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Die Banker, die Manager, die Boni und die Staatshilfe: Ein Dreigroschenopern-Roman

14. August 2009 – 16:19 Uhr

In Ber­tolt Brechts Thea­ter­mori­tat von Die­ben, Bett­lern und der fei­nen Gesell­schaft (1) ist Moral eine heuch­le­ri­sche, der Bour­geoi­sie vor­be­hal­te­ne Kate­go­rie; gesell­schaft­li­cher Zusam­men­halt exis­tiert fak­tisch nicht. Dort fragt Mackie Mes­ser rhe­to­risch „Was ist ein Diet­rich gegen eine Aktie? Was ist ein Ein­bruch in eine Bank gegen die Grün­dung einer Bank?“ Berech­tig­te Fra­gen, die sowohl in der Lite­ra­tur von damals als auch in der Rea­li­tät von heu­te unbe­ant­wor­tet bleiben.

Der öster­rei­chi­sche Staat hat – wie vie­le ande­re Län­der die­ser Welt – hohe Sum­men zur Absi­che­rung sei­nes Finanz­sek­tors zur Ver­fü­gung gestellt. 100 Mil­li­ar­den Euro wer­den für Haf­tun­gen und Reka­pi­ta­li­sie­rung reser­viert, um maro­de Ban­ken vor dem Absturz zu schüt­zen und dadurch die ins Tru­deln gera­te­ne Wirt­schaft wie­der mit Geld zu ver­sor­gen. Weil letz­te­res nur bedingt funk­tio­niert und die Ban­ken Unter­neh­men kaum län­ger­fris­ti­gen Kre­di­te geben (kön­nen?), wur­den vom Ban­ken­ret­tungs­pa­ket nun­mehr 10 Mil­li­ar­den Euro für so genann­te Unter­neh­mens­kre­dit­haf­tun­gen umge­wid­met. An wel­che – nicht nur sym­bo­lisch bedeut­sa­men – Bedin­gun­gen die Gewäh­rung die­ser Haf­tun­gen geknüpft ist, dürf­te der­zeit Gegen­stand poli­ti­scher Aus­ein­an­der­set­zun­gen sein (2). So soll offen­bar die ÖVP kein Pro­blem damit haben, dass gut bezahl­te Mana­ger von sol­cher­art unter­stütz­ten Fir­men nach wie vor ihre Boni kas­sie­ren. In Abwand­lung von Mackie Mes­sers Dik­tum, kommt da wohl eini­ges an fei­nem Essen, bevor auch nur der Hauch von Moral sicht­bar wird. Und Divi­den­den bit­te auch noch für die Aktio­nä­re – denn was bei Ban­ken recht ist, muss bei Unter­neh­men bil­lig sein.

So ist natür­lich auch beim Par­ti­zi­pa­ti­ons­ka­pi­tal für die Ban­ken ‑also bei jenem Geld, mit dem der Staat dem Finanz­sek­tor zwar direkt unter die Arme, aber kei­nes­falls ins unter­neh­me­ri­sche Ruder greift – die Fra­ge von Bonus­zah­lun­gen und Divi­den­den eine heik­le gewe­sen. Und sie wur­de bis­her nicht bzw. nur zum Teil beant­wor­tet. Eine Ver­pflich­tung, dass Boni nicht aus­ge­zahlt wer­den, gibt es in der öffent­lich zugäng­li­chen Ver­ein­ba­rung nicht; es ist nur von „Ange­mes­sen­heit“ sol­cher Zah­lun­gen die Rede. Und was die Divi­den­den betrifft, so sind auch hier bei eini­gen Ban­ken kei­ne Beschrän­kun­gen gege­ben: Der Akti­en­kurs der Ers­ten Bank ist bei­spiels­wei­se nach der Geld­sprit­ze durch den Staat wie­der deut­lich nach oben gegan­gen – ver­tei­lungs­po­li­tisch ist das eine schrä­ge Sache!

Gleich­zei­tig legt sich die ÖVP aber quer, was die 13. und 14. Aus­zah­lung der Min­dest­si­che­rung betrifft. Nur zur Grö­ßen­ord­nung: Dabei wür­de es sich um kol­por­tier­te 20 bis 30 Mil­lio­nen Euro an Mehr­kos­ten für rund 270.000 Betrof­fe­ne han­deln. Oder: Das Arbeits­markt­pa­ket I (im wesent­li­chen Kurz­ar­beit) kos­tet 2009 rund 300 Mil­lio­nen Euro, das Arbeits­markt­pa­ket II (Alters­teil­zeit, Bil­dungs­ka­renz etc) über­haupt nur ca. 60 Mil­lio­nen Euro pro Jahr (ab 2010), die nicht ein­mal durch zusätz­li­che Mit­tel aus dem Bun­des­bud­get auf­ge­bracht wer­den. Zum Ver­gleich: 300 Mil­lio­nen Euro ist das obe­re Limit, das ein ein­zel­nes Unter­neh­men als Haf­tungs­gren­ze für Bank­kre­di­te bekom­men kann! Was hier an Aus­fäl­len mög­lich ist, ist im Kri­sen-Bud­get 2009/​2010 noch nicht ein­mal eingeplant.

Der bald zu sanie­ren­den Staats­haus­halt gerät jeden­falls nicht durch die sozia­le Hän­ge­mat­te, die von Grü­nen à la Langtha­ler bis zu den tra­di­tio­nell Kon­ser­va­ti­ven her­auf­be­schwo­ren wird, aus dem Ruder, son­dern auf­grund eines fehl­ge­lei­te­ten (Finanz-)Systems. Vor die­sem Hin­ter­grund ist es eine Fra­ge des poli­ti­schen Anstands, eben der viel­fach zitier­ten Moral, zumin­dest den Schein zu wah­ren und auf das eine oder ande­re „goo­die“ zu ver­zich­ten. Aber, um wie­der in den Zita­te­fun­dus der Stra­ßen­räu­ber und Bett­ler­kö­ni­ge zu grei­fen: „Doch die Ver­hält­nis­se, sie sind nicht so“ ….



(1) Die Drei­gro­schen­oper von Ber­tolt Brecht mit Musik von Kurt Weil wur­de am 31. August 1928 im Thea­ter am Schiff­bau­er­damm in Ber­lin uraufgeführt
(2) sie­he Arti­kel in der Pres­se vom 13. August 2009: „Koali­ti­ons­zwist um Staatshaftungen“


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Jean-Paul Fitoussi und Joseph Stiglitz zu „Was hat die Einkommensverteilung mit der Krise zu tun?“

13. August 2009 – 22:22 Uhr

Jean-Paul Fitous­si, einer der bekann­tes­ten Ökonom/​inn/​en Frank­reichs und Direk­tor des OFCE, und Joseph Stiglitz, einer der welt­weit bekann­tes­ten Ökonom/​inn/​en, „Öko­no­mie­no­bel­preis-trä­ger“ und ehe­ma­li­ger Chef­öko­nom der Welt­bank, argu­men­tie­ren in ihrem Auf­satz „The Ways Out of the Cri­sis and the Buil­ding of a More Cohe­si­ve World“ (http://www.ofce.sciences-po.fr/pdf/dtravail/WP2009-17.pdf), die aktu­el­le Welt­wirt­schafts­kri­se habe ihre Ursa­che in der seit den 1980er Jah­ren unglei­cher wer­den­den Einkommensverteilung.

