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Unaufhaltsame Krisengewinner? Die extreme und populistische Rechte in Europa

15. März 2017 – 9:08 Uhr

Ver­an­stal­tungs­rück­blick von Julia Hof­mann und Saskja Schind­ler [1]

Ende Febru­ar 2017 fand in der Sky­lounge der Uni­ver­si­tät Wien eine Ver­an­stal­tung zum Auf­stieg der Rech­ten in zahl­rei­chen euro­päi­schen Län­dern statt. Gal­ten Län­der wie Öster­reich, aber auch die Nie­der­lan­de oder Ita­li­en mit ihren star­ken rechts­po­pu­lis­ti­schen Ten­den­zen lan­ge Jah­re eher als Aus­nah­me in der Euro­päi­schen Uni­on, sind nun bei­na­he alle Mit­glied­staa­ten mit wach­sen­den, rech­ten und rechts­po­pu­lis­ti­schen Par­tei­en und Bewe­gun­gen kon­fron­tiert. Zahl­rei­che Wis­sen­schaft­le­rIn­nen und kri­ti­sche Medi­en warn­ten schon seit län­ge­rem vor die­sem ste­ten Auf­stieg der Rech­ten, den­noch stell­te das Jahr 2016 für vie­le einen Bruch mit den bis­her wahr­ge­nom­men Ent­wick­lun­gen dar: Nicht nur die Wahl Donald Trumps zum 45. US-Prä­si­den­ten, son­dern auch das Mehr­heits­vo­tum der Bri­tIn­nen für einen Aus­tritt aus der Euro­päi­schen Uni­on, der Erfolg der Alter­na­ti­ve für Deutsch­land (AfD) bei Land­tags­wah­len oder das enge Ren­nen um die öster­rei­chi­sche Bun­des­prä­si­den­tIn­nen­wahl und die wach­sen­de Popu­la­ri­tät des Front Natio­nal (FN) in fran­zö­si­schen Wahl­um­fra­gen wur­den hef­tig diskutiert.

Dem­entspre­chend wur­den im Rah­men eines kürz­lich ange­lau­fe­nen und vom FWF mit finan­zier­ten For­schungs­pro­jek­tes „Soli­da­ri­tät in Zei­ten der Kri­se. Sozio-öko­no­mi­scher Wan­del und poli­ti­sche Ori­en­tie­run­gen in Öster­reich und Ungarn“ (SOCRIS) fünf aus­ge­wie­se­ne Rechts­ex­tre­mis­mus-For­sche­rIn­nen nach Wien ein­ge­la­den, um über die­sen schein­bar unauf­halt­sa­men Auf­stieg der Rech­ten in ihren jewei­li­gen Län­dern zu diskutieren.

Den Anfang mach­te die ita­lie­ni­sche Poli­tik­wis­sen­schaft­le­rin Manue­la Caia­ni. Sie gab einen Ein­blick in ihre For­schungs­ar­bei­ten zur Ver­net­zung rechts­ex­tre­mer Grup­pen in Euro­pa und den USA. Caia­ni kon­zen­trier­te sich hier­bei ins­be­son­de­re auf die Ver­net­zung im Inter­net und zeig­te in ihrer Stu­die „The Dark Side of the Web“, dass die­se viel­fach bereits sehr gut mit­ein­an­der ver­netzt sind, wenn­gleich sich dabei auch deut­li­che län­der­spe­zi­fi­sche Unter­schie­de zei­gen: So wei­sen die rech­ten Grup­pie­run­gen in den USA eine stark dezen­tra­le Ver­net­zungs­struk­tur auf, die deut­schen Grup­pie­run­gen dage­gen eine eher zen­tra­lis­ti­sche. In Hin­blick auf die inter­na­tio­na­le Ver­net­zung rech­ter Grup­pie­run­gen im Inter­net zeigt die Stu­die zum einen, dass die ita­lie­ni­sche Rech­te am stärks­ten inter­na­tio­nal ver­netzt ist, und zum ande­ren, dass die Mög­lich­keit der Ver­net­zung am stärks­ten von Neo­na­zi-Grup­pen genützt wird. Die Ver­net­zung im Inter­net wird von den rech­ten Grup­pen der­zeit, wie Caia­ni zeig­te, vor­wie­gend zu Pro­pa­gan­da- und Infor­ma­ti­ons­zwe­cken genützt, wäh­rend die tat­säch­li­che Mobi­li­sie­rung noch eher off­line betrie­ben wird.

Der Sozio­lo­ge Jörg Fle­cker stell­te sich anschlie­ßend in sei­nem Kurz­vor­trag die Fra­ge, ob der Begriff der Soli­da­ri­tät ana­ly­tisch auf die Poli­tik der FPÖ anwend­bar wäre. In der wis­sen­schaft­li­chen Debat­te sei es, so Fle­cker, umstrit­ten, ob das Kon­zept der Soli­da­ri­tät not­wen­di­ger­wei­se uni­ver­sa­lis­tisch, inklu­siv und all­um­fas­send wäre oder ob die Her­stel­lung von Soli­da­ri­tät nicht das Zie­hen von Gren­zen (mit wem ist man soli­da­risch, mit wem nicht?) bedin­ge. Wenn das Kon­strukt der Soli­da­ri­tät ein exklu­si­ves Moment impli­zie­re, dann kön­ne man auch im Fal­le der FPÖ von einer spe­zi­fi­schen, exklu­si­ven Form der Soli­da­ri­tät spre­chen, so Fle­cker – einer Soli­da­ri­tät nach innen also (d.h. einer Form der Soli­da­ri­tät mit der „Deut­schen Volks‑, Sprach- und Kul­tur­ge­mein­schaft“ bzw. mit dem Staats­volk), aller­dings bei gleich­zei­ti­ger star­ker Schlie­ßung nach außen. Im zwei­ten Teil sei­nes Vor­trags weich­te Fle­cker die­se The­se jedoch auf, als er die Poli­tik, der sich selbst als „sozia­le Hei­mat­par­tei“ ver­ste­hen­den FPÖ, genau­er unter die Lupe nahm. Die­se greift, ihm zufol­ge, die sozia­le Fra­ge zwar durch­aus auf, zeigt aber durch gegen­tei­li­ges Stimm­ver­hal­ten in Natio­nal­rat und Land­ta­gen (etwa beim Pfle­ge­geld, der Min­dest­si­che­rung oder Fra­gen des Lohn- und Sozi­al­dum­pings), dass sie nicht auf der Sei­te der arbei­ten­den Men­schen in Öster­reich steht.

Der unga­ri­sche For­scher Ist­ván Grac­jz­jár beschäf­tig­te sich mit der Gene­se der rechts­ex­tre­men Job­bik und ihren Ver­flech­tun­gen zur regie­ren­den Fidesz-Par­tei. Gajcz­jár zufol­ge ist der Auf­stieg der zutiefst anti­se­mi­ti­schen, roma­feind­li­chen und homo­pho­ben Job­bik nur durch mul­ti­ple Kri­sen­er­schei­nun­gen erklär­bar: Ungarn habe die Wirt­schafts­kri­se recht hart getrof­fen, dar­über hin­aus ste­cke das Land durch zahl­rei­che Kor­rup­ti­ons­fäl­le seit eini­gen Jah­ren in einer „poli­tisch-mora­li­schen Kri­se“. In sei­nem Vor­trag argu­men­tier­te Gra­jcz­jár des Wei­te­ren, dass es nicht nur star­ke, ideo­lo­gi­sche Über­schnei­dun­gen zwi­schen Fidesz und Job­bik gäbe (z.B. bei Fra­gen der Ver­staat­li­chung, des Geschichts­re­vi­sio­nis­mus oder dem Umgang mit Arbeits­lo­sen) son­dern, dass sich durch Job­bik das gesam­te poli­ti­sche Spek­trum in Ungarn wei­ter nach rechts verschiebe.

