mic Papers, New Seri­es 4/​41 (1989) 758–773.
  • Cet­te, Gil­bert; Chang, Samu­el; Kon­te, Maty, The decre­a­sing returns on working time: An empi­ri­cal ana­ly­sis on panel coun­try data. Ban­que de Fran­ce Working Papers 351 (2011).
  • Crepon, Bru­no; Lec­lair, Marie; Roux Sebas­tien, RTT, pro­duc­ti­vi­te et employ: nou­vel­les esti­ma­ti­ons sur don­nees d’enterprises, in: Eco­no­mie et Sta­tis­tique 1/​376 (2005) 55–89.
  • Crepon, Bru­no; Kra­marz, Fran­cis, Employ­ed 40 Hours or Not-Employ­ed 39: Les­sons from the 1982 Man­da­to­ry Reduc­tion of the Work­week, IZA Dis­cus­sion Paper 416 (2002).
  • De Regt, Erik Ronald, Employ­ment, wages and working time, Doc­to­ral Dis­ser­ta­ti­on (2002) Maas­tricht University.
  • Estevao, Mar­cel­lo; Sa, Fili­pa, Are the French Hap­py with the 35-Hour Work­week? IZA Dis­cus­sion Paper 2459 (2006).
  • Fitz­Roy, Felix R.; Fun­ke, Micha­el; Nolan, Micha­el A., Working Time, Taxa­ti­on and unem­ploy­ment in gene­ral equi­li­bri­uwm, in: Euro­pean Jour­nal of Poli­ti­cal Eco­no­my 18(2002), 333–344.
  • Franz, Wolf­gang; König, Heinz, The Natu­re and Cau­ses of Unem­ploy­ment in the Federal Repu­blic of Ger­ma­ny sin­ce the 1970s: An Empi­ri­cal Inves­ti­ga­ti­on, in: Eco­no­mi­ca 210/​53 (1986) 219–244.
  • Franz, Wolf­gang; Smol­ny, Wer­ner, Sec­to­ral Wage and Pri­ce For­ma­ti­on and Working Time in Ger­ma­ny: An eco­no­metric Ana­ly­sis, in: Zeit­schrift für Wirt­schafts- und Sozi­al­wis­sen­schaf­ten 4/​114 (1994) 507–529.
  • Freidl, Julia; Hau­er, Ger­lin­de, 40 Jah­re 40-Stun­den-Woche in Öster­reich. Was jetzt mit der Arbeits­zeit? Revo­lu­ti­on?, in: blog.arbeit-wirtschaft.at (2015), URL: http://blog.arbeit-wirtschaft.at/40-jahre-40-stunden-woche-in-oesterreich-und-jetzt-revolution/
  • Gubi­an, Alain, Les 35 heu­res et l’emploi: d’une loi Aubry a l’autre, in: Regards sur l’actualite no 259 (2000) 3–26.
  • Green, Fran­cis, It’s Been a Hard Day’s Night: The con­cen­tra­ti­on and Inten­si­fi­ca­ti­on of Work in Late Twen­tieth-Cen­tu­ry Bri­tain, in: Bri­tish Jour­nal of Indus­tri­al Rela­ti­ons 1/​39 (2001) 53–80.
  • Hart, Robert, Working Time and Employ­ment (Bos­ton 1987).
  • Hol­man, Corey; Joyeux, Bob­bie; Kask, Chris­to­pher, Labor pro­duc­ti­vi­ty trends sin­ce 2000, by sec­tor and indus­try, in: Mon­th­ly Labour Review 131 (2008).
  • Huang, Chun-chieh; Chang, Juin-jen; Lai, Ching-Chong; Lin, Chung-chen, Worker Pro­duc­ti­vi­ty, Working Time Reduc­tion, And The Short-Run And Long-Run Employ­ment Effects, in: Scot­tish Jour­nal of Poli­ti­cal Eco­no­my 4/​49 (2002) 357–368.