 

Laut Fitous­si und Stiglitz sta­gnie­ren die Medi­an­löh­ne in den meis­ten indus­tria­li­sier­ten Län­dern, sowie wei­ten Tei­len der rest­li­chen Welt. Ein­kom­men wur­de zu Guns­ten der obe­ren Schich­ten umver­teilt. Da Bezieher/​innen nied­ri­ger Ein­kom­men eine höhe­re Kon­sum­nei­gung auf­wei­sen, hat die Ein­kom­men­sum­ver­tei­lung einen Nach­fra­ge dämp­fen­den Effekt. Um die ent­stan­de­ne Nach­fra­ge-schwä­che zu kom­pen­sie­ren sank in den USA die Spar­quo­te und die Ver­schul­dung wur­de aus­ge­wei­tet. In den euro­päi­schen Län­dern führ­te die zuneh­men­de Ein­kom­mens­kon­zen­tra­ti­on hin­ge­gen zu nied­ri­gem Wachs­tum und einem Anstieg der Spar­quo­ten; hin­zu kam eine restrik­ti­ve Geld- und Fis­kal­po­li­tik. Zusam­men mit ande­ren Regio­nen der Welt, die vor allem aus Angst vor Wäh­rungs­kri­sen ihre Devi­sen­re­ser­ven deut­lich aus­wei­te­ten, trug Euro­pa zur Finan­zie­rung der stei­gen­den Ver­schul­dung in den USA bei. Tem­po­rär konn­te auf die­sem Weg die Nach­fra­ge-schwä­che über­brückt werden.

 

Hier im Originalwortlaut:

The cri­sis has struc­tu­ral roots. The aggre­ga­te demand defi­ci­en­cy pre­ce­ded the finan­cial cri­sis and was due to struc­tu­ral chan­ges in inco­me dis­tri­bu­ti­on. Sin­ce 1980, in most advan­ced coun­tries the medi­an wage has sta­gna­ted and ine­qua­li­ties have sur­ged in favour of high inco­mes. This is part of a broa­der pro­cess which has also affec­ted several parts of the deve­lo­ping world. This trend has many cau­ses, inclu­ding asym­metric glo­ba­liz­a­ti­on (with grea­ter libe­ra­liz­a­ti­on of capi­tal than of labour mar­kets), defi­ci­en­ci­es in cor­po­ra­te gover­nan­ce and a break­down of the ega­li­ta­ri­an social con­ven­ti­ons that had emer­ged after WWII. As the pro­pen­si­ty to con­su­me out of low inco­mes is gene­ral­ly lar­ger, this long-term trend in inco­me redis­tri­bu­ti­on by its­elf would have had the macroeco­no­mic effect of depres­sing aggre­ga­te demand.

In the US the com­pres­si­on of low inco­mes was com­pen­sa­ted by the reduc­tion of house­hold savings and by moun­ting indeb­ted­ness that allo­wed spen­ding pat­terns to be kept vir­tual­ly unch­an­ged. At the same time, the limi­ted safe­ty nets for­ced the government to pur­sue acti­ve macroeco­no­mic poli­ci­es to fight unem­ploy­ment, incre­a­sing government debt as well. Thus, growth was main­tai­ned at the pri­ce of incre­a­sing public and pri­va­te indebtedness.

Most Euro­pean coun­tries tread a dif­fe­rent path. The redis­tri­bu­ti­on to hig­her inco­mes resul­ted in an incre­a­se in natio­nal savings and depres­sed growth. In the past fif­teen years the insti­tu­tio­nal set­ting, nota­b­ly the defi­cit cons­traints embed­ded in the Maas­tricht cri­te­ria and in the Sta­bi­li­ty and Growth Pact, resul­ted in low reac­ti­vi­ty of fis­cal poli­ci­es and restric­ti­ve mone­ta­ry poli­cy. Tog­e­ther with a finan­cial sec­tor less pro­ne to inno­va­ti­on, this limi­ted con­su­mer bor­ro­wing. The shift in dis­tri­bu­ti­on resul­ted in soft growth.

The­se two paths were mutual­ly rein­for­cing becau­se the savings from the EU zone con­tri­bu­t­ed to the finan­cing of US bor­ro­wing, along with sur­plu­ses of other regi­ons which for dif­fe­rent rea­sons – essen­ti­al­ly to insu­re them­sel­ves against macroeco­no­mic insta­bi­li­ty cau­sed by Balan­ce of Pay­ments cri­ses and the sub­se­quent loss of sov­er­eig­n­ty due to the inter­ven­ti­on of IFIs – also expe­ri­en­ced high savings rates (nota­b­ly East Asia and Midd­le Eas­tern oil pro­du­cing coun­tries). Thus, the com­bi­na­ti­on of struc­tu­ral dise­qui­li­bria that goes by the name of glo­bal imba­lan­ces resul­ted in a fra­gi­le equi­li­bri­um that tem­pora­ri­ly sol­ved the aggregate

demand pro­blem on a glo­bal sca­le at the expen­se of future growth. An important com­po­nent of this fra­gi­le equi­li­bri­um was lax mone­ta­ry poli­cy. In effect without a con­ti­nuous­ly expan­sio­na­ry mone­ta­ry poli­cy aggre­ga­te demand defi­ci­en­cy would have affec­ted eco­no­mic acti­vi­ty. In a way mone­ta­ry poli­cy was endo­ge­nous to the struc­tu­ral dise­qui­li­bri­um in inco­me dis­tri­bu­ti­on.” (Fitoussi/​Stiglitz 2009, S. 3–4)

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Out now: Kurswechsel 2/09 „Politische Ökonomie der USA“

11. August 2009 – 15:58 Uhr

In der aktu­el­len Aus­ga­be fin­den sich Bei­trä­ge Gérard Dumé­nil und Domi­ni­que Lévy über die Kri­se des Neo­li­be­ra­lis­mus, Mari­on Wie­ser über Reli­gi­on als Geschäft, Andrea Gri­sold über das Land der Medi­en, Eli­sa­beth Spring­ler zur poli­ti­schen Öko­no­mie des Desas­ters, Tho­mas König über die Kri­sen­maß­nah­men der Oba­ma-Regie­rung und vie­le ande­re span­nen­de Beiträge.


Dazu ein Debat­ten­fo­rum zum The­ma „Wer zahlt die Kri­se?“ mit Schwer­punkt Öster­reich. Dazu sind eini­ge Bei­trä­ge auch online ver­füg­bar !


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Der „falsche Sex“ und die „richtige Armut“ – Studienergebnisse aus den USA

28. Juli 2009 – 11:45 Uhr

Was die im Schlaf­zim­mer machen (und ja kei­nen was angeht)…“ hat auch öko­no­mi­sche Fol­gen, die in Öster­reich kaum abseits der gegen­wär­ti­gen Debat­te pro und con­tra Stan­des­amt dis­ku­tiert wer­den. Wenig bis gar nichts ist gegen­wär­tig über die sozio­öko­no­mi­sche Situa­ti­on von Les­ben, Schwu­len und Trans­Gen­der­per­so­nen in Öster­reich geforscht worden.


