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I DON’T KNOW IF WE HAVE BEEN RESCUED

19. Juli 2012 – 8:56 Uhr

Lot of news in Spain in the past days but the­re is no doubt that the most important one is the new packa­ge of aus­teri­ty mea­su­res (social cuts) adop­ted by the Government last Friday.


One week ago the Euro­group deci­ded to fuel up to € 100 bil­li­on to the Spa­nish ban­king sec­tor. After that the Government decla­red that the loan was not lin­ked to con­di­tio­na­li­ty except for the banks nee­ded of Euro­pean money. Nevertheless two days later the Coun­cil of Minis­ters appro­ved the most important pack of social cuts tar­ge­ted on public employees and unem­ploy­ed. I’ll try to sum­ma­ri­se the most rele­vant measures:


Public employees:

· Eli­mi­na­ti­on of the extra month’s sala­ry paid at Christ­mas (around 7’5% of annu­al sala­ry). Last year the sala­ry of public employees was fro­zen and the year befo­re was redu­ced 5’5%.

· Eli­mi­na­ti­on of three days off and “senio­ri­ty” days off. The­se days aren’t a pri­vi­le­ge of public employees as the Spa­nish Government usual­ly says but an agreed com­pen­sa­ti­on for the lack of incre­a­sing sala­ries in the last deca­des. A public employee which has been working for 30 years will loo­se 9 days off.

· 40% sala­ry reduc­tion in case of sick leave.

· Reduc­tion of union’s representatives.

· And it should be remin­ded that 150.000/ 600.000 public employees will be fired in the next months


Unem­ploy­ed: 10% reduc­tion of unem­ploy­ment bene­fit from the sixth mon­th of per­cep­ti­on (only 62% of unem­ploy­ed touch unem­ploy­ment benefits).


Incre­a­sing VAT: the Spa­nish VAT is below the EU average, it’s true. But it doesn’t seem a good idea to incre­a­se indi­rect taxes in the frame­work of decre­a­sing eco­no­mic acti­vi­ty. Fur­ther­mo­re, the VAT is coun­ter-dis­tri­bu­ti­ve and Spain is one of the most une­qual mem­ber sta­tes in the UE.


The aid for young peop­le to rent flats has been redu­ced by 30%.

On the other hand, employ­ers’ social con­tri­bu­ti­ons will be redu­ced in 2012 and 2013.


The streets are bur­ning. Spon­ta­ne­ous demons­tra­ti­ons take place ever­y­whe­re. Seni­or offi­cials or poli­ce­men join the pro­tes­ters for the first time.


Ramón Bae­za San­juán ist Pro­gramm­lei­ter für euro­päi­sche und Inter­na­tio­na­le Stu­di­en der gewerk­schafts­na­hen Fund­a­ción 1° de Mayo in Madrid. Die­ser Bei­trag erschien ursprüng­lich in sei­nem Blog „Neith­ter fies­ta nor sies­ta – Post­cards from a res­cued Spain“.

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It’s the ideology, stupid oder warum mehr Europa weniger für die Menschen bedeuten könnte! Zu den aktuellen Diskussionen über die länderspezifischen Empfehlungen und die Fiskalunion