  • Huber­mann, Micha­el; Minns, Chris, The times they are not chan­ging: Days and hours of work in Old and New Worlds, 1870–2000, in: Explo­ra­ti­ons in Eco­no­mic Histo­ry 44 (2007) 538–567.
  • Hunt, Jen­ni­fer, The respon­se of wages and actu­al hours worked to the reduc­tions of stan­dard hours, in: NBER Working Paper Seri­es (1995).
  • Hunt, Jen­ni­fer, Has work-sharing worked in Ger­ma­ny?, in: Quar­ter­ly Jour­nal of Eco­no­mics 1/​114 (1999) 339–381.
  • Kap­teyn, Arie; Kal­wij, Adria­an; Zai­di, Asghar, The myth of work-sharing, in: Labour Eoc­no­mics 11/​1011 (2004) 293–313.
  • Kawa­gu­chi, Dai­ji; Nai­tō, Hisa­hi­ro; Yokoya­ma, Izu­mi, Labor Mar­ket Respon­ses to Legal Work Hour Reduc­tion: Evi­dence from Japan, Eco­no­mic and Social Rese­arch Insti­tu­te, Cabi­net Office (2008).
  • Kra­marz, Fran­cis; Cahuc, Pierre; Cré­pon, Bru­no; Schank, Thors­ten; Skans, Oskar Nord­ström; van Lomu­val, Gijs­bert; Zyl­berg, And­re, Labour mar­ket effects of work-sharing arran­ge­ments in Euro­pe, in: Boe­ri, Tito; Bur­da, Micha­el; Kra­marz, Fran­cis (Hrsg.), Working hours and job sharing in the EU and USA: Are Euro­peans lazy? Or Ame­ri­cans cra­zy? (Oxford 2008).
  • Lee, Timo­thy B., The big puz­zle in eco­no­mics today: why is the eco­no­my gro­wing so slow­ly? In: Vox (2016), Url: http://www.vox.com/2016/8/1/12131216/theories-gdp-growth-slow.
  • Lehment, Har­men, Lohn­zu­rück­hal­tung, Arbeits­zeit­ver­kür­zung und Beschäf­ti­gung. Eine empi­ri­sche Unter­su­chung für die Bun­des­re­pu­blik Deutsch­land 1973–2000, in: Die Welt­wirt­schaft 2 (1991) 72–85.
  • Loge­ay, Camil­le; Schrei­ber, Sven, Tes­ting the effec­ti­ve­ness of the French work-sharing reform: a fore­cas­ting approach, in: App­lied Eco­no­mics 17/​38 (2006) 2053–2068.
  • Mari­mon, Ramon; Zili­bot­ti, Fabri­zio, Employ­ment and dis­tri­bu­tio­nal effects of restric­ting working time, in: Euro­pean Eco­no­mic Review 44 (2000) 1291–1326.
  • Mar­tin-Roman, Angel, Working Time Reduc­tions and Labour For­ce Par­ti­ci­pa­ti­on in Unem­ploy­ment Con­texts: A Note, in: Theo­re­ti­cal Eco­no­mics Let­ters 4 (2014) 174–182.
  • Mosel­le, Boaz, Effi­ci­en­cy Wages and the Hours/​Unemployment Tra­de-Off, Dis­cus­sion Paper 1153 (1996).
  • Nach­rei­ner, Rädi­ker, Jan­ßen, Scho­mann (2005): Unter­su­chun­gen zum Zusam­men­hang zwi­schen der Dau­er der Arbeits­zeit und gesund­heit­li­chen Beein­träch­ti­gun­gen. Gesell­schaft für Arbeits‑, Wirt­schafts- und Orga­ni­sa­ti­ons­psy­cho­lo­gi­sche Forschung.