In den USA berich­ten die femi­nis­ti­schen Öko­nom­in­nen Ran­dy Albel­da und Lee Bad­gett in einer rela­tiv neu­en Stu­die, dass Les­ben und Schwu­le z.B. ein höhe­res oder zumin­dest gleich hohes Armuts­ri­si­ko wie Hete­ro­se­xu­el­le haben.

Mit die­ser Stu­die wer­ten Bad­gett und Albel­da erst­mals die Haus­halts­da­ten der US-Ame­ri­ka­ni­schen Volks­zäh­lung zu die­ser Fra­ge­stel­lung aus, da es 2005 zum zwei­ten Mal mög­lich war, sich als les­bisch oder schwul regis­trie­ren zu lassen.


Als über­ra­schend bewer­ten sie, dass der Mythos der „rei­chen Schwu­len“ nicht zu stim­men scheint, wobei sich aus Euro­päi­scher Per­spek­ti­ve die Fra­ge stellt, ob dies­seits des gro­ßen Was­sers die­ser Mythos der mas­si­gen Pink Dol­lars der schwu­len DINKs (dou­ble inco­me no kids) je in die­sem Aus­maß ver­brei­tet war. Rea­li­tät ist Dis­kri­mi­nie­rung auf dem Arbeits­markt und das Feh­len finan­zi­el­ler Rech­te, die Hete­ro-Fami­li­en vor­be­hal­ten sind, was sowohl in den USA als auch sonst­wo zu einem grö­ße­ren Armuts­ri­si­ko füh­ren kann. Auch wenig über­ra­schend ist der Schluss, dass les­bi­sche Ame­ri­ka­ne­rin­nen schlech­ter dran sind als Schwu­le und Schwar­ze Ame­ri­ka­ne­rIn­nen schlech­ter dran sind als Weisse.


Der kom­plet­te Arti­kel von Bad­gett und Albel­da fin­det sich auf der aus­führ­li­chen Web­site des Wil­liams Insti­tu­te, wo auch Zah­len und Daten zu Kos­ten und Nut­zen der Homo­ehe, Fol­gen einer hete­ro­se­xis­ti­schen Steu­er­po­li­tik und demo­gra­phi­sche Details über Les­ben und Schwu­le in den US nach­zu­le­sen sind:


http://www.law.ucla.edu/WilliamsInstitute/


In Öster­reich läuft gegen­wär­tig eine Befra­gung der WU Wien im Auf­trag der Queer Busi­ness Women über Les­ben im Berufs­le­ben, an der frau sich auf fol­gen­der Web­site betei­li­gen kann: http://www.wu.ac.at/gender/aktuelles

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Es geht ans Bezahlen – Update

22. Juli 2009 – 21:36 Uhr

Es hat sich ja inzwi­schen her­um­ge­spro­chen, dass die Staats­ver­schul­dung nach der Kri­se eine ande­re sein wird als vor­her. Bis­her hat man sich jedoch gewei­gert, das zur Kennt­nis zu neh­men, und wenn man es dann doch zur Kennt­nis genom­men hat, dann hat man die fal­schen Schlüs­se gezo­gen. Jetzt Steu­ern zu erhö­hen sei – so hör­te man zunächst – kon­tra­pro­duk­tiv, da dies den Abschwung ver­stär­ke und außer­dem Ein­spa­run­gen der rich­ti­ge Weg sei­en. Das wird aber kaum rei­chen und ist zudem falsch, da Staats­aus­ga­ben gera­de auch den Schwä­che­ren zu Gute kom­men. Dann hieß es, Arbeit dür­fe nicht ver­teu­ert wer­den und Ver­mö­gen­steu­ern bräch­ten nichts, daher müss­ten die Mehr­wert­steu­er erhöht wer­den. War­um dies ziem­li­cher Unsinn ist, ist an ande­rer Stel­le schon for­mu­liert worden.

In den Wochen und Mona­ten nach der Som­mer­pau­se wird es dann ans Ein­ge­mach­te gehen. Der Haus­halt ist auf­zu­stel­len, die Kol­lek­tiv­ver­trags­run­den begin­nen und die Fra­ge, ob die Kri­se eine poli­ti­sche Kräf­te­ver­schie­bung gebracht hat, wird vor­läu­fig beant­wor­tet wer­den. Es ist natür­lich rich­tig, eine stär­ke­re Umver­tei­lung von Ein­kom­men und Ver­mö­gen zu for­dern und damit ers­tens die Kri­se (zumin­dest teil­wei­se) zu finan­zie­ren und zwei­tens die fal­schen Ent­wick­lun­gen der ver­gan­ge­nen Jah­re zu kor­ri­gie­ren. Je mehr vom Spar­po­ten­ti­al der Bes­ser­ver­die­nen­den über eine höhe­re Besteue­rung der Spit­zen­ein­kom­men (Anhe­bung des Spit­zen­steu­er­sat­zes, Decke­lung der begüns­tig­ten Besteue­rung der sons­ti­gen Bezü­gen, Ein­schrän­kung der Frei­be­trä­ge, ins­be­son­de­re des sog. Inves­ti­ti­ons­frei­be­trags ) und den Ver­mö­gen­den über eine Ver­mö­gen­steu­er und die Wie­der­erhe­bung und Aus­wei­tung der Schen­kungs- und Erb­schafts­steu­er abge­zo­gen und der Aus­wei­tung öffent­li­cher Aus­ga­ben (für Sozia­les, Bil­dung, Kul­tur, Infra­struk­tur) zuge­führt wird, des­to eher kann die Bin­nen­nach­fra­ge sti­mu­liert und gleich­zei­tig die Lebens­qua­li­tät der Men­schen ver­bes­sert wer­den. Wer hin­ge­gen die Mas­sen­kauf­kraft über eine Anhe­bung der Mehr­wert­steu­er beschnei­det, tut das Gegen­teil: Ers­tens wird die Lage für einen Groß­teil der Bevöl­ke­rung ver­schlech­tert, zwei­tens wird die Kri­se von denen bezahlt, die weder dar­an ver­dient noch sie aus­ge­löst haben, drit­tens wer­den die Bes­ser­ver­die­nen­den und Ver­mö­gen­den erneut aus der Finan­zie­rung öffent­li­cher Auf­ga­ben ent­las­sen und vier­tens wird dem Bin­nen­markt mas­siv Kauf­kraft ent­zo­gen, was kri­sen­ver­schär­fend wirkt. Das ist nicht hinzunehmen.

