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Warum die Bildungskarenz reformiert werden sollte!

10. Oktober 2011 – 12:41 Uhr

Seit dem Kri­sen­jahr 2009 erfreut sich die Bil­dungs­ka­renz in Öster­reich stei­gen­der Beliebt­heit – und der Trend hält auch 2011 wei­ter an. Wer kennt nicht jeman­den in sei­nem Bekann­ten­kreis, der freu­dig bekun­det: Ich bin für ein Jahr in Bil­dungs­ka­renz! Ja, und was wäre auch aus­zu­set­zen dar­an, dass Arbeit­neh­me­rIn­nen den Her­aus­for­de­run­gen einer sich stän­dig wan­deln­den Arbeits­welt durch Wei­ter­bil­dung begeg­nen? A prio­ri natür­lich wenig, erst ein genaue­rer Blick auf die Rea­li­tä­ten lässt Zwei­fel auf­kom­men und an Refor­men denken.
1998 wur­de die Bil­dungs­ka­renz im Zuge einer Pen­si­ons­dis­kus­si­on ein­ge­führt. Ur-sprüng­li­ches Ziel war die intel­li­gen­te Ent­las­tung des Arbeits­an­ge­bo­tes. Wenn sich eine Arbeit­neh­me­rIn mit einem Arbeit­ge­ber einigt, dann besteht im Prin­zip ein Rechts­an­spruch auf Wei­ter­bil­dungs­geld in Höhe des Arbeits­lo­sen­gel­des, wenn eine Aus­bil­dung, ein Kurs, ein Semi­nar im Aus­maß von min­des­tens 20 Wochen­stun­den (16 Stun­den bei Betreu­ungs­pflich­ten) besucht wird. Bis 2008 blieb der „take-up“ relea­tiv gering, in den meis­ten Jah­ren gin­gen weni­ger als 2000 Per­so­nen in Bil­dungs­ka­renz. Mit der Kri­se änder­ten sich Mus­ter und Aus­maß der Inan­spruch­nah­me: 2009 und 2010 gin­gen jeweils ca. 11.000 in Bil­dungs­ka­renz, v. a. Män­ner aus dem von der Kri­se beson­ders betrof­fe­nen Bereich „Her­stel­lung von Waren“ in und Stmk. Sprung­haft stie­gen aller­dings auch die Aus­ga­ben (inkl. Sozi­al­ver­si­che­rungs­bei­trä­gen) des AMS von ca. €10 Mio. (2007) auf €108 (2010) an.
Einer aktu­el­len Stu­die des IHS (Lass­nigg et. al. 2011, Eva­lu­ie­rung der Bil­dungs­ka­renz 2000–2009, sie­he: http://www.bmask.gv.at/site/Soziales/Statistische_Daten_und_ Studien/​Studien/​Arbeitsmarkt_​Studien_​) zufol­ge sind erst­mals wei­te­re Details zur Teil­nah­me und den Wir­kun­gen der Bil­dungs­ka­renz bekannt: Die Bezie­he­rIn­nen von Wei­ter­bil­dungs­geld sind jün­ger und höher aus­ge­bil­det; sie kom­men häu­fig aus den Wirt­schafts­be­rei­chen „Gesundheit/​Soziales“ oder aus tech­ni­schen Beru­fen; wenn den Ergeb­nis­sen der Befra­gung ver­traut wer­den darf(?!), dann besu­chen sie hoch­wer­ti­ge und lan­ge dau­ern­de Kur­sen (durch­schnitt­lich 9,5 Mona­te) – sie holen etwa die Matu­ra nach, machen den Werk­meis­ter, schlie­ßen ihr Stu­di­um ab, bele­gen eine berufs­ori­en­tier­ten Kurs, etc.; ins­ge­samt sind ca. 90% der Teil­neh­me­rIn­nen „mit den Aus­wir­kun­gen der Bil­dungs­ka­renz sehr zufrieden“.
Wenn aber ohne­hin alle zufrie­den sind, war­um soll­te dann die Bil­dungs­ka­renz refor­miert werden?
• Weil die Bil­dungs­ka­renz kei­nen Bei­trag zur Kor­rek­tur der Schief­la­ge in der beruf­li­chen Wei­ter­bil­dung leis­tet, ja sie zemen­tiert viel­mehr den „Mat­thä­us-Effekt“ noch wei­ter ein, weil sie von Per­so­nen mit maxi­mal Pflicht­schul­ab­schluss weit unter­durch­schnitt­lich in Anspruch genom­men wird, die Umver­tei­lung also nach oben läuft. Oder anders gewen­det: Die durch­schnitt­li­che Leis­tungs­hö­he liegt beim Wei­ter­bil­dungs­geld mit ca. €863 monat­lich um etwa 15% über dem Arbeits­lo­sen­geld, ca. 10% der Bezie­he­rIn­nen von Wei­ter­bil­dungs­geld erhal­ten zwi­schen €1400–1500 im Monat. Über­spitzt for­mu­liert könn­te man auch sagen, dass die Haupt­schü­ler den Matu­ran­ten ihren Uni-Abschluss bezahlen.
• Weil auf Grund eines ver­meint­lich hohen Auf­wan­des und ver­si­che­rungs­recht­li­cher Ein­wän­de weder der Kurs­be­such, noch der Kurs­er­folg vom AMS über­prüft wer­den – ein Umstand, der dem Miss­brauch natür­lich Tür und Tor öff­net. Zu Beginn der Karenz muss ledig­lich eine Beschei­ni­gung über das Aus­maß der Wei­ter­bil­dungs­teil­nah­me von 20 Wochen­stun­den (wovon aller­dings 12 Stun­den als „Lern- und Stu­di­en­zei­ten“ ange­rech­net wer­den) vor­ge­legt wer­den, beim Stu­di­um genügt über­haupt nur die Inskriptionsbestätigung!
• Weil die IHS-Unter­su­chung hin­sicht­lich der kau­sa­len Wir­kun­gen der Bil­dungs­ka­renz in Bezug auf Beschäf­ti­gung, Arbeits­lo­sig­keit und Ein­kom­men auch nach 7 Jah­ren Nach­be­ob­ach­tung kei­ne signi­fi­kant posi­ti­ven Effek­te fin­den konn­te (ein­zi­ge Aus­nah­me: Per­so­nen mit Lehr­ab­schuss, die die Meis­ter­prü­fung able­gen). Das hängt einer­seits zusam­men mit den Teil­neh­me­rIn­nen an Bil­dungs­ka­renz, die im über­wie­gen­den Aus­maß sehr stark in den Arbeits­markt inte­griert sind (sta­bi­le Beschäf­ti­gungs­kar­rie­ren) aber ande­rer­seits mög­li­cher­wei­se auch mit feh­len­dem Ergeb­nis­druck und Missbrauch.
• Weil die Arbeits­lo­sen­ver­si­che­rung kein Ersatz für ein man­geln­des Hoch­schul-Sti­pen­di­um­sys­tem sein kann: 2008 haben 43,9 aller Zugän­ge in Bil­dungs­ka­renz ein Uni­ver­si­täts­stu­di­um begon­nen, fort­ge­führt oder abgeschlossen.
• Und schließ­lich: weil ein € 100 Mio. Pro­gramm kein Pap­pen­stiel mehr ist, die Fra­ge nach Effek­ti­vi­tät und Effi­zi­enz der Ver­wen­dung öffent­li­cher Mit­tel jeden­falls gestellt wer­den muss. Wird ja wohl noch erlaubt sein?

