Die EU vor den Wahlen zum Europäischen Parlament: Aussichten für eine politische Ökonomie für alle in Europa
Präsentation des EuroMemo 2019 und der Zeitschrift Kurswechsel Heft 1/2019
Mittwoch, 8. Mai | 18.00–20.00 | C3 – Centrum für Internationale Entwicklung, Sensegasse 3, 1090 Wien
Kontext und Motivation
Mehr als zehn Jahre nach dem Ausbruch der globalen Finanz- und Wirtschaftskrise befindet sich die Europäische Union nach wie vor im Modus des „muddling-through“. Das Projekt der Europäischen Einigung scheint gefangen zwischen den Befürwortern/innen vertiefter Integration und EU-skeptischen Kräften, die für eine Stärkung nationaler Souveränität eintreten.
Als Folge der Krise haben insbesondere rechtsnationalistische Kräfte an politischem Boden quer durch Europa gewonnen. Sie gelten als der wahrscheinliche Gewinner der bevorstehenden Wahlen zum Europäischen Parlament Ende Mai dieses Jahres. Das drohende Ausscheiden des Vereinigten Königsreichs (UK) aus der EU war ein weiterer Wendepunkt in der jüngeren Geschichte der europäischen Integration. Während der Brexit demonstriert, dass ein Ausstieg aus der EU grundsätzlich möglich ist, führt er doch zugleich die gravierenden Probleme eines solchen Prozesses vor Augen.
Vor diesem Hintergrund ist die entscheidende Frage, ob die Vision eines progressiven europäischen Projekts noch aufrechterhalten werden kann. Das heißt eines Projektes, das eine politische Ökonomie für alle mit dem Schwerpunkt auf sozialer Inklusion, breiter politischer Beteiligung und ökologischer Nachhaltigkeit verfolgt. Das EuroMemo 2019 und Heft 1/2019 der Zeitschrift Kurswechsel analysieren die jüngsten Entwicklungen in Europa und unterstreichen die Notwendigkeit alternativer Politiken. Die im Gefolge der globalen Finanzkrise seit 2008 durchgesetzte Wirtschaftspolitik muss geändert werden. Der Fokus sollte auf sozial inklusiver wirtschaftlicher Entwicklung und entschlossener sozial-ökologischer Transformation liegen. Den Verlockungen des ökonomischen Nationalismus und des autoritären Populismus muss entgegengetreten werden. Die Zukunft der Europäischen Integration wird maßgeblich davon abhängen, ob es gelingt, die Demokratie zu vertiefen und eine Politik der Solidarität und sozialen Gerechtigkeit für alle durchzusetzen.
Programm
18.00 Uhr
Begrüßung (BEIGEWUM)
18.10 Uhr
Präsentation EuroMemo 2019: Aussichten für eine politische Ökonomie für alle in Europa
Werner Raza, EuroMemo Group
Präsentation Kurswechsel Heft 1/2019: Die EU vor der Wahl: Vertiefung oder Zerfall?
Christa Schlager, Kurswechsel Redaktion
18.30 Uhr
Podiumsdiskussion “Vertiefung oder Zerfall: Wie stehen die Aussichten für ein progressives europäisches Projekt?“
Steffen Lehndorff, IAQ, Universität Duisburg-Essen
Birgit Mahnkopf, Hochschule für Wirtschaft und Recht, Berlin
Werner Raza, EuroMemo Group
Alexandra Strickner, Attac Österreich
Moderation: Nikolai Soukup, BEIGEWUM
20.00 Uhr
Ausklang bei Getränken und Snacks
Anmeldung: Ingrid Pumpler, i.pumpler@oefse.at oder 01/317 40 1
Download of EuroMemorandum 2019 in Englisch: http://www2.euromemorandum.eu/uploads/euromemorandum_2019.pdf
und in Detusch: http://www2.euromemorandum.eu/uploads/euromemorandum_2019_german.pdf
Buchpräsentation: Umkämpfte Technologien – Arbeit im digitalen Zeitalter
Edit: Leider müssen wir die Buchpräsentation „Umkämpfte Technologien – Arbeit im digitalen Zeitalter“ kurzfristig absagen.