Über­ra­schung in Deutschland
In Deutsch­land ist die Debat­te im Kern die­sel­be, viel­leicht noch etwas abstru­ser. Das mag an den anste­hen­den Bun­des­tags­wah­len am 27. Sep­tem­ber lie­gen, jeden­falls ver­spre­chen CDU/​CSU gar Steu­er­sen­kun­gen (!) nach der Wahl. Dabei soll der Ein­gangs­steu­er­satz gesenkt wer­den, was, bei ent­spre­chen­der Kom­pen­sa­ti­on – d.h. Nicht­ent­las­tung – oben, sinn­voll ist. Aller­dings soll die Gren­ze, ab der der Spit­zen­steu­er­satz greift, eben­falls nach oben ver­scho­ben und damit Spit­zen­ver­die­ner erneut ent­las­tet wer­den. Sinn der Akti­on? Popu­lis­mus vor den Wah­len, Inter­es­sen­po­li­tik und die Erzeu­gung neu­er „Sach­zwän­ge“ über knap­pe, öffent­li­che Kassen!
Und jetzt das: Das Deut­sche Insti­tut für Wirt­schafts­for­schung (DIW) schlägt vor, dass man die ver­mö­gens­be­zo­ge­nen Steu­ern erhöht, gar die Ver­mö­gen­steu­er wie­der ein­führt. Das ist doch mal was! Es gehört jedoch nicht viel Phan­ta­sie dazu, sich den Gegen­wind vor­zu­stel­len, der kom­men wird.

Und die Sozialdemokratie?
In Öster­reich sieht es nun ähn­lich aus wie in Deutsch­land: Die Ein­nah­men aus ver­mö­gens­be­zo­ge­nen Steu­ern sind mas­siv unter­durch­schnitt­lich und könn­ten daher pro­blem­los nach oben ange­passt wer­den. Es ist also wie gemacht für die Sozi­al­de­mo­kra­tie: Eine öko­no­misch sinn­voll Ent­schei­dung, die in die rich­ti­ge Rich­tung umver­teilt und die geschun­de­ne Par­tei­see­le strei­cheln könn­te. Aber, nun ja, Herr Fay­mann ist ja dage­gen. Es muss daher in den kom­men­den Aus­ein­an­der­set­zun­gen ins­be­son­de­re in der Sozi­al­de­mo­kra­tie um die Fra­ge der wirt­schafts­po­li­ti­schen Aus­rich­tung gehen. Ein Anfang scheint gemacht.

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Tagung „Krise ohne Alternative?“

6. Juli 2009 – 11:08 Uhr

Die Asso­zia­ti­on für kri­ti­sche Gesell­schafts­for­schung tag­te am 3./4.7.2009 in Wien zum The­ma „Kri­se ohne Alter­na­ti­ve?“. Neben par­al­le­len Arbeits­grup­pen zu All­tag, Bewe­gung, Gewerk­schaf­ten, Kri­sen­ver­lauf, Migra­ti­on, Öko­lo­gie und Sozi­al­po­li­tik wur­de in zwei Ple­nar­de­bat­ten über Kri­sen­de­fi­ni­tio­nen, die Rol­le lin­ken Wis­sens und Zukunfts­sze­na­ri­en diskutiert.

 

Wel­che Krise?
In den Kri­sen­dia­gno­sen auf der Tagung bil­de­ten makro­öko­no­mi­sche und all­tags­be­zo­ge­ne Ana­ly­sen die Pole der Analyse. 
Joa­chim Becker inter­pre­tier­te die Kri­se als Aus­druck nicht-nach­hal­ti­ger Akku­mu­la­ti­ons­re­gime: Finan­zia­li­sier­te Import- und neo­merkan­ti­le Export-Län­der sei­en auf­ein­an­der ange­wie­sen und nun par­ral­lel von der Kri­se betrof­fen. Je bin­nen­ori­en­tier­ter ein Staat, des­to weni­ger kri­sen­be­trof­fen, so Becker. 
Bir­git Sau­er zufol­ge ist die Kri­se auch eine Kri­se der Lebens­wei­se, was sich in der Kri­se der Auto­in­dus­trie spie­ge­le. Die Auto­ge­sell­schaft steht für man­geln­de öko­lo­gi­sche Nach­hal­tig­keit, und ruhe auf einer spe­zi­fi­schen „Bevöl­ke­rungs­wei­se“, u.a. ein hege­mo­nia­les Geschlech­ter­re­gime punk­to Arbeit und Konsum.


Kri­se im Diskurs
In einer Ana­ly­se des media­len Dis­kur­ses unter star­kem Rück­griff auf Inter­net-Foren kon­sta­tier­te Heinz Stei­nert bei Gebil­de­ten die Nei­gung, das The­ma ins Mora­li­sche zu zie­hen, wäh­rend bei „gemei­nen Leu­ten“ die Ten­denz vor­herr­sche, sich zu arran­gie­ren und abzu­war­ten. Der Bou­le­vard zei­ge mit­un­ter auch eine gewis­se Häme gegen­über den Ver­lus­ten der Reichen. 
In der domi­nan­ten Kri­sen­de­fi­ni­ti­on wür­den Meta­phern von Krank­heit ein­ge­setzt, was einen Rück­kehr zum sta­tus quo ante als gesun­den Nor­mal­zu­stand impli­zie­re. Die Kri­se sei eine Kri­se von Arti­ku­la­ti­ons­mög­lich­kei­ten für eman­zi­pa­to­ri­sche For­de­run­gen, so Aria­ne Brens­sell. Isa­bell Lorey beton­te die nor­ma­li­sie­ren­den Effek­te der Kri­se – bis­her Skan­da­li­sier­tes wer­de selbst­ver­ständ­lich. Ein Ver­lust mora­li­scher Öko­no­mie sei zu beob­ach­ten, ein Ver­lust der Gren­zen der Zumutbarkeit.


Wie gut ist „lin­kes Wissen“?
Laut Heinz Stei­nert ist es der Lin­ken in der öffent­li­chen Debat­te um die Kri­se nicht gelun­gen, eine eigen­stän­di­ge Inter­pre­ta­ti­on ins Spiel zu brin­gen. Das zen­tra­le Ver­sa­gen sei, dass es nicht gelun­gen sei, die Zuschrei­bung von Wirt­schafts­kom­pe­tenz an Kon­ser­va­ti­ve Kräf­te infra­ge zu stellen.
Isa­bell Lorey führ­te die Selbst­ver­stricktheit von Lin­ken in die Ver­hält­nis­se als mög­li­chen Grund für die Schwä­che lin­ker Kri­sen­ana­ly­sen an. 
Alex Demi­ro­vic beton­te die Stär­ke lin­ken Wis­sens, und stell­te eher eine Kri­se der poli­ti­schen Mobi­li­sie­rung und Schwä­chen der Arti­ku­la­ti­ons­fä­hig­keit in den Vor­der­grund. In der Debat­te war umstrit­ten, ob lin­kes Wis­sen selbst defi­zi­tär, oder aus­rei­chend und gut, aber macht­los sei.