20. Juni 2012 – 10:47 Uhr

Die euro­päi­sche Uni­on ist in der Kri­se, was beson­ders deut­lich sicht­bar wird durch die Gleich­zei­tig­keit von mehr Inte­gra­ti­on, etwa in Rich­tung Fis­kal­uni­on, und Des­in­te­gra­ti­on, etwa das Zurück­grei­fen auf bila­te­ra­le, völ­ker­recht­li­che Ver­trä­ge. Die Ursa­chen sind län­ger­fris­ti­ger Natur: Die EU ist nie bei den Men­schen ange­kom­men, sie ist ein Pro­jekt der euro­päi­schen Eli­ten geblie­ben, das die­se jenen nie zu ver­mit­teln such­ten („die ver­ste­hen das ja gar nicht …“). Hin­zu kommt ein ideo­lo­gi­scher Grund: Die markt­li­be­ra­le, ja – radi­ka­le Aus­rich­tung des Inte­gra­ti­ons­pro­jek­tes, sicht­bar gewor­den in beson­de­rem Maße am Bin­nen­markt­pro­jekt und der Wäh­rungs­uni­on, gene­riert vor allem Vor­tei­le für die Unter­neh­men, die in gewis­sem Aus­maß als zusätz­li­che Beschäf­ti­gung auch bei den Arbeit­neh­me­rIn­nen ankom­men. Aber es wer­den häu­fig pre­kä­re Beschäf­ti­gungs­for­men geschaf­fen, der Arbeits­druck stieg ins­ge­samt enorm an, sodass der Nut­zen für den Ein­zel­nen ent­we­der nicht sicht­bar wur­de oder über­haupt aus­blieb. Dar­über hin­aus ver­hin­der­te die­se staats­feind­li­che Ideo­lo­gie ein sinn­vol­les Aus­maß an Regu­lie­rung des Han­dels mit Deri­va­ten und des Trei­bens der Invest­ment­ban­ker und Hedge­fonds­ma­na­ger. Das sind aber die wah­ren Ursa­chen der gegen­wär­ti­gen Kri­se der EU, die dazu füh­ren, dass kon­ser­va­ti­ve Regie­rungs­chefin­nen Ent­schei­dun­gen auf EU-Ebe­ne, wie Kon­junk­tur­pro­gram­men und de-fac­to Haf­tun­gen für die Schul­den ande­rer Län­der zustim­men, die dia­me­tral gegen ihre ideo­lo­gi­schen Aus­rich­tung sind. Daher die­se Gleich­zei­tig­keit von Inte­gra­ti­on und Des­in­te­gra­ti­on. Daher die Unmög­lich­keit, den Men­schen zu erklä­ren, was ihnen die EU denn für kon­kre­te Vor­tei­le brin­ge – der Ver­weis auf die Abwe­sen­heit von Krieg hat sei­ne Strahl­kraft längst aufgebraucht.
Ein Mehr an Euro­pa kann im Kern ja nur bedeu­ten, neben dem Euro­päi­schen Par­la­ment die EU-Kom­mis­si­on zu stär­ken. Mit dem Vor­pre­schen von Frank­reich und Deutsch­land in den letz­ten Jah­ren ist jedoch de fac­to das Gegen­teil pas­siert. Herr Bar­ro­so spielt äußerst unfrei­wil­lig den Sta­tis­ten. Die EU-Kom­mis­si­on zu stär­ken wür­de aber auch hei­ßen, ihren Appa­rat zu stär­ken. Wer, im Gegen­satz zu einem nicht unbe­kann­ten öster­rei­chi­scher Lite­ra­ten, mehr als nur ein paar Mona­te mit Kom­mis­si­ons­be­am­ten zu tun hat­te, dem wird Angst und Ban­ge bei dem Gedan­ken, ihnen mehr Macht und Ein­fluss zu über­ant­wor­ten. Arro­ganz, Igno­ranz, Oppor­tu­nis­mus und, ja, man muss es lei­der so deut­lich sagen, ideo­lo­gi­sche Ver­bohrt­heit sind nicht sel­ten ein Mar­ken­zei­chen die­ses Schla­ges von Beam­ten. Hin­zu kommt die domi­nan­te Stel­lung der Gene­ral­di­rek­ti­on für Wirt­schaft und Finan­zen und von Finanz­mi­nis­te­ri­en ganz all­ge­mein in allen wirt­schafts­po­li­ti­schen Dis­kus­sio­nen der EU, die sie stän­dig auf Bud­get­dis­zi­plin und Struk­tur­re­for­men redu­zie­ren wol­len. Häu­fig denkt man sich dabei: Säckel­wart, wärst du doch bei dei­nem Leis­ten geblie­ben! Ein aktu­el­les Bei­spiel, das die Malai­se beson­ders deut­lich zum Aus­druck bringt, sind die Dis­kus­sio­nen zu den län­der­spe­zi­fi­schen Emp­feh­lun­gen, laut Arti­kel 121 und 148 AEUV, immer­hin nicht das unwe­sent­lichs­te Ver­fah­ren! Die EU-Kom¬mission leg­te am 30. Mai 2012 einen Vor­schlag vor (nach­zu­le­sen unter http://ec.europa.eu/europe 2020/making-it-happen/country-specific-recommendations/index_en.htm), von