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10 Jahre Krise

22. Mai 2019 – 11:23 Uhr

Mon­tag | 03.06.2019 | 17:00 Uhr | D4.1.208, WU Wien, Welt­han­dels­platz 1, 1020 Wien

Über 10 Jah­re sind bereits ver­gan­gen seit­dem der Aus­bruch der letz­ten Kri­se die glo­ba­len Finanz­märk­te erschüt­ter­te. In wei­te­rer Fol­ge führ­te die­se Insta­bi­li­tät des Finanz­sys­tems zur größ­ten Welt­wirt­schafts­kri­se seit den 1930er-Jah­ren. Glo­ba­le Libe­ra­li­sie­rungs- und Dere­gu­lie­rungs­maß­nah­men begüns­tig­ten dabei die insta­bi­le Ent­wick­lung des kapi­ta­lis­ti­schen Sys­tems. Eine umfas­sen­de Neu­ori­en­tie­rung des wir­schaft­li­chen Sys­tems blieb wäh­rend der Kri­se jedoch aus und die gesetz­ten Maß­nah­men folg­ten viel­fach einem neo­li­be­ra­len Para­dig­ma. Dies erfor­der­te enor­me sozia­le Kos­ten, vor allem in jenen Län­dern, die stark von der Kri­se getrof­fen wur­den. Vie­le Fra­gen, die mit den Ursa­chen der Kri­se in Zusam­men­hang ste­hen, sind aber auch 10 Jah­re nach Kri­sen­aus­bruch wei­ter­hin nicht klar beant­wor­tet. Wie sehr sind die Insta­bi­li­tä­ten in der Finanz­in­dus­trie mit der männ­li­chen Domi­nanz in die­ser Bran­che ver­bun­den? Wur­den nach Aus­bruch der Kri­se Regu­lie­rungs­maß­nah­men durch­ge­setzt, die die Kri­sen­an­fäl­lig­keit der Finanz­märk­te lin­dern kön­nen? Wur­den bzw wer­den sozia­le Schich­ten in unter­schied­li­chem Aus­maß von der Finan­zia­li­sie­rung und der Kri­se getrof­fen? Wie unter­schied­lich gestal­ten sich die Aus­wir­kun­gen von Aus­teri­täts­po­li­tik auf Män­ner und Frau­en und wur­den dar­aus sinn­vol­le Schluss­fol­ge­run­gen für die Zukunft gezo­gen? Die­se Fra­gen diskutieren …

Pia Kra­na­wet­ter (Öko­no­min)
Eli­sa­beth Spring­ler (Kurs­wech­sel-Redak­ti­on)
Pre­drag Ćet­ko­vić (INEQ, WU Wien)

 

Eine Ver­an­stal­tung des BEIGEWUM (www.beigewum.at) , der Kurs­wech­sel-Redak­ti­on (www.kurswechsel.at) und der Stu­di­en­ver­tre­tung VW.SozÖk.SEEP u.a. aus Anlass des Erschei­nens von Kurs­wech­sel 4/​2018.
Anmel­dung nicht notwendig.

 

 

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Arbeit im Digitalen Wandel

8. Mai 2019 – 16:29 Uhr

Diens­tag, 28. Mai | 19:00 – 21:00 | FH des BFI Wien, Wohl­mut­stra­ße 22, 1020 Vienna

Der tech­no­lo­gi­sche Wan­del und sei­ne Aus­wir­kun­gen auf die Arbeits­welt (Stich­wort „Digi­ta­li­sie­rung“ und „Arbeit 4.0″) bestim­men gegen­wär­tig die wis­sen­schaft­li­che und poli­ti­sche Debat­te. Oft dreht sich die Debat­te um die Fra­ge ob es in Zukunft mehr Arbeits­lo­se oder neue Beschäf­ti­gungs­for­men geben wird und wel­che  Qua­li­fi­ka­ti­ons­an­for­de­run­gen an Arbei­te­rIn­nen bestehen wer­den. Eine ent­schei­den­de Sicht­wei­se wird dabei in der Regel aus­ge­blen­det: näm­lich, dass tech­no­lo­gi­scher Wan­del als gesell­schaft­lich umkämpf­ter Pro­zess zu betrach­ten ist, des­sen Rich­tung und Aus­gang prin­zi­pi­ell offen ist.
Im Zen­trum der Dis­kus­si­ons­ver­an­stal­tung, die sich an dem Buch des BEIGEWUM „Umkämpf­te Tech­no­lo­gien. Arbeit im Digi­ta­len Wan­del“ ori­en­tiert, ste­hen neue Orga­ni­sa­ti­ons­for­men (ins­be­son­de­re soge­nann­te „Crowd­work“), die Aus­wir­kung der zuneh­men­den Ero­si­on der Gren­zen zwi­schen Arbeit und Frei­zeit auf die Indi­vi­du­en und die Fra­ge nach den arbeits­recht­li­chen Gestal­tungs­mög­lich­kei­ten und Not­wen­dig­kei­ten die­ser neu­en Arbeitsverhältnisse.