Zukunfts­pro­gno­se
Stei­nert sah die Kon­ser­va­ti­ven Kräf­te erfolg­reich, die Kri­se zu nut­zen, um den Staat stär­ker zu instru­men­ta­li­sie­ren und Refor­men in ihrem Sin­ne zu legi­ti­mie­ren. Die­ser Umgang stün­de in einer Tra­di­ti­on der letz­ten Jah­re, das Aus­ru­fen von Kri­sen zur Her­stel­lung von Ver­än­de­rungs­be­reit­schaft bei der Bevöl­ke­rung einzusetzen. 
Bir­git Sau­er zufol­ge wer­de die Finanz­kri­se dazu genutzt, um asym­me­tri­sche Geschlech­ter­ver­hält­nis­se zu sta­bi­li­sie­ren, abge­se­hen davon, dass letz­te­re auch zur Abfe­de­rung von Kri­sen­fol­gen her­hal­ten müs­sen. Aria­ne Brens­sell zeig­te das anhand der Dele­gi­ti­mie­rung von sozia­len und frau­en­po­li­ti­schen For­de­run­gen, die ange­sichts der Finanz­kri­se in den Hin­ter­grund gedrängt werden.
Im Gegen­satz dazu inter­pre­tier­te Mario Cand­ei­as die Reser­ven des Neo­li­be­ra­lis­mus als erschöpft, weil die Kri­se gezeigt habe, dass er weder neue Akku­mu­la­ti­ons­fel­der eröff­nen noch akti­ven Kon­sens der Beherrsch­ten her­zu­stel­len vermochte.
Für die wei­te­re Zukunft pro­gnos­ti­zier­ten eini­ge Wort­mel­dun­gen einen L‑förmigen Ver­lauf, also eine län­ger anhal­ten­de wirt­schaft­li­che Sta­gna­ti­on („Modell Japan“) mit der Fol­ge här­te­rer gesell­schaft­li­cher Aus­ein­an­der­set­zun­gen. Wolf­gang Nitsch führ­te das „Modell Süd­afri­ka“ als mög­li­ches Zukunfts­sze­na­rio an: Koexis­tenz eines klei­nen Bereichs, wo neo­li­be­ra­les Modell für eini­ge weni­ge funk­tio­niert, neben einem gro­ßen Bereich der auto­ri­tär ver­wal­te­ten Ver­elen­dung, und das alles bei funk­tio­nie­ren­dem Rechts­staat und par­la­men­ta­ri­scher Demokratie.


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Österreich – Steueroase ohne Palmen

30. Juni 2009 – 23:04 Uhr

Die Fra­ge, ob Öster­reich eine Steu­er­oa­se ist, beschäf­tigt das Land spä­tes­tens seit den Ver­hand­lun­gen auf inter­na­tio­na­ler Ebe­ne über die Rol­le von Staa­ten wie der Schweiz, aber eben auch Öster­reich. Wir doku­men­tie­ren hier einen Bei­trag von Kle­mens Him­pe­le und Sybil­le Pirk­lbau­er, der im Herbst bei Attac erschei­nen wird in: „Steu­er­oa­sen und Off­shore Zen­tren – Die potem­kin­schen Dör­fer von heu­te“. Herz­li­chen Dank für die Erlaub­nis, den Text bereits hier zu veröffentlichen.

Öster­reich – Steu­er­oa­se ohne Palmen
Steu­ern sind ein unver­zicht­ba­res Instru­ment der Poli­tik eines Staa­tes – und zwar in drei­er­lei Hin­sicht. Zuerst die­nen sie der Finan­zie­rung öffent­li­cher Auf­ga­ben, Steu­ern sind die wich­tigs­te Ein­nah­me­quel­le des Staa­tes. Zwei­tens tra­gen sie, wenn sie höhe­re Ein­kom­men stär­ker belas­ten als nied­ri­ge (pro­gres­si­ve Steu­ern) zur Umver­tei­lung bei; und drit­tens kön­nen sie zur Len­kung in Rich­tung eines bestimm­ten Ver­hal­tens ein­ge­setzt wer­den (bspw. Tabak­steu­er für weni­ger Rau­chen; Umwelt­steu­ern für umwelt­freund­li­che­res Ver­hal­ten). Dabei sind der Steu­er­po­li­tik jedoch auf Grund der inter­na­tio­na­len Ver­flech­tun­gen Gren­zen gesetzt, d.h., Staa­ten kön­nen in einer glo­ba­li­sier­ten Welt nicht völ­lig frei über ihre Steu­er­po­li­tik ent­schei­den. So fin­det die Besteue­rung von Unter­neh­men ihre Gren­zen dort, wo mul­ti­na­tio­nal täti­ge Kon­zer­ne ihre Gewin­ne zwi­schen den Stand­or­ten ver­schie­ben kön­nen, und sie auf die­se Wei­se im Land mit den nied­rigs­ten Steu­ern anfal­len las­sen. Zusätz­lich kön­nen sie dem Staat mit gänz­li­cher Abwan­de­rung dro­hen (vgl. Kraus 2009). Finanz­ka­pi­tal, das nicht in Grund oder Immo­bi­li­en gebun­den ist, kann prak­tisch ohne Beschrän­kun­gen an den Ort der gerings­ten Steu­ern ver­scho­ben wer­den, sofern an die­sem Ort Eigen­tum geschützt und garan­tiert wird. Damit fin­det die natio­na­le Steu­er­po­li­tik ihre Gren­zen der Besteue­rung von Gewin­nen, höhe­ren Ein­kom­men und Ver­mö­gen dort, wo Steu­er­oa­sen „güns­ti­ge­re“ Bedin­gun­gen bie­ten. Weil in den Steu­er­oa­sen auch Trans­pa­renz weit­ge­hend fehlt, sind auch jene geschützt, die ihr Geld bereits erfolg­reich am hei­mi­schen Fis­kus vor­bei­ge­schum­melt oder gar durch kri­mi­nel­le Akti­vi­tä­ten erwor­ben haben. Damit miss­ach­ten Steu­er­oa­sen die Grund­sät­ze des Steu­er­rechts und unter­gra­ben die Finan­zie­rungs­ba­sis der Sozi­al­staa­ten. Es ist daher höchs­te Zeit, die­se Oasen aus­zu­trock­nen, zu den auch Öster­reich gehört.

Öster­reich – eine Steueroase?
Die Bun­des­re­gie­rung strei­tet es rund­her­aus ab, den­noch: Öster­reich ist eine Steu­er­oa­se und spielt dabei eine wich­ti­ge Rol­le bei der Ver­mei­dung von Steu­ern. Der Direk­tor des Netz­werks für Steu­er­ge­rech­tig­keit, John Chris­ten­sen, nennt im Kurier das Bank­ge­heim­nis und das Stif­tungs­recht als zen­tra­le Grün­de, war­um Öster­reich eine Steu­er­oa­se ist . Dem las­sen sich nied­ri­ge Kapi­tal- und Ver­mö­gens­steu­ern hin­zu­fü­gen (vgl. ATTAC Öster­reich o.J.). Die­se Kom­bi­na­ti­on macht Öster­reich für Steu­er­hin­ter­zie­her attrak­tiv. Das ist kein Ver­se­hen, son­dern „Stand­ort­po­li­tik“, die Anle­ge­rIn­nen nach Öster­reich locken soll. Das geht aber zu Las­ten ande­rer Staaten.