Der technologische Wandel und seine Auswirkungen auf die Arbeitswelt (Stichwort „Digitalisierung“ und „Arbeit 4.0″) bestimmen gegenwärtig die wissenschaftliche und politische Debatte. Meist steht dabei der mögliche Wegfall von Arbeitsplätzen aufgrund der Automatisierung oder höherer Qualifikationsanforderungen an ArbeiterInnen im Vordergrund. Die AutorInnen Bettina Haidinger, Katerina Vrtikapa und Simon Theurl nehmen eine andere Sichtweise ein und betrachten technologischen Wandel als gesellschaftlich umkämpften Prozess, dessen Richtung und Ausgang prinzipiell offen ist.
Hier geht es zu den Buchbestellungen
Der blaue Neoliberalismus
Dienstag | 02.04.2019 | 19:00 Uhr | Republikanischer Club, Rockhgasse 1, 1010 Wien
Die FPÖ inszeniert sich gerne als Partei, die die Interessen der Beschäftigten und soziale Anliegen vertreten würde. Die wirtschafts- und sozialpolitische Programmatik der aktuellen Neuauflage der schwarz-blauen Regierung ist jedoch geprägt vom 12-Stunden-Tag, Kürzungen bei der Mindestsicherung, verschärftem Druck auf Arbeitslose und einer Entmachtung der ArbeitnehmervertreterInnen in den Krankenkassen. Begleitet werden Vorhaben des Abbaus sozialstaatlicher Leistungen oft mit wohlfahrtschauvinistischer Rhetorik. Darüber hinaus bestehen Pläne für eine Senkung der Unternehmensbesteuerung und eine stärkere Besteuerung von Vermögenden wird ausgeschlossen. Welche historische Tradition hat neoliberale Wirtschafts- und Sozialpolitik in der FPÖ? Und welche Rolle spielt diese Ideologie in der aktuellen blauen Regierungspolitik?
Podiumsdiskussion
Michael Bonvalot (Journalist & Autor des Buches „Die FPÖ – Partei der Reichen“)
Hanna Lichtenberger (Politikwissenschafterin an der Universität Wien, Mitherausgeberin des Buches „Unbeugsam & Unbequem. Debatten über Handlungsräume und Strategien gegen die extreme Rechte“)
Moderation
Nikolai Soukup (BEIGEWUM)
Der neue Kurswechsel ist da: 10 Jahre Krise
Zehn Jahre sind nun seit dem Ausbruch der letzten Finanz- und Wirtschaftskrise vergangen. Aus diesem Anlass widmet sich das aktuelle Heft ausführlich dem Thema Krise. Das neue Heft geht der Frage nach, ob es gelungen ist in den letzten 10 Jahren die systemischen Risken innerhalb der herrschenden kapitalistischen Strukturen zu verringern bzw. ob sich bei diesem Versuch die Brüche des Systems sogar vertieft haben? Die vorliegenden Beiträge spannen einen Bogen von der Analyse der Krisenwahrnehmung hin zur Evaluierung des Status Quo zehn Jahre nach der Krise. Dabei werden unter anderem die Themen multiple Krise, Geldreform, Finanzmarktstabilität oder Krise aus feministischer Perspektive behandelt.
Das Debattenforum widmet sich dann der aktuellen Frage ob China als neue Hoffnung für das von der EU vernachlässigte Ost‑, Mittel- und Südosteuropa angesehen werden kann.
Das gesamte Inhaltsverzeichnis, Editorial sowie das Debattenforum können Sie hier als PDF lesen.
Bestellungen des Heftes sind hier möglich.
Just Transition: Klimaschutz demokratisch gestalten!
Die Notwendigkeit
Die Auswirkungen der von Menschen gemachten Klimakrise werden weltweit immer stärker spürbar. Naturkatastrophen drohen ganze Ernten zu vernichten, Nahrungsmittel und Rohstoffe werden teurer, der Zugang zu sauberem Trinkwasser wird erschwert, Personen mit geringem Einkommen werden sich Lebensmittel, Energie und Mobilität nicht mehr leisten können – auch in Österreich.