Es dis­ku­tie­ren:
Iri­na Nalis (Uni­ver­si­tät Wien)
Mar­tin Risak (Uni­ver­si­tät Wien)
Phil­ip Schör­pf (FORBA)

Mode­ra­ti­on
Simon Theurl (BEIGEWUM)

Anmel­dun­gen bit­te unter: http://bit.ly/FHbfiWien

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Druck auf Arbeitslose: Verheerende Folgen für den Arbeitsmarkt (Factsheet V)

2. Mai 2019 – 21:16 Uhr

Das Facts­heet als pdf:

 

Das Facts­heet als hoch­auf­lö­sen­des jpg:

Facts­heet V: Druck auf die Arbeits­lo­se: Ver­hee­ren­de Fol­gen für den Arbeits­markt Sei­te 1

Facts­heet V: Druck auf die Arbeits­lo­se: Ver­hee­ren­de Fol­gen für den Arbeits­markt Sei­te 2

 

Quel­len und wei­te­re Lite­ra­tur zum Thema:

  • Neko­ei & Weber (2017): Does Exten­ding Unem­ploy­ment Bene­fits Impro­ve Job Qua­li­ty? Ame­ri­can Eco­no­mic Review, 107(2), 527–561.
  • Theurl (2019): Wie exzes­si­ves Sank­tio­nie­ren von Arbeits­lo­sen den Ver­si­che­rungs­schutz unter­gräbt. Arbeit & Wirt­schaft Blog.
  • Wacker (2019): Wie Sozi­al­kür­zun­gen Armut durch per­ma­nen­ten Stress ver­fes­ti­gen. Arbeit & Wirt­schaft Blog.

Wei­te­re Factsheets:

Hier gehts zu Facts­heet I: Mythos „schwar­ze Null“
Hier gehts zu Facts­heet II: Arbeits­zeit: Ver­kür­zung statt Flexibilisierung
Hier gehts zu Facts­heet III: Arbeits­zeit: Hartz IV ist kein Vorbild
Hier gehts zu Facts­heet IV: Ver­tei­lung von Ein­kom­men und Ver­mö­gen in Österreich

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Der neue Kurswechsel ist da: Die EU vor der Wahl – Vertiefung oder Zerfall?

30. April 2019 – 8:31 Uhr

Die Ent­wick­lun­gen der letz­ten Mona­te ver­stär­ken den Ein­druck: Das gemein­sa­me poli­ti­sche Pro­jekt der EU könn­te nun end­gül­tig an einem Schei­de­weg ange­langt sein. Kurz vor der Wahl zum Euro­päi­schen Par­la­ment setzt sich die­ses Heft des­halb mit Fra­gen des Zer­falls oder Zusam­men­wach­sens der EU aus­ein­an­der. Wohin führt eine wach­sen­de unglei­che öko­no­mi­sche Ent­wick­lung der Mit­glieds­staa­ten? Wie las­sen sich der Bre­x­it und die Ent­wick­lun­gen in Ita­li­en ein­ord­nen und wel­che Rol­le spielt eine gemein­sa­me Sicher­heits- und Migrationspolitik?“

Das Debat­ten­fo­rum wid­met sich dem aktu­el­len The­ma der Reform der Min­dest­si­che­rung und beleuch­tet ihre poli­ti­schen, öko­no­mi­schen und sozia­len Aus­wir­kun­gen. Eine Dis­kus­si­on dazu fin­det am Mon­tag statt.

Das kom­plet­te Debat­ten­fo­rum, das voll­stän­di­ge Inhalts­ver­zeich­nis, sowie das Edi­to­ri­al kön­nen Sie hier als PDF lesen.

Bestel­lun­gen des Hef­tes sind hier möglich.