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Angriff auf die Demokratie

9. Oktober 2011 – 19:45 Uhr

Der Vor­schlag zur Neu­ge­stal­tung des Steu­er­sys­tems, wie wir ihn von David Gul­da im Stan­dard lesen, ist ein Angriff auf die Demo­kra­tie. Gul­da schlägt mit Slo­ter­di­jk vor, dass die Steu­er­pflich­ti­gen selbst dar­über ent­schei­den sol­len, wo ihre Steu­ern aus­ge­ge­ben wer­den soll. Wört­lich: „Der Gesetz­ge­ber möge die Steu­er­erhö­hung auf Grund­ver­mö­gen, Ein­kom­men oder was immer in Pro­zent fest­le­gen, es aber dem ein­zel­nen Steu­er­pflich­ti­gen über­las­sen, für wel­chen Zweck er das zusätz­lich abge­führ­te Geld ein­ge­setzt sehen will.“ Dies sei dann laut Gul­da eine „Abkehr vom auto­kra­ti­schen Fis­kal­we­sen die­ser Repu­blik und Ein­stieg in ein demo­kra­ti­sches, vom Bür­ger kon­trol­lier­tes Steu­er­ver­wen­dungs­sys­tem.“ Das Gegen­teil ist rich­tig: Der Vor­schlag impli­ziert die Abkehr von einem bür­ger­lich-demo­kra­ti­schen Staats­we­sen hin zu einem neu­en Feu­da­lis­mus. Der Witz an Steu­ern ist ja gera­de, dass nicht der Ein­zel­ne über sei­ne Ver­wen­dung ver­fügt, son­dern das demo­kra­tisch gewähl­te Parlament.
Den­ken wir Gul­da ein­mal wei­ter: Wir füh­ren eine Ver­mö­gens­steu­er ein, aber die Ver­mö­gen­den ent­schei­den selbst, wohin das Geld geht. Die Steu­er ist streng­ge­nom­men also kei­ne Steu­er, son­dern eine „Zwangs­spen­de“. Pro­fi­tie­ren wür­den also die „Hob­bies“ oder Lei­den­schaf­ten der Ver­mö­gen­den, viel­leicht Kunst und Kul­tur. Gul­da schlägt nur vor, die neu­en Steu­ern bzw. die Mehr­ein­nah­men durch Steu­er­erhö­hun­gen die­sem Prin­zip zu unter­wer­fen, so dass das Par­la­ment die Gel­der in Kunst und Kul­tur redu­zie­ren und Umver­tei­len könn­te. Damit wäre die Idee von Gul­da aber wir­kungs­los – zwar flös­sen die neu­en Steu­ern dann bspw. in Kunst und Kul­tur, dafür wür­den die „alten“ Steu­ern aus die­sem Bereich abge­zo­gen. Daher wer­den Gul­da und ande­re dann schnell for­dern, das „Zwangsspenden“-Prinzip auf alle Steu­ern aus­zu­deh­nen, damit das Par­la­ment eben nicht ein­fach die evtl. Schief­la­ge der „Spenden“-Adressaten kor­ri­giert. Es müss­te dann gel­ten: Alle Steu­ern wer­den mit der Ansa­ge bezahlt, wo sie zu ver­wen­den sind. Nun ist empi­risch nicht gesi­chert, in wel­che Berei­che das Geld flie­ßen wür­de. Sicher ist jedoch, dass die Trans­fer­leis­tungs­emp­fän­ge­rIn­nen kei­nen Rechts­an­spruch auf bestimm­te Leis­tun­gen mehr hät­ten, son­dern von der Gna­de ins­be­son­de­re der gro­ßen Steu­er­zah­le­rIn­nen abhin­gen. Nur wenn aus­rei­chend Geld für Bedürf­ti­ge, Erzie­hen­de, Pfle­gen­de und zu Pfle­gen­de, sozia­le Ein­rich­tun­gen usw. bezahlt wür­den, gäbe es die­se Leis­tun­gen. Öffent­lich Bediens­te­te wür­den eben­falls nach dem „Good Will“ bezahlt, und nicht nach Arbeits­ver­trä­gen. Wenn die Steu­er­zah­ler nun (zumin­dest über­wie­gend) ego­is­tisch Han­deln, dann wer­den Unter­neh­men die Gel­der für Stra­ßen, Flug­hä­fen und Unter­neh­mens­sub­ven­tio­nen usw. ein­ge­setzt sehen wol­len, die Eltern der Mit­tel­schich­ten wer­den evtl. die Hoch­schu­len för­dern wol­len usw. Was bleibt da für Arbeits­lo­se, Kran­ke und Alte?
Wenn Gul­da treu­her­zig schreibt, er „wür­de zum Bei­spiel öffent­li­chen Groß­bau­ten oder Rüs­tungs­auf­wen­dun­gen die Finan­zie­rung ver­wei­gern“, dann mag man ihm das glau­ben. Es ist aller­dings reich­lich naiv davon aus­zu­ge­hen, dass gera­de gro­ße Infra­struk­tur­pro­jek­te nicht kam­pa­gnen­mä­ßig beglei­tet wür­den und nicht gera­de die Fra­ge der Sicher­heit auch mit Mit­teln der PR betrie­ben wür­de. Umge­kehrt aber stellt sich bei­spiels­wei­se die Fra­ge, wel­che Lob­by das The­ma Kin­der­ar­mut hat.
Rich­tig ist: Die Trans­pa­renz der Ver­wen­dung öffent­li­cher Mit­tel ist zu erhö­hen. Öster­reich muss sich der Debat­te um Kor­rup­ti­ons­an­fäl­lig­keit und Kon­se­quen­zen aus den der­zei­ti­gen Vor­fäl­len stel­len. Rich­tig ist aber auch, dass nicht der Ein­zel­ne (rei­che) ent­schei­den kann, was öffent­lich finan­ziert wer­den soll, son­dern immer nur die Gemein­schaft als Gan­zes – in par­la­men­ta­ri­schen Demo­kra­tien geschieht dies über das Par­la­ment. Ande­re demo­kra­ti­sche Herr­schafts­for­men sind natür­lich denk- und dis­ku­tier­bar. Ein Zurück zum Feu­da­lis­mus jedoch, indem die Gna­de des Gebers über die Ver­wen­dung der Mit­tel ent­schei­det ist kein Fort­schritt – und erst Recht kein Mehr an Demokratie.