  • Oli­vei­ra, Ali­ne; Ulrich, Vale­rie, L’incidence des 35 heu­res sur le temps par­ti­el, in: Pre­mie­res syn­the­ses 1/​07 (2002).
  • Pas­se­ron, Vla­di­mir,  35 heu­res: trois ans de mise en oev­re du dis­po­si­ti­ve ‚Aubry I‘, in: Pre­mie­res syn­the­ses 2/​06 (2002).
  • Pirk­lbau­er (2017): Kin­der­be­treu­ung und der 12-Stun­den-Tag – Eine Kontroverse.
  • Poyn­t­ner, Phil­ipp, Beschäf­ti­gungs­ef­fek­te von Arbeits­zeit­ver­kür­zung. Eine makro­öko­no­mi­sche Per­spek­ti­ve. Wirt­schaft und Gesell­schaft 4 /​2016 (2016).
  • Poyn­t­ner, Phil­ipp, The macroeco­no­mic effects of work-sharing. Magis­ter­ar­beit, Uni­ver­si­tät Wien (2015).
  • Rapo­so, Pedro S.; van Ours, Jan C., How working time reduc­tion affects jobs and wages, in: Eco­no­mics let­ters 1/​106 (2010) 61–63.
  • Roche­teau, Guil­laume, Working time regu­la­ti­on in a search eco­no­my with worker moral hazard, in: Jour­nal of Public Eco­no­mics 3/​84 (2002) 387–425.
  • San­chez, Rafa­el, Do reduc­tions of stan­dard hours affect employ­ment tran­si­ti­ons? Evi­dence from Chi­le. War­wick Eco­no­mic Rese­arch Papers 925 (2010).
  • She­pard, Edward; Clif­ton, Tho­mas, Are lon­ger hours redu­cing pro­duc­ti­vi­ty in manu­fac­tu­ring), in: Inter­na­tio­nal Jour­nal of Man­power 7/​21 (2000) 540–553.
  • Schank, Thors­ten, Have Employees in Ger­ma­ny Recei­ved Full Wage Com­pen­sa­ti­on After A Cut In Stan­dard Hours?, in: Man­ches­ter School 3/​74 (2006) 273–293.
  • Schwen­din­ger, Micha­el, Über Beschäf­ti­gungs­wir­kung und Erfolgs­be­din­gun­gen von Arbeits­zeit­ver­kür­zun­gen. Ein Lite­ra­tur­über­blick, in: Wirt­schaft und Gesell­schaft 1/​41 (2015) 107–126.
  • Sim­mons, Robert; Schank, Thors­ten; Andrews, Mar­tyn, Does Work­s­ha­ring Work? Some Empi­ri­cal Evi­dence from the IAB Panel, in: Dis­cus­sion Papers, Fried­rich-Alex­an­der Uni­ver­si­tät Erlan­gen-Nürn­berg. 25.
  • Sku­te­rud, Mikal, Iden­ti­fy­ing the Poten­ti­al of Work-Sharing as a Job-Crea­ti­on Stra­te­gy, in: Jour­nal of Labour Eco­no­mics 2/​25 (2007) 265–287.
  • Stei­ner, Vik­tor; Peters, Rals-Hen­ning, Employ­ment Effects of Work Sharing. An eco­no­metric ana­ly­sis for West Ger­ma­ny, in: ZEW Dis­cus­sion Papers 0020 (2002).
  • Sparks, Coo­per, Fried und Shirom: The effects of hours of work on health: A meta-ana­ly­tic review. Jour­nal of Occup­a­tio­nal and Orga­niz­a­tio­nal Psy­cho­lo­gy, 70: 391–408 (1997).