dem sie beharr­lich aus­geht, dass er nicht von den Mit­glied­staa­ten abge­än­dert wer­den dür­fe, obwohl die­se Emp­feh­lun­gen letzt­lich der Rat beschließt. Eine Viel­zahl die­ser Emp­feh­lun­gen greift im Detail in natio­na­le Rege­lun­gen ein. Dies jedoch nicht sel­ten ohne ent­spre­chen­de empi­ri­sche Grund­la­ge. Bei­spiels­wei­se wird Luxem­burg (und Bel­gi­en, Mal­ta und Zypern) drin­gend emp­foh­len, das Sys­tem der Lohn­in­de­xie­rung abzu­schaf­fen, bei dem die Löh­ne mit­tel­fris­tig etwa im Aus­maß der Infla­ti­on stei­gen sol­len (um Real­lohn­ver­lus­te zu ver­hin­dern). Das ist eine Debat­te aus den 1980er Jah­ren, als es noch mili­tan­te Gewerk­schaf­ten gab und Infla­ti­on ein Pro­blem war. Ist Infla­ti­on heu­te ein Pro­blem (in die­sen Län­dern)? Jeder der die Daten kennt, wird die Fra­ge natür­lich mit Nein beant­wor­ten. Aber die Fak­ten­la­ge lässt die Beam­ten der Kom­mis­si­on und die Ver­tre­ter der EZB unbe­ein­druckt. Ein ande­res Bei­spiel aus dem Vor­schlag der EU-Kom­mis­si­on zu den Emp­feh­lun­gen rich­tet sich an Spa­ni­en, dem nach­drück­lich emp­foh­len wird: „Acce­le­ra­te the incre­a­se in the sta­tu­to­ry reti­re­ment age” – dies trifft wahr­lich den Kern der Pro­ble­me, die Spa­ni­en im Moment hat! Bei Öster­reich wie­der­um wird unnach­gie­big ver­langt, die Anhe­bung des gesetz­li­chen(!) Pen­si­ons­al­ters im Aus­maß des Anstie­ges der Lebens­er­war­tung vor­zu­neh­men. Der Ein­wand, dass Öster­reich zuerst ver­sucht, den gro­ßen Abstand zwi­schen fak­ti­schem und gesetz­li­chem Antritts­al­ter bei den Män­nern zu redu­zie­ren, wird geflis­sent­lich igno­riert. Aber wirk­lich empö­rend ist die Vor­gangs­wei­se: Bei einer gemein­sa­men Sit­zung des Wirt­schafts­po­lit­schen und Beschäf­ti­gungs­po­li­ti­schen Aus­schuss am 7. Juni wur­den bei den Abstim­mun­gen zwei­mal ein­fach zu wenig Stim­men gezählt (16 anstel­le von 18), wodurch ver­hin­dert wur­de, dass die Ände­rungs­wün­sche des Mit­glied­staa­tes ange­nom­men wor­den wären. Der schwer­wie­gen­de Vor­wurf der Mani­pu­la­ti­on einer Abstim­mung muss an den Vor­sit­zen­den vom Wirt­schafts­po­li­ti­schen Aus­schuss gerich­tet wer­den (Zeu­gen des wirk­lich empö­ren­den Vor­gan­ges sind alle Mit­glie­der der bei­den Aus­schüs­se, die im Inter­net zu fin­den sind). Und dass es Absicht und kein Miss­ge­schick war, dafür spricht die extrem ein­sei­ti­ge Vor­sitz­füh­rung gegen die Mit­glied­staa­ten: es wur­de zu Beginn nicht geklärt, nach wel­chem Ver­fah­ren abge­stimmt wer­den wür­de; die schwei­gen­den Mehr wur­de immer als Votum gegen die Mit­glied­staa­ten inter­pre­tiert, weil nur die Ja-Stim­men abge­fragt wur­den, etc. Die gesam­te Sit­zung war eigent­lich ein Skan­dal, ein Tief­punkt der beson­de­ren Art, jeden­falls kein gutes Zei­chen für Kom­men­des – wenn es etwa dar­um gehen soll, der Kom­mis­si­on im Rah­men eines zukünf­ti­gen Fis­kal­pak­tes mehr Kom­pe­ten­zen zu übertragen.
Wir sind dabei, beim Auf­bau eines inte­grier­ten Euro­pas die Men­schen end­gül­tig zu ver­lie­ren. Weil die markt­ra­di­ka­len Ideo­lo­gen am Werk sind. Weil Min­dest­stan­dards an demo­kra­ti­schen Ver­fah­ren nicht ein­ge­hal­ten wer­den. Weil die Tech­no­kra­ten und Öko­no­men in Brüs­sel und andern Ortes hin­ter vor­ge­hal­te­ner Hand ohne­hin der Mei­nung sind, dass es ein Ende haben müss­te mit den inef­fi­zi­en­ten demo­kra­ti­schen Ver­fah­ren der natio­na­len Par­la­men­te und Par­tei­en. Alles Zei­chen an der Wand, die nichts Gutes ver­hei­ßen für die Zukunft die­ser Euro­päi­schen Uni­on, ja eigent­lich auf ihren Ver­fall hinweisen.