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„Wage moderation“, die lohnpolitische Obsession der EU

6. Oktober 2011 – 10:17 Uhr

Jetzt fehlt gera­de noch, dass der öko­no­mi­sche Main­stream die Lohn­po­li­tik der Gewerk­schaf-ten für die Finanz­kri­se ver­ant­wort­lich macht! Denn nach­dem die mehr­heit­lich kon­ser­va­ti­ven Staa­ten­len­ke­rin­nen in der Uni­on sich gegen­über dem pene­tran­ten Lob­by­ing der Bank- und Hedge­fonds­ma­na­ger à la Acker­mann offen­sicht­lich nicht zur Wehr setz­ten kön­nen, wen­det sich die EU wie­der ihren bei­den Lieb­lings­the­men zu: neben dem Spa­ren sind das die so ge-nann­ten Struk­tur­re­for­men, die Lohn­fin­dungs­sys­te­me im Spe­zi­el­len. Dabei wird zum Schein eine tech­ni­sche Debat­te geführt, im Hin­ter­grund geht es jedoch um Inter­es­sen und Ideo­lo-gien, so simp­le. Aber der Rei­he nach.
Mit­te Sep­tem­ber 2011 fand in Brüs­sel eine Exper­tIn­nen-Kon­fe­renz zum The­ma „Wage trends in Euro­pe“ statt. Weil das Tref­fen von der Gene­ral­di­rek­ti­on Beschäf­ti­gung ver­an­stal­tet wur­de, war für Aus­ge­wo­gen­heit auf den Panels und in den Work­shops gesorgt: einem Ge-werk­schafts-Ver­tre­ter folg­te einer von der Arbeit­ge­ber­sei­te, einem Red­ner der Gene­ral­di-rek­ti­on Wirt­schaft und Finan­zen einer von der Beschäf­ti­gungs­sei­te, usw. So kamen vie­le in-ter­es­san­te Argu­men­te zu Wort, nur mit­ein­an­der gere­det und dis­ku­tiert wur­de nicht. Das ist aber nicht wei­ter von Bedeu­tung, denn was wirt­schafts­po­li­tisch Sache ist in der EU, das be-stim­men ohne­hin noch immer die FinanzministerInnen!
Im Kern ging es um zwei Fra­gen: (1) In wel­chem Zusam­men­hang steht die Ent­wick­lung von Löh­nen und Gehäl­tern mit der Wett­be­werbs­fä­hig­keit? Seit M. Por­ter wis­sen wir, dass die­se von vie­len Fak­to­ren wie den ört­li­chen Stand­ort­be­din­gun­gen (Infra­struk­tur, Aus­bil­dungs- und Tech­no­lo­gie­stan­dards, Fleiß und Prä­zi­si­on der Mit­ar­bei­te­rIn­nen), den Nach­fra­ge­ver­hält­nis-sen und der Wett­be­werbs­in­ten­si­tät am Heim­markt, etc. abhängt; die Lohn­hö­he ist dabei nur eine Grö­ße unter vie­len! Den­noch schielt die EU-KOM in ihren wirt­schafts­po­li­ti­schen Emp-feh­lun­gen, aber auch beim so genann­ten Scoreboard im Rah­men des neu­en „Exces­si­ve Im-balan­ce Pro­ce­du­re“ bei­na­he aus­schließ­lich auf die Arbeits­kos­ten. Dabei sind die Zusam-men­hän­ge zwi­schen der Ent­wick­lung von Löh­nen, Prei­sen, Pro­duk­ti­vi­tät, Real­zin­sen und dem Wachs­tum von Expor­ten, Inlands­nach­fra­ge, BIP und Beschäf­ti­gung wie so oft in der Öko­no­mie alles ande­re als klar – das zeigt auch ein Blick auf die tat­säch­li­che Ent­wick­lung ver­schie­de­ner Län­der in ver­schie­de­nen Peri­oden. Allei­ne der Haus­ver­stand wür­de einem schon sagen, dass bei der Fra­ge, wodurch ein Unter­neh­men erfolg­reich auf den Export­märk-ten ist, das Nied­rig-Hal­ten von Löh­nen viel­leicht nicht gera­de eine inno­va­ti­ve Vor­wärts­stra-tegie genannt wer­den kann. Der Export­welt­meis­ter Deutsch­land ist v. a. des­halb erfolg­reich, weil er die stark gestie­ge­ne Import­nach­fra­ge der Schwel­len­län­der mit qua­li­ta­tiv hoch­wer­ti-gen Pro­duk­ten bedie­nen kann. Die jah­re­lan­ge Lohn­zu­rück­hal­tung in Deutsch­land, aber auch in Öster­reich, wirkt dabei unter­stüt­zend, ist aber nicht ent­schei­dend! Wen­det man die so genann­te „Gol­den Rule“ (frü­her hieß sie „Benya-For­mel“) an – die Nomi­nal­löh­ne sol­len im Aus­maß von Pro­duk­ti­vi­tät und Infla­ti­ons­ziel stei­gen –, dann hat sich Öster­reich seit Beginn der Wäh­rungs­uni­on einen 10%igen Wett­be­werbs­vor­teil ergat­tert, Deutsch­land gar über 17%. Aber bei die­ser Betrach­tung der Wett­be­werbs­fä­hig­keit sind die Vor­tei­le der einen (DT, Ö) eben die Nach­tei­le der ande­ren (GR, ITA, ESP, P); soviel zum The­ma euro­päi­sche Solidari-tät.
Die zwei­te zen­tra­le Fra­ge­stel­lung der Kon­fe­renz bezog sich dar­auf, wie die unglei­cher wer-den­de Ver­tei­lung ein­zu­schät­zen sei? Hier ist mitt­ler­wei­le die Fak­ten­la­ge der­art ein­deu­tig, dass selbst die hart­ge­sot­te­nen Öko­no­men der OECD (wie Ste­fa­no Scar­pet­ta) fest­stel­len muss­ten: „While over­all redis­tri­bu­ti­on has incre­a­sed, this was not enough to off­set gro­wing mar­ket-inco­me ine­qua­li­ty.“ Die Daten der OECD zei­gen ein­deu­tig, dass in der über­wie­gen­den Mehr­zahl der Indus­trie­län­der die Ein­kom­mensun­gleich­heit in den letz­ten 25 Jah­ren grö­ßer gewor­den ist. Dabei ist zu berück­sich­ti­gen, dass die Lage wahr­schein­lich noch wesent­lich dra­ma­ti­scher ist, weil: die Qua­li­tät der Daten noto­risch schlecht ist, etwa bei den Ein­kom­men der Selbst­stän­di­gen; und weil sich die Ungleich­ver­tei­lung bei den Ver­mö­gen noch wesent­lich dra­ma­ti­scher dar­stellt. Die­se Ein­sich­ten zur neu­en Ver­tei­lungs­fra­ge blei­ben jedoch in der EU fol­gen­los, ganz im Gegen­satz zu den unzäh­li­gen Emp­feh­lun­gen und Mah­nun­gen zur Lohn­zu­rück­hal­tung. Nicht zuletzt an die­ser Stel­le wird sicht­bar, wie ideo­lo­gisch der Dis­kurs bis dato geführt wird. Prag­ma­tisch wäre anders.
Ange­sichts der Ein­sei­tig­keit der Kon­tro­ver­se und der begin­nen­den Herbst­lohn­run­de hier­zu-lan­de liegt fol­gen­der Schluss nahe: Um sich selbst, aber auch den grie­chi­schen Kol­le­gIn­nen zu hel­fen, soll­ten die öster­rei­chi­schen Gewerk­schaf­ten höhe­re Lohn­ab­schlüs­se als in der Ver­gan­gen­heit durch­set­zen. Das wäre doch ein ver­nunft­ge­lei­te­ter Bei­trag zur Lage in Öster-reich und in der EU

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Video zur Diskussion „Die Krise der Eurozone – Welche progressiven Antworten braucht es?“ (15.9.)