Unver­steu­er­tes Geld nach Österreich
In Öster­reich lie­gen Unsum­men an aus­län­di­schem Ver­mö­gen. Die­ses ist kaum auf Grund der höhe­ren Sicher­heit im Lan­de – Ban­ken in Deutsch­land oder Frank­reich bie­ten Ver­gleich­ba­res. Viel­mehr scheint das strik­te Bank­ge­heim­nis und die bis­he­ri­ge Wei­ge­rung Öster­reichs, in die­sem Bereich mit der EU zu koope­rie­ren, der Grund für das hohe Aus­lands­ver­mö­gen zu sein.
Das Bank­ge­heim­nis in öster­rei­chi­scher Stren­ge bedeu­tet, dass nur die Bank den/​die Kon­to­in­ha­be­rIn kennt. Die­se muss Infor­ma­tio­nen über Kun­dIn­nen und deren Ver­mö­gen nicht wei­ter­ge­ben – anders als in Deutsch­land, wo Behör­den Ein­sicht in die Kon­ten haben. Damit kön­nen die Anle­ge­rIn­nen prak­tisch anonym bleiben.
Mit der Ver­wei­ge­rung der Koope­ra­ti­on und Infor­ma­ti­ons­aus­tausch mit ande­ren Staa­ten erfüllt Öster­reich ein wei­te­res typi­sches Merk­mal einer Steu­er­oa­se. Die EU ver­sucht, mehr Trans­pa­renz und Fair­ness bei der Besteue­rung von Kapi­tal­erträ­gen zu schaf­fen. Dazu ist ein auto­ma­ti­scher Infor­ma­ti­ons­aus­tausch zwi­schen Staa­ten vor­ge­se­hen, wer im Aus­land wel­che Zins­ein­künf­te erzielt. Öster­reich ver­wei­gert das und hat sich ledig­lich dazu ver­pflich­tet eine Quel­len­steu­er auf die von Aus­län­de­rIn­nen erziel­ten Zins­ein­künf­te zu erheben.

Auch wenn das Bank­ge­heim­nis unter dem Druck ins­be­son­de­re Deutsch­lands etwas auf­ge­weicht wird, fehlt der öster­rei­chi­schen Poli­tik offen­sicht­lich jedes Unrechts­be­wusst­sein. Denn wem dient(e) das Bank­ge­heim­nis? Vor allem den­je­ni­gen, die unver­steu­er­tes Geld in Öster­reich geparkt haben. Damit hel­fen Steu­er­oa­sen – und eben auch Öster­reich – das zen­tra­le Besteue­rungs­prin­zip zu unter­lau­fen: „Die Steu­er­pflich­ti­gen sol­len dort besteu­ert wer­den, wo sie ihren tat­säch­li­chen Wohn­sitz haben. Durch ihre Anwe­sen­heit im Lan­de begrün­den sie ja auch erst einen Bedarf für öffent­li­che Leis­tun­gen, der über Steu­ern zu decken ist“ (Thie­le­mann 2009, S. 13). Durch die Wei­ge­rung eines Infor­ma­ti­ons­aus­tau­sches mit ande­ren Län­dern nimmt der Staat für sich aber fak­tisch in Anspruch, „Per­so­nen, die für ihn Steu­er­aus­län­der sind, von ihrer Steu­er­pflicht zu befrei­en“ (ebd.). Etwas direk­ter aus­ge­drückt: das Bank­ge­heim­nis ermög­licht es erst, ein­mal hin­ter­zo­ge­ne Steu­ern nie mehr zah­len zu müs­sen. Hier­für gibt es kei­ner­lei recht­li­che Grund­la­ge. Der häu­fig gemach­te Ver­weis auf die Per­sön­lich­keits­rech­te und den Daten­schutz dient ein­zig dem Schutz der inlän­di­schen Finanz­in­dus­trie. Schließ­lich sol­len die steu­er­li­chen Infor­ma­tio­nen nicht ver­öf­fent­licht son­dern ledig­lich den Finanz­be­hör­den zur Fest­set­zung einer Steu­er bekannt gege­ben wer­den – wie es heu­te bei jeder und jedem unselbst­stän­dig Erwerbs­tä­ti­gen völ­lig selbst­ver­ständ­lich pas­siert. Natür­lich kann es gute Grün­de geben, ganz regu­lär ver­steu­er­tes Geld in Öster­reich zu inves­tie­ren. Dann braucht es jedoch kein Bank­ge­heim­nis und dann gibt es auch kei­nen Grund, den Infor­ma­ti­ons­aus­tausch mit ande­ren Län­dern zu ver­wei­gern. Die EU hat Recht, wenn sie Öster­reich und ande­re Län­der nun mas­siv unter Druck setzt, den Aus­tausch zu gewähr­leis­ten. Steu­er­oa­sen wie Steu­er­flüch­ti­ge sind nichts ande­res als Tritt­brett­fah­rer. Die Steu­er­flücht­lin­ge neh­men zwar die öffent­li­chen, aus Steu­ern finan­zier­ten Leis­tun­gen, in Anspruch, tra­gen jedoch selbst nichts dazu bei. „[U]nd die Leis­tung der Steu­er­oa­se besteht ledig­lich dar­in, den fis­ka­li­schen Infor­ma­ti­ons­aus­tausch kon­se­quent zu ver­wei­gern und ihr Steu­er­sys­tem ent­spre­chend ein­zu­rich­ten“ (ebd., S. 15). Die Finanz­in­dus­trie freut sich und ver­dient daran.
Die Ver­tei­di­ge­rIn­nen der Geheim­nis­tue­rei ver­wei­sen an die­ser Stel­le ger­ne dar­auf, dass die Zins­ein­künf­te ja ohne­hin mit einer Quel­len­steu­er belegt sind. Bei Geld aus dem EU-Aus­land wird ein Teil die­ser Erträ­ge an die jewei­li­gen Her­kunfts­län­der abge­tre­ten. Das Argu­ment ist aber ein schwa­ches: Denn ers­tens wer­den nur die Zins­ein­künf­te besteu­ert. Ob das zu Grun­de lie­gen­de Ver­mö­gen regu­lär ver­steu­ert wur­de, bleibt außer Acht. Und zwei­tens wird damit ein­ge­stan­den, dass dem Wohn­sitz­land ein Besteue­rungs­recht zusteht. Dann aber ist es nur kon­se­quent, einen ent­spre­chen­den Aus­tausch der Infor­ma­tio­nen zu orga­ni­sie­ren und das Ver­fah­ren gleich­sam vom Kopf auf die Bei­ne zu stellen.