Um die Risiken und fatalen Auswirkungen der Klimaveränderung zu reduzieren, hat sich die internationale Staatengemeinschaft im Pariser Klimaabkommen dazu verpflichtet, die Erderhitzung auf deutlich unter 2 Grad zu begrenzen und Anstrengungen zu unternehmen, sie auf 1,5 Grad einzudämmen.
Das Ziel
Damit diese klimapolitischen Ziele erreicht werden, müssen Industriestaaten wie Österreich vollständig aus der Nutzung fossiler Brennstoffe aussteigen und die grenzenlose Ausbeutung der Ressourcen unseres Planeten beenden.
Der Weltklimarat zeigt in seinem Spezialbericht zu 1,5 Grad, dass dafür eine Reduktion der Treibhausgasemissionen weltweit auf Netto-Null-Emissionen1 bis 2050 und eine Reduktion von 40 bis 50 Prozent bis 2030 notwendig ist. Industrieländer müssen aufgrund ihrer Verantwortung und Möglichkeiten diesen Umstieg viel früher als andere Länder abgeschlossen haben. Damit ist eine grundlegende Veränderung unserer gegenwärtigen Wirtschafts- und Lebensweise, Produktionsprozesse und auch der Arbeitswelt verbunden. Das bedeutet auch eine Abkehr von der kapitalistischen Wachstumsorientierung und einer Produktionsweise, die auf dem Abbau und der Nutzung von fossilen Rohstoffen und der Maximierung von Profit um jeden Preis beruht, sowie der damit verbundenen Lebensweise.
Wesentliche Veränderungen werden sein:
▪ der Umbau der Energieversorgung in Richtung 100 Prozent nachhaltige, naturverträgliche und erneuerbare Energie,
▪ energie‑, umwelt- und ressourcenschonende Produktionsweisen vom Feld bis zur Fabrik und
▪ eine Mobilität, die nicht mehr auf fossilen Brennstoffen und motorisiertem Indi- vidualverkehr basiert.
Diese Veränderungen bedeuten große Herausforderungen, eröffnen aber auch Chancen, die es zu nutzen gilt. In manchen Sektoren werden Arbeitsplätze verloren gehen, hierfür braucht es Begleit- und Ausgleichsmaßnahmen. Gleichzeitig werden neue Beschäftigungsfelder und Arbeitsplätze entstehen, für die gute und faire Arbeitsbedingungen gewährleistet sein müssen. In diesem Prozess wird es auch notwendig sein, Arbeit grundlegend neu zu definieren und gesellschaftlich notwendige Arbeit, ob bezahlt oder unbezahlt, und Arbeitszeit generell neu zu verteilen.
Der Weg
Für uns ist von großer Relevanz, wie diese Umgestaltung vonstattengeht, denn klimapolitische Fragen sind stets auch verteilungspolitische Fragen. Derzeit werden als Maßstab für umwelt- und klimapolitische Maßnahmen die Auswirkungen auf Profit und Profiterwartungen von Unternehmen herangezogen. Viele sinnvolle und wichtige Maßnahmen werden nicht getroffen, weil sie den Profitinteressen von Unternehmen entgegenstehen.
Der Orientierungsrahmen für die notwendigen Veränderungen muss jedoch das Bestreben sein, ein gutes Leben für alle zu schaffen. Das bedeutet, dass zum einen bereits der Prozess hin zu einem post-fossilen Zeitalter demokratisch gestaltet werden muss; das heißt, er darf keinesfalls an den ArbeitnehmerInnen und BürgerInnen vorbei vonstattengehen. Zum anderen muss er gute Arbeit und Lebensbedingungen, leistbare Energie und Mobilität für alle schaffen. Es muss also auch sichergestellt werden, dass die Umstrukturierungen in den Produktionsprozessen und der Arbeitswelt nicht zulasten der in den betroffenen Sektoren Beschäftigten oder zulasten der Menschen in anderen Ländern oder Regionen gehen. Und sie dürfen auch nicht zulasten der Umwelt gehen oder unbezahlte Arbeit in Haushalten und Gesellschaft intensivieren und verfestigen.