 

Hier gehts zu Facts­heet I: Mythos „schwar­ze Null“

Kommentare deaktiviert für Arbeitszeit: Verkürzung statt Flexibilisierung (Factsheet II) | Kategorie: blog

Mythos „schwarze Null“ (Factsheet I)

13. September 2017 – 11:54 Uhr

Das Facts­heet als pdf (ein Klick auf die Gra­fi­ken im pdf öff­net die jewei­li­ge Datenquelle):

Facts­heet I: Mythos „schwar­ze Null“

 

Das Facts­heet als hoch­auf­lö­sen­des jpg:

Facts­heet I: Mythos „schwar­ze Null“ Sei­te 1

Facts­heet I: Mythos „schwar­ze Null“ Sei­te 2

 

 

 

Kommentare deaktiviert für Mythos „schwarze Null“ (Factsheet I) | Kategorie: blog, Publikationen

Was ist Donald Trumps wirtschaftspolitische Agenda?

29. August 2017 – 11:38 Uhr

Ste­fan Schi­man1

Selbst wenn Donald Trump „kei­nen ideo­lo­gi­schen Kern [hat] und daher auch kei­ne Prä­fe­ren­zen für eine bestimm­te Poli­tik“, so ist er doch sei­nen Wäh­le­rin­nen und Wäh­lern ver­pflich­tet und rich­tet sei­ne Poli­tik nach ihnen aus. Trumps Sieg in der Prä­si­dent­schafts­wahl vom Novem­ber 2016 wird vor allem sei­nem Erfolg im soge­nann­ten „Rust Belt“ im Nord­os­ten der USA (Ohio, Penn­syl­va­nia, India­na, Michi­gan) zuge­schrie­ben, einer eins­ti­gen Hoch­burg der Demo­kra­ti­schen Par­tei. Vie­le, die für Trump votier­ten, sind frus­triert über Ent­wick­lun­gen, die sie der Glo­ba­li­sie­rung zuschrei­ben: Vor allem der Ver­lust gut bezahl­ter Indus­trie­ar­beits­plät­ze an auf­stre­ben­de Schwel­len­län­der wie Mexi­ko und Chi­na, die dank wirt­schaft­li­chen Fort­schritts von Kon­su­men­ten zu Pro­du­zen­ten von Fer­tig­pro­duk­ten auf­ge­stie­gen sind; und damit zu Kon­kur­ren­ten der US-Indus­trie, die es nicht aus­rei­chend geschafft hat, eine neue Posi­ti­on in den geän­der­ten glo­ba­len Wert­schöp­fungs­ket­ten zu fin­den. Daher ist Trumpo­no­mics in der Han­dels­po­li­tik pro­tek­tio­nis­tisch ori­en­tiert. Das soll aber nicht dar­über hin­weg­täu­schen, dass Trump den Groß­teil sei­ner Stim­men den tra­di­tio­nel­len Repu­bli­ka­ni­schen Wäh­le­rin­nen und Wäh­lern ver­dankt und er sei­ne Poli­tik in ande­ren wich­ti­gen Berei­chen wie der Umwelt‑, Regu­lie­rungs- und Fis­kal­po­li­tik danach ausrichtet.

Wirtschaftspolitik für Wall Street

Trumps fis­kal­po­li­ti­sche Ankün­di­gun­gen im Wahl­kampf präg­ten die Reak­tio­nen der Finanz­märk­te unmit­tel­bar nach der Wahl. For­de­run­gen nach star­ken Steu­er­sen­kun­gen in nahe­zu allen Berei­chen (Unternehmens‑, Ein­kom­mens- und Ver­mö­gens­be­steue­rung) wur­den ergänzt durch Ver­spre­chun­gen, die öffent­li­chen Inves­ti­tio­nen anzu­kur­beln. Die damit ver­bun­de­ne Hoff­nung auf höhe­res Wirt­schafts­wachs­tum ließ die Akti­en­kur­se, den Außen­wert des Dol­lar und die lang­fris­ti­gen Zins­sät­ze gleich­zei­tig stei­gen (Abbil­dung 1, links), denn risi­ko­ar­me, nied­rig­ver­zins­te Anla­ge­for­men wur­den abge­sto­ßen, Akti­en von US-Fir­men hin­ge­gen stark nach­ge­fragt. Die Eupho­rie hielt aber nur weni­ge Wochen: Nach­dem der Dol­lar noch ein­mal auf­wer­te­te, als die ame­ri­ka­ni­sche Zen­tral­bank (Fed) Mit­te Dezem­ber 2016 die Zin­sen erhöh­te, hat er kon­ti­nu­ier­lich an Wert ver­lo­ren, obwohl die Fed die Zin­sen wei­ter anhob (Abbil­dung 1, rechts). Selbst der lang­fris­ti­ge Zins­satz ging trotz Leit­zins­satz­er­hö­hun­gen zurück; ledig­lich die Akti­en­kur­se behiel­ten ihren Auf­wärts­trend bei. Den Eco­no­mist ver­an­lass­te die­se Ent­wick­lung zu der Inter­pre­ta­ti­on, dass die Hoff­nung auf Wachs­tums­im­pul­se zwar ver­gan­gen sei (von Inves­ti­ti­ons­pro­gram­men, die auch den abge­häng­ten ehe­ma­li­gen Indus­trie­ar­bei­tern und ‑arbei­te­rin­nen zugu­te­kom­men soll­ten, ist längst nicht mehr die Rede), dass hin­ge­gen die Erwar­tung, dass Trumps Poli­tik den Unter­neh­men nüt­zen und ihre Gewin­ne begüns­ti­gen wür­de, nach wie vor intakt sei. Die Steu­er­re­form scheint mitt­ler­wei­le aber alles ande­re als aus­ge­macht; viel­leicht auch des­halb, weil Trump den Gegen­fi­nan­zie­rungs­plan sei­ner Par­tei ablehnt: die Umstel­lung der Unter­neh­mens­be­steue­rung auf das Bestim­mungs­land­prin­zip. Dies hät­te zwar die US-Export­in­dus­trie begüns­tigt (für eine gänz­lich kom­pen­sie­ren­de Wech­sel­kurs­re­ak­ti­on ist die Kauf­kraft­pa­ri­tät, vor allem kurz­fris­tig, zu schwach), aber impor­tier­te Kon­sum­wa­re wäre emp­find­lich teu­rer gewor­den – nicht akzep­ta­bel für Trumps Blue-Collar-Anhängerschaft.