 

 

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Mindestsicherungsreform: Kritik & Perspektiven

14. April 2019 – 10:48 Uhr

Mon­tag, 29. April | 19:00 | Depot (Brei­te Gas­se 3, 1070 Wien)

Nun scheint es also fix zu sein: Am 1. Juni 2019 soll jenes Geset­zes­werk in Kraft tre­ten, das unter dem Namen „Sozi­al­hil­fe-Grund­satz­ge­setz“ seit Mona­ten für Dis­kus­sio­nen sorgt. Den Bun­des­län­dern wird dann bis Anfang 2020 Zeit blei­ben, dar­auf bezo­ge­ne Aus­füh­rungs­ge­set­ze zu erlas­sen. Ob dar­an auf recht­li­chem Weg noch etwas zu ändern sein wird, ist unklar. Klar hin­ge­gen ist, dass die Reform einen weit­rei­chen­den Umbau des unters­ten sozia­len Net­zes im öster­rei­chi­schen Sozi­al­staat mit sich bringt. Doch was kon­kret kommt da auf uns zu? Und wel­che Per­spek­ti­ven blei­ben einer kri­ti­schen Zivil­ge­sell­schaft zur Ver­tei­di­gung sozia­ler Rechte?

Podi­ums­dis­kus­si­on:

Iris Wol­tran (AK Oberösterreich)
Mar­ti­na Kargl (Armuts­kon­fe­renz)
Ste­fa­nie Stad­lo­ber
(IHS)
Eynas Awad (Platt­form Sicht­bar Werden)

 

Eine Ver­an­stal­tung des BEIGEWUM (www.beigewum.at) und der Kurs­wech­sel-Redak­ti­on (www.kurswechsel.at) u.a. aus Anlass des Erschei­nens von Kurs­wech­sel 1/​2019 mit einem Debat­ten­fo­rum zum The­ma Min­des­ti­sche­rung, wel­ches gra­tis her­un­ter­ge­la­den wer­den kann.

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Die EU vor den Wahlen zum Europäischen Parlament: Aussichten für eine politische Ökonomie für alle in Europa

3. April 2019 – 15:59 Uhr

Prä­sen­ta­ti­on des Euro­Me­mo 2019 und der Zeit­schrift Kurs­wech­sel Heft 1/​2019

Mitt­woch, 8. Mai | 18.00–20.00 | C3 – Cen­trum für Inter­na­tio­na­le Ent­wick­lung, Sen­se­gas­se 3, 1090 Wien

Kon­text und Motivation

Mehr als zehn Jah­re nach dem Aus­bruch der glo­ba­len Finanz- und Wirt­schafts­kri­se befin­det sich die Euro­päi­sche Uni­on nach wie vor im Modus des „muddling-through“. Das Pro­jekt der Euro­päi­schen Eini­gung scheint gefan­gen zwi­schen den Befürwortern/​innen ver­tief­ter Inte­gra­ti­on und EU-skep­ti­schen Kräf­ten, die für eine Stär­kung natio­na­ler Sou­ve­rä­ni­tät eintreten.

Als Fol­ge der Kri­se haben ins­be­son­de­re rechts­na­tio­na­lis­ti­sche Kräf­te an poli­ti­schem Boden quer durch Euro­pa gewon­nen. Sie gel­ten als der wahr­schein­li­che Gewin­ner der bevor­ste­hen­den Wah­len zum Euro­päi­schen Par­la­ment Ende Mai die­ses Jah­res. Das dro­hen­de Aus­schei­den des Ver­ei­nig­ten Königs­reichs (UK) aus der EU war ein wei­te­rer Wen­de­punkt in der jün­ge­ren Geschich­te der euro­päi­schen Inte­gra­ti­on. Wäh­rend der Bre­x­it demons­triert, dass ein Aus­stieg aus der EU grund­sätz­lich mög­lich ist, führt er doch zugleich die gra­vie­ren­den Pro­ble­me eines sol­chen Pro­zes­ses vor Augen.