Erben ohne Erbschaftssteuer
Ein zwei­tes Merk­mal als Steu­er­oa­se fin­det sich in Öster­reich bei der extrem gerin­gen Besteue­rung von Ver­mö­gen und der Abschaf­fung der Steu­ern für Erb­schaf­ten und Schen­kun­gen. Schon vor der Abschaf­fung der Erb­schafts­steu­er nutz­ten vor allem ver­mö­gen­de Deut­sche das finan­zi­el­le „Aus­wan­dern“ nach Öster­reich zur „Steu­er­op­ti­mie­rung“. Mit der Abschaf­fung der Erb­schafts­steu­er könn­te das aller­dings Geschich­te sein, da die Bun­des­re­pu­blik kur­zer­hand das Dop­pel­be­steue­rungs­ab­kom­men gekün­digt hat, so dass Erb­schafts­fäl­le nach Deutsch­land wie­der dem deut­schen Recht unter­lie­gen. Ein guter Finanz­platz hat aber auch dafür eine Lösung: Der Focus zitiert hier­zu Gerald Toifl, Steu­er­ex­per­te der Salz­bur­ger Kanz­lei Leit­ner & Leit­ner, wie folgt: „Wer sein Ver­mö­gen in eine Pri­vat­stif­tung legt oder an eine sol­che Stif­tung ver­erbt, spart sei­nen deut­schen Erben auch künf­tig die Steu­er“ (zitiert nach Kusitz­ky 2007). Die Aus­sa­ge macht deut­lich, dass sich Öster­reich zu Las­ten ande­rer Volks­wirt­schaf­ten einen Vor­teil ver­schaf­fen will, indem es die­se Staa­ten um die ihnen eigent­lich zuste­hen­den Steu­ern bringt – Merk­ma­le einer Steu­er­oa­se eben. Kusitz­ky merkt übri­gens noch an: „Das Modell lohnt sich jedoch nicht für jeden. Zwei bis drei Mil­lio­nen Euro Kapi­tal soll­ten dafür schon vor­han­den sein.“


Ende der Steueroase?

Die EU hat in den ver­gan­ge­nen Mona­ten den Druck auf die euro­päi­schen Steu­er­oa­sen – vor allem die Schweiz, Liech­ten­stein, Öster­reich, Bel­gi­en und Andor­ra – erhöht und sub­stan­ti­el­le Ver­bes­se­run­gen ins­be­son­de­re beim Infor­ma­ti­ons­aus­tausch erreicht. Den­noch bleibt Skep­sis ange­bracht, da bspw. das Stif­tungs­recht oder die Pri­vat­stif­tun­gen als Gan­zes nicht zur Debat­te ste­hen. Fer­ner bleibt Öster­reich der Poli­tik des Steu­er­sen­kungs­wett­be­werbs bei der Unter­neh­mens­be­steue­rung treu und löst auch natio­nal die Pro­ble­me, die da Bank­ge­heim­nis schafft, nicht. So wer­den von jedem Lohn­steu­er­pflich­ti­gen selbst­ver­ständ­lich die steu­er­pflich­ti­gen Ein­kom­men durch den Arbeit­ge­ber an das Finanz­amt über­mit­telt. Ande­re Ein­künf­te kön­nen dank des Bank­ge­heim­nis­ses jedoch gut ver­bor­gen wer­den. Das ist ver­tei­lungs­po­li­tisch und aus Gerech­tig­keits­grün­den sowe­nig akzep­ta­bel wie der Ver­zicht auf eine ange­mes­se­ne Besteue­rung von Ver­mö­gen, Erb­schaf­ten und Schen­kun­gen. Die­se letz­ten Punk­te machen deut­lich, dass Öster­reich neben der Fra­ge der Steu­er­oa­se auch einer grund­le­gen­den Reform der Steu­er­po­li­tik im inne­ren benö­tigt. Es wird Zeit, dass die­se Erkennt­nis auch in der Regie­rung ankommt.

Lite­ra­tur
ATTAC Öster­reich (o.J.): 7 Grün­de war­um Öster­reich eine Steu­er­oa­se ist, URL: http://www.attac.at/7gruende (12.06.2009).

Him­pe­le, Kle­mens /​ Recht, Alex­an­der (2009): Mög­lich­kei­ten und Gren­zen von Steu­er­po­li­tik, in: PROKLA 154, S. 9–26.

Kusitz­ky, Alex­an­dra (2007): Öster­reich: Ende einer Steu­er­oa­se? Das Alpen­land ver­liert sei­nen Sta­tus als Erb­schaft­steu­er-Para­dies. Neue Schlupf­lö­cher sind aber schon gefun­den, in: Focus 37/​2007 und im Inter­net unter http://www.focus.de/finanzen/steuern/oesterreich-ende-einer-steueroase_aid_219844.html (12.06.2009).

Pirk­lbau­er, Sybil­le /​ Zieg­ler, Petra (2009): Unser steu­er­ge­rech­tes Euro­pa, in: Attac (Hg.): Wir bau­en Euro­pa neu – Wer baut mit? Alter­na­ti­ven für ein demo­kra­ti­sches, sozia­les, öko­lo­gi­sches und fried­li­ches Euro­pa, Wien

Kraus, Astrid (2009): Unter­neh­mens­be­steue­rung – gibt es natio­nal­staat­li­che Hand­lungs­spiel­räu­me?, in: PROKLA 154, S. 47–69.

Thie­le­mann, Ulrich (2009): Grund­sät­ze fai­ren Steu­er­wett­be­werbs im Lich­te der aktu­el­len Ent­wick­lung, in: Die Volks­wirt­schaft. Das Maga­zin für Wirt­schafts­po­li­tik 6–2009, S. 13–15.

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>DeflationoitalfnI<

30. Juni 2009 – 10:51 Uhr

Anläss­lich der Anmer­kung von Mat­thew Ygle­si­as: Ist die Defla­ti­ons­ge­fahr im Euro­raum gege­ben? In einer Prok­la-Aus­ga­be von 2004 wur­de das The­ma expli­zit ange­schnit­ten. Das Edi­to­ri­al hat damals (nach dem Plat­zen der New Eco­no­my Bla­se) fol­gen­de Aus­sicht gege­ben:

Selbst ein star­kes Wachs­tum in den USA sta­bi­li­siert die Welt­wirt­schaft nicht auto­ma­tisch. Denn soll­ten die inter­na­tio­na­len Kapi­tal­strö­me in die USA, die zur Finan­zie­rung des Leis­tungs­bi­lanz­de­fi­zits not­wen­dig sind, ver­sie­gen und der Dol­lar­kurs wei­ter abstür­zen, dann wür­de das US-ame­ri­ka­ni­sche Leis­tungs­bi­lanz­de­fi­zit schrump­fen. Für die Akku­mu­la­ti­ons­aus­sich­ten der Welt­wirt­schaft wäre es äußerst pro­ble­ma­tisch, wenn sich in den USA das Defi­zit der Leis­tungs­bi­lanz in einen Über­schuss ver­wan­deln soll­te. Denn dann wür­de die Auf­wer­tung des Euro sowie des Yen im Euro­raum und in Japan die Defla­ti­ons­ge­fah­ren mas­siv erhö­hen. Beson­ders ver­hee­rend wäre es, wenn der Dol­lar­kurs unkon­trol­liert ins Tru­deln käme und sich die ame­ri­ka­ni­sche Zen­tral­bank gezwun­gen sähe, durch Hoch­zins­po­li­tik den Dol­lar­kurs zu verteidigen. […]

Ins­ge­samt hat die Dere­gu­lie­rungs­wel­le und die ver­stärk­te Wäh­rungs­kon­kur­renz zu einem struk­tu­rel­len Macht­ge­winn von Geld­ver­mö­gens­be­sit­zern geführt. Der welt­wei­te Rück­gang von Infla­ti­ons­ra­ten, die zuneh­men­de Unab­hän­gig­keit von Zen­tral­ban­ken, die Ver­ab­so­lu­tie­rung der Domi­nanz von Preis­ni­veau­sta­bi­li­tät gegen­über allen ande­ren Zie­len der Wirt­schafts­po­li­tik, die in vie­len Län­dern zu beob­ach­ten ist, ist Aus­druck die­ser Macht­ver­schie­bung. Eine Kon­se­quenz die­ser neu­en Situa­ti­on, die bis­lang noch kaum dis­ku­tiert wur­de, ist die latent defla­tio­nä­re Kon­stel­la­ti­on der Weltwirtschaft.“

Wie kommt es dann, dass Ange­la Mer­kel vor einer Infla­ti­on warnt? Steckt ihr wirk­lich noch die Angst aus der Wei­ma­rer Repu­blik in den Kno­chen? Oder steckt dahin­ter ein rea­li­täts­fer­nes Fest­hal­ten am deut­schen Modell der Noten­ban­ken? Oder wech­selt Frau Mer­kel nur poli­ti­sches Klein­geld? Oder weiß man in Frank­furt etwas, das in den U.S.A. nie­mand weiß?