Abbil­dung 1: USA: Akti­en­kurs, Ren­di­te auf Staats­an­lei­hen und Wechselkurs

Für Unter­neh­men besteht aber noch die „Hoff­nung“ auf Dere­gu­lie­rung auf brei­ter Front – ins­be­son­de­re im Finanz­be­reich, der mit dem Dodd-Frank-Act 2010 von einer Kas­ka­de an neu­en Regu­lie­run­gen erfasst wur­de. Die Finanz­markt­re­gu­lie­rung Oba­mas sta­bi­li­sier­te das Finanz­sys­tem, etwa durch höhe­re Kapi­tal­vor­schrif­ten, durch die Abschaf­fung außer­bi­lanz­mä­ßi­ger Geschäf­te oder die Beschrän­kung des Eigen­han­dels („Volcker-Regel“). Aber vie­le klei­ne Insti­tu­te wer­den von der Viel­zahl an Bestim­mun­gen stark belas­tet und Trump könn­te die unlieb­sa­me Regu­lie­rung gleich kom­plett abschaf­fen und damit letzt­lich die Finanz­markt­sta­bi­li­tät gefährden.

Axis of Oil

Neben der Steu­er- und (De-)Regulierungspolitik ver­tritt Trump auch im Umwelt- bzw. Ener­gie­be­reich Repu­bli­ka­ni­sche Inter­es­sen, näm­lich die Inter­es­sen von Big Oil. Für ihn ist Kli­ma­wan­del eine Erfin­dung aus Chi­na, um der ame­ri­ka­ni­schen Ölin­dus­trie zu scha­den. Als kon­kre­ter Schritt erfolg­te bis­her der Aus­stieg aus dem Paris Abkom­men, was für sich genom­men schlimm genug ist. Aber mit­tel­fris­tig könn­te die Ego­ma­nie und Rück­sichts­lo­sig­keit die­ses Prä­si­den­ten zusam­men mit den Inter­es­sen der Ölwirt­schaft dazu füh­ren, dass sich das Rol­len­ver­ständ­nis des offi­zi­el­len Ame­ri­kas ändert: weg von sei­ner Posi­ti­on als Speer­spit­ze der „frei­en Welt“ (Abbil­dung 2) hin zu einer neu­en Tria­de der drei größ­ten Ölpro­du­zen­ten (USA, Sau­di-Ara­bi­en, Russ­land) – eine axis of oil (Abbil­dung 3). Wäh­rend die Anbie­de­rung an das sau­di­sche Regime gelun­gen ist, sto­cken die Annä­he­rungs­ver­su­che bei Russ­land; die ver­mu­te­te Russ­land­in­tri­ge im Wahl­kampf hängt wie ein Damo­kles­schwert über der Prä­si­dent­schaft, aber auch in Syri­en ste­hen die bei­den Län­der de fac­to auf ande­ren Seiten.

Abbil­dung 2: Grad an Demo­kra­tie und Freiheit

Q: Free­dom House.

Abbil­dung 3: Welt­wei­te Ölproduktion

Q: U.S. Ener­gy Infor­ma­ti­on Administration.