Die deut­sche Rechts­ex­tre­mis­mus­for­sche­rin Gud­run Hent­ges hat sich wis­sen­schaft­lich mit dem Phä­no­men PEGIDA (und dar­an angren­zend auch mit der neu ent­stan­de­nen rechts­po­pu­lis­ti­schen Par­tei AfD) beschäf­tigt. In ihrem Vor­trag wies sie daher auch auf das schein­ba­re Para­do­xon hin, dass rech­te Bewe­gun­gen sich posi­tiv auf schein­bar lin­ke Posi­tio­nen, wie etwa den Aus­bau direk­ter Demo­kra­tie bezie­hen. Hent­ges zeig­te jedoch, dass das dahin­ter­lie­gen­de Kon­zept der Demo­kra­tie von Bewe­gun­gen wie PEGIDA sich stark von pro­gres­si­ven Demo­kra­tie­an­sät­zen unter­schei­det. Ihrer Ansicht nach bedie­nen sie sich des Kon­zep­tes einer „iden­ti­tä­ren Demo­kra­tie“, das auf den umstrit­te­nen deut­schen Staats­recht­ler Carl Schmitt zurück­geht. Schmitt (1923) zufol­ge gehört zu einer Demo­kra­tie „(…) not­wen­dig ers­tens Homo­ge­ni­tät und zwei­tens – nöti­gen­falls – die Aus­schei­dung oder Ver­nich­tung des Hete­ro­ge­nen.“ Das Recht auf direk­te Demo­kra­tie gäbe es – im Sin­ne PEGI­DAs – also nur für aus­ge­wähl­te, auto­chtho­ne Gruppen.

Der an der fran­zö­si­schen Uni­ver­si­té de Lil­le for­schen­de Sozio­lo­ge Diet­mar Loch ver­such­te in sei­nem Vor­trag schluss­end­lich den Erfolg von Mari­ne Le Pen und ihrem Front Natio­nal zu erklä­ren. Er wies auf die ver­schie­de­nen gesell­schaft­li­chen Spal­tun­gen und Kon­flikt­li­ni­en in Frank­reich hin, etwa auf die Kon­flikt­li­nie zwi­schen öko­no­mi­scher Öff­nung und Schlie­ßung. Unter Rück­griff auf Erkennt­nis­se der Sozio­geo­gra­phie zeig­te Loch, dass der Front Natio­nal nicht nur abge­häng­te Indus­trie­ar­bei­te­rIn­nen anspre­che, son­dern sich min­des­tens drei, räum­lich getrenn­te, Wäh­le­rIn­nen­grup­pen aus­ma­chen las­sen: die Arbeits­lo­sen im Nord­os­ten Frank­reichs, die Arbei­te­rIn­nen im Süden und die „sich als abge­hängt Füh­len­den“ im Wes­ten des Lan­des. Span­nend war auch sein Befund, dass die räum­li­che Distanz von öffent­li­chen Ver­kehrs­mit­teln als ein Maß für die Wahr­schein­lich­keit, Front Natio­nal zu wäh­len, her­an­ge­zo­gen wer­den kann.

Auch wenn sich nicht alle Vor­trä­ge expli­zit mit dem Zusam­men­hang der Kri­se und dem Auf­stieg rech­ter Par­tei­en und Bewe­gun­gen beschäf­tig­ten, impli­zit zeig­te sich jedoch in allen For­schun­gen, die Bedeu­tung mul­ti­pler Kri­sen­er­schei­nun­gen, die – geht es nach den ein­ge­la­de­nen Wis­sen­schaft­le­rIn­nen – in wei­te­ren Stu­di­en näher erforscht wer­den soll­te. Hin­sicht­lich zukünf­ti­ger poli­ti­scher Ent­wick­lun­gen waren sich auf dem anschlie­ßen­den Podi­um auch alle einig: Der Auf­stieg der Rech­ten wäre zwar kei­nes­falls unauf­halt­sam, den­noch gebe es der­zeit kaum poli­ti­sche Ten­den­zen, die ihm die Stirn bie­ten würden.

 

Mit dem The­ma setzt sich auch die aktu­el­le Aus­ga­be der Zeit­schrift Kurs­wech­sel aus­ein­an­der. Zum Wei­ter­le­sen emp­fiehlt sich „Der Rech­te Streit um Euro­pa„…

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[1] Die Autorin­nen arbei­ten als wis­sen­schaft­li­che Mit­ar­bei­te­rin­nen im SOCRIS-Pro­jekt. Julia Hof­mann ist zudem Mit­glied im BEI­GEWUM-Vor­stand und in der Kurswechsel-Redaktion.

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Der Kurswechsel 4/2016 ist da!

1. März 2017 – 17:23 Uhr

The­ma: Der Rech­te Streit um Europa

Bereits seit der Euro­kri­se schei­nen in ganz Euro­pa EU-kri­ti­sche Stim­men – sowohl von rechts als auch von links – im Auf­wind. Die Ent­schei­dung für den Bre­x­it im bri­ti­schen Refe­ren­dum über die EU-Mit­glied­schaft hat die Fra­ge der Euro­päi­schen Des­in­te­gra­ti­on expli­zit auf die poli­ti­sche Tages­ord­nung gesetzt.

Cha­rak­te­ris­tisch sowohl für die Refe­ren­dums­kam­pa­gnen als auch die bri­ti­schen Debat­ten nach dem Bre­x­it-Votum war die Domi­nanz der poli­ti­schen Rech­ten. Zumin­dest in die­ser Hin­sicht ist Groß­bri­tan­ni­en reprä­sen­ta­tiv für die Euro­pa-Debat­ten in der EU. Mit den rech­ten Debat­ten über Euro­pa – von den Christ­de­mo­kra­ten bis hin zur äußers­ten Rech­ten – setzt sich die­se Kurs­wech­sel-Num­mer auseinander.

Zum Inhalts­ver­zeich­nis inklu­si­ve Arti­keln zum Down­load geht es hier.

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Der Zweifel an Fakten und die Krise der Volkswirtschaftslehre

22. Februar 2017 – 13:59 Uhr

Die­ser Bei­trag zu dem von Till van Tre­eck und Jani­na Urban her­aus­ge­ge­be­nen Buch „Wirt­schaft neu den­ken – Blin­de Fle­cken der Lehr­buchöko­no­mie“ wur­de zuerst auf dem Blog Arbeit & Wirt­schaft veröffentlicht. 