Für uns ist Just Transition also ein demokratischer Prozess, der Mitsprache und Mitentscheidung auf allen Ebenen ermöglicht: In den Betrieben, auf der Ebene von Gemeinden und Ländern bis hin zur bundesweiten, europäischen und internationalen Ebene müssen ArbeitnehmerInnen und BürgerInnen in die Gestaltung des Übergangs in eine post-fossile Wirtschaftsweise eingebunden werden. Über wirtschafts- und sozialpolitische Instrumente sowie geeignete Maßnahmen auf betrieblicher Ebene ist in der Folge sicherzustellen, dass der notwendige Umbau unserer Wirtschaft und Gesellschaft auf sozial gerechte Weise geschieht. Ein gut ausgebauter Sozialstaat ist dabei eine Voraussetzung, um Veränderungen sozial gerecht zu begleiten. Nur so kann ein gerechter Übergang für alle sichergestellt werden!
Just Transition muss folgende Kriterien erfüllen:
▪ Die abschätzbaren Auswirkungen von klimapolitischen Strategien und Maßnahmen auf Arbeitsplätze, Arbeitsbedingungen und auf unbezahlte Arbeit müssen laufend thematisiert und evaluiert werden. Werden ungünstige Auswirkungen befürchtet, sind geeignete Maßnahmen zu treffen und entsprechende öffentliche Gelder bereitzustellen. Ebenso ist leistbare, saubere Energie durchgehend sicher-zustellen.
▪ Auf allen politischen Ebenen (Gemeinden, Länder, Bund, EU, international) müssen neben den VertreterInnen der Regierung und der Parteien insbesondere die SozialpartnerInnen und zivilgesellschaftliche AkteurInnen in die Erarbeitung von Strategien und Maßnahmen zur Gestaltung eines gerechten Übergangs einbezogen werden. Letztere müssen über geeignete Lösungen mitentscheiden können. Dabei ist auch darauf zu achten, dass Beteiligungsprozesse geschlechtergerecht gestaltet sind.
▪ Regionen, die durch den Veränderungsprozess negative wirtschaftliche Umbrüche erleben, müssen unterstützt werden. Dafür müssen langfristige und durchdachte wirtschaftliche Konzepte entwickelt werden.
▪ In den Betrieben müssen die ArbeitnehmerInnen und insbesondere die Betriebsräte und PersonalvertreterInnen in die Gestaltung und Entscheidung über Strategien für die notwendigen Veränderungen, den Einsatz neuer Technologien und sonstiger betrieblicher Veränderungen eingebunden werden.
▪ Im Zuge der notwendigen Veränderungen wird es auch zum Wegfall von Arbeitsplätzen kommen. Politik und Unternehmen müssen Rahmenbedingungen, Ausgleichs- und Begleitmaßnahmen schaffen, die diesen Menschen zeitgerechte Umqualifizierung, Re-Qualifizierung und den Umstieg in andere Berufe und Tätigkeitsfelder ermöglichen und ein gutes Einkommen (auch während der Qua-lifizierungsmaßnahmen oder Arbeitslosigkeit) sichern. Bei den erarbeiteten Lösungsansätzen ist auf allen Ebenen auf Geschlechtergerechtigkeit zu achten.
▪ Im Zuge des Veränderungsprozesses entstehen auch neue Jobmöglichkeiten. Es ist unbedingt sicherzustellen, dass diese Jobs von Dauer und die Arbeitsbedingungen gut und fair gestaltet sind. Zudem muss jene Arbeit, die sich dem Schutz und der Pflege der Natur beziehungsweise der Versorgung, Bildung und Pflege von Menschen widmet, gleich viel wert sein, wie Arbeit in anderen Bereichen.
▪ Der Veränderungsprozess hin zu ökologisch nachhaltigen und erneuerbaren Energieträgern und die Veränderung der Wirtschaftsweise sollen bestehende Muster der Ausbeutung und Unterdrückung überwinden, ohne neue zu schaffen.
