Buchpräsentation und Podiumsdiskussion: Klimasoziale Politik – Eine gerechte und emissionsfreie Gesellschaft gestalten
Mit Katharina Bohnenberger (Sozialpolitik), Clara Moder (Armut) und Ernest Aigner (Pflege)
Wann? Mittwoch, 27.10., 18:00 Uhr
Wo? Fachbuchhandlung des ÖGB-Verlags, Eingang Universitätsstraße (Universitätsstraße 9, 1010 Wien)
Die Klimakrise ist eine soziale Krise. Verursacht wird die Krise überproportional von reichen Ländern, globalen Konzernen und Menschen mit hohem Einkommen und Vermögen. Die Folgen der Krise dagegen tragen vorwiegend jene, die weder Geld noch Einfluss haben: beispielsweise Bewohner:innen von Ländern des globalen Südens, Menschen mit geringem Einkommen, Migrant:innen. Sie leben besonders oft in prekären Verhältnissen, an lauten Straßen, in engen Wohnungen ohne Möglichkeit zur Kühlung oder günstigen Heizung und sind besonders angewiesen auf öffentliche Infrastruktur wie Personenverkehr, Grünanlagen oder Nahversorgung.
Der Sammelband „Klimasoziale Politik. Eine gerechte und emissionsfreie Gesellschaft gestalten“, herausgegeben von Armutskonferenz, Attac und BEIGEWUM, zeigt einen Ausweg aus dieser zweifachen Krise auf: Klimasoziale Politik versteht Klimapolitik als zentrales Instrument für eine fortschrittliche, sozial gerechte und emanzipatorische Gesellschaft. Umgekehrt kann Klimapolitik nur erfolgreich sein, wenn sie nicht sozial blind ist.
Mehr als 30 Autor:innen aus Wissenschaft und Zivilgesellschaft skizzieren den Status Quo der Klimapolitik in Österreich und formulieren Vorschläge für einen Wandel hin zu klimasozialer Politik in unterschiedlichsten Bereichen: Von Erwerbsarbeit über Pflege bis hin zu Armutsbekämpfung gibt es zahlreiche Ideen für die Gestaltung einer sozial wie ökologisch nachhaltigen und gerechten Gesellschaft. Diese muss keine Utopie bleiben. Alles, was es braucht, ist politischer Wille und Verantwortungsbewusstsein von Entscheidungsträger:innen und letztlich uns allen.
Die entstandenen Ideen für eine gerechte und emissionsfreie Gesellschaft diskutieren Autor:innen und Herausgeber:innen am 27.10.2021 ab 18 Uhr in der Buchhandlung des ÖGB (Universitätsstraße 9, 1010 Wien).
Bitte bringen sie am Veranstaltungstag einen gültigen 2,5G Nachweis (geimpft, genesen, PCR-getestet) mit.
Kurswechsel 2/2021 – Ambivalente Demokratie
Haben Parlamente und Partizipation in Zeiten von Populismus und Pandemie ausgedient? In welchem Verhältnis stehen Demokratisierungsforderungen und autoritäre Tendenzen? Wie hat das Krisenjahr 2020 unsere Vorstellungen von Demokratie verschoben? Diese Frage werden im Kurswechsel 2/2021 thematisiert und kritisch analysiert.
Das Debattenforum befasst sich mit den Argumenten für und gegen eine Jobgarantie.
Editorial und Debattenforum sind online abrufbar. Bestellen kann man den Kurswechsel hier
Gesundheitsökonomie und -politik: Der Kurswechsel 1/2021 ist da!
„Corona geht uns alle an“ oder „Corona macht vor niemandem Halt“ lauten häufig gehörte Slogans in der Pandemie-Krise. Tatsächlich sind jedoch die Auswirkungen von COVID-19 wie auch anderer Gesundheitskrisen ungleich verteilt und treffen sozial schwächere Gruppen härter. Das Heft zeichnet Ungleichheiten in der medizinischen Vorsorge nach und wirft die Frage auf, welche Ansätze zu einer Verringerung der Ungleichheit in der Gesundheitsversorgung führen können.
Das Debattenforum thematisiert den kurzfristigen Hype um GameStop.
Editorial und Debattenforum sind online abrufbar. Bestellen kann man den Kurswechsel hier
Systemerhalter_innen in der Krise – Bericht
Im Vorfeld des Tags der Arbeit macht das „Netzwerk migrantische Arbeit“ auf Arbeitsverhältnisse aufmerksam, die meistens unter dem Radar der öffentlichen Wahrnehmung bleiben.
Wer pflegt die Alten, wer erntet das Gemüse, wer bringt uns die Post? Die Corona-Krise hat eines besonders deutlich gemacht: Migrantische Arbeitskräfte sind für die Aufrechterhaltung des Gesundheitswesens, der Lieferketten oder der Landwirtschaft unverzichtbar. Gleichzeitig sind sie verstärkt von den desaströsen gesundheitlichen und wirtschaftlichen Folgen der Pandemie betroffen.