Ob Lohn­hö­he, Stel­lung von Gewerk­schaf­ten, Frei­han­dels­ab­kom­men oder die Inte­gra­ti­on von Geflüch­te­ten – Öko­nom­In­nen haben auf all die­se Fra­gen Ant­wor­ten, wie sich Poli­tik und Gesell­schaft dazu opti­ma­ler­wei­se ver­hal­ten könn­ten. Das Ver­trau­en in die Wirt­schafts­wis­sen­schaf­ten ist aller­dings spä­tes­tens mit der Finanz- und Wirt­schafts­kri­se ab 2008 gründ­lich erschüt­tert wor­den. Denn der Groß­teil der Öko­nom­In­nen hat­te nicht etwa die tiefs­te Kri­se seit der Gro­ßen Depres­si­on von 1929 vor­aus­ge­sagt, son­dern Jah­re der Sta­bi­li­tät und des Wachs­tums. Die „Kri­se der Volks­wirt­schafts­leh­re (VWL)“ ist damit zum Poli­ti­kum gewor­den und fällt aktu­ell mit der Ero­si­on des Ver­trau­ens in „all­ge­mein aner­kann­te Wahr­hei­ten“, aber auch fak­ten­ba­sier­te Ana­ly­sen zusam­men. wei­ter­le­sen »

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Veranstaltungsrückblick: Kongress für ein „Gutes Leben für alle!“

20. Februar 2017 – 11:07 Uhr

Vom 9.–11. Febru­ar fand zum zwei­ten mal der Kon­gress für ein „Gutes Leben für alle!“ statt. Über 1000 Teil­neh­me­rIn­nen aus ganz Euro­pa nah­men an den span­nen­den Dis­kus­sio­nen über Wege zu und Vor­stel­lun­gen von einem „Guten Leben für alle“ teil.

Dabei hat sich auch der BEIGEWUM aktiv an dem Kon­gress beteiligt.

Als „Debat­ten­raum“ war die Prä­sen­ta­ti­on und Dis­kus­si­on der Stu­die „Ver­an­ke­rung wohl­stands­ori­en­tier­ter Poli­tik“ (zusam­men­fas­sen­der Blog-Bei­trag mit Link zur Stu­die hier) orga­ni­siert, an der Georg Feigl – AK Wien und BEI­GEWUM-Vor­stand – betei­ligt war. Das The­ma knüpft direkt an die Vor­ar­bei­ten im Rah­men der Ver­an­stal­tungs­se­rie zum guten Leben für alle an, die zum Teil im Kurs­wech­sel 2/​2014 doku­men­tiert wurde.

Dis­kus­sio­nen rund um eine not­wen­di­ge „Ener­gie- und Res­sour­cen­wen­de“, deren Mög­lichei­ten und Bar­rie­ren, stan­den im Rah­men eines Work­shops, der von Chris­ti­na Plank (BEI­GEWUM-Vor­stand und ksoe Scha­sching-Fel­low) mit­ge­stal­tet und – orga­ni­siert wur­de, im Zen­trum. Außer­dem ver­an­stal­te­ten Flo­ri­an Wuko­vitsch (Arbei­ter­kam­mer Wien) und Micha­el Soder (WU) als Her­aus­ge­ber des Kurs­wech­sels „Kli­ma­po­li­tik und Sys­tem­wan­del“ (3/​2016) eine Debat­te zum sel­bi­gen Thema.

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Veranstaltungsrückblick: Volkswirtschaftslehre im Spannungsfeld von Wissenschaft und Politik

14. Februar 2017 – 10:25 Uhr

Am 11.01.2017 dis­ku­tier­ten Jean-Robert Tyran (Dekan der Fakultät/​Professor für Wirtschaftswissenschaften/​Universität Wien) und Maxi­mi­li­an Kasy (Asso­cia­te Pro­fes­sor, Har­vard Uni­ver­si­ty) unter der Mode­ra­ti­on von Katha­ri­na Mader zum The­ma „Volks­wirt­schafts­leh­re im Span­nungs­feld von Wis­sen­schaft und Poli­tik“.

Die Ver­an­stal­tung fand als Koope­ra­ti­on zwi­schen der Fakul­tät für Wirt­schafts­wis­sen­schaf­ten, dem BEIGEWUM, der Gesell­schaft für Plu­ra­len Öko­no­mik Wien und der Stu­di­en­ver­tre­tung Volks­wirt­schafts­leh­re statt und war gut besucht, was das gro­ße Inter­es­se an dem The­ma deut­lich macht.

Die Dis­ku­tan­ten stimm­ten in vie­len Punk­ten über­ein: die Wirt­schafts­wis­sen­schaft hat(te lan­ge Zeit) empi­ri­sche Defi­zi­te, wäh­rend gleich­zei­tig poli­ti­sches Enga­ge­ment nicht wert­ge­schätzt wur­de. Die Kri­tik an der Dis­zi­plin war also gerecht­fer­tigt und Plu­ra­li­tät in der Öko­no­mie wird als wich­tig erachtet.

Dass dabei unter­schied­li­che Auf­fas­sun­gen von Plu­ra­li­tät vor­herr­schen wur­de bei den kri­ti­schen Anmer­kun­gen aus dem Publi­kum deut­lich. Damit eine plu­ra­le Leh­re in Zukunft (wie­der) mög­lich sein wird, benö­tigt es jedoch mehr als ein Lip­pen­be­kennt­niss. Näm­lich u.a. die nöti­ge Infra­struk­tur, also ent­spre­chen­de finan­zi­el­le Mit­tel und zeit­li­che Res­sour­cen. Ob auch dafür die ent­spre­chen­de Über­ein­stim­mung vor­han­den ist, wird sich in Zukunft zeigen.

Zum Wei­ter­le­sen: Die Zukunft der Volks­wirt­schafts­leh­re: kann die oeko­no­mi­sche wis­sen­schaft plu­ral werden?

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Der Handel mit dem Klima.

8. Februar 2017 – 17:18 Uhr

Es braucht neue Wege für eine gerech­te, sozio­öko­lo­gi­sche Transformation.
Simon Theurl

(Als Per­spek­ti­ve des Marie Jaho­da – Otto Bau­er Insti­tut Erschienen)

 

195 Staa­ten haben sich beim Pari­ser Abkom­men 2015 geei­nigt: Die Erd­er­wär­mung soll nicht mehr als 2°C über das Niveau vor der Indus­tria­li­sie­rung stei­gen. Beim aktu­el­len Trend ist die­se Gren­ze in 20 Jah­ren über­schrit­ten. Des­halb sind immense poli­ti­sche und öko­no­mi­sche Ver­än­de­run­gen not­wen­dig, die weit über die aktu­ell dis­ku­tier­ten Vor­schlä­ge und Stra­te­gien hin­aus gehen müssen.