23. September 2011 – 14:01 Uhr

mit

Mari­ca Franga­kis, Nicos Pou­lant­zas Insti­tut, Athen

Miren Etxe­zar­reta, Uni­ver­si­dad Autó­noma, Barcelona

Domi­ni­que Pli­hon, Uni­ver­sité Paris Nord, Paris

Tre­vor Evans, Hoch­schule für Wirt­schaft und Recht, Berlin

Mode­ra­tion: Wer­ner RazaÖFSE

zur Video­auf­zeich­nung

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Vorwärts in die Vergangenheit

8. September 2011 – 23:12 Uhr

Immer­hin – es wird wie­der über eine stär­ke­re Betei­li­gung der Rei­chen an der Finan­zie­rung staat­li­cher Auf­ga­ben gespro­chen. Nicht zuletzt, weil eini­ge der „Super­rei­chen“ eine höhe­re Besteue­rung ein­ge­for­dert haben, aller­dings in der Regel mit dem Zusatz: Zum Abbau der Staats­schul­den. Sie wol­len also selbst bestim­men, wofür sie Steu­ern zah­len. Den­noch: In Deutsch­land hat die SPD  ein Kon­zept beschlos­sen, dass eine Anhe­bung des Spit­zen­steu­er­sat­zes der Ein­kom­men­steu­er auf 49% vor­sieht – nach­dem die Schrö­der-SPD die­sen von 53% auf 42% gesenkt hat­te. Und die SPÖ dis­ku­tiert end­lich über die Ein­füh­rung einer Ver­mö­gen­steu­er. Bis­her ist nicht abseh­bar, was davon wirk­lich wie umge­setzt wird – und schon die Plä­ne sind unge­nü­gend. Ange­sichts der immer wei­ter auf­ge­hen­den Ein­kom­mens- und Ver­mö­gens­sche­re und der zuneh­men­den Unfä­hig­keit des Staa­tes, sei­nen Auf­ga­ben finan­zi­ell nach­zu­kom­men,  ist es aus sozia­len, öko­no­mi­schen und aus Grün­den der Fair­ness zwin­gend gebo­ten, end­lich zu han­deln – und zwar nicht nach dem Prin­zip „Sup­pen­kü­che“.

Politik statt Appelle

Eine zen­tra­le Errun­gen­schaft in Öster­reich und in ande­ren Staa­ten ist die Tat­sa­che, dass Men­schen ein gewis­ses Maß an öffent­li­chen Leis­tun­gen zusteht. Ein Schul­be­such muss nicht erbet­telt wer­den, und eine Min­dest­si­che­rung im Fall von Arbeits­lo­sig­keit ist – wenn auch auf zu gerin­gem Niveau – gewähr­leis­tet. Dane­ben garan­tiert der Staat auch wei­te­re Leis­tun­gen. Um die­se zu finan­zie­ren erhebt er  Steu­ern. Demo­kra­tisch gewähl­te Par­la­men­te  ent­schei­den ers­tens über die Höhe der Steu­ern und zwei­tens über die Ver­wen­dung der Ein­nah­men. Die­se Errun­gen­schaft wird jetzt ange­grif­fen: Die Rei­chen sol­len ja mehr bezah­len – aber frei­wil­lig bit­te­schön. „Der sprin­gen­de Punk­te“, schreibt Ger­hard Krat­ky im Stan­dard (7. Sep­tem­ber 2011, S. 34) „besteht dar­in, dort einen Bei­trag zu leis­ten, wo man es für sinn­voll hält.“ Das Pri­vi­leg, nicht in „den moloch­ar­ti­gen und reformres­sis­ten­ten Steu­er­topf“ ein­zu­zah­len sieht Krat­ky bei den Rei­chen. Was aber heißt das? Steu­er­fi­nan­zier­te Sozi­al­leis­tun­gen nur, wenn es denn Her­ren und Damen der High Socie­ty genehm ist? Nicht der Staat soll ent­schei­den, wel­che Aus­ga­ben gesell­schaft­lich wün­schens­wert und daher durch die All­ge­mein­heit zu finan­zie­ren sind, son­dern die Rei­chen? Nicht mehr die Poli­tik ent­schei­det, wie hoch der Bei­trag zur Finan­zie­rung öffent­li­cher Auf­ga­ben für den Ein­zel­nen aus­fällt, son­dern die Her­ren und Damen mit Zweit­wohn­sit­zen in Monaco?
Kaum jemand hat so von den „Refor­men“ der ver­gan­ge­nen Jah­re pro­fi­tiert wie die Rei­chen – man den­ke an die Stif­tungs­be­steue­rung, die Unter­neh­mens­be­steue­rung, die (feh­len­de) Ver­mö­gen­steu­er und die Abschaf­fung der Erb­schaft­steu­er.  Auch das hat dazu bei­getra­gen, dass die Ver­tei­lung immer unglei­cher wur­de und wird. Ein Staat, der sei­ne Wür­de behal­ten will, kann den Umfang öffent­li­cher Auf­ga­ben aber nicht nach dem Sup­pen­kü­chen­prin­zip betrei­ben – es gibt nur was, wenn gespen­det wur­de – son­dern muss die Fra­ge der Ver­tei­lung, der öko­no­mi­schen Funk­ti­ons­fä­hig­keit und der Sozi­al­po­li­tik aktiv betrei­ben. Und zur Finan­zie­rung die­ser Auf­ga­ben müs­sen end­lich auch die Rei­chen wie­der stär­ker her­an­ge­zo­gen wer­den – mit dem Zwang der „Steu­er­keu­le“  (Krat­ky) und nicht über mora­li­sche Appel­le. Nicht Vor­wärts in die Ver­gan­gen­heit, in der Armen­spei­sun­gen eben kein Recht, son­dern eine Gna­de waren. Son­dern vor­wärts in die Zukunft mit einer Stär­kung der Men­schen­wür­de – mit Rech­ten und Pflichten.

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Syntagma, Puerta del Sol, Tottenham – Autoritäre Wende und Gespenster des Politischen in Europa

29. August 2011 – 19:56 Uhr
Der Syn­tag­ma-Platz in Athen, die Puer­ta del Sol in Madrid und der Stadt­teil Tot­ten­ham in Lon­don ste­hen emble­ma­tisch für eine Renais­sance der Kämp­fe in Euro­pa. Beset­zung, Pro­test, Auf­stand – die Gespens­ter des Poli­ti­schen schei­nen erneut die euro­päi­sche Büh­ne betre­ten zu haben. Die Hege­mo­nie des Neo­li­be­ra­lis­mus ist brü­chig gewor­den. Das bedeu­tet nicht, dass die Herr­schaft neo­li­be­ra­ler Poli­tik durch­bro­chen ist – nichts beweist ihre Domi­nanz anschau­li­cher als die euro­pa­wei­ten Aus­teri­täts- und Spar­pro­gram­me – son­dern, dass ihre Durch­set­zung immer weni­ger auf den Kon­sens der Men­schen trifft. Dass die Pra­xen zur Auf­recht­erhal­tung der Macht­ver­hält­nis­se neu zusam­men­ge­setzt wer­den, ist nicht nur den Bil­dern der Auf­stands­be­kämp­fung zu ent­neh­men. So mein­te der bri­ti­sche Pre­mier David Came­ron im Anschluss an die Vor­fäl­le in Lon­don: „Wir brau­chen einen Gegen­schlag (…) Was auch immer die Poli­zei für nötig hält, wird ihr vom Gesetz­ge­ber auch zur Ver­fü­gung gestellt.“ Die hege­mo­nia­le Pha­se des Neo­li­be­ra­lis­mus scheint nun auch im impe­ria­len Zen­trum zu Ende zu gehen (Anschau­lich wird dies am bür­ger­li­chen Selbst­zwei­fel mit dem Neo­li­be­ra­lis­mus auf das fal­sche Pferd gesetzt zu haben). Zu sei­ner Auf­recht­erhal­tung soll Zwang die weg­bre­chen­de Zustim­mung ersetzen.