Schon jetzt wirft die­ser Stra­te­gie­wech­sel lan­ge Schat­ten: Sau­di-Ara­bi­en drang­sa­liert mit neu­em Selbst­be­wusst­sein den klei­nen Nach­barn Katar. Und mit Blick auf Nord-Korea, einem Satel­li­ten­staat des von Trump ver­hass­ten Chi­na, scheint selbst ein nuklea­rer Kon­flikt nicht mehr aus­ge­schlos­sen. Und wür­de sich Putin wei­te­re Tei­le des Kau­ka­sus oder der GUS ein­ver­lei­ben, hät­te das offi­zi­el­le Ame­ri­ka wahr­schein­lich kaum etwas dage­gen. Das erhöh­te Risi­ko krie­ge­ri­scher Kon­flik­te wird beglei­tet von Trumps Auf­for­de­rung an sei­ne NATO-„Partner“, das Mili­tär­bud­get zu erhö­hen. Wie Abbil­dung 4 (links) zeigt, sind Län­der wie Deutsch­land, aber auch die Atom­mäch­te Frank­reich und Groß­bri­tan­ni­en weit von den Mili­tär­aus­ga­ben Ame­ri­kas ent­fernt; selbst dann, wenn man die Zah­len um die Unter­schie­de in den Staats­an­tei­len am BIP kor­ri­giert (Abbil­dung 4, rechts).

Abbil­dung 4: Staats­aus­ga­ben für Verteidigung
links: in % der gesam­ten Staats­aus­ga­ben, rechts: in % des BIP, 2015

Q: OECDWIFO.

Das Leistungsbilanzproblem

Im Bereich der Han­dels­po­li­tik sieht Trump in den ver­meint­li­chen Schi­ka­nen für US-Fir­men das Haupt­pro­blem und die Haupt­ur­sa­che für das ame­ri­ka­ni­sche Leis­tungs­bi­lanz­de­fi­zit (Abbil­dung 5). Dies betrifft vor allem Mexi­ko, ein „Part­ner­land“ im nord­at­lan­ti­schen Frei­han­dels­ab­kom­men NAFTA, das neu ver­han­delt wer­den soll; zwei­tens Deutsch­land mit sei­ner omni­prä­sen­ten Auto­mo­bil­in­dus­trie und drit­tens Chi­na, dem Wech­sel­kurs­ma­ni­pu­la­ti­on, die Ver­let­zung von Eigen­tums­rech­ten und zu hohe Markt­ein­tritts­bar­rie­ren ange­las­tet wer­den. In der Tat hat sich das bila­te­ra­le Leis­tungs­bi­lanz­de­fi­zit gegen­über Chi­na, das schon vor 15 Jah­ren das höchs­te der USA war, seit­her wei­ter ver­grö­ßert (Abbil­dung 6) und macht nun mehr aus als die Defi­zi­te gegen­über Mexi­ko, Deutsch­land und Japan zusam­men. Inter­es­sant ist jedoch auch die Beob­ach­tung, dass die USA gegen­über dem Rest der Welt seit 2009 Leis­tungs­bi­lanz­über­schüs­se erzielt.

Q: OECDWIFO.

Abbil­dung 6: Leis­tungs­bi­lanz der USA mit…

Q: OECDWIFO.

Wie stellt sich aber die Situa­ti­on aus Sicht der „betrof­fe­nen“ Län­der dar? Sehr unter­schied­lich (Abbil­dung 7): Über die letz­ten Jah­re auf ein zu hohes Niveau gestie­gen ist ledig­lich der Leis­tungs­bi­lanz­über­schuss von Deutsch­land (2016: über 8% des BIP). In Chi­na ist die Situa­ti­on dif­fe­ren­zier­ter: Nach dem All­zeit­hoch von knapp 10% des BIP vor der Wirt­schafts­kri­se ist der Leis­tungs­bi­lanz­über­schuss auf ein welt­wirt­schaft­lich ver­träg­li­che­res Aus­maß von 2–3% des BIP zurück­ge­gan­gen. In den letz­ten Jah­ren wir­ken zudem die wach­sen­den Aus­ga­ben für Aus­lands­rei­sen dem Über­schuss im Waren­han­del ent­ge­gen. Mexi­ko hin­ge­gen fährt ins­ge­samt sogar Leis­tungs­bi­lanz­de­fi­zi­te ein; ein Abbau des bila­te­ra­len Über­schus­ses gegen­über der USA wür­de sein Gesamt­de­fi­zit wohl noch wei­ter erhö­hen. Schon die­se gro­ben Details zei­gen, dass sich der Kom­ple­xi­täts­grad von pla­ka­tiv vor­ge­brach­ten Pro­ble­men bei genaue­rer Betrach­tung deut­lich erhöht und dass ein­fa­che Lösun­gen nicht zur Ver­fü­gung ste­hen. Für den Show­man Trum wird es jeden­falls schwie­rig wer­den, real­po­li­ti­sche Erfol­ge zu erzie­len; wie sei­ne bis­he­ri­ge Amts­zeit bereits gezeigt hat.