 

Kenntnisse zum Klimawandel

Grund­la­ge für die Über­ein­künf­te in Paris ist ein Bericht des Inter­go­vern­men­tal Panel on Cli­ma­te Chan­ge 2013/​14 (IPCC). Dar­in sind die aktu­ells­ten wis­sen­schaft­li­chen Erkennt­nis­se zum Kli­ma­wan­del zusam­men­ge­fasst. Die Durch­schnitts­tem­pe­ra­tur auf der Erde ist zwi­schen 1880 und 2012 um 0.85°C ange­stie­gen. Bis 2100 wird ein wei­te­rer Anstieg von 1.5 – 4.8°C pro­gnos­ti­ziert, je nach­dem wel­che poli­ti­schen Maß­nah­men getrof­fen wer­den. Der Tem­pe­ra­tur­an­stieg ist eine Fol­ge von mehr Treib­haus­ga­sen in der Atmo­sphä­re. Die ver­stärk­te Treib­haus­gas­emis­si­on hängt mit dem glo­bal wach­sen­den Ener­gie­be­darf zusam­men, der zwi­schen 1800 und 2010 um das 50-fache gestie­gen ist. Im Jahr 2013 deck­ten fos­si­le Ener­gie­trä­ger, deren Nut­zung Treib­haus­ga­se frei­setzt, 81,5% des glo­ba­len Pri­mär­ener­gie­auf­kom­mens. Pri­mär­ener­gie ist Ener­gie, die direkt aus den ursprüng­li­chen Ener­gie­quel­len bezo­gen wer­den kann. Kern­ener­gie bei­spiels­wei­se ist Pri­mär­ener­gie, die Ener­gie eines mit Kern­ener­gie betrie­be­nen Wär­me­kraft­werks jedoch nicht.

 

Wirtschaftswachstum und Klima

Hohe Treib­haus­gas­emis­sio­nen und Ener­gie­be­darf gehen mit einem star­ken Wirt­schafts­wachs­tum ein­her, nied­ri­ge Emis­sio­nen und Ener­gie­be­darf mit einem gerin­gen Wachs­tum. Die Fra­ge nach der Kau­sa­li­tät zwi­schen die­sen Grö­ßen ist ideo­lo­gisch stark auf­ge­la­den und ent­schei­dend für die Stra­te­gien zur Bekämp­fung der Erd­er­wär­mung. So wird argu­men­tiert, dass sau­be­re Tech­no­lo­gien schäd­li­che Emis­sio­nen und Wirt­schafts­wachs­tum ent­kop­peln kön­nen. Für die Umset­zung des Pari­ser Abkom­mens bräuch­te es ab 2050 eine kom­plet­te Tren­nung. Frag­lich bleibt, ob bei stei­gen­dem Wirt­schafts­wachs­tum und Kon­sum eine nach­hal­ti­ge Reduk­ti­on der Treib­haus­gas­emis­sio­nen tat­säch­lich mög­lich ist.


Wo entstehen Emissionen?

Stra­te­gien zur Bekämp­fung des Kli­ma­wan­dels set­zen momen­tan nicht beim Kon­sum an. Der Groß­teil der vor­ge­schla­ge­nen poli­ti­schen Maß­nah­men hin zu einem CO2-armen Wirt­schafts­sys­tem sieht tech­no­lo­gie­ba­sier­te Ver­än­de­run­gen vor. Allen vor­an der Ener­gie­sek­tor soll auf erneu­er­ba­re Ener­gie­quel­len umge­stellt wer­den. Die­se Vor­ge­hens­wei­se greift aller­dings zu kurz, weil sie am natio­nal­staat­li­chen Ter­ri­to­ri­um und der Pro­duk­ti­on ori­en­tiert ist. Zur­zeit wer­den Emis­sio­nen dort gemes­sen, wo sie pro­du­ziert wer­den. Wo aller­dings der Kon­sum statt­fin­det, bleibt außer­halb des Blick­fel­des. Wenn Län­der also emis­si­ons­in­ten­si­ve Indus­trien ins Aus­land aus­la­gern, sin­ken die Emis­sio­nen in den ursprüng­li­chen Län­dern. Die­ses Phä­no­men wird Car­bon Leaka­ge genannt. Es führt dazu, dass nicht über­prüft wer­den kann, ob eine Emis­si­ons­re­duk­ti­on durch eine Ent­kar­bo­ni­sie­rung oder eine Aus­la­ge­rung erreicht wurde.

 

Markt gegen Erderwärmung?

Um die glo­ba­len Emis­sio­nen zu redu­zie­ren hat sich die Kli­ma­kon­fe­renz in Paris auf den Han­del mit Emis­si­ons­zer­ti­fi­ka­ten, soge­nann­ten „inter­na­tio­nal­ly trans­fe­red miti­ga­ti­on out­co­mes“ (ITMOs) geei­nigt. Der domi­nan­ten Markt­lo­gik fol­gend wird Kli­ma­wan­del dabei als Treib­haus­gas­emis­sio­nen quan­ti­fi­ziert, mit einem Preis ver­se­hen und auf inter­na­tio­na­len Märk­ten gehan­delt. Dabei wer­den exis­tie­ren­de Ungleich­ge­wich­te repro­du­ziert indem die­sel­be Markt­lo­gik, die sie her­vor­ge­bracht hat, auf die Bewäl­ti­gung des Kli­ma­wan­dels aus­ge­wei­tet wird. Die Kom­ple­xi­tät sozio-öko­lo­gi­scher Sys­te­me kann mit die­ser Logik jedoch nicht annä­hernd gefasst werden.

Eine sol­che Markt­lo­gik kommt bei­spiels­wei­se zum Zug, wenn Emis­sio­nen durch Kom­pen­sa­ti­ons­pro­jek­te anders­wo aus­ge­gli­chen wer­den. Die „Öko­sys­tem­dienst­leis­tung“ der Sen­ken­funk­ti­on, also der CO2 Spei­che­rung in Böden oder Wäl­dern, wird an zah­lungs­fä­hi­ge Abneh­me­rIn­nen in Form von Emis­si­ons­gut­schrif­ten ver­kauft. Oft wer­den die­se Gut­schrif­ten von ärme­ren Län­dern mit schwa­chen demo­kra­ti­schen Insti­tu­tio­nen ange­bo­ten und gehen mit Land­raub und der Umsied­lung der poli­tisch schwächs­ten Grup­pen ein­her. Auf die­se Wei­se wer­den die Kos­ten des Kli­ma­wan­dels nach unten wei­ter­ge­ge­ben und sozia­le sowie glo­ba­le Ungleich­ge­wich­te verstärkt.

Dabei kommt es zu absur­den Fäl­len, in denen teils aut­ar­ke Bevöl­ke­rungs­grup­pen für den Kli­ma­wan­del ver­ant­wort­lich gemacht wer­den, weil sie Wald­flä­chen für Fel­der abhol­zen. Gleich­zei­tig wird die Umwand­lung von Regen­wald in Groß­plan­ta­gen als annä­hernd kli­ma­neu­tral bewertet.

Alternative Strategien

Um die glo­ba­le Erd­er­wär­mung tat­säch­lich unter 2°C zu hal­ten, dür­fen zwi­schen 2011 und 2100 ins­ge­samt nicht mehr als 1.000 Giga­ton­nen an Treib­haus­ga­sen in die Atmo­sphä­re gelan­gen. Damit das gelin­gen kann, braucht es eine brei­te, glo­ba­le, gesell­schaft­li­che Anstren­gung und Zustim­mung, die ohne Berück­sich­ti­gung von Ver­tei­lungs­fra­gen und der All­tags­pro­ble­me der Men­schen kaum zu errei­chen ist. Das Pari­ser Abkom­men ist nicht aus­rei­chend, weil es die Ent­kop­pe­lung des Ener­gie­ver­brauchs vom Wirt­schafts­wachs­tum durch Markt­me­cha­nis­men zum Ziel hat. Es gibt aber ande­re Wege zu einer gerech­ten sozio-öko­lo­gi­schen Transformation.