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30. Mai: Die EU in der Krise

23. Mai 2012 – 11:19 Uhr

Die EU in der Kri­se: Zwi­schen auto­ri­tä­rem Eta­tis­mus und euro­päi­schem Frühling

Datum: Mitt­woch, 30. Mai, 19 Uhr

Ort: NIG, 2. Stock, Hör­saal 1, Uni­ver­si­täts­stra­ße 7, 1010 Wien

Buch­prä­sen­ta­ti­on und Dis­kus­sion mit

Pia Eber­hardt (Cor­po­ra­te Euro­pe Obser­va­to­ry, Brüs­sel): Lob­by­is­mus und euro­päi­sche Post­de­mo­kra­tie – Ein­bli­cke in den EU-Staats-Zivilgesellschaftskomplex
Lukas Obern­dor­fer (juri­di­kum und Asso­zia­ti­on für kri­ti­sche Gesell­schafts­for­schung): Hege­mo­nie­kri­se in Euro­pa: Eco­no­mic Gover­nan­ce und Fis­kal­pakt – Ele­men­te einer auto­ri­tä­ren Wende?
Mode­ra­ti­on und Ein­lei­tung: Oli­ver Praus­mül­ler (BEIGEWUM)

Der euro­päi­sche Inte­gra­ti­ons­pro­zess wird durch eine „Viel­fach­kri­se“ erschüt­tert: Euro-Kri­se, Staats­kri­sen, der Legi­ti­ma­ti­ons­ver­lust der EU sowie das Feh­len eines neu­en popu­lä­ren euro­päi­schen Pro­jek­tes. Die sozia­len Kämp­fe gegen eine Abwäl­zung der Kri­sen­fol­gen nach unten und für eine weit­ge­hen­de Demo­kra­ti­sie­rung der Gesell­schaft eska­lie­ren zuneh­mend. Der Bei­trag der sozi­al­wis­sen­schaft­li­chen ‚Euro­pa­for­schung‘ zum kri­ti­schen Ver­ständ­nis die­ser Ent­wick­lun­gen ist mar­gi­nal. Dazu will der vor­lie­gen­de Band der Asso­zia­ti­on für kri­ti­sche Gesell­schafts­for­schung (AkG) und der For­schungs­grup­pe Staats­pro­jekt Euro­pa  einen Kon­trast set­zen. Die Bei­trä­ge unter­su­chen aus unter­schied­li­chen Per­spek­ti­ven einer kri­ti­schen Inte­gra­ti­ons­for­schung Hin­ter­grün­de und Dyna­mik der Kri­se und dis­ku­tie­ren eman­zi­pa­to­ri­sche Stra­te­gien für ein ande­res Euro­pa. Anläss­lich der Buch­prä­sen­ta­ti­on stel­len Pia Eber­hardt und Lukas Obern­dor­fer ihre Bei­trä­ge zum jüngst erschie­nen Sam­mel­band der Asso­zia­ti­on für kri­ti­sche Gesell­schafts­for­schung vor und dis­ku­tie­ren die jüngs­ten Ent­wick­lun­gen der euro­päi­schen Krise.

Ver­an­stal­te­rIn­nen:
Asso­zia­ti­on für kri­ti­sche Gesell­schafts­for­schung, BEIGEWUM, Chick­Lit – femi­nis­ti­sche Buch­hand­lung, Insti­tut für Poli­tik­wis­sen­schaft an der Uni­ver­si­tät Wien und  juri­di­kum (zeit­schrift für kritik|recht|gesellschaft)

Wei­te­re Infos:
www.staatsprojekt-europa.eu
www.facebook.com/staatsprojekteuropa

29. Mai: Frankreich nach der Wahl

23. Mai 2012 – 11:17 Uhr

FRANKREICH NACH DER WAHL: Bilanz für Sar­ko­zy. Mit Hol­lan­de für ein ande­res Europa?

Diens­tag, 29. Mai 2012, 18.30 Uhr

Ort: Repu­bli­ka­ni­scher Club, Rockhg. 1, 1010 Wien

Rudolf WALTHER (Publi­zist aus Frankfurt/​M., u.a. Der Stan­dard, Die Zeit, die tages­zei­tung, Der Freitag)

Mode­ra­ti­on: Gian­lu­ca WALLISCH (Redak­teur Außen­po­li­tik, Der Standard)
Begrü­ßung: Ulrich BRAND (Insti­tut für Poli­tik­wis­sen­schaft, Uni­ver­si­tät Wien)


Nach den jüngs­ten Wah­len in Frank­reich wird viel­fach von einem wirt­schafts­po­li­ti­schen Para­dig­men­wech­sel in Euro­pa gespro­chen. Wie sieht die Bilanz des schei­den­den Prä­si­den­ten Nico­las Sar­ko­zy aus? Was hat er erreicht, wo lie­gen Pro­ble­me? Beim neu­en Amts­in­ha­ber Fran­çois Hol­lan­de stellt sich die Fra­ge nach sei­ner Wirt­schafts- und Gesell­schafts­po­li­tik und jene nach den Chan­cen der Umsetz­bar­keit sei­ner pro­gram­ma­ti­schen Erklärungen.


Eine Ver­an­stal­tung des Insti­tuts für Poli­tik­wis­sen­schaft der Uni­ver­si­tät Wien in Koope­ra­ti­on u.a. mit dem BEIGEWUM, „Der Stan­dard“, Grü­ne Bil­dungs­werk­statt und dem Repu­bli­ka­ni­schen Club – Neu­es Österreich.

23.5.12: Südeuropa: Wege aus der Krise?