Bei der Onlineveranstaltung mit Vertreterinnen des „Netzwerks migrantische Arbeit“ am 29.4. wurde deutlich, dass es trotz der unterschiedlichen Arbeitsfelder, große Gemeinsamkeiten gibt. Systematische Ausbeutung und Schwierigkeit in der Interessensvertretung sind bezeichnend für Arbeitsfelder, in denen vorwiegend migrantische Arbeitskräfte tätig sind.
Johanna Neuhauser vom BEIGEWUM (Beirat für gesellschafts‑, wirtschafts- und umweltpolitische Alternativen) betont eingangs: „Die gesellschaftliche Bedeutung von Arbeitsmigrant_innen steht im krassen Widerspruch zur fehlenden Anerkennung ihrer Arbeit. Und zwar in Bezug auf Entlohnung, Arbeitsbedingungen und gesellschaftliche Wertschätzung“. Die Pandemie hat dabei verstärkt sichtbar gemacht, auf was selbstorganisierte und gewerkschaftliche Initiativen schon lange aufmerksam machen.
Aktuell zu Beginn der Spargelernte berichtet Lisa Rail von Sezonieri (Kampagne für die Rechte der Erntearbeiter_innen in Österreich) von den prekären Bedingungen der Saisonarbeitskräfte in der Landwirtschaft. „Will man Ausbeutung und Lohndumping verhindern, muss die Selbstorganisation von Landarbeiter_innen gestärkt und diese Arbeitskämpfe durch den Ausbau arbeitsrechtlicher Kontrollen unterstützt werden“, so Rail, „denn nur so können gut entlohnte und gesunde Arbeitsbedingungen für alle ermöglicht werden.“ Radostina Stoyanova von der Anlaufstelle zur gewerkschaftlichen Unterstützung UNDOKumentiert Arbeitender (UNDOK) berichtet über die massiven Probleme von Systemerhalter_innen ohne Papiere: „Je prekärer die Menschen vor der Pandemie beschäftigt waren, desto härter treffen sie die Auswirkungen der aktuellen Corona-Situation. Und je unsicherer ihre Arbeits- und Lebensbedingungen sind, desto höher ist für sie das Risiko, sich mit dem Corona-Virus zu infizieren.“ Deshalb fordert UNDOK anonyme und hürdenfreie Corona-Testmöglichkeiten für Menschen ohne Papiere sowie Zugang zur Impfung für alle, die hier leben und arbeiten. Wie Anna Leder von der Interessengemeinschaft der 24-Stunden-Betreuerinnen (IG-24) betonte, hat Corona auch die Missstände rund um die 24-Stunden-Betreuung deutlich sichtbar gemacht. Da sie offiziell selbstständige Ein-Personen-Unternehmen sind, gelten für die meist aus Rumänien oder der Slowakei kommenden Frauen die Schutzstandards des Arbeitsrechts nicht. Obwohl sie meist von Vermittlungsagenturen abhängig sind, gibt es für sie keinen kollektivvertraglichen Mindestlohn, keinen bezahlten Krankenstand, keine Arbeitszeitregelung und keine gewerkschaftliche Vertretung. Um dies zu ändern, fordert Leder von der Initiative „das Ende der Scheinselbstständigkeit und öffentlich finanzierte und organisierte Anstellungsverhältnisse für 24h Betreuer_innen“. Seit der Pandemie wird der Verein mit Anfragen von migrantischen Personenbetreuer_innen überhäuft. Die wichtige Beratungsarbeit erfolgt ausschließlich auf Basis ehrenamtlichen Engagements. Dass eine öffentliche Unterstützung bisher ausbleibt, zeigt wiederum, wie wenig sich der öffentliche Applaus für Systemerhalter_innen in die Praxis umsetzt.
Mehr für Care – Das feministische Konjunkturpaket
Es ist höchste Zeit für Veränderung: Die Regierung nimmt derzeit viel Geld in die Hand, aber jene, die es am dringendsten brauchen, erhalten davon kaum etwas – unter anderem Alleinerzieher*innen, Pflegekräfte, Reinigungspersonal; also jene, die unser Leben, unsere Wirtschaft und Gesellschaft am Laufen halten.
Daher fordern wir gemeinsam mit Femme Fiscale ein feministisches Konjunkturpaket! Es geht um Investitionen in der Höhe von 12 Milliarden Euro für ein gutes Leben für alle. Investitionen in Kinderbetreuung, Bildung, Pflege, Geschlechtergerechtigkeit und Gesundheit verbessert das Leben von allen.
Die Broschüre schicken wir den nächsten 20 Kurswechselabonent*innen gratis mit! Also schnell hier ein Abo absschließen!
Kurswechselpräsentation – Grüner Stahl und E-Autos: Industriepolitik für Klima und Menschen?