Ers­tens ist der Öko­lo­gi­sche Fuß­ab­druck für die Abbil­dung von Emis­sio­nen bes­ser geeig­net. Er misst die Sum­me aller Treib­haus­gas­emis­sio­nen, die für die Her­stel­lung eines bestimm­ten Pro­duk­tes not­wen­dig sind, unab­hän­gig davon wo die­se frei­ge­setzt wer­den. Emis­sio­nen wer­den dort gemes­sen, wo sie kon­su­miert wer­den. Auf die­ser Basis las­sen sich sinn­vol­le­re Steu­ern auf die CO2 Kos­ten von Pro­duk­ten erhe­ben, wodurch Car­bon Leaka­ge und lan­ge Trans­port­we­ge weni­ger ren­ta­bel wer­den. Gleich­zei­tig stärkt die­ser Ansatz das Bewusst­sein für glo­ba­le Güter­ket­ten und Ungleich­ge­wich­te sowie die Kli­ma­ver­träg­lich­keit diver­ser Pro­duk­te in der Bevölkerung.

Zwei­tens müs­sen All­tags­be­dürf­nis­se mit Kli­ma­po­li­tik ver­knüpft wer­den, damit es brei­te Zustim­mung für eine sozi­al-gerech­te öko­lo­gi­sche Trans­for­ma­ti­on gibt. ArbeiterInnen‑, Frau­en- und Umwelt­be­we­gun­gen müss­ten dazu ver­stärkt die Dimen­sio­nen der jeweils ande­ren Bewe­gun­gen in ihre eige­ne Denk- und Hand­lungs­wei­se inte­grie­ren um gemein­sam auf­zu­tre­ten. For­de­run­gen nach Arbeits­zeit­ver­kür­zung las­sen sich zum Bei­spiel mit umwelt­po­li­ti­schen For­de­run­gen nach einer Abkehr vom Wachs­tum ver­knüp­fen. Die Aus­wei­tung von gut bezahl­ten Dienst­leis­tun­gen im Sozi­al­be­reich kann die Ent­kopp­lung von Emis­sio­nen und Wachs­tum vorantreiben.

Zum Wei­ter­le­sen

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Modern Times: Arbeit 4.0

2. Januar 2017 – 17:14 Uhr

Am 3.1. um 20:00 läuft auf Radio Oran­ge ein Bei­trag zur Som­mer­aka­de­mie „Arbeit 4.0″
ab 4.1. ist er auf http://www.radiostimme.at/modern-times-arbeit‑4–0/ online zum Nachhören.

Das Schlag­wort „Arbeit 4.0“ bezeich­net den Pro­zess der fort­schrei­ten­den Auto­ma­ti­sie­rung und Digi­ta­li­sie­rung in der Arbeits­welt. Meist kon­zen­triert sich die zuge­hö­ri­ge Debat­te auf den dro­hen­den Weg­fall von Arbeits­plät­zen und die zukünf­ti­gen Anfor­de­run­gen an Arbeitnehmer_​innen, ver­nach­läs­sigt aber den gesamt­ge­sell­schaft­li­chen Kon­text die­ser Ver­än­de­run­gen. Dem etwas ent­ge­gen­zu­set­zen war das Ziel einer Som­mer­aka­de­mie im Juli 2016, die unter dem Titel „Arbeit 4.0 – Pro­gres­si­ve Poli­tik im Zeit­al­ter der Digi­ta­li­sie­rung” in Wien statt­fand. Radio-Stim­me-Redak­teur Phil­ipp Sper­ner und Kata­ri­na Hol­lan, Teil des Veranstalter_​innenteams und Mit­glied von VrauWL, nutz­ten die Ver­an­stal­tung, um sich genau­er mit der The­ma­tik auseinanderzusetzen.

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Dekarbonisierung des Wirtschaftssystems – Traum und Wirklichkeit

21. Dezember 2016 – 14:59 Uhr

Autor: Chris­toph Streissler

Die­ser Bei­trag ist auf blog.arbeit-wirtschaft.at erschienen

 

In Paris einig­ten sich die Staa­ten auf das Ziel, den Anstieg der durch­schnitt­li­chen Erd­tem­pe­ra­tur deut­lich unter zwei Grad Cel­si­us zu hal­ten. In der zwei­ten Hälf­te des Jahr­hun­derts soll es durch Dekar­bo­ni­sie­rung gelin­gen, net­to Null­emis­sio­nen bei den Treib­haus­ga­sen zu errei­chen. Die EU strebt an, bis 2050 ihre Emis­sio­nen auf ein Fünf­tel des Wer­tes von 1990 zu sen­ken. All das sind heh­re Zie­le. Ohne grund­le­gen­de Ände­rung des Wirt­schafts­sys­tems sind sie nichts als Luftschlösser.

Im Arti­kel, der die der­zei­ti­ge lose Fol­ge von Bei­trä­gen zur sozi­al-öko­lo­gi­schen Erneue­rung ein­lei­te­te, wird unter ande­rem auf die not­wen­di­gen stra­te­gi­schen Wei­chen­stel­lun­gen zur maß­geb­li­chen Reduk­ti­on der Treib­haus­gas­emis­sio­nen hin­ge­wie­sen. Dies ist einer der Berei­che, in dem umfang­rei­che Inves­ti­tio­nen dazu bei­tra­gen kön­nen, die Arbeits­lo­sig­keit zurück­zu­drän­gen und dau­er­haft sicher zu stel­len, dass alle Men­schen an sozia­len Errun­gen­schaf­ten – Bil­dung, Gesund­heit, Alters­ver­sor­gung, Mobi­li­tät – teil­ha­ben können.

Ener­gie­sys­tem als zen­tra­les Hand­lungs­feld der Klimapolitik

Dabei han­delt es sich vor allem um Inves­ti­tio­nen, die wesent­li­che Bei­trä­ge zur Trans­for­ma­ti­on des Ener­gie­sys­tems leis­ten. Denn etwa drei Vier­tel der in Öster­reich emit­tier­ten Treib­haus­ga­se stam­men aus der Nut­zung fos­si­ler Brenn­stof­fe. Es braucht einen wei­te­ren Aus­bau der erneu­er­ba­ren Ener­gie­trä­ger, wobei – es muss immer wie­der betont wer­den – auf Kos­ten­ef­fi­zi­enz, auf fai­re Ver­tei­lung die­ser Kos­ten und auf Umwelt­ver­träg­lich­keit geach­tet wer­den muss; und es braucht eine wesent­li­che Stei­ge­rung der Ener­gie­ef­fi­zi­enz bei gleich­zei­ti­ger Ver­rin­ge­rung des Ener­gie­ver­brauchs. In bei­den Berei­chen, Erneu­er­ba­ren wie Ener­gie­ef­fi­zi­enz, bedeu­tet dies umfang­rei­che Inves­ti­ti­ons­pro­gram­me, und zwar sowohl in Infra­struk­tur (Anla­gen, Über­tra­gungs- und Ver­teil­net­ze für Strom und Wär­me, Ver­kehrs-Infra­struk­tur uvm) als auch in For­schung und Ent­wick­lung. Bemer­kung am Ran­de: Der der­zeit lau­fen­de Pro­zess der Erar­bei­tung einer Kli­ma- und Ener­gie­stra­te­gie des Bun­des wird genau dar­an zu mes­sen sein, ob er für die­se Inves­ti­tio­nen wesent­li­che Impul­se setzt.