Abbil­dung 7: Leis­tungs­bi­lan­zen, aus­ge­wähl­te Länder

Q: OECDWIFO.

Zum Wei­ter­le­sen: Debat­ten forum des Kurs­wech­sel 1/​2017; http://voxeu.org/content/economics-and-policy-age-trump,

[1]) Der Text beruht auf einem Vor­trag, der auf der 21. Tagung des japa­nisch-öster­rei­chi­schen Komi­tees für Zukunfts­fra­gen, die von 13. Bis 15. Juli 2017 in der Prä­fek­tur Shi­zuoka statt­fand, gehal­ten wurde.

Kommentare deaktiviert für Was ist Donald Trumps wirtschaftspolitische Agenda? | Kategorie: blog

Neuer Kurswechsel: „Die Herren des Geldes – Das Geld der Herren?“

22. Juni 2017 – 8:48 Uhr

Die Herren des Geldes – die Frauen der Arbeit?

Inter­na­tio­na­le Ban­ken, pri­va­te und insti­tu­tio­nel­le Inves­to­ren eben­so wie  Natio­nal­ban­ken – jene Orga­ni­sa­tio­nen, in denen sich Geld­ver­mö­gen kon­zen­trie­ren, wer­den meist von Män­nern regiert. Dem gegen­über ste­hen die Berei­che der nied­rig- oder gänz­li­chen unbe­zahl­ten Arbeit, die zu gro­ßen Tei­len von Frau­en gema­nagt wer­den. Die­se Aus­ga­be des Kurs­wech­sels wid­met sich daher der Ana­ly­se eines männ­lich gepräg­ten Finanz­sys­tems mit­tels Kon­zep­ten aus der femi­nis­ti­schen Ökonomie.
Unter dem Titel „Die Her­ren des Gel­des – Das Geld der Her­ren?“ tag­ten im Juni 2016 femi­nis­ti­sche Öko­nom­In­nen, um die struk­tu­rel­len Bedin­gun­gen von Finanz­märk­ten und ihren Aus­wir­kun­gen auf mensch­li­ches Han­deln zu dis­ku­tie­ren. Kern der Dis­kus­si­on war die Fra­ge, wie ein für eine pro­spe­rie­ren­de Real­wirt­schaft för­der­li­ches Finanz­sys­tem beschaf­fen und regu­liert sein muss. Für eine umfas­sen­de Ana­ly­se der Beschaf­fen­heit und Funk­ti­ons­wei­se des Finanz­sys­tems ist das Ein­be­zie­hen sei­ner geschlecht­li­chen Dimen­si­on unumgänglich.
Die Tagung ist nun in Heft 1/​2017 des Kurs­wech­sels doku­men­tiert.
Mit Bei­trä­gen von Roma­na Brait, Fran­zis­ka Diss­l­ba­cher, Käthe Knitt­ler, Paul Rams­kog­ler, Susan­ne Reit­her, Adri­en­ne Roberts, Petra Sau­er, Hele­ne Schu­berth, Chris­ti­na Wie­ser und Bri­git­te Young

Debattenforum „US-Wahl: Wahl weiter?“

Das Debat­ten­fo­rum dreht sich dies­mal um das The­ma „US-Wahl: Wie wei­ter?“, mit Bei­trä­gen von Rai­ner Hack­auf und Chris­toph Hermann.
Das gesam­te Inhalts­ver­zeich­nis, Edi­to­ri­al sowie Debat­ten­fo­rum sind hier auch online.
BEIGEWUM, Kurswechsel, Feminismus, feministische Ökonomie, US-Wahlen
Kommentare deaktiviert für Neuer Kurswechsel: „Die Herren des Geldes – Das Geld der Herren?“ | Kategorie: blog, Kurswechsel, News & Termine, Publikationen

Progressive Strategien für die Gestaltung der Globalisierung – Podiumsdiskussion 06.06. 18:30 ÖFSE

1. Juni 2017 – 12:36 Uhr

Was sind pro­gres­si­ve Stra­te­gien zur polit­öko­no­mi­schen Gestal­tung der Glo­ba­li­sie­rung vor dem Hin­ter­grund wir­kungs­mäch­ti­ger neo­li­be­ra­ler bzw. rechts­na­tio­na­lis­ti­scher Gegenprojekte?