3. Mai 2012 – 16:43 Uhr

Süd­eu­ro­pa: Wege aus der Krise? „

Öko­no­mi­sche Per­spek­ti­ven in  Grie­chen­land und Spa­ni­en im Zei­chen der Schuldenkrise


Datum: Mitt­woch, 23.Mai 2012 um 19h30

Ort: Alo­is Wag­ner Saal im C3-Cen­trum für int. Ent­wick­lung, Sen­seng. 3, 1090 Wien


Dis­kus­si­on mit

Lena Tsi­pou­ri (Prof. In Finanz­wis­sen­schaft, Uni Athen)

Georg Feigl (Ref. für öff. Haus­hal­te in der AK Wien;  BEIGEWUM)

Mode­ra­ti­on: Wolf­gang Polt (POLICIES – Joan­ne­um Research)


Eine Ver­an­stal­tung des Bei­rat für gesellschafts‑, wirt­schafts- und umwelt­po­li­ti­sche Alter­na­ti­ven (BEIGEWUM) in Koope­ra­ti­on mit der Öster­rei­chi­schen For­schungs­stif­tung für Inter­na­tio­na­le Ent­wick­lung (ÖFSE)


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11. Mai: Aktionskonferenz „Eure Schulden, unsere Demokratie“

25. April 2012 – 10:59 Uhr

Frei­tag 11. Mai 2012, 9.00 – 18.00 Uhr:

Akti­ons­kon­fe­renz „Eure Schul­den, unse­re Demokratie“

in Koope­ra­ti­on mit der Alli­anz „Wege aus der Kri­se“, dem Ren­ner-Insti­tut und der Grü­nen Bildungswerkstatt

Ort: ÖGB — Cata­ma­ran, Johann-Böhm-Platz 1, Wien

Alter­na­ti­ven zur Kri­sen­ver­schär­fungs­po­li­tik dis­ku­tie­ren u.a.: Hans Jür­gen Urban (IG Metall), Fré­de­ric Lemai­re (Attac France/​Collectif pour un audit de la det­te public), Mar­kus Mar­ter­bau­er (AK Wien), Karin Küb­lböck (Attac);

Das Spar­pa­ket in Öster­reich ist geschnürt und wur­de Ende März ver­ab­schie­det. Das ist jedoch erst der Anfang: die Regie­rungs­chefs von 25 EU Län­der haben den euro­päi­schen Fis­kal­pakt unter­zeich­net. Dar­in ver­pflich­ten sie sich, gemein­sam in ihren Län­dern gesetz­lich ver­an­ker­te Schul­den­brem­sen ein­zu­füh­ren und die Über­wa­chung der natio­na­len Bud­gets in die Hän­de der EU Kom­mis­si­on und des euro­päi­schen Gerichts­ho­fes zu legen. Denn es wird behaup­tet, wir hät­ten über unse­re Ver­hält­nis­se gelebt und der über­bor­den­de Sozi­al­staat sei die Ursa­che für die aktu­el­le Staatsschuldenkrise. 

Aber wer hat die­se Schul­den wirk­lich ver­ur­sacht? Was bedeu­tet letzt­lich der euro­päi­sche Fis­kal­pakt? Wird damit wirk­lich die Staats­schul­den­kri­se in Öster­reich und Euro­pa bewäl­tigt? War­um wird soviel Macht und Ein­fluss an nicht demo­kra­tisch legi­ti­mier­te euro­päi­sche Insti­tu­tio­nen abge­tre­ten? Wel­che Wider­stands­stra­te­gien gegen die­se Kri­sen­lö­sun­gen gibt es in ande­ren Län­dern und auf euro­päi­scher Ebene?

Die­sen und wei­te­ren Fra­gen wol­len wir nach­ge­hen und Hand­lungs­stra­te­gien gegen die aktu­el­len Kri­sen­lö­sun­gen und für ande­re Ant­wor­ten in Öster­reich entwickeln.

Anmel­dung und wei­ter­füh­ren­de Infos hier.

Lesetip: Rothschilds „Visionen großer Ökonomen“

17. April 2012 – 11:53 Uhr

Soeben ist die 2.Auflage von Kurt W. Roth­schild „Die poli­ti­schen Visio­nen gro­ßer Öko­no­men“ erschie­nen. Das Buch ist eine erst­klas­si­ge Ein­füh­rung in die Geschich­te der Natio­nal­öko­no­mie. Die 1.Auflage (2004) ist seit Jah­ren ver­grif­fen. Erhält­lich ist das Pro­dukt in jeder gut sor­tier­ten Buch­hand­lung, beim Ver­lag sowie für Stu­den­tIn­nen zum Sub­skrip­ti­ons­preis am Sekre­ta­ri­at des Insti­tut für Geld- und Finanz­po­li­tik an der WU.

Eine Rezen­si­on der 1.Auflage fin­det sich hier.

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Retrospektive: Quo vadis, Ungarn? (18.03.)

17. April 2012 – 11:20 Uhr

Am 18.03. fand im Repu­bli­ka­ni­schen Club die Podi­ums­dis­kus­si­ons-Ver­an­stal­tung „Quo vadis, Ungarn?“ statt. Bei der vom Bei­gewum, dem Ren­ner-Insti­tut und dem Repu­bli­ka­ni­schen Club gemein­sam orga­ni­sier­ten Ver­an­stal­tung dis­ku­tier­ten Ist­ván Gra­jcz­jar und Sus­an Zim­mer­mann mit Julia Hof­mann. Ist­ván Gra­jcz­jar kon­zen­trier­te sich in sei­nem Bei­trag auf die his­to­ri­sche Ent­wick­lung des Rechts­ex­tre­mis­mus in Ungarn und ver­such­te zu erklä­ren, war­um Orbán so viel Zuspra­che aus der Bevöl­ke­rung bekommt. Sus­an Zim­mer­mann the­ma­ti­sier­te die Pro­ble­me von EU-Inter­ven­tio­nen in Ungarn, da die­se zur Per­p­etu­ie­rung der Macht­ver­hält­nis­se zwi­schen Zen­tren und Peri­phe­rien füh­ren kön­nen. Durch die gro­ße Teil­nah­me an der Ver­an­stal­tung war auch die anschlie­ßen­de Publi­kums­dis­kus­si­on sehr leb­haft und spannend.