Vor die­sem Hin­ter­grund ist die ent­schei­den­de Fra­ge, ob die Visi­on eines pro­gres­si­ven euro­päi­schen Pro­jekts noch auf­recht­erhal­ten wer­den kann. Das heißt eines Pro­jek­tes, das eine poli­ti­sche Öko­no­mie für alle mit dem Schwer­punkt auf sozia­ler Inklu­si­on, brei­ter poli­ti­scher Betei­li­gung und öko­lo­gi­scher Nach­hal­tig­keit ver­folgt. Das Euro­Me­mo 2019 und Heft 1/​2019 der Zeit­schrift Kurs­wech­sel ana­ly­sie­ren die jüngs­ten Ent­wick­lun­gen in Euro­pa und unter­strei­chen die Not­wen­dig­keit alter­na­ti­ver Poli­ti­ken. Die im Gefol­ge der glo­ba­len Finanz­kri­se seit 2008 durch­ge­setz­te Wirt­schafts­po­li­tik muss geän­dert wer­den. Der Fokus soll­te auf sozi­al inklu­si­ver wirt­schaft­li­cher Ent­wick­lung und ent­schlos­se­ner sozi­al-öko­lo­gi­scher Trans­for­ma­ti­on lie­gen. Den Ver­lo­ckun­gen des öko­no­mi­schen Natio­na­lis­mus und des auto­ri­tä­ren Popu­lis­mus muss ent­ge­gen­ge­tre­ten wer­den. Die Zukunft der Euro­päi­schen Inte­gra­ti­on wird maß­geb­lich davon abhän­gen, ob es gelingt, die Demo­kra­tie zu ver­tie­fen und eine Poli­tik der Soli­da­ri­tät und sozia­len Gerech­tig­keit für alle durchzusetzen.

Pro­gramm

18.00 Uhr
Begrü­ßung (BEIGEWUM)

18.10 Uhr
Prä­sen­ta­ti­on Euro­Me­mo 2019: Aus­sich­ten für eine poli­ti­sche Öko­no­mie für alle in Europa
Wer­ner Raza, Euro­Me­mo Group

Prä­sen­ta­ti­on Kurs­wech­sel Heft 1/​2019: Die EU vor der Wahl: Ver­tie­fung oder Zerfall?
Chris­ta Schla­ger, Kurs­wech­sel Redaktion

18.30 Uhr
Podi­ums­dis­kus­si­on “Ver­tie­fung oder Zer­fall: Wie ste­hen die Aus­sich­ten für ein pro­gres­si­ves euro­päi­sches Projekt?“

Stef­fen Lehn­dorff, IAQ, Uni­ver­si­tät Duisburg-Essen ƒ
Bir­git Mahn­kopf, Hoch­schu­le für Wirt­schaft und Recht, Berlin ƒ
Wer­ner Raza, Euro­Me­mo Group
ƒAlex­an­dra Strick­ner, Attac Österreich
Mode­ra­ti­on: Niko­lai Souk­up, BEIGEWUM

20.00 Uhr
Aus­klang bei Geträn­ken und Snacks

Anmel­dung: Ingrid Pump­ler, i.pumpler@oefse.at oder 01/​317 40 1

Down­load of Euro­Me­mo­ran­dum 2019 in Eng­lisch: http://www2.euromemorandum.eu/uploads/euromemorandum_2019.pdf
und in Detusch: http://www2.euromemorandum.eu/uploads/euromemorandum_2019_german.pdf

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Buchpräsentation: Umkämpfte Technologien – Arbeit im digitalen Zeitalter

28. März 2019 – 18:28 Uhr

Edit: Lei­der müs­sen wir die Buch­prä­sen­ta­ti­on „Umkämpf­te Tech­no­lo­gien – Arbeit im digi­ta­len Zeit­al­ter“  kurz­fris­tig absagen.

Der tech­no­lo­gi­sche Wan­del und sei­ne Aus­wir­kun­gen auf die Arbeits­welt (Stich­wort „Digi­ta­li­sie­rung“ und „Arbeit 4.0″) bestim­men gegen­wär­tig die wis­sen­schaft­li­che und poli­ti­sche Debat­te. Meist steht dabei der mög­li­che Weg­fall von Arbeits­plät­zen auf­grund der Auto­ma­ti­sie­rung oder höhe­rer Qua­li­fi­ka­ti­ons­an­for­de­run­gen an Arbei­te­rIn­nen im Vor­der­grund. Die AutorIn­nen Bet­ti­na Hai­din­ger, Kate­ri­na Vrti­ka­pa und Simon Theurl neh­men eine ande­re Sicht­wei­se ein und betrach­ten tech­no­lo­gi­schen Wan­del als gesell­schaft­lich umkämpf­ten Pro­zess, des­sen Rich­tung und Aus­gang prin­zi­pi­ell offen ist.