 

Auto­ri­tä­res Wirtschaftsrecht

Die­ser Umstand lässt sich nicht nur an den Gewalt­mit­teln able­sen, die in den Städ­ten gegen Men­schen zum Ein­satz kamen, son­dern auch an Maß­nah­men auf höhe­rer Maß­stabs­ebe­ne. Zwar schmie­det das euro­päi­sche Staats­ap­pa­ra­te- und Medi­en­en­sem­ble an einer alter­na­ti­ven Erzäh­lung, die aufs Neue den All­tags­ver­stand erobern soll: Die mul­ti­ple Kri­se des neo­li­be­ra­len Kapi­ta­lis­mus wird als eine der Staats­schul­den und der man­geln­den Wett­be­werbs­fä­hig­keit rein­ter­pre­tiert . Doch für den Fall, dass das reak­tua­li­sier­te Nar­ra­tiv nicht greift, ist in den letz­ten Mona­ten eine beacht­li­che Appa­ra­tur an Zwangs­maß­nah­men im Feld des euro­päi­schen Wirt­schafts­rechts in Stel­lung gebracht wor­den. Mit­tels der als Ret­tungs­schirm bekannt gewor­de­nen Euro­pean Finan­cial Sta­bi­li­ty Faci­li­ty (EFSF) stel­len die euro­päi­schen Regie­run­gen jenen Län­dern, deren Re-Finan­zie­rungs­kos­ten durch Kri­se und koor­di­nier­te Spe­ku­la­ti­on explo­diert sind, Kre­di­te zur Ver­fü­gung. Die­se sind jedoch an eine „strik­te Kon­di­tio­na­li­tät“ gebun­den. Nur gegen Umset­zung der mitt­ler­wei­le all­ge­gen­wär­ti­gen Struk­tur­an­pas­sungs­pro­gram­me wer­den die ent­spre­chen­den Geld­mit­tel zu Ver­fü­gung gestellt. Nicht die gern bemüh­te euro­päi­sche Soli­da­ri­tät treibt die Geber­län­der dazu an. Viel­mehr sol­len die Kre­di­te garan­tie­ren, dass alte Schul­den bezahlt wer­den – bei Ban­ken der euro­päi­schen Export­welt­meis­ter und Mit­ver­ur­sa­chern der Kri­se (vor allem Deutsch­land und Öster­reich). Allein die deut­schen Ban­ken hal­ten grie­chi­sche Staats­an­lei­hen in der Höhe von mehr als 15 Mil­li­ar­den Euro. Wäh­rend sich die „auf­ge­klär­te“ Zivil­ge­sell­schaft und ihre Intel­lek­tu­el­len noch am Euro-Plus-Pakt abar­bei­ten, ein The­sen­pa­pier aller euro­päi­schen Staats- und Regie­rungs­chefs zur För­de­rung der „euro­päi­schen Wett­be­werbs­fä­hig­keit“, hat sich im Code der euro­päi­schen Rechts­form, ein beacht­li­ches Paket (Eco­no­mic Gover­nan­ce) zur Ver­schär­fung des neo­li­be­ra­len Kon­sti­tu­tio­na­lis­mus zusam­men­ge­schnürt. Mit dem als „Six­pack“ bezeich­ne­ten Bün­del aus fünf Ver­ord­nun­gen und einer Richt­li­nie möch­te die Euro­päi­sche Kom­mis­si­on im Bünd­nis mit den Staats- und Regie­rungs­chefs ers­tens den 1997 beschlos­sen Sta­bi­li­täts- und Wachs­tums­pakt radi­ka­li­sie­ren, zwei­tens durch ein Ver­fah­ren zur „Ver­mei­dung und Kor­rek­tur makro­öko­no­mi­scher Ungleich­ge­wich­te“ ergän­zen und drit­tens ent­spre­chen­de Sank­tio­nen ver­schär­fen bezie­hungs­wei­se ein­füh­ren. Dar­über hin­aus wird die Rol­le der Kom­mis­si­on in den ent­spre­chen­den Ver­fah­ren mas­siv auf­ge­wer­tet: In Zukunft soll die Brüs­se­ler Exe­ku­ti­ve Ent­schei­dun­gen, ins­be­son­de­re auch die Ver­hän­gung von Sank­tio­nen, de fac­to allei­ne tref­fen („Rever­se Majo­ri­ty Rule“).


Hege­mo­nie und Rechtsform

Dass die euro­päi­sche Inte­gra­ti­ons­wei­se durch den Ein­bau von auto­ri­tä­ren Regie­rungs­tech­no­lo­gien von ihrem hege­mo­nia­len Pfad abkommt, lässt sich auch anhand der Art und Wei­se zei­gen, wie die neu­en Maß­nah­men ein­ge­führt wer­den sol­len. Die­se ver­stößt näm­lich gegen zen­tra­le Kate­go­rien der euro­päi­schen Rechts­form. Unter bür­ger­lich demo­kra­ti­schen Betriebs­tem­pe­ra­tu­ren wer­den gesell­schaft­li­che Kräf­te­ver­hält­nis­se in den Ver­fah­ren der Rechts­form in juris­ti­sche über­setzt und hege­mo­ni­al ein­ge­bun­den. Die juri­di­schen Intel­lek­tu­el­len, etwa des Euro­päi­schen Gerichts­hofs, wer­den so zu Organisator_​innen eines fein­glied­ri­gen rechts­för­mi­gen Kon­sen­ses, der auf­ein­an­der­tref­fen­de Inter­es­sen in Form von Durch­brü­chen und dar­auf fol­gen­de Zuge­ständ­nis­se in einem lang­wie­ri­gen Pro­zess zu einem hege­mo­nia­len Pro­jekt zusam­men­fügt. Eine der zen­tra­len Cha­rak­te­ris­ti­ka der Rechts­form ist daher, dass sie Hege­mo­nie durch die Beach­tung von Ver­fah­ren her­stellt. Genau dies ist bei den „Geset­zen“, mit denen die euro­päi­schen Regie­run­gen den neo­li­be­ra­len Kon­sti­tu­tio­na­lis­mus ver­schär­fen wol­len, nicht der Fall. So ver­stößt das „Eco­no­mic Gover­nan­ce Paket“ gegen die euro­päi­schen Ver­trä­ge, da die Kom­pe­tenz­grund­la­ge auf wel­che die Kom­mis­si­on ihre Vor­schlä­ge gestützt hat, weder die neu­en Sank­tio­nen noch die Rever­se Majo­ri­ty Rule vor­se­hen. Wäh­rend der Ver­trag von Maas­tricht Anfang der 1990er noch leicht die Mehr­hei­ten für eine Wirt­schafts- und Wäh­rungs­uni­on errei­chen konn­te, die er auf die Ein­hal­tung der Grund­sät­ze „sta­bi­le Prei­se, gesun­de öffent­li­che Finan­zen und mone­tä­re Rah­men­be­din­gun­gen sowie eine dau­er­haft finan­zier­ba­re Zah­lungs­bi­lanz“ (Art. 119 Abs. 3 AEUV) fest­leg­te, ist die neo­li­be­ra­le Hege­mo­nie heu­te brü­chig: Für eine ent­spre­chen­de Ver­trags­än­de­rung sind die Mehr­hei­ten nicht gesi­chert – daher wird sie umgangen.