Das Aus­maß die­ser Her­aus­for­de­rung kann aber gar nicht groß genug ein­ge­schätzt wer­den. Die Euro­päi­sche Kom­mis­si­on hat kürz­lich ihren Vor­schlag vor­ge­stellt, wie das EU-Ziel der Treib­haus­gas­re­duk­ti­on bis 2030 auf die Mit­glied­staa­ten auf­ge­teilt wer­den soll. Dabei geht es um die­je­ni­gen 55 % der EU-Emis­sio­nen, die nicht vom Emis­si­ons­han­del erfasst wer­den. Im Ver­gleich zu 2005 sol­len sie bis 2030 um 30 % ver­rin­gert wer­den. Öster­reich soll als einer der reichs­ten Mit­glied­staa­ten etwas mehr schul­tern als der Durch­schnitt und sei­ne Emis­sio­nen um 36 % reduzieren.

Im Jahr 2015 wur­den in Öster­reich gut 49 Mil­lio­nen Ton­nen Treib­haus­ga­se außer­halb des Emis­si­ons­han­dels (ETS) emit­tiert. Bis 2030 soll die­ser Wert auf 31,5 Mil­lio­nen Ton­nen gesenkt wer­den. Mit 45 % hat der Ver­kehr den weit­aus größ­ten Anteil an die­sen Emis­sio­nen. Eine Maß­nah­me zur Sen­kung die­ser Zahl, die immer wie­der genannt wird (etwa Kli­ma­schutz­be­richt 2016), ist die Erhö­hung der Mine­ral­öl­steu­er, um den Tank­tou­ris­mus zurück­zu­drän­gen. Hier ist nicht der Platz, um auf die Aus­wir­kun­gen die­ses Schritts auf das Bud­get ein­zu­ge­hen. Viel­mehr ist er umwelt­po­li­tisch zu hin­ter­fra­gen. Denn die höhe­re Mine­ral­öl­steu­er führt pri­mär dazu, dass LKW im Tran­sit­ver­kehr nicht mehr in Öster­reich, son­dern in Deutsch­land oder in Ita­li­en tan­ken. Die Emis­sio­nen blei­ben die­sel­ben, auch wenn sie nicht mehr in der öster­rei­chi­schen Bilanz auf­schei­nen. Damit soll gezeigt wer­den, dass Kli­ma­po­li­tik nur dann dau­er­haf­te Emis­si­ons­re­duk­tio­nen aus­lö­sen kann, wenn sie nicht bloß auf die natio­na­le Bilanz schielt, son­dern die inter­na­tio­na­len Wir­kun­gen von Maß­nah­men in den Blick nimmt.

Fokus auf glo­ba­len Emissionen

In die­ser wei­te­ren Per­spek­ti­ve zeigt sich, dass Öster­reich Emis­sio­nen im Aus­land ver­ur­sacht, die fast so hoch sind wie die­je­ni­gen in Öster­reich selbst. Der Import von Gütern, bei deren Pro­duk­ti­on Emis­sio­nen anfal­len, ent­spricht also einem „Export“ die­ser Emis­sio­nen. Zieht man davon die Men­gen an CO2 (Koh­len­di­oxid) ab, die in Öster­reich bei der Pro­duk­ti­on von Waren ent­ste­hen, die dann expor­tiert wer­den (Net­to­be­trach­tung), bleibt als Ergeb­nis, dass die öster­rei­chi­schen Emis­sio­nen um knapp die Hälf­te höher wären, wenn nach Kon­sum und nicht nach Ver­brauch bilan­ziert wür­de. Umge­kehrt wur­de her­aus­ge­fun­den, dass 2002 bis 2005 etwa 70 % der Zuwäch­se der CO2-Emis­sio­nen Chi­nas im sekun­dä­ren Sek­tor export­ge­trie­ben waren.

Die­se Zah­len zei­gen, dass eine natio­na­le Betrach­tung des Pro­blems zu kurz grei­fen muss. Mit dem Abkom­men von Paris ist es gelun­gen, die­se inter­na­tio­na­le Per­spek­ti­ve zu stär­ken. Die Bil­der der jubeln­den Dele­gier­ten gin­gen um die Welt. Sieht man aber auf die glo­ba­le Ent­wick­lung beim Ener­gie­ver­brauch, wird die Eupho­rie schnell gedämpft. Die Fra­ge drängt sich auf, wie die not­wen­di­gen Emis­si­ons­re­duk­tio­nen erreicht wer­den sollen.

Am welt­wei­ten Auf­kom­men an Ener­gie hat­ten 2013 die fos­si­len Ener­gie­trä­ger einen Anteil von 81,5 %, die Nukle­ar­ener­gie von 4,8 % und die erneu­er­ba­ren Ener­gie­trä­ger von 13,7 % (zum größ­ten Teil Holz und Abfall für Heiz­zwe­cke). Das im Abkom­men von Paris ver­an­ker­te Ziel, in der zwei­ten Hälf­te des Jahr­hun­derts net­to Null­emis­sio­nen zu errei­chen, bedeu­tet schlicht, dass kei­ne fos­si­len Ener­gie­trä­ger mehr ver­wen­det wer­den dür­fen. Denn die Abschei­dung und Spei­che­rung des CO2 aus der Ver­bren­nung fos­si­ler Ener­gie­trä­ger (Car­bon Cap­tu­re and Sto­rage, CCS) ist im erfor­der­li­chen Umfang völ­lig unrea­lis­tisch, und auch ein Zuwachs an Wald­flä­che, der die­se CO2-Emis­sio­nen bin­den könn­te, ist bei wach­sen­der Welt­be­völ­ke­rung und zuneh­men­dem Nut­zungs­druck auf Wald­flä­chen undenk­bar. Dem­entspre­chend geht die Inter­na­tio­na­le Ener­gie­agen­tur (IEA) davon aus, dass 2040 (wei­ter rei­chen ihre Schät­zun­gen nicht) auch im ambi­tio­nier­tes­ten Sze­na­rio der Anteil der fos­si­len Ener­gie­trä­ger noch etwa 60 % beträgt.

Nur noch ein sehr gerin­ger Spielraum

Soll das Zwei-Grad-Ziel hal­ten, darf welt­weit aber nur noch eine kumu­lier­te Gesamt­men­ge von etwa 1000 Giga­ton­nen CO2 aus­ge­sto­ßen wer­den. Beim der­zei­ti­gen Niveau der Emis­sio­nen ist die­ser Spiel­raum in etwa zwan­zig Jah­ren erschöpft. Danach dürf­ten welt­weit über­haupt kei­ne anthro­po­ge­nen Emis­sio­nen mehr in die Atmo­sphä­re gelan­gen. Auch das ehr­gei­zigs­te IEA-Sze­na­rio bedeu­tet also, dass das Zwei-Grad-Ziel ver­fehlt wird.