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18.4.: Sparen: Austeritätspolitik im neuen Schuldenzeitalter?

10. April 2012 – 10:31 Uhr

Mitt­woch, 18. April 2012, 18.30 im Repu­bli­ka­ni­scher Club (Rockhg.1, 1010 Wien):


SPAREN, SPAREN, SPAREN. AUSTERITÄTSPOLITIK IM NEUEN SCHULDENZEITALTER?

 

Dis­kus­si­on und Kurs­wech­sel-Heft­prä­sen­ta­ti­on mit:

Wolf­gang EDELMÜLLER und Georg FEIGL, Mode­ra­ti­on: Maria MALTSCHNIG (BEIGEWUM)


Die euro­päi­sche Schul­den­kri­se beherrscht die wirt­schafts­po­li­ti­schen Debat­ten. Obwohl die gestie­ge­ne Staats­ver­schul­dung im Euro­raum eine Fol­ge der 2007 aus­ge­bro­che­nen Finanz- und Wirt­schafts­kri­se ist, wird sie fast aus­schließ­lich unter dem Gesichts­punkt staat­li­cher Über­schul­dungs­po­li­tik ver­han­delt. Was beinhal­ten die Kon­so­li­die­rungs­pa­ke­te in Euro­pa? Wel­che öko­no­mi­schen, sozia­len, geschlech­ter- und demo­kra­tie­po­li­ti­schen Aus­wir­kun­gen haben die­se Poli­ti­ken? Sind sie öko­no­misch und poli­tisch trag­fä­hig? Wel­che Alter­na­ti­ven sind mög­lich im Sin­ne einer keyne­sia­ni­schen Bud­get- und Wirt­schafts­po­li­tik? Wel­che offensiven/​emanzipatorischen Ant­wor­ten zur Finanz- und Staats­schul­den­kri­se sind notwendig?

Spanien als Musterbeispiel für scheiternde europäische Austeritätspolitik

2. April 2012 – 14:33 Uhr

Trotz – bzw. gera­de wegen – meh­re­rer Spar­pa­ke­te und Schul­den­brem­se in der Ver­fas­sung fin­det Spa­ni­en kei­nen Halt. Zusätz­lich zur pro­gnos­ti­zier­ten Schrump­fung der Wirt­schaft um 1,7 % und wei­ter­hin stei­gen­der Arbeits­lo­sig­keit (Stand Febru­ar: 23,6 %; Jugend­ar­beits­lo­sig­keit 50,5 %) kommt nun ein neu­er­li­ches Spar­pa­ket, das die Rezes­si­on merk­lich ver­schär­fen wird. Damit ent­wi­ckelt sich das bud­get­po­li­tisch vor der Kri­se als vor­bild­lich gel­ten­de Spa­ni­en neu­er­lich zu einem Vor­zei­ge-Mit­glied­staat – dies­mal aller­dings für eine schei­tern­de euro­päi­sche Austeritätspolitik.

Meh­re­re Fak­to­ren tra­gen zu die­sem Schei­tern bei. Der wich­tigs­te ist die Wirt­schafts­kri­se, die auf­grund der natio­na­len Immo­bi­li­en­kri­se deut­lich stär­ker aus­fiel und auch nicht so rasch über­wun­den wer­den konn­te wie zB in Deutsch­land und Öster­reich. Die Arbeits­lo­sig­keit hat sich in den letz­ten drei Jah­ren bei­na­he ver­drei­facht, wodurch ein immenser Steu­er­aus­fall sowie ein hoher Anstieg der Sozi­al­kos­ten folg­ten. Gleich­zei­tig kamen die Ban­ken auf­grund der geplatz­ten Immo­bi­li­en­bla­se in beson­de­re Bedräng­nis. Der Staat hat­te damit beson­de­re Belas­tun­gen zu tra­gen und ein Kon­junk­tur­pa­ket zu finan­zie­ren, um den Absturz zu brem­sen. So dreh­te der Maas­tricht-Sal­do von einem Über­schuss von knapp 2 % des BIP 2007 auf ein Rekord­de­fi­zit von 11,2 % des BIP 2009.