Gespens­ter des Politischen

Die Neu­zu­sam­men­set­zung der Pra­xen zur Auf­recht­erhal­tung der Macht­ver­hält­nis­se hat durch die Dyna­mik der Kri­se und die Renais­sance der Kämp­fe an Geschwin­dig­keit gewon­nen. Der Umstand, dass die auto­ri­tä­re Wen­de des neo­li­be­ra­len Pro­jek­tes auch auf dem euro­päi­schen Ter­rain und unter Ein­satz von rechts­för­mi­gen Attrap­pen voll­zo­gen wird, for­dert die Gespens­ter des Poli­ti­schen her­aus. Wol­len die Bewe­gun­gen nicht Gefahr lau­fen, dass sich natio­na­lis­ti­sche Kräf­te in sie ein­schrei­ben und dadurch ihr Ein­bau in eine auto­ri­tä­re Wett­be­werbs­staat­lich­keit erleich­tert wird, brau­chen sie auch ein trans­na­tio­na­les Pro­gramm der Trans­for­ma­ti­on. Die drei zen­tra­len Pro­jek­te des Neo­li­be­ra­lis­mus soll­ten dabei im Fokus ste­hen: Ent­de­mo­kra­ti­sie­rung, Um-Ver­tei­lung und Kon­sti­tu­tio­na­li­sie­rung eines unbe­schränk­ten Eigen­tums­rechts. Ein Bruch mit der ver­fas­sungs­recht­li­chen Immu­ni­sie­rung der Poli­tik des abso­lu­ten Eigen­tums hät­te die Strei­chung der Grund­sät­ze (sie­he oben) und Ziel­re­gime (Maas­tricht-Kri­te­ri­en; Indi­ka­to­ren der Eco­no­mic Gover­nan­ce) der Wirt­schafts- und Wäh­rungs­uni­on zur Vor­aus­set­zung. Die soge­nann­ten Markt­frei­hei­ten (für Waren, Dienst­leis­tun­gen, Kapi­tal und Arbeit) müss­ten von einem Sys­tem, das ihre Beschrän­kung ver­bie­tet, zu Ansprü­chen gegen Dis­kri­mi­nie­rung umge­baut wer­den. Die Neu­erfin­dung des Öffent­li­chen durch eine gesell­schaft­lich ver­wal­te­te­te „Infra­struk­tur des guten Lebens aller“, soll­te von allen Blo­cka­den des Wirt­schafts­rechts (ins­be­son­de­re des Ver­ga­be- und Bei­hil­fen­rechts) befreit wer­den. Die durch den Steu­er­wett­be­werb in Euro­pa befeu­er­te Umver­tei­lung, die etwa dazu geführt hat, dass Unter­neh­men im Schnitt weni­ger als 10% Steu­ern zah­len, gilt es durch ein­heit­li­che Steu­ern für Finanz­märk­te (Finanz­trans­ak­ti­ons­steu­er, Ban­ken­ab­ga­be etc), Unter­neh­men (Kör­per­schafts­steu­er) und Ver­mö­gen (Kapi­tal­ertrag­steu­er) zu been­den. Allein die Hebung der euro­päi­schen Demo­kra­tie auf bür­ger­li­ches Niveau (eine umfas­sen­de euro­päi­sche Legis­la­ti­ve bestimmt eine ent­spre­chen­de Exe­ku­ti­ve und kann eine Ände­rung „der Ver­fas­sung“ beschlie­ßen) hät­te den Effekt, dass die Kon­sti­tu­ti­on der Men­schen zum Wettbewerbs-„Volk als Nati­on“ („wir Deut­sche“) durch natio­nal­staat­li­che Politiker_​innen erschwert wäre und sich gleich­zei­tig ein trans­na­tio­na­ler Reso­nanz­raum für wei­ter­ge­hen­de For­de­run­gen der Bewe­gun­gen kon­sti­tu­ie­ren wür­de. Syn­tag­ma, Puer­ta del Sol, Tot­ten­ham haben das Poli­ti­sche zurück auf die Plät­ze und Vier­tel der Städ­te gebracht – nach Pra­xen und Trans­for­ma­ti­ons­per­spek­ti­ven zum Spuk auf euro­päi­scher Maß­stabs­ebe­ne muss noch gesucht werden.


Die­ser Ein­trag ist die leicht geän­der­te Fas­sung eines gleich­na­mi­gen Bei­tra­ges, der in der Nr. 11 des Pra­ger Früh­lings erscheint. 


Autor_​inneninfo: Lukas Obern­dor­fer arbei­tet zu einer kri­ti­schen Theo­rie & Empi­rie der euro­päi­schen Inte­gra­ti­on und des Euro­pa­rechts. Er ist  Redak­ti­ons­mit­glied des juri­di­kum (zeit­schrift für kritik|recht|gesellschaft) und Kura­to­ri­ums­mit­glied des Insti­tut Soli­da­ri­sche Moder­ne.      

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Imagewandel für Grasser

20. August 2011 – 7:55 Uhr

Ex-Finanz­mi­nis­ter Gras­sers Lebens­freu­de ist seit gerau­mer Zeit beein­träch­tigt: Sei­ne Tele­fonsamm­lung wird abge­hört, sei­ne hilf­rei­che Kof­fer­trä­ge­rei öffent­lich ver­un­glimpft, und sei­ne Bade­fo­tos müs­sen auf den Titel­blät­tern mit Nega­tiv­schlag­zei­len kon­kur­rie­ren. Gibt es denn gar kein Ent­kom­men aus dem Tief?


Viel­leicht doch – Vor­bil­der jen­seits der Gren­ze zei­gen vor, wie es gehen könn­te: In den USA hat Mil­li­ar­där War­ren Buf­fet in einem offe­nen Brief die Regie­rung auf­ge­for­dert, ihn und sei­nes­glei­chen höher zu besteu­ern. Kurz dar­auf folg­ten die fran­zö­si­schen Mil­lio­nä­re Pierre Ber­ge und Mau­rice Levy in der glei­chen Stoß­rich­tung für Frank­reich. Rei­che, die eine höhe­re Besteue­rung for­dern – so etwas gab es in Öster­reich  – von einer weit­ge­hend erfolg­lo­sen klei­nen Initia­ti­ve der Grü­nen abge­se­hen – bis­lang nicht.