Eine Initiative von:
Weitere UnterzeichnerInnen:
Asylkoordination Österreich
#aufstehen
BEIGEWUM – Beirat für gesellschafts- wirtschafts- und umweltpolitische Alternativen
B7 Arbeit und Leben
EVAL – Ehrfurcht Vor Allem Leben Freischreiber Österreich
FZA Verein zur Förderung von Kultur, Kunst und Wissenschaft
Kulturrat Österreich
Netzwerk Soziale Verantwortung
Periskop – Wandel braucht neue Perspektiven
Pioneers of Change
Sezionieri – Kampagne für die Rechte von ErntehelferInnen in Österreich
Transform!at – Verein zur Förderung linker Diskurse und Politik
Volkshilfe Österreich
Mit Vollgas zurück? Frauenpolitik unter Schwarz-Blau II
Dienstag | 05.03 2019 |19:00| Presseclub Concordia, Bankgasse 8, 1010 Wien
Für feministische Politik wehte bereits unter der ersten schwarz-blauen Regierung Anfang der 2000er Jahre ein rauer Wind. Die Bedeutung der Familie wurde rhetorisch gerne betont, gleichzeitig wurden Maßnahmen gesetzt, die die Abhängigkeit von Frauen verstärken: So trifft die Verlängerung der Durchrechnungszeiträume durch die damalige Pensionsreform Frauen aufgrund der geleisteten Betreuungsarbeit besonders hart.
Seit über einem Jahr regiert nun die zweite schwarz-blaue Regierung und bislang wurden Frauenvereinen insgesamt über 400.000 Euro an finanziellen Mitteln gekürzt. Betroffen sind vor allem zivilgesellschaftliche Initiativen und Vereine, die Arbeit im Bereich Gewaltschutz, Frauenpolitik, feministische Bildung und Kultur oder Rechtsschutz für Frauen leisten. So wird es in Zukunft für den Österreichischen Frauenring, die Zeitschrift an.schläge, den Klagsverband zur Durchsetzung der Rechte von Diskriminierungsopfern, die Frauenhetz – feministische Bildung, Kultur und Politik oder auch den Verein Autonome Frauenhäuser weniger Geld geben. Schwarz-Blau setzt in ihrer Politik klare Prioritäten, denn das Innenministerium rechnet für die berittene Polizei mit Kosten von knapp 400.000 Euro.
Eigentlich gilt Österreich in Fragen geschlechtergerechter Budgetpolitik als internationales Vorbild, denn seit 2009 ist in der Verfassung festgeschrieben, dass die tatsächliche Gleichstellung von Frauen und Männern bei der Budgeterstellung anzustreben ist. In der Realität ist davon bislang wenig zu merken. Knapp 500.000 Menschen unterschrieben das Volksbegehren, um gegen die anhaltenden Missstände etwa bei der unbezahlten Arbeit, dem seit rund 15 Jahren nahezu unveränderten Gender Pay Gap oder auch der unzureichenden Kinderbetreuung zu protestieren.
Wir wollen analysieren in wie fern sich die Frauenpolitik der aktuellen schwarz-blauen Regierung von schwarz-blau I unterscheidet und wie feministische Bewegungen und Politik in der aktuellen politischen Situation vorankommen können.
Am Podium
Brigitte Theissl (Leitende Redakteurin, an.schläge – das feministische Magazin)
Christian Berger (Frauenvolksbegehren)
Franziska Disslbacher (Ökonomin, BEIGEWUM)
Moderation
Martina Madner (Redakteurin Wiener Zeitung, Frauennetzwerk Medien) &
Jelena Gučanin (Journalistin und Aktivistin, Frauennetzwerk Medien)
Buchpräsentation: Umkämpfte Technologien. Arbeit im digitalen Wandel
Dienstag | 19.2.2019 | 18:30 Uhr |Fachbuchhandlung des ÖGB-Verlags, Rathausstraße 21, 1010 Wien (Eingang Universitätsstraße) | Facebook
Der Beirat für gesellschafts‑, wirtschafts- und umweltpolitische Alternativen (BEIGEWUM) präsentiert sein aktuelles Buch zum technologischen Wandel und seinen Auswirkungen auf Arbeits- und Lebenswelten. In diesem Buch wird Digitalisierung und technologischer Wandel als ein historisch, politisch und gesellschaftlich umkämpfter Prozess verstanden. Die Autorinnen und Autoren analysieren zugrunde liegende Machtverhältnisse und liefern Argumente und Handlungsoptionen für die politische und betriebliche Arbeit, den digitalen Wandel zu steuern. Die PodiumsteilnehmerInnen werfen einen historischen Blick auf mögliche Handlungs- und Gestaltungsspielräume und diskutieren den digitalen Wandel aus feministischer und verteilungstheoretischer Perspektive.