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Es geht ans Bezahlen

25. Juni 2009 – 17:25 Uhr

Bern­hard Fel­de­rer – wir hat­ten bereits dar­auf hin­ge­wie­sen – ist gegen Steu­er­erhö­hun­gen und für Ein­spa­run­gen. Er prä­zi­sier­te die­se Aus­sa­ge jetzt in der Pres­se: Er ist gegen eine Ver­mö­gen­steu­er und gegen die Erhö­hung der Lohn­steu­er, eine Erhö­hung der Mehr­wert­steu­er lehnt er aber nicht ab. Das ist kon­se­quent. Es ist bekannt, dass Mehr­wert­steu­ern degres­siv wir­ken – auch Herrn Fel­de­rer. Des­halb woll­te die SPÖ im Wahl­kampf die Mehr­wert­steu­er sogar teil­wei­se sen­ken. Wenn Fel­de­rer den­noch die Erhö­hung der Mehr­wert­steu­er zur Sanie­rung des Bud­gets vor­schlägt, dann macht das nur deut­lich, dass sich alle, die die gigan­ti­sche Umver­tei­lungs­po­li­tik zu Guns­ten der Rei­che­ren ob der Kri­se am Ende sahen, zu früh gefreut haben. Die Aus­ein­an­der­set­zun­gen begin­nen erst jetzt – Fel­de­rer hat einen Auf­schlag gemacht. Es ist nun an SPÖ und ÖVP zu erklä­ren, wie sie die öffent­li­chen Auf­ga­ben zu finan­zie­ren geden­ken. Zumin­dest zum Teil viel­leicht doch über eine Ver­mö­gen­steu­er und die Wie­der­ein­füh­rung der Erb­schafts- und Schenkungsteuer?

Nach­trag 29.06.2009: Auch der Blog acht hat sich des The­mas Fel­de­rer ange­nom­men.

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Staatsausgaben senken statt Steuern erhöhen?

14. Juni 2009 – 23:21 Uhr

So macht man also Poli­tik: Zuerst wer­den die »Leis­tungs­trä­ger« einer Gesell­schaft, also die obe­ren Pro­zent, ent­las­tet, indem man Steu­ern senkt, dann muss bei den Staats­aus­ga­ben gespart wer­den. So wur­de die Kör­per­schafts­steu­er gesenkt und die Erb­schafts- und Schen­kungs­steu­er abge­schafft, und die letz­ten Refor­men sind noch gar nicht lan­ge her: Man hat die Gren­ze, ab der der Spit­zen­steu­er­satz greift, auf 60.000 Euro zu ver­steu­ern­des Ein­kom­men im Jahr ange­ho­ben. Dane­ben wur­de ein unge­bun­de­ner Frei­be­trag für Ein­künf­te aus selb­stän­di­ger Tätig­keit und Gewer­be­be­trie­ben beschlos­sen sowie der Frei­be­trag für inves­tier­te Gewin­ne erhöht. Steu­er­sen­kungs­po­li­tik als Stand­ort­po­li­tik war die Devi­se, wobei die Ent­las­tun­gen natür­lich zu einem erheb­li­chen Teil den­je­ni­gen zu Gute kamen, denen es sowie­so schon ver­gleichs­wei­se gut geht. Die Fol­ge: Staats­aus­ga­ben muss­ten zurück­ge­fah­ren wer­den und das Inves­ti­ti­ons­de­fi­zit in den Berei­chen der öffent­li­chen Daseins­vor­sor­ge ist immens. Und die stei­gen­de Ungleich­heit auch.

Dann kam die Kri­se. Bzw. sie war auch eine Fol­ge der beschrie­be­nen Poli­tik, denn eine unglei­che Ein­kom­mens­ver­tei­lung ist eine Ursa­che der Kri­se. Hieß es noch vor weni­gen Mona­ten: „Es gibt nichts zu ver­tei­len“, so wur­den nun in Kür­ze der Zeit zahl­rei­che Hilfs­pa­ke­te für Ban­ken und Kon­junk­tur­pro­gram­me geschnürt – auf ver­gleich­ba­re Zusatz­aus­ga­ben für Sozia­les und Bil­dung war­tet man jedoch noch immer. Die Ban­ken- und Kon­junk­tur­pa­ke­te jedoch wol­len nun bezahlt sein. Wer aber glaubt, dass dies auch über eine Ver­mö­gens­be­steue­rung pas­siert oder ande­re Steu­ern, der sieht sich getäuscht. Wer das auch nur andenkt, der wird mit einer Kam­pa­gne über­zo­gen. Und Bern­hard Fel­de­rer macht aktu­ell im Stan­dard klar, was pas­sie­ren wird: 

Statt Steu­ern zu erhö­hen oder neue ein­zu­füh­ren, redet der Wirt­schafts­for­scher einer Reduk­ti­on der Staats­aus­ga­ben das Wort: „Das muss abso­lu­te Prio­ri­tät haben.“ 

Damit wird die alte Poli­tik fort­ge­schrie­ben – nicht die Medi­zin war falsch, son­dern die Dosis. Denn wenn das nicht wirkt, dann muss man eben mehr davon neh­men. Dass von Staats­aus­ga­ben eben gera­de auch die sozi­al Schwä­che­ren pro­fi­tie­ren, von den Steu­er­sen­kun­gen aber nicht, ist bekannt aber offen­sicht­lich egal. Dass Staats­aus­ga­ben gera­de auch Nach­fra­ge­wirk­sam sind – auch egal. Nur nicht das Ver­mö­gen und die Ein­künf­te der Bes­ser­ver­die­nen­den angreifen…
Es bleibt zu hof­fen, dass Herr Fel­de­rer Wider­stand bekommt und man end­lich ein­mal eine Debat­te über eine sinn­vol­le Ver­mö­gens­be­steue­rung zu Finan­zie­rung öffent­li­cher Aus­ga­ben füh­ren kann. Die Kür­zung der wifo-Gel­der durch die Indus­tri­el­len­ver­ei­ni­gung macht dabei auch deut­lich, war­um Wis­sen­schaft unab­hän­gig sein muss.

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