In den letz­ten Deka­den wur­de mit zuneh­men­der Deut­lich­keit offen­sicht­lich, dass das Wohl­stands­ver­spre­chen des neo­li­be­ral glo­ba­li­sier­ten Kapi­ta­lis­mus nicht ein­ge­hal­ten wird. Der Umbau des Sozi­al­staa­tes zum Wett­be­werbs­staat sowie die Dere­gu­lie­rung von Güter‑, Finanz- und Dienst­leis­tungs­märk­ten haben zu mehr Ungleich­heit und Insta­bi­li­tät geführt. Wäh­rend die Ver­tei­lung der Ein­kom­men und Ver­mö­gen zuneh­mend aus­ein­an­der klafft, häu­fen sich Kri­sen­er­schei­nun­gen, deren Las­ten auf die unte­ren Ein­kom­mens­schich­ten abge­wälzt wer­den. Doch davon konnten eman­zi­pa­ti­ve Bewe­gun­gen, die sich von Anfang an kri­tisch gegen­über dem neo­li­be­ra­len Pro­jekt posi­tio­nier­ten und ver­su­chen, die­sem mit pro­gres­si­ven Stra­te­gien zur polit­öko­no­mi­schen Gestal­tung der Glo­ba­li­sie­rung zu begeg­nen, kaum profitieren.
Wäh­rend die poli­ti­schen Eli­ten des Main­streams zuneh­mend an Zustim­mung ver­lo­ren, erleb­ten vor allem rechts­na­tio­na­lis­ti­sche Kräf­te mit dem Ver­spre­chen eines Bru­ches mit den poli­ti­schen Eli­ten sowie mit rechts­na­tio­na­lis­ti­schen Ant­wor­ten auf die Glo­ba­li­sie­rung einen Auf­schwung. Dabei lässt sich in den Län­dern in denen die­se an die Macht gelang­ten bereits ein Abbau der Demo­kra­tie beob­ach­ten. Hin­ge­gen kom­men eman­zi­pa­ti­ve Bewe­gun­gen mit ihren Ideen gegen wir­kungs­mäch­ti­ge neo­li­be­ra­le und rechts­na­tio­na­lis­ti­sche Pro­jek­te nicht durch.

Vor die­sem Hin­ter­grund dis­ku­tie­ren wir die Fragen:

War­um kom­men pro­gres­si­ve Ideen gegen neo­li­be­ra­le und rechts­na­tio­na­lis­ti­sche Ant­wor­ten auf die Glo­ba­li­sie­rung nicht durch? Was sind die­se pro­gres­si­ven Ant­wor­ten über­haupt? Wel­che Akteurs­netz­wer­ke braucht die Lin­ke zur Durch­set­zung einer pro­gres­si­ven Agen­da? Was ist von dem – angeb­lich Mit­te Mai vor­lie­gen­den – neu­en Grund­satz­pa­pier der EU zur Glo­ba­li­sie­rung zu hal­ten? Was sind die Per­spek­ti­ven für die Zukunft?

Pro­gramm:

18:30 Podi­ums­dis­kus­si­on mit:

Karin Fischer (JKU)
Wer­ner Raza (ÖFSE)
Alex­an­dra Strick­ner (ATTAC)
Den­nis Tames­ber­ger (AK )

20:30 Ende der VA, im Anschluss Buffet

Mode­ra­ti­on: Oli­ver Praus­mül­ler (BEIGEWUM)

In Koope­ra­ti­on mit der ÖFSE (http://www.oefse.at/), dem Zen­trum für VW-Stu­die­ren­de (https://www.facebook.com/VWZ.WU) und der der Mas­ter­ver­tre­tung VW.SozÖk.SEEP (https://www.facebook.com/vwso­zo­ek­seep)

Anmel­dung erbe­ten unter: i.pumpler@oefse.at

Ver­an­stal­tung auf Face­book

Kommentare deaktiviert für Progressive Strategien für die Gestaltung der Globalisierung – Podiumsdiskussion 06.06. 18:30 ÖFSE | Kategorie: blog, News & Termine

zum Anfang der Seite