Die Schluss­fol­ge­rung aus die­sen Zah­len ist schlicht, dass es nicht aus­reicht, ein biss­chen am Ener­gie­sys­tem zu dre­hen, um die in Paris ver­ein­bar­ten Zie­le zu errei­chen. Die weit­rei­chen­den Ände­run­gen, die dafür not­wen­dig sind, bedeu­ten nicht weni­ger als eine Abkehr vom heu­te domi­nan­ten kapi­ta­lis­ti­schen Wirtschaftssystem.

Da dies der­zeit nicht auf der poli­ti­schen Agen­da der EU oder ihrer Mit­glied­staa­ten steht, ist es nötig, mit dem inne­ren Wider­spruch zu leben. Solan­ge kön­nen sich fort­schritt­lich den­ken­de Men­schen aber dafür ein­set­zen, dass die Inves­ti­tio­nen zur Trans­for­ma­ti­on des Ener­gie­sys­tems auch dar­an aus­ge­rich­tet wer­den, dass sie die ein­gangs genann­ten sozia­len Zie­le unter­stüt­zen: Ver­rin­ge­rung der Arbeits­lo­sig­keit, Teil­ha­be an sozia­len Errun­gen­schaf­ten für alle und Ver­tei­lungs­ge­rech­tig­keit beim erwirt­schaf­te­ten Wohlstand.

Mehr zu dem The­ma kön­nen Sie im neu­en Kurs­wech­sel lesen.

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Arbeitsbereit auf Knopfdruck

24. November 2016 – 15:00 Uhr

Der Bei­trag von Mar­kus Ell­mer ist am 5. August im Mosa­ik-Blog erschienen

Schnell und „on demand“: Mitt­ler­wei­le wird eine beträcht­li­che Fül­le an Dienst­leis­tungs­ar­beit über online-Platt­for­men an (anony­me) Arbeits­kräf­te im Inter­net ver­mit­telt. Hier ein kur­zer Über­blick dar­über, wie online-Platt­for­men (digi­ta­le) Arbeit for­men, wel­che Kon­se­quen­zen dies mit sich bringt und was sich an der Debat­te rund um platt­form-ver­mit­tel­te Arbeit ändern sollte.

Mitt­ler­wei­se basie­ren die Geschäfts­mo­del­le zahl­rei­cher online-Platt­for­men dar­auf, Dienst­leis­tungs­ar­beit „on demand“ zu ver­mit­teln. Anzahl und Umfang sol­cher Platt­for­men haben dabei beson­ders in den letz­ten Jah­ren suk­zes­si­ve zuge­nom­men. Das Tun und Las­sen die­ser „Kno­ten­punk­te“ im Web wird über­aus zwie­späl­tig gese­hen. Einer­seits wer­den zukunfts­wei­sen­de öko­no­mi­sche, öko­lo­gi­sche sowie gesell­schaft­li­che Poten­zia­le erkannt. Die web-basier­te Ver­mitt­lungs­pra­xis bie­tet auch tat­säch­lich neue Mög­lich­kei­ten, Res­sour­cen effi­zi­en­ter und folg­lich öko­lo­gisch ver­träg­li­cher zu ver­tei­len und zu nut­zen. Außer­dem erge­ben sich durch die­se Platt­for­men neue Erwerbs­chan­cen für mar­gi­na­li­sier­te Grup­pen – z.B. für Per­so­nen mit Beein­träch­ti­gun­gen oder auch für Men­schen aus dem glo­ba­len Süden. Die­se Platt­for­men wür­den – so die Groß­erzäh­lung –  als Reprä­sen­tan­tIn­nen einer ver­netz­ten, intel­li­gen­ten und ‚empowern­den‘ Wirt­schaft, eine immense Spreng­kraft posi­ti­ver Inno­va­ti­on und Erneue­rung in sich bergen.

Mit wel­chen neu­ar­ti­gen Poten­zia­len und tem­po­rä­ren Mode­be­grif­fen man online-Platt­for­men auch in Ver­bin­dung brin­gen mag: Bei einem nähe­ren Blick dar­auf, wie die­se Platt­for­men Arbeit for­men, zeigt sich: All­zu neu sind sie im Prin­zip nicht. Viel­mehr gie­ßen sie die bereits seit Jahr­zehn­ten bekann­te Mas­se Trends der Arbeits­welt, wie etwa Out­sour­cing (von Risi­ko), oder die For­ma­li­sie­rung und Pre­ka­ri­sie­rung von Arbeit, in die For­men neu­er web-tech­no­lo­gi­scher Mög­lich­kei­ten. Aller­dings birgt gera­de platt­form-ver­mit­tel­te Arbeit eine Rei­he eige­ner Kon­se­quen­zen für (digi­ta­le) Arbei­te­rIn­nen, die mit den eupho­ri­schen Dis­kur­sen rund um online-Platt­for­men wenig bis gar nicht zusammenpassen.

 

Raus aus sozialen Sicherungsnetzen – rein in den „glokalen“ Wettbewerb

Durch die Ver­mitt­lung im digi­ta­len Raum hebeln Platt­for­men etwa natio­nal­recht­lich ver­an­ker­te Schutz­me­cha­nis­men von Arbeit aus. Jene, die ihre Arbeits­kraft auf online-Platt­for­men anbie­ten, wer­den in eine expo­nier­te Lage ver­setzt, weil die Schutz­be­dürf­tig­keit von Crowd­wor­ke­rIn­nen mit Werk­ver­trags-ähn­li­chen Kon­struk­ten unter­gra­ben wird. Mit die­ser „Ver-Selbst­stän­di­gung“ wer­den Risi­ken weit­ge­hend auf die indi­vi­du­el­le Ebe­ne ver­la­gert. Hin­zu kommt die arbeits­recht­li­che Kom­ple­xi­tät drei­per­so­na­ler Arbeits­ver­hält­nis­se: Oft bleibt unklar, ob der/​die Auf­trag­ge­be­rIn oder die Platt­form der/​die tat­säch­li­che Arbeit­ge­be­rIn ist.

Neben die­ser arbeits­recht­li­chen Dimen­si­on wir­ken im digi­ta­len Raum mit­un­ter auch öko­no­mi­sche Mecha­nis­men, die sich nach­tei­lig auf die Macht­po­si­ti­on von Arbei­te­rIn­nen in Arbeits­pro­zes­sen aus­wir­ken. Beson­ders in Fall von digi­ta­ler Arbeit, die mit­tels Inter­net­ver­bin­dung, Bild­schirm, Tas­ta­tur und Maus erle­digt wer­den kann, kön­nen Auf­trag­ge­be­rIn­nen über die ent­spre­chen­den Platt­for­men auf geo­gra­fisch inter­na­tio­nal ver­streu­te Arbei­te­rIn­nen zugrei­fen. Durch die­sen Hebel wer­den sozio-öko­no­mi­sche Dif­fe­ren­zen, die zwi­schen die­sen Per­so­nen auf­tre­ten, auf engs­tem digi­ta­lem Raum ver­dich­tet, was den Preis für Arbeit auf­grund der glo­ba­len Kon­kur­renz nied­rig hält. Dem­entspre­chend bewe­gen sich auch ver­schie­de­ne Schät­zun­gen und Anga­ben zu den Stun­den­löh­nen auf sol­chen Platt­for­men in einem Bereich von 1,20 und 6,00 US-Dollar.