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Der blaue Neoliberalismus

14. März 2019 – 16:52 Uhr

Diens­tag | 02.04.2019 | 19:00 Uhr | Repu­bli­ka­ni­scher Club, Rockh­gas­se 1, 1010 Wien

Die FPÖ insze­niert sich ger­ne als Par­tei, die die Inter­es­sen der Beschäf­tig­ten und sozia­le Anlie­gen ver­tre­ten wür­de. Die wirt­schafts- und sozi­al­po­li­ti­sche Pro­gram­ma­tik der aktu­el­len Neu­auf­la­ge der schwarz-blau­en Regie­rung ist jedoch geprägt vom 12-Stun­den-Tag, Kür­zun­gen bei der Min­dest­si­che­rung, ver­schärf­tem Druck auf Arbeits­lo­se und einer Ent­mach­tung der Arbeit­neh­mer­ver­tre­te­rIn­nen in den Kran­ken­kas­sen. Beglei­tet wer­den Vor­ha­ben des Abbaus sozi­al­staat­li­cher Leis­tun­gen oft mit wohl­fahrt­schau­vi­nis­ti­scher Rhe­to­rik. Dar­über hin­aus bestehen Plä­ne für eine Sen­kung der Unter­neh­mens­be­steue­rung und eine stär­ke­re Besteue­rung von Ver­mö­gen­den wird aus­ge­schlos­sen. Wel­che his­to­ri­sche Tra­di­ti­on hat neo­li­be­ra­le Wirt­schafts- und Sozi­al­po­li­tik in der FPÖ? Und wel­che Rol­le spielt die­se Ideo­lo­gie in der aktu­el­len blau­en Regierungspolitik?

 

Podi­ums­dis­kus­si­on
Micha­el Bon­va­lot
(Jour­na­list & Autor des Buches „Die FPÖ – Par­tei der Reichen“)
Han­na Lich­ten­ber­ger (Poli­tik­wis­sen­schaf­te­rin an der Uni­ver­si­tät Wien, Mit­her­aus­ge­be­rin des Buches „Unbeug­sam & Unbe­quem. Debat­ten über Hand­lungs­räu­me und Stra­te­gien gegen die extre­me Rechte“)

Mode­ra­ti­on
Niko­lai Souk­up
(BEIGEWUM)

 

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Der neue Kurswechsel ist da: 10 Jahre Krise

14. März 2019 – 11:38 Uhr

Zehn Jah­re sind nun seit dem Aus­bruch der letz­ten Finanz- und Wirt­schafts­kri­se ver­gan­gen. Aus die­sem Anlass wid­met sich das aktu­el­le Heft aus­führ­lich dem The­ma Kri­se. Das neue Heft geht der Fra­ge nach, ob es gelun­gen ist in den letz­ten 10 Jah­ren die sys­te­mi­schen Ris­ken inner­halb der herr­schen­den kapi­ta­lis­ti­schen Struk­tu­ren zu ver­rin­gern bzw. ob sich bei die­sem Ver­such die Brü­che des Sys­tems sogar ver­tieft haben? Die vor­lie­gen­den Bei­trä­ge span­nen einen Bogen von der Ana­ly­se der Kri­sen­wahr­neh­mung hin zur Eva­lu­ie­rung des Sta­tus Quo zehn Jah­re nach der Kri­se. Dabei wer­den unter ande­rem die The­men mul­ti­ple Kri­se, Geld­re­form, Finanz­markt­sta­bi­li­tät oder Kri­se aus femi­nis­ti­scher Per­spek­ti­ve behandelt.

Das Debat­ten­fo­rum wid­met sich dann der aktu­el­len Fra­ge ob Chi­na als neue Hoff­nung für das von der EU ver­nach­läs­sig­te Ost‑, Mit­tel- und Süd­ost­eu­ro­pa ange­se­hen wer­den kann.

Das gesam­te Inhalts­ver­zeich­nis, Edi­to­ri­al sowie das Debat­ten­fo­rum kön­nen Sie hier als PDF lesen.
Bestel­lun­gen des Hef­tes sind hier möglich.

 

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Just Transition: Klimaschutz demokratisch gestalten!