Welch eine idea­le Vor­la­ge für den Selbst­mar­ke­ting-ver­sier­ten Gras­ser: Eine Insze­nie­rung als reui­ger Sün­der, inklu­si­ve Sei­ten­bli­cke-beglei­te­ter kol­lek­ti­ver Pil­ger­fahrt mit all sei­nen Bekann­ten nach Liech­ten­stein, Rück­kehr bar­fuß über die Gren­ze, in jeder Hand einen dicken Geld­kof­fer, dann per Bahn nach Wien und das glei­che noch mal von den hie­si­gen Ban­ken in Rich­tung Finanz­amt. Dort dann eine Rede, die die Nati­on und vor allem die Socie­ty-Sze­ne bewegt. „Ich bereue, wider­ru­fe und for­de­re: Über­fluss besteu­ern!“ Ein kirch­li­cher Wür­den­trä­ger erteilt die Abso­lu­ti­on, Trä­nen flie­ßen. Vor­hang. Der Coup sei­nes Lebens! Das wär doch was!

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Argumente in der (Staatsschulden-)Krise

20. Juni 2011 – 16:47 Uhr

Der „Ret­tungs­schirm“ für Grie­chen­land und ande­re Euro­län­der mit Refi­nan­zie­rungs­pro­ble­men erhitzt sozi­al­dar­wi­nis­ti­sche Gemü­ter. Im Grun­de wer­den mit dem Geld Export­märk­te und Schuld­ner der Ban­ken im Kern Euro­pas sta­bi­li­siert. Die Spar­auf­la­gen, mit denen die Über­brü­ckungs­kre­di­te ver­se­hen wur­den, sind makro­öko­no­misch und sozi­al desas­trös. Durch die popu­lis­ti­sche Wel­le, die selbst die­sen eigen­in­ter­es­sier­ten Sta­bi­li­sie­rungs­ver­su­chen ent­ge­gen­schwappt, wer­den sol­che Fra­gen jedoch über­schwemmt, und eine Dis­kus­si­on um Alter­na­ti­ven (Mar­shall Plan für Grie­chen­land, Euro­bonds, inter­na­tio­na­le Rege­lung für geord­ne­te Staa­ten­in­sol­venz, Regu­lie­rung der Finanz­märk­te etc.) erstickt.
Nach jahr­zehn­te­lan­ger sozi­al­dar­wi­nis­ti­scher Rhe­to­rik neo­li­be­ra­ler Eli­ten wird die Gel­tung die­ser Prin­zi­pi­en jetzt von Rechts­ex­tre­men empört ein­ge­for­dert – in einem Moment, wo die wirt­schafts­po­li­ti­schen Eli­ten die Gren­zen der Leis­tungs­fä­hig­keit die­ser Dis­kur­se und der damit ver­bun­de­nen wirt­schafts­po­li­ti­schen Para­dig­men erken­nen müs­sen. Die neo­li­be­ra­le Moral fliegt den Prot­ago­nis­tIn­nen jetzt um die Ohren.
Dem Mus­ter der BEI­GEWUM-Mythen-Rei­he ver­wandt hat die deut­sche Luxem­burg-Stif­tung jetzt ein sehr gutes Argu­men­ta­ri­um her­aus­ge­ge­ben, das „20 belieb­te Irr­tü­mer in der Schul­den­kri­se“ auf­greift und Gegen­ar­gu­men­te präsentiert. 

Hier öster­rei­chi­sche Zah­len zur Ergänzung:

3) „Faul­heit“? In Öster­reich beträgt die durch­schnitt­li­che Jah­res­ar­beits­zeit 1.621 Stun­den pro Beschäf­tig­teR (Grie­chen­land: 2.119 Stunden) 

5) Luxus­ren­ten? Das durch­schnitt­li­che Pen­si­ons­an­tritts­al­ter beträgt 58,9 Jah­re in Öster­reich (Grie­chen­land: über 61,9 Jahre)

9) Man­geln­de Wett­be­werbs­fä­hig­keit? Spie­gel­bild öster­rei­chi­sche Expor­te: Der Außen­han­dels­über­schuss gegen­über Grie­chen­land betrug in den letz­ten Jah­ren rund eine hal­be Mrd. Euro pro Jahr

10) Kor­rup­ti­on: Die Schat­ten­wirt­schaft wird in Öster­reich auf 8% des BIP geschätzt. Grund­sätz­lich sind sol­che Schät­zun­gen sehr umstritten.

13) Gläu­bi­ger­be­tei­li­gung? Öster­rei­chi­sche Ban­ken hal­ten grie­chi­sche Staats­pa­pie­re im Wert rund 3–4 Mrd. Euro.

17) Für Freun­de nicht bür­gen? Der öster­rei­chi­sche Anteil am Ret­tungs­schirm für Grie­chen­land liegt bis­lang bei rund 2,3 Mrd. Euro.
Von den Aus­ga­ben für die Ban­ken­rett­tung in Öster­reich sind bis­lang 1,4 Mrd. uneinbringlich.

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27.6.11: Die andere ö. Schule: Kurt Rothschild (+Video!)

31. Mai 2011 – 12:58 Uhr

Mon­tag, 27. Juni 2011, 19 Uhr, im Repu­bli­ka­ni­schen Club (Rockhg.1, 1010 Wien):

DIE ANDERE ÖSTERREICHISCHE SCHULE:  Kurt ROTHSCHILD


Video­auf­zeich­nung der Ver­an­stal­tung hier.


Prä­sen­ta­ti­on des neu­en Kurs­wech­sel 2/​2011

Kurt Roth­schilds Metho­do­lo­gie: Eli­sa­beth SPRINGLER (FH /​ Bfi Wien),
Kurt Roth­schild und die Finanz­kri­se: Peter MOOSLECHNER (OeNB),
Kurt Roth­schild und Arbeits­lo­sig­keit heu­te: Her­bert WALTHER 
(Wirt­schafts­uni­ver­si­tät Wien),
Mode­ra­ti­on: Wil­fried ALTZINGER (Wirt­schafts­uni­ver­si­tät Wien)