Am Podium
Romana Brait (BEIGEWUM & AK Wien)
über Mühlen, Fabriken und Maschinenstürmer: Was treibt die Produktivkräfte?
Mascha Madörin (Feministische Ökonomin, Zürich) &
Käthe Knittler (Feministische Ökonomin, Wien)
über Digitaler Wandel und die Versorgungsökonomie: Wer zahlt drauf?
Matthias Schnetzer (AK Wien) &
Miriam Rehm (BEIGEWUM und Universität Duisburg-Essen, Institut für Sozioökonomie)
über Besitzen und Verteilen: Wer profitiert vom technologischen Wandel?
Moderation
Bettina Haidinger (FORBA sowie Mitherausgeberin und Autorin des Buchs)
Veranstaltungsfotos:
Am Podium v.l. Miriam Rehm, Romana Brait, Bettina Haidinger, Käthe Knittler, Jana Schultheiss
Sonderzahlverlag erhält Bruno-Kreisky-Preis
Der Bruno-Kreisky-Preis für das Politische Buch wird seit 1993 jährlich vom Karl-Renner-Institut in Zusammenarbeit mit der sozialdemokratischen Bildungsorganisation verliehen. Mit diesem Preis wird im Sinne des Lebenswerks Bruno Kreiskys politische Literatur ausgezeichnet, die für Freiheit, Gleichheit, soziale Gerechtigkeit, Solidarität, Demokratie und sozialen Zusammenhalt, Toleranz und die Freiheit der Kunst einsteht.
Neben dem Hauptpreis für das Politische Buch werden ein Preis für ein publizistisches Gesamtwerk, ein Sonderpreis zum Themenfeld „Arbeitswelten – Bildungswelten“, ein Preis für besondere verlegerische Leistungen sowie Anerkennungspreise vergeben.
Wir gratulieren den diesjährigen Kreisky-Preis-Träger_innen und im besonderem dem Sonderzahlverlag und danken für die jahrelange, gute Zusammenarbeit bei der Herausgabe unserer Kurswechsel.
Der Verlag wurde 1984 von Dieter Bandhauer gegründet, der seitdem die Geschäftsführung innehat. Seit Mitte der 1990er Jahre bildet die kritische Auseinandersetzung mit der österreichischen Identität und Zeitgeschichte einen Schwerpunkt des Verlagsprogramms, zudem Publikationen zu Literaturwissenschaft und Film/Kino. Seit 1993 gibt der Sonderzahl-Verlag vierteljährlich Kurswechsel, die Zeitschrift für gesellschafts‑, wirtschafts- und umweltpolitische Alternativen des BEIGEWUM heraus.
Ein Jahr Schwarz-Blau. Lesung & Diskussion
Dienstag, 18.12.2018 | 19:00 – 21:00 | Central Linz
Seit einem Jahr hat Österreich wieder eine schwarz-blaue Regierung. Während Gerichte noch mit den Auswirkungen der letzten schwarz-blauen Ära beschäftigt sind, arbeiten Kurz und Strache am Umbau der Republik.
Was ist bisher geschehen und was erwartet uns in den nächsten Jahren? Gemeinsam mit den AutorInnen der aktuellen Ausgabe des Kurswechsels „Freie Fahrt für reiche Burschen? Schwarz-Blau ist zurück!“, gehen wir diesen Fragen nach.
DiskutantInnen:
Pia Kranawetter (AK Wien): Schwerpunkte der schwarz-blauen Budgetpolitik
Stephan Pühringer (JKU Uni Linz): (Historische) Konfliktlinien in der FPÖ
Maria Dietrich (Volkshilfe Oberösterreich): Wen trifft die schwarz-blaue Politik?