14. Februar 2019 – 11:43 Uhr

Die Not­wen­dig­keit

Die Aus­wir­kun­gen der von Men­schen gemach­ten Kli­ma­kri­se wer­den welt­weit immer stär­ker spür­bar. Natur­ka­ta­stro­phen dro­hen gan­ze Ern­ten zu ver­nich­ten, Nah­rungs­mit­tel und Roh­stof­fe wer­den teu­rer, der Zugang zu sau­be­rem Trink­was­ser wird erschwert, Per­so­nen mit gerin­gem Ein­kom­men wer­den sich Lebens­mit­tel, Ener­gie und Mobi­li­tät nicht mehr leis­ten kön­nen – auch in Österreich.

Um die Risi­ken und fata­len Aus­wir­kun­gen der Kli­ma­ver­än­de­rung zu redu­zie­ren, hat sich die inter­na­tio­na­le Staa­ten­ge­mein­schaft im Pari­ser Kli­ma­ab­kom­men dazu ver­pflich­tet, die Erd­er­hit­zung auf deut­lich unter 2 Grad zu begren­zen und Anstren­gun­gen zu unter­neh­men, sie auf 1,5 Grad einzudämmen.

Das Ziel

Damit die­se kli­ma­po­li­ti­schen Zie­le erreicht wer­den, müs­sen Indus­trie­staa­ten wie Öster­reich voll­stän­dig aus der Nut­zung fos­si­ler Brenn­stof­fe aus­stei­gen und die gren­zen­lo­se Aus­beu­tung der Res­sour­cen unse­res Pla­ne­ten beenden.

Der Welt­kli­ma­rat zeigt in sei­nem Spe­zi­al­be­richt zu 1,5 Grad, dass dafür eine Reduk­ti­on der Treib­haus­gas­emis­sio­nen welt­weit auf Net­to-Null-Emis­sio­nen1 bis 2050 und eine Reduk­ti­on von 40 bis 50 Pro­zent bis 2030 not­wen­dig ist. Indus­trie­län­der müs­sen auf­grund ihrer Ver­ant­wor­tung und Mög­lich­kei­ten die­sen Umstieg viel frü­her als ande­re Län­der abge­schlos­sen haben. Damit ist eine grund­le­gen­de Ver­än­de­rung unse­rer gegen­wär­ti­gen Wirt­schafts- und Lebens­wei­se, Pro­duk­ti­ons­pro­zes­se und auch der Arbeits­welt ver­bun­den. Das bedeu­tet auch eine Abkehr von der kapi­ta­lis­ti­schen Wachs­tums­ori­en­tie­rung und einer Pro­duk­ti­ons­wei­se, die auf dem Abbau und der Nut­zung von fos­si­len Roh­stof­fen und der Maxi­mie­rung von Pro­fit um jeden Preis beruht, sowie der damit ver­bun­de­nen Lebensweise.

Wesent­li­che Ver­än­de­run­gen wer­den sein:

▪ der Umbau der Ener­gie­ver­sor­gung in Rich­tung 100 Pro­zent nach­hal­ti­ge, natur­ver­träg­li­che und erneu­er­ba­re Energie,

▪ energie‑, umwelt- und res­sour­cen­scho­nen­de Pro­duk­ti­ons­wei­sen vom Feld bis zur Fabrik und

▪ eine Mobi­li­tät, die nicht mehr auf fos­si­len Brenn­stof­fen und moto­ri­sier­tem Indi- vidu­al­ver­kehr basiert.

Die­se Ver­än­de­run­gen bedeu­ten gro­ße Her­aus­for­de­run­gen, eröff­nen aber auch Chan­cen, die es zu nut­zen gilt. In man­chen Sek­to­ren wer­den Arbeits­plät­ze ver­lo­ren gehen, hier­für braucht es Begleit- und Aus­gleichs­maß­nah­men. Gleich­zei­tig wer­den neue Beschäf­ti­gungs­fel­der und Arbeits­plät­ze ent­ste­hen, für die gute und fai­re Arbeits­be­din­gun­gen gewähr­leis­tet sein müs­sen. In die­sem Pro­zess wird es auch not­wen­dig sein, Arbeit grund­le­gend neu zu defi­nie­ren und gesell­schaft­lich not­wen­di­ge Arbeit, ob bezahlt oder unbe­zahlt, und Arbeits­zeit gene­rell neu zu verteilen.