Die­ser von Platt­for­men ein­ge­lei­te­te Wett­be­werb ent­fal­tet sei­ne Wir­kung aber nicht nur glo­bal, son­dern auch lokal. Gera­de platt­form­ver­mit­tel­te Dienst­leis­tun­gen der soge­nann­ten „Sharing Eco­no­my“ stel­len eine nicht zu unter­schät­zen­de Kon­kur­renz der Dienst­leis­tungs­ar­beit in lang­jäh­rig eta­blier­ten Bran­chen dar (etwa der Hotel­bran­che, im Rei­ni­gungs­we­sen oder beim Per­so­nen­trans­port). Hier ent­ste­hen Wett­be­werbs­vor­tei­le vor allem dar­aus, weil bestehen­de Regu­lie­run­gen umgan­gen werden.

 

Die Kleinen und die Großen

Wenn es um die Orga­ni­sie­rung der Inter­es­sen digi­ta­ler Arbeit geht, erscheint es zunächst schwie­rig, so etwas wie ein­heit­li­che Arbeits­stan­dards zu eta­blie­ren. Gera­de auf Platt­for­men tref­fen nicht nur Per­so­nen mit völ­lig ver­schie­de­nen sozio-öko­no­mi­schen Rea­li­tä­ten auf­ein­an­der. Hin­zu kommt die immense Viel­falt an Arbeits­mo­ti­ven, die sich ent­lang einer Spann­brei­te zwi­schen „Zeit­ver­treib“ über „Zuver­dienst“ bis hin zu „Erwirt­schaf­ten des Haus­halts­ein­kom­mens“ auf­spannt. Brei­te, inter­es­sens­po­li­ti­sche Über­schnei­dun­gen zwi­schen Arbeit­neh­me­rIn­nen, sowie Abgren­zungs­li­ni­en zu ande­ren Grup­pen rela­ti­vie­ren sich im digi­ta­len Arbeits­raum emp­find­lich. Eine solch klein­tei­li­ge, ver­streu­te und hete­ro­ge­ne Arbei­te­rIn­nen­schaft steht dann den gro­ßen Platt­for­men gegen­über, die Auf­trag­ge­be­rIn­nen meist bevor­tei­len und dabei oft die Rücken­de­ckung mäch­ti­ger, finanz­kräf­ti­ger Kon­zer­ne und Inves­to­rIn­nen genießen.

Frag­men­tiert (zer­split­tert), ver­streut, hoch-divers – und über­mäch­ti­ge Kon­tra­hen­ten: In Sum­me also eine denk­bar schlech­te Aus­gangs­la­ge für eine Orga­ni­sie­rung der Inter­es­sen der Arbeit­neh­me­rIn­nen platt­form-ver­mit­tel­ter Arbeit. Nichts­des­to­trotz grup­pie­ren sich Platt­form-Arbei­te­rIn­nen, um Druck auf Auf­trag­ge­be­rIn­nen bzw. die Platt­for­men selbst aus­zu­üben. Im Fall von digi­ta­ler Arbeit etwa in Form von Foren und Tools, mit denen Druck auf unfai­re Arbeit­ge­be­rIn­nen aus­ge­übt wird. Und auch im Fal­le platt­form-ver­mit­tel­ten „offline“-Dienstleistungen, wo etwa der Fahr­dienst­leis­ter Uber (mitt­ler­wei­le übri­gens mehr wert als vie­le Auto­her­stel­ler) inter­na­tio­nal bereits mas­si­ven Wider­stand und zahl­rei­che Pro­tes­te sei­ner Fah­re­rIn­nen hin­neh­men musste.

 

Bringing Labor Back In

Mit der „Platt­for­m­öko­no­mie“ gehen also eine Viel­zahl an Her­aus­for­de­run­gen ein­her, die sich im Kon­text von Arbeit und den ihr asso­zi­ier­ten insti­tu­tio­na­li­sier­ten Inter­es­sens­ver­tre­tun­gen und Regu­lie­rungs­be­hör­den wie­der­fin­den. Aller­dings wer­den die­se Her­aus­for­de­run­gen nur sel­ten als sol­che im Kon­text von Arbeit wahr­ge­nom­men: Die Dar­stel­lun­gen die­ser neu­en Arbeits­for­men sind auf meh­re­ren Ebe­nen von auf­fal­len­den begriff­li­chen Unschär­fen gekenn­zeich­net und wer­den meist zusätz­lich hin­ter tech­no­lo­gi­schen Begrif­fen ver­steckt und/​oder öko­lo­gi­schen Dis­kur­sen über­la­gert. Damit ver­kommt Arbeit zu einer zuneh­mend unsicht­ba­ren Kategorie.

Es gilt daher, den Arbeits­be­griff wie­der ver­stärkt in die Debat­ten rund um ent­spre­chen­de Platt­for­men ein­zu­brin­gen, zumal Arbeit auch ein zen­tra­les Ele­ment die­ser Geschäfts­mo­del­le dar­stellt. Ist Arbeit hier aus­drück­li­ches The­ma, kann mit mehr Nach­druck dar­auf auf­merk­sam gemacht wer­den, dass auf die­sen Platt­for­men nicht nur Inno­va­ti­on, son­dern auch eine Reor­ga­ni­sa­ti­on von Arbeit in Rich­tung Pre­ka­ri­sie­rung, Wett­be­werb und Frag­men­tie­rung vor­an­ge­trie­ben wird. Und dass es die­sem Phä­no­men, wo es sinn­vol­ler­wei­se mög­lich ist, auf ver­schie­de­nen Ebe­nen zu begeg­nen gilt.

 

Wer Genaue­res rund um die­ses The­men erfah­ren möch­te, dem sei der aktu­el­le Kurs­wech­sel (2/​2016) zum The­ma „Digi­ta­le Arbeit und Platt­form­ka­pi­ta­lis­mus“, zusam­men­ge­stellt von Mar­kus Ell­mer und Julia Hof­mann, nahe­ge­legt.

 

Mar­kus Ell­mer ist Uni­ver­si­täts­as­sis­tent im Bereich Human Resour­ce Manage­ment an der Paris-Lodron Uni­ver­si­tät Salz­burg und forscht zu ver­schie­de­nen Phä­no­me­nen in der digital(isiert)en Arbeits­welt. Auf Twit­ter kann man ihm unter @Markus_Ellmer folgen.

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nach dem „arabischen Frühling“: Konflikte im Nahen Osten

8. November 2016 – 12:29 Uhr

Aus dem neu­en Kurs­wech­sel:

Aktuelle Debatte: nach dem „arabischen Frühling“: Konflikte im Nahen Osten

Joa­chim Becker: Edi­to­ri­al (PDF)

Joa­chim Becker: Ana­to­mie des AKP-Regimes (PDF)

Mus­ta­fa Tür­kes: Die Außen­po­li­tik der tür­ki­schen AKP im Nahen Osten vor und nach dem „ara­bi­schen Früh­ling“ (PDF)

Karin Kulow: Was macht die poli­ti­sche Lösungs­su­che der Syri­en-Kri­se so schwie­rig? (PDF)

Tho­mas Schmi­din­ger: Roja­va im syri­schen Bür­ger­krieg (PDF)

(zum Kurs­wech­sel-Jah­res­pro­gramm 2016)

 

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