Ein wei­te­rer Fak­tor ist die poli­ti­sche Dyna­mik. Der Plan der sozi­al­de­mo­kra­ti­schen Min­der­heits­re­gie­rung Zapa­tero bestand 2009 aus Opti­mis­mus und einem ambi­tio­nier­ten mit­tel­fris­ti­gen Kon­so­li­die­rungs­plan, der die EU-Vor­ga­ben – mind. ‑6 %p. in den kom­men­den vier Jah­ren – über­erfül­len wür­de. Die­ser Plan schei­ter­te im Früh­jahr 2010, als in Fol­ge der Grie­chen­land-Panik die Zin­sen auf spa­ni­sche Staats­an­lei­hen in unge­ahn­te Höhen schos­sen, die nega­ti­ve Wirt­schafts- und Beschäf­ti­gungs­ent­wick­lung wei­ter ging und gleich­zei­tig auf Euro­päi­scher Ebe­ne klar­ge­stellt wur­de, dass es kei­ne wesent­li­che Hil­fe zu erwar­ten gab. Ein har­tes Not-Spar­pro­gramm soll­te sicher­stel­len, dass die euro­päi­sche Kon­so­li­die­rungs­vor­ga­be von durch­schnitt­lich 1,5 %p. des BIP pro Jahr bereits 2010 und 2011 erfüllt wer­den – trotz pro­gnos­ti­zier­ter Rezes­si­on 2010.

Gefangen in der Spirale nach unten

2010 wur­den die Zie­le auch weit­ge­hend erfüllt, aller­dings nicht 2011: Statt den ange­streb­ten 6 % erreich­te das Defi­zit 8,5 % des BIP. Schuld war aller­dings nicht die alte, Ende Novem­ber abge­wähl­te Zen­tral­re­gie­rung. Die hat­te ihr Spar­pro­gramm trotz deut­lich schlech­te­rer Beschäf­ti­gungs- und damit Bud­get­ent­wick­lung durch­ge­zo­gen. Mit einem Defi­zit von 5,1 statt 4,8 % des BIP ver­fehl­te sie ihr Ziel nur knapp (bzw. 5,2 statt 4,4 %p. inklu­si­ve Sozi­al­ver­si­che­rung). Der über­wie­gen­de Teil der Defi­zit-Ver­feh­lung ging auf die Kon­ten der fast aus­schließ­lich kon­ser­va­tiv regier­ten Bun­des­län­der (die aber eben­falls erheb­li­che Spar­an­stren­gun­gen unter­nah­men). Bezeich­nend für den eiser­nen Spar­wil­len war eine Mel­dung in ElPaís Anfang Okto­ber, wonach der öffent­li­che Sek­tor in eini­gen Mona­ten bereits einen grö­ße­ren Bei­trag zum Zuwachs zur Arbeits­lo­sig­keit lie­fer­te als der private.

Wie auch immer, mit die­sem hohen Defi­zit-Start­wert und der sich ver­schär­fen­den Rezes­si­on (statt dem Ende 2010 pro­gnos­ti­zier­ten Wachs­tum von 1,7 % wird nun mit minus 1 bis 2 % gerech­net) wur­de klar, dass 2012 weder das ursprüng­li­che Defi­zit­ziel von 5,3 % des BIP vom Juni 2010 noch das bis Jah­res­en­de 2011 auf­recht erhal­te­ne ambi­tio­nier­te Ziel von 4,4 % des BIP erreicht wer­den kön­nen. Dar­an wird auch der eben erst beschlos­se­ne radi­ka­le Abbau der Arbeits­markt­stan­dards (bei Umsatz­rück­gang dür­fen Arbeit­ge­be­rIn­nen Arbeits­ver­trä­ge ver­schlech­tern, leich­te­re Kün­di­gung auch lang­jäh­rig Beschäf­tig­ter, etc.), der gemäß OECD, EU-Kom­mis­si­on und spa­ni­scher Regie­rung Beschäf­ti­gung schaf­fen soll, nichts ändern.

Europäische Wirtschaftspolitik versagt

An die­ser Stel­le kommt der Fak­tor „Ver­sa­gen der euro­päi­schen Wirt­schafts­po­li­tik“ zu tra­gen. Am spa­ni­schen Bei­spiel offen­bar­te sich die Absur­di­tät der Eco­no­mic-Gover­nan­ce/­Six-Pack/­Fis­kal­pakt-Debat­te: Obwohl es eine Kon­junk­tur­klau­sel gibt, die eine Stre­ckung des Kon­so­li­die­rungs­pfa­des pro­blem­los erlau­ben wür­de, und obwohl selbst die ver­schärf­ten Spar­vor­ga­ben hin­sicht­lich des mit­tel­fris­ti­gen struk­tu­rel­len Defi­zits wie auch schon vor der Kri­se ein­ge­hal­ten wer­den, wird bei­des igno­riert und wei­ter­hin an der dümms­ten aller Vor­ga­ben – näm­lich dem von der Kon­junk­tur­ent­wick­lung maß­geb­lich bestimm­ten Maas­tricht-Defi­zit – fest­ge­hal­ten. Der Rat der Finanz­mi­nis­te­rIn­nen kam der spa­ni­schen Regie­rung nur inso­fern ent­ge­gen, als dass nun wie­der die alte Pro­gno­se für den Defi­zit­pfad mit 5,3 % des BIP 2012 (neben den unver­än­der­ten 3 % im Jahr 2013) als ver­pflich­ten­der Ziel­wert gilt. Detail am Ran­de: gemäß ElPaís übte sich eine klei­ne Grup­pe von Hard­li­ne­rIn­nen – dar­un­ter natür­lich auch die öster­rei­chi­sche Ver­tre­te­rin – in völ­li­ger Rea­li­täts­ver­wei­ge­rung mit der For­de­rung Spa­ni­en müs­se am Defi­zit-Ziel von 4,4 % des BIP festhalten.