Der Weg

Für uns ist von gro­ßer Rele­vanz, wie die­se Umge­stal­tung von­stat­ten­geht, denn kli­ma­po­li­ti­sche Fra­gen sind stets auch ver­tei­lungs­po­li­ti­sche Fra­gen. Der­zeit wer­den als Maß­stab für umwelt- und kli­ma­po­li­ti­sche Maß­nah­men die Aus­wir­kun­gen auf Pro­fit und Pro­fi­ter­war­tun­gen von Unter­neh­men her­an­ge­zo­gen. Vie­le sinn­vol­le und wich­ti­ge Maß­nah­men wer­den nicht getrof­fen, weil sie den Pro­fit­in­ter­es­sen von Unter­neh­men entgegenstehen.

Der Ori­en­tie­rungs­rah­men für die not­wen­di­gen Ver­än­de­run­gen muss jedoch das Bestre­ben sein, ein gutes Leben für alle zu schaf­fen. Das bedeu­tet, dass zum einen bereits der Pro­zess hin zu einem post-fos­si­len Zeit­al­ter demo­kra­tisch gestal­tet wer­den muss; das heißt, er darf kei­nes­falls an den Arbeit­neh­me­rIn­nen und Bür­ge­rIn­nen vor­bei von­stat­ten­ge­hen. Zum ande­ren muss er gute Arbeit und Lebens­be­din­gun­gen, leist­ba­re Ener­gie und Mobi­li­tät für alle schaf­fen. Es muss also auch sicher­ge­stellt wer­den, dass die Umstruk­tu­rie­run­gen in den Pro­duk­ti­ons­pro­zes­sen und der Arbeits­welt nicht zulas­ten der in den betrof­fe­nen Sek­to­ren Beschäf­tig­ten oder zulas­ten der Men­schen in ande­ren Län­dern oder Regio­nen gehen. Und sie dür­fen auch nicht zulas­ten der Umwelt gehen oder unbe­zahl­te Arbeit in Haus­hal­ten und Gesell­schaft inten­si­vie­ren und verfestigen.

Für uns ist Just Tran­si­ti­on also ein demo­kra­ti­scher Pro­zess, der Mit­spra­che und Mit­ent­schei­dung auf allen Ebe­nen ermög­licht: In den Betrie­ben, auf der Ebe­ne von Gemein­den und Län­dern bis hin zur bun­des­wei­ten, euro­päi­schen und inter­na­tio­na­len Ebe­ne müs­sen Arbeit­neh­me­rIn­nen und Bür­ge­rIn­nen in die Gestal­tung des Über­gangs in eine post-fos­si­le Wirt­schafts­wei­se ein­ge­bun­den wer­den. Über wirt­schafts- und sozi­al­po­li­ti­sche Instru­men­te sowie geeig­ne­te Maß­nah­men auf betrieb­li­cher Ebe­ne ist in der Fol­ge sicher­zu­stel­len, dass der not­wen­di­ge Umbau unse­rer Wirt­schaft und Gesell­schaft auf sozi­al gerech­te Wei­se geschieht. Ein gut aus­ge­bau­ter Sozi­al­staat ist dabei eine Vor­aus­set­zung, um Ver­än­de­run­gen sozi­al gerecht zu beglei­ten. Nur so kann ein gerech­ter Über­gang für alle sicher­ge­stellt werden!

 

Just Tran­si­ti­on muss fol­gen­de Kri­te­ri­en erfüllen:

▪ Die abschätz­ba­ren Aus­wir­kun­gen von kli­ma­po­li­ti­schen Stra­te­gien und Maß­nah­men auf Arbeits­plät­ze, Arbeits­be­din­gun­gen und auf unbe­zahl­te Arbeit müs­sen lau­fend the­ma­ti­siert und eva­lu­iert wer­den. Wer­den ungüns­ti­ge Aus­wir­kun­gen befürch­tet, sind geeig­ne­te Maß­nah­men zu tref­fen und ent­spre­chen­de öffent­li­che Gel­der bereit­zu­stel­len. Eben­so ist leist­ba­re, sau­be­re Ener­gie durch­ge­hend sicher-zustellen.