Am 06.05. 2021 diskutierten Julia Eder (Johannes Kepler Universität Linz), Nora Krenmayr (BOKU) Danyal Maneka (Universität
Wien) und Valentin Vogl (Lund University) über die Klimafrage in aktuellen industriepolitischen Debatten. Etienne Schneider (Universität Wien) moderierte.
Kurswechselpräsentation – Geopolitische Konkurrenz mit China: Die neue europäische Industriepolitik als Niedergang des Neoliberalismus?
Am 26.04. diskutierten Christa Schlager (AK Abteilung Wirtschaftspolitik) Daniel Posch (Ökonom in Wien) und Etienne Schneider (Universität Wien) über die neue europäische Industriepolitik vor dem Hintergrund der geopolitischen Konkurrenz mit China.
Onlineveranstaltung: Systemerhalter_innen in der Krise. Zur Ausbeutung migrantischer Arbeitskräfte
Das „Netzwerk migrantische Arbeit“ lädt ein zur Online-Veranstaltung: Systemerhalter_innen in der Krise. Zur Ausbeutung migrantischer Arbeitskräfte
Mit Lisa Rail (Sezonieri), Anna Leder (IG-24) und Radostina Stoyanova (UNDOK)
Moderation Johanna Neuhauser (BEIGEWUM)
Wann? 29.4.2021, 18:00 – 20:00
Wo? https://univienna.zoom.us/j/95666070393?pwd=SDh1OXR4elg3R3FWc2xqY1JjR3Ywdz09
Wer pflegt unsere Alten, wer erntet das Gemüse, wer bringt uns die Post? Die Corona-Krise hat eines besonders deutlich gemacht: Migrantische Arbeitskräfte sind für die Aufrechterhaltung des Gesundheitswesens, der Lieferketten oder der Landwirtschaft unverzichtbar. Gleichzeitig sind sie verstärkt von den desaströsen gesundheitlichen und wirtschaftlichen Folgen der Pandemie betroffen. Die gesellschaftliche Bedeutung von Arbeitsmigrant_innen steht nicht nur in der Krise im Widerspruch zur fehlenden Anerkennung ihrer Arbeit in Bezug auf Entlohnung, Arbeitsbedingungen und gesellschaftliche Wertschätzung. Die Pandemie hat damit verstärkt sichtbar gemacht, auf was selbstorganisierte und gewerkschaftliche Initiativen schon lange aufmerksam machen. In der Veranstaltung erhalten wir Einblick in ihre Beratungs- und Organisierungsarbeit und in die konkreten Arbeitsbedingungen und Herausforderungen in den jeweiligen Arbeitsfeldern. Ziel ist es, sowohl die Unterschiede in der Saisonarbeit in der Landwirtschaft, der 24-Stundenpflege oder der Arbeit in den Lagerhallen oder der Paktzustellung zu diskutieren, als auch die Gemeinsamkeiten in den prekären Arbeitsbedingungen und den Schwierigkeiten der Organisierung aufzuzeigen.
Die Einladung als PDF findet man auch hier
Kurswechselpräsentationen „Umkämpfte Industriepolitik“
Vor wenigen Tagen ist der Kurswechsel 4/2020 zum Thema „Umkämpfte Industriepolitik: zwischen Geopolitik, grüner Wende, Digitalisierung und Corona“ erschienen. Die Herausgeber*innen Etienne Schneider und Julia Eder haben dazu gemeinsam mit dem BEIGEWUM zwei Online-Diskussionsveranstaltungen organisiert:
Geopolitische Konkurrenz mit China: Die neue europäische Industriepolitik als Niedergang des Neoliberalismus? am 26.04.2021 von 16:00 bis 18:00 unter diesem Link: https://univienna.zoom.us/j/94535720125?pwd=dlRkNFZmTmlnb0dJSzBJemhXV0trUT09
Grüner Stahl und E‑Autos: Industriepolitik für Klima und Menschen? am 6.5.2021 von 18:00 – 20:00 Uhr unter diesem Link: https://univienna.zoom.us/j/97272936110?pwd=ZkhpWUR2dXBCVVk1TFA4a3NUTUczZz09
Bericht: digitale Podiumsdiskussion zum Thema Industriepolitik
Am 16. März von 18:00 – 20:00 veranstaltete der BEIGEWUM eine digitale Podiumsdiskussion zum Thema „Umkämpfte Industriepolitik – zwischen Impfstoffnationalismus , verwundbaren Güterketten und Geopolitik“. Es diskutierten Jan Grumiller , Julia Eder und Lukas Oberndorfer, Elka Xharo moderierte. In einer ersten Runden präsentierten die Diskutant*innen ihre Überlegungen zu den herrschenden Probleme im Bereich der Industriepolitik. In der zweiten Runde wurde dann über die Grenzen und Möglichkeiten alternativer Strategien diskutiert.
Einen Bericht über die Diskussion verfasst von Tobias Orischnig kann man hier nachlesen: Bericht zur Veranstaltung „Umkämpfte Industriepolitik“