Umkämpfte Technologien. Arbeit im digitalen Wandel
Mittwoch, 5.12. 2018 | 17:00 – 19:00 |FORBA, Aspernbrückengasse 4/5, 1020 Wien (Nähe Urania)
Bitte um Anmeldung unter office@forba.at (begrenzte TeilnehmerInnenzahl)
Der technologische Wandel und seine Auswirkungen auf Arbeits- und Lebenswelten prägen die Debatte in Öffentlichkeit, Politik und Wissenschaft. Dabei wird üblicherweise davon ausgegangen, dass die gegenwärtige Entwicklung einerseits unausweichlich ist und andererseits „disruptiven“ Charakter hat, also noch nie dagewesene Veränderungen mit sich bringt. Seitens der Beschäftigten wird der Diskurs oft defensiv geführt und schwankt zwischen Zukunftsangst und anpassungswilligem „Technooptimismus“, während die Kapitalseite den Wandel wegen seiner disziplinierenden Wirkung fördert. Demgegenüber stellen die Beiträge des Sammelbandes „Umkämpfte Technologien. Arbeit im digitalen Wandel“ die Frage nach ProfiteurInnen und AkteurInnen des technologischen Wandels in den Vordergrund.
Der Band betrachtet eingangs, wo und wie technologischer Wandel stattfindet und welche Rolle er in der kapitalistischen Entwicklung einnimmt. Darüber hinaus geht es um seine Auswirkungen unter anderem auf die Verteilung von Wohlstand und Arbeit sowie die zunehmende Prekarisierung. Schließlich werden Gestaltungsspielräume aufgezeigt: Arbeitszeitverkürzung, Arbeitsrecht, Verteilung, soziale Sicherung und Formen der Organisation des Arbeitskampfes, insbesondere in der sich ausbreitenden Plattformökonomie.
Im FORBA-Fachgespräch stellen die Herausgeberinnen Bettina Haidinger und Jana Schultheiss Idee und Absicht des Buchs vor und geben einen Überblick über die Beiträge: Wer gestaltet technologischen Wandel und wer profitiert davon? Der Tenor der Beiträge ist, dass technologischer Wandel ein gesellschaftlich umkämpfter Prozess ist, dessen Richtung und Ausgang offen ist. Insofern liefert das Buch Argumente und Handlungsoptionen für Auseinandersetzungen auf betrieblicher, politischer und gesellschaftlicher Ebene.
Christian Reiner und Katerina Vrtikapa machen in ihrem Vortrag die korporativen und staatlichen AkteurInnen des technologischen Wandels ausfindig: Welche Rolle spielen Unternehmen und deren profitbetriebenes Innovationsverhalten? Wie verhält sich der Staat – je nach wirtschaftspolitischer Orientierung unterschiedlich – im Innovationsprozess?
Auf die innovationstreibende Kraft der AkteurInnen in der Plattformökonomie und ihre Macht geht Philip Schörpf ein. Welche Potentiale und Risiken der Arbeit in der Plattformökonomie ergeben sich aus einer ArbeitnehmerInnenperspektive? Und welche Macht- und Steuerungsmechanismen lassen sich identifizieren? Das Inhaltsverzeichnis des Sammelbandes „Umkämpfte Technologien. Arbeit im digitalen Wandel“ finden Sie hier.
ReferentInnen
Bettina Haidinger, Autorin und Herausgeberin des Sammelbandes sowie wissenschaftliche Mitarbeiterin bei FORBA
Christian Reiner, Autor des Sammelbandes sowie Lektor und Wirtschaftsforscher an der Lauder Business School
Philip Schörpf, Autor des Sammelbandes sowie wissenschaftlicher Mitarbeiter bei FORBA
Jana Schultheiss, Mitinitiatorin des Sammelbandes sowie Volkswirtin in Wien und Vorstandsmitglied im BEIGEWUM
Katerina Vrtikapa, Autorin und Herausgeberin des Sammelbandes sowie Ökonomin im öffentlichen Sektor in Wien, Vorstandsmitglied beim BEIGEWUM und Lektorin an der FH bfi
Das Buch kann übrigens hier bestellt werden.