▪ Auf allen poli­ti­schen Ebe­nen (Gemein­den, Län­der, Bund, EU, inter­na­tio­nal) müs­sen neben den Ver­tre­te­rIn­nen der Regie­rung und der Par­tei­en ins­be­son­de­re die Sozi­al­part­ne­rIn­nen und zivil­ge­sell­schaft­li­che Akteu­rIn­nen in die Erar­bei­tung von Stra­te­gien und Maß­nah­men zur Gestal­tung eines gerech­ten Über­gangs ein­be­zo­gen wer­den. Letz­te­re müs­sen über geeig­ne­te Lösun­gen mit­ent­schei­den kön­nen. Dabei ist auch dar­auf zu ach­ten, dass Betei­li­gungs­pro­zes­se geschlech­ter­ge­recht gestal­tet sind.

▪ Regio­nen, die durch den Ver­än­de­rungs­pro­zess nega­ti­ve wirt­schaft­li­che Umbrü­che erle­ben, müs­sen unter­stützt wer­den. Dafür müs­sen lang­fris­ti­ge und durch­dach­te wirt­schaft­li­che Kon­zep­te ent­wi­ckelt werden.

▪ In den Betrie­ben müs­sen die Arbeit­neh­me­rIn­nen und ins­be­son­de­re die Betriebs­rä­te und Per­so­nal­ver­tre­te­rIn­nen in die Gestal­tung und Ent­schei­dung über Stra­te­gien für die not­wen­di­gen Ver­än­de­run­gen, den Ein­satz neu­er Tech­no­lo­gien und sons­ti­ger betrieb­li­cher Ver­än­de­run­gen ein­ge­bun­den werden.

▪ Im Zuge der not­wen­di­gen Ver­än­de­run­gen wird es auch zum Weg­fall von Arbeits­plät­zen kom­men. Poli­tik und Unter­neh­men müs­sen Rah­men­be­din­gun­gen, Aus­gleichs- und Begleit­maß­nah­men schaf­fen, die die­sen Men­schen zeit­ge­rech­te Umqua­li­fi­zie­rung, Re-Qua­li­fi­zie­rung und den Umstieg in ande­re Beru­fe und Tätig­keits­fel­der ermög­li­chen und ein gutes Ein­kom­men (auch wäh­rend der Qua-lifi­zie­rungs­maß­nah­men oder Arbeits­lo­sig­keit) sichern. Bei den erar­bei­te­ten Lösungs­an­sät­zen ist auf allen Ebe­nen auf Geschlech­ter­ge­rech­tig­keit zu achten.

▪ Im Zuge des Ver­än­de­rungs­pro­zes­ses ent­ste­hen auch neue Job­mög­lich­kei­ten. Es ist unbe­dingt sicher­zu­stel­len, dass die­se Jobs von Dau­er und die Arbeits­be­din­gun­gen gut und fair gestal­tet sind. Zudem muss jene Arbeit, die sich dem Schutz und der Pfle­ge der Natur bezie­hungs­wei­se der Ver­sor­gung, Bil­dung und Pfle­ge von Men­schen wid­met, gleich viel wert sein, wie Arbeit in ande­ren Bereichen.

▪ Der Ver­än­de­rungs­pro­zess hin zu öko­lo­gisch nach­hal­ti­gen und erneu­er­ba­ren Ener­gie­trä­gern und die Ver­än­de­rung der Wirt­schafts­wei­se sol­len bestehen­de Mus­ter der Aus­beu­tung und Unter­drü­ckung über­win­den, ohne neue zu schaffen.

Eine Initia­ti­ve von:

 

Wei­te­re UnterzeichnerInnen:

Asyl­ko­or­di­na­ti­on Österreich
#auf­ste­hen
BEIGEWUM – Bei­rat für gesell­schafts- wirt­schafts- und umwelt­po­li­ti­sche Alternativen
B7 Arbeit und Leben
EVAL – Ehr­furcht Vor Allem Leben Frei­schrei­ber Österreich
FZA Ver­ein zur För­de­rung von Kul­tur, Kunst und Wissenschaft
Kul­tur­rat Österreich
Netz­werk Sozia­le Verantwortung
Peri­skop – Wan­del braucht neue Perspektiven
Pioneers of Change
Sezio­nie­ri – Kam­pa­gne für die Rech­te von Ern­te­hel­fe­rIn­nen in Österreich
Transform!at – Ver­ein zur För­de­rung lin­ker Dis­kur­se und Politik
Volks­hil­fe Österreich

Hier auch als PDF erhätlich.
Die OTS zum offe­nen Brief.
Kommentare deaktiviert für Just Transition: Klimaschutz demokratisch gestalten! | Kategorie: blog

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