Mit die­sem Beschluss haben die euro­päi­schen Finanz­mi­nis­te­rIn­nen eines klar zum Aus­druck gebracht: Es ist ihnen ernst mit der in der Reform der Eco­no­mic Gover­nan­ce ange­leg­ten und mit dem Fis­kal­pakt voll­ende­ten Ver­un­mög­li­chung einer aus­ge­wo­ge­nen Wirt­schafts­po­li­tik. Immer­wäh­ren­de Aus­teri­täts­po­li­tik plus Wett­be­werbs­fä­hig­keit ste­hen über Wohl­stand, des­sen Ver­tei­lung, nied­ri­ge Arbeits­lo­sig­keit oder öko­lo­gi­sche Nach­hal­tig­keit. Die spa­ni­sche Regie­rung bemüht sich trotz­dem dies­be­züg­lich Mus­ter­schü­le­rin zu blei­ben: Statt Pro­gram­me gegen die gras­sie­ren­de Arbeits­lo­sig­keit, Armut oder für leist­ba­re Woh­nun­gen (seit 2008 wur­den bereits etwa 1 % der Haus­hal­te delo­giert; selbst Erwach­se­ne müs­sen viel­fach bei ihren Eltern woh­nen) wur­de ver­gan­ge­nen Frei­tag das bereits zwei­te Spar­pa­ket in nur 100 Tagen prä­sen­tiert. Die Kon­so­li­die­rung der Zen­tral­re­gie­rung soll 27,3 Mrd Euro (über 2,5 % des BIP) betra­gen. Hin­zu kommt eine Ver­ein­ba­rung mit Län­der und Gemein­den, wonach die­se ihr Defi­zit 2012 um 1,7 % des BIP sen­ken müs­sen (wobei ein unbe­stimm­ter Teil davon bereits in den 2,5 % aus dem Zen­tral­re­gie­rungs­pa­ket ent­hal­ten sein dürfte).

Scheitern vorprogrammiert

Die­ser Plan wird aller­dings nicht genü­gen um das Defi­zit tat­säch­lich aus­rei­chend zu sen­ken, da die nega­ti­ven Rück­kop­pe­lungs­ef­fek­te auf Wachs­tum und Beschäf­ti­gung nicht ein­ge­rech­net zu sein schei­nen. Die Kür­zun­gen in den Minis­te­ri­en von durch­schnitt­lich 17 % wer­den jedoch sehr deut­li­che Aus­wir­kun­gen haben – vor allem da bei Inves­ti­tio­nen oder akti­ver Arbeits­markt­po­li­tik über­pro­por­tio­nal gespart wird. Damit wird die Jugend­ar­beits­lo­sig­keit wohl noch län­ger über 50 % blei­ben und die sozia­le Kri­se verschärfen.

Inter­es­sant ist die Reak­ti­on auf euro­päi­scher Ebe­ne: das deut­sche EZB-Direk­to­ri­ums­mit­glied for­der­te gemäß ElPaís, dass das Kon­so­li­die­rungs­pa­ket per Not­stands­ge­setz­ge­bung beschlos­sen wer­den soll­te um eine schnellst­mög­li­che Umset­zung sicher­zu­stel­len. Was das alles mit glaub­wür­di­ger Bud­get­po­li­tik oder einer Über­win­dung der Kri­se in der Euro­zo­ne zu tun hat, so wie auf euro­päi­scher Ebe­ne mehr­fach fan­ta­siert wur­de, bleibt ein offe­nes Rät­sel. Es wür­de im Gegen­teil nicht über­ra­schen, wenn damit die wirt­schaft­li­che Situa­ti­on in der Euro­zo­ne neu­er­lich belas­tet wür­de – mit all den nega­ti­ven Kon­se­quen­zen für alle Mit­glied­staa­ten. Trotz­dem ist nicht aus­zu­schlie­ßen, dass der Kurs in der Euro­zo­ne wie in Spa­ni­en selbst unver­än­dert bleibt und auch in den nächs­ten 100 Tagen Amts­zeit der neu­en spa­ni­schen Regie­rung ein wei­te­res Spar­pa­ket ver­ab­schie­det wird um die euro­päi­schen Vor­ga­ben ein­zu­hal­ten. Schließ­lich geht es ja um die Glaub­wür­dig­keit der euro­päi­schen Austeritätspolitik …

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