Kurt W. Roth­schild war zwei­fels­oh­ne der bekann­tes­te Nationalökonom 
Öster­reichs; er ver­fass­te über 300 Arti­kel und schrieb über 25 Bücher. 
Roth­schild ver­starb am 15. Novem­ber 2010 im Alter von 96 Jah­ren. Er 
war uns nicht nur als Öko­nom ein gro­ßes Vor­bild, son­dern auch und vor 
allem als umfas­sen­der Huma­nist in allen Tei­len sei­nes (pri­va­ten wie 
öffent­li­chen) Lebens. Roth­schild muss­te 1938 von Öster­reich nach 
Glas­gow emi­grie­ren und war dort bin­nen kur­zer Zeit in die neue und 
jun­ge Dis­kus­si­on um die keyne­sia­ni­sche Theo­rie invol­viert. Bereits 
1942 ver­öf­fent­lich­te er sei­nen ers­ten Arti­kel im Eco­no­mic Jour­nal, dem 
dama­li­gen zen­tra­len, von John May­nard Keynes editierten 
Publi­ka­ti­ons­or­gan in der Öko­no­mie. Roth­schild kam 1947 nach Wien 
zurück und arbei­te­te für 20 Jah­re am Öster­rei­chi­schen Insti­tut für 
Wirt­schafts­for­schung (WIFO), wel­chem er auch bis zu sei­nem Tode als 
Kon­su­lent zur Ver­fü­gung stand. 1966 erhielt Roth­schild sei­ne Berufung 
an die neu gegrün­de­te Uni­ver­si­tät Linz, wo er und sei­ne KollegInnen 
das neue Stu­di­um der Volks­wirt­schafts­leh­re errich­te­ten. Nach seiner 
Eme­ri­tie­rung im Jah­re 1985 arbei­te­te, schrieb und lehr­te Rothschild 
bis zu sei­nem Tode in Wien sowie an zahl­rei­chen Uni­ver­si­tä­ten im In- 
und Aus­land. Sei­ne Publi­ka­ti­ons­lis­te erwei­ter­te sich auch in dieser 
Zeit unge­bro­chen. Kurt Roth­schild war dem BEIGEWUM als Berater, 
Vor­tra­gen­der und Dis­ku­tant stets eng ver­bun­den, eben­so war er 
unter­stüt­zen­des Mit­glied und belieb­ter Vor­tra­gen­der im 
Repu­bli­ka­ni­schen Club – Neu­es Öster­reich. Der BEIGEWUM gedenkt 
Roth­schild mit einer Kurs­wech­sel-Son­der­num­mer zum The­ma: „Die andere 
öster­rei­chi­sche Schu­le: Kurt Rothschild“.


Heft bestel­len: Hier

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Symposium Neoliberalismus – Krisenfolgen – Machtverhältnisse 2011 17.-19.6.11 in Graz

31. Mai 2011 – 12:57 Uhr

Neo­li­be­ra­lis­mus – Kri­sen­fol­gen – Macht­ver­hält­nis­se 2011
Sym­po­si­um zur Ana­ly­se und Dis­kus­si­on der Kontinuitäten und Brüche
neo­li­be­ra­ler Herr­schaft, post­neo­li­be­ra­ler Ten­den­zen und emanzipatorischer
Strategien

FR 17.6. – SO 19.6. 2011 /​ FORUM STADTPARK /​ Graz

Im Ange­sicht der sich ver­schär­fen­den sozia­len Fol­gen der großen
mul­ti­plen Kri­se, mit der wir es der­zeit zu tun haben, sol­len die
gegen­wär­ti­gen öko­no­mi­schen, poli­ti­schen und gesellschaftlichen
Trans­for­ma­tio­nen im Rah­men des Sym­po­si­ums in den Blick genom­men werden.
Kri­ti­sche Wissenschaftler_​innen, Denker_​innen und Aktivist_​innen werden
die Kon­ti­nui­tä­ten und Brü­che neo­li­be­ra­ler Regierungsweisen,
Regu­la­ti­ons­for­men und Sub­jek­ti­vie­rungs­wei­sen ana­ly­sie­ren. Die zentrale
Fra­ge­stel­lung dabei ist, ob der Neo­li­be­ra­lis­mus gestärkt aus der Krise
her­vor­geht, in wel­cher Wei­se er sich ver­än­dert und welche
post­neo­li­be­ra­len Ten­den­zen aus­zu­ma­chen sind.

Im Rah­men der Vor­trä­ge, Dis­kus­sio­nen und Work­shops sol­len die Intentionen
und Stra­te­gien der für die Desta­bi­li­sie­rung der Wirt­schaft, die
fort­schrei­ten­de Ent­de­mo­kra­ti­sie­rung und die Inten­si­vie­rung sozialer
Pola­ri­sie­rungs- und Ero­si­ons­pro­zes­se ver­ant­wort­li­chen Akteur_innen
sicht­bar gemacht wer­den. Debat­tiert wer­den soll vor allem auch, wie
eman­zi­pa­to­ri­sche Kräf­te den besorg­nis­er­re­gen­den Entwicklungen
ent­ge­gen­wir­ken kön­nen. Wel­che Inter­ven­ti­ons­mög­lich­kei­ten bestehen
ange­sichts der der­zei­ti­gen Macht­ver­hält­nis­se? Wel­che gesellschaftlichen
und poli­ti­schen Aus­ein­an­der­set­zun­gen wer­den die kom­men­den Jah­re und
Jahr­zehn­te prägen?

Vor­tra­gen­de und Diskutant_innen
Jens Wis­sel (Insti­tut für Sozi­al­for­schung, Uni­ver­si­tät Frank­furt am
Main), Gabrie­le Michalitsch (Öko­no­min und Poli­to­lo­gin, Universität
Wien), Ste­fan Schmalz (Insti­tut für Sozio­lo­gie der Friedrich
Schil­ler-Uni­ver­si­tät Jena), Chris­ti­na Kaindl (Psy­cho­lo­gin, Rosa Luxemburg
Stif­tung /​ Ber­lin), Mar­kus Wis­sen (Insti­tut für Politikwissenschaft,
Uni­ver­si­tät Wien), Bri­git­te Kratz­wald (Sozi­al­wis­sen­schaft­le­rin,
commons.at /​ Graz), Beat Weber (Öko­nom, Bei­gewum /​ Wien), Ines
Aften­ber­ger (His­to­ri­ke­rin und Akti­vis­tin, May­day Graz), Mar­cel Kirisits
(Öko­nom, Arbei­ter­kam­mer Stei­er­mark /​ Graz), Felix Wie­gand (Diplo­mand am
Insti­tut für Poli­tik­wis­sen­schaft der Uni­ver­si­tät Wien, Akti­vist der
Grup­pe Per­spek­ti­ven /​ Wien), Käthe Knitt­ler (Öko­no­min, PrekärCafè©,
May­day /​ Wien), Joa­chim Hainzl (Sozi­al­päd­ago­ge und Sozialhistoriker,
Xenos /​ Graz), uam.

Kooperationspartner_innen
Ele­va­te, ÖH Graz – Refe­rat für Gesell­schafts­po­li­tik, Attac,
Arbei­ter­kam­mer Stei­er­mark, ÖBV-Via Cam­pe­si­na Aus­tria, IG Kultur
Stei­er­mark, Amsel (Arbeits­lo­se Men­schen suchen effek­ti­ve Lösungen),
Grü­ne Aka­de­mie, KPÖ– Bil­dungs­ver­ein, Sozia­lis­ti­sche Jugend Steiermark,
Grün­al­ter­na­ti­ve Jugend Stei­er­mark, Auge/​UG (Alter­na­ti­ve, Grü­ne und
Unab­hän­gi­ge Gewerk­schaf­te­rIn­nen), Info­la­den Graz, Doku Graz,
GenderWerkstätte, Welt­haus Diö­ze­se Graz-Seckau, A_​partment politi_X,
agit.DOC, Social Inno­va­ti­on Net­work, May­day Graz, Xenos, ETC, Hier und
Jetzt!, movimenta.org, Streif­zü­ge, Akti­ve Arbeits­lo­se, G24.at und Radio
Helsinki

Das gesam­te Sym­po­si­um ist bei frei­em Ein­tritt ohne Anmel­dung zu besuchen.

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