4.5.: Alternativen zum BIP: Welche Indikatoren für welche Gesellschaft?
Wachstum als zentrale Messgröße für gesellschaftlichen Wohlstand gerät immer stärker in Kritik. Zu offensichtlich wird das Auseinanderfallen von Wachstum mit einer Verbesserung der Lebens- und Existenzbedingungen breiter Bevölkerungsschichten. Parallel zur Krise des finanzgetriebenen Wirtschaftsmodells, der ungleicheren Verteilung des erwirtschafteten Reichtums und der Arbeit sowie der ökologischen Probleme wächst das Bedürfnis nach Alternativen zur Kennzahl des BIP bzw Wirtschaftswachstums.
Obwohl immer noch wirtschaftspolitische Steuerungs- und Erfolgsmessgröße Nummer Eins, gibt es unterschiedliche Initiativen auf nationaler (Statistik Austria) und internationaler (UNO, OECD, EU) Ebene um ein breiteres Set an gesellschaftlichen Fortschrittsindikatoren wie beispielsweise Vermögens- und Einkommensverteilung, Verteilung von bezahlter und unbezahlter Arbeit bzw Freizeit, Qualität der Arbeit, Arbeitslosigkeit oder Ressourcenschonung zu entwickeln. Im Kern geht es aber nicht um die Kennziffern, sondern um die Frage, wie und an welchen Interessen Wirtschaftspolitik ausgerichtet und legitimiert wird.
Deshalb – und anlässlich des 25-Jahre-Jubiläums des Kurswechsels – wollen wir in dieser Veranstaltung mit in der Praxis tätigen ExpertInnen der Frage nachgehen, welchen Beitrag alternative Wohlstandsindikatoren für einen gesellschafts‑, wirtschafts– und umweltpolitischen Kurswechsel leisten können und wie die diesbezüglichen derzeitigen Initiativen einzuschätzen sind.
Podiumsdiskussion & Präsentation des Kurswechsels 1/2011 „Zukunftsaussichten“
Mi, 4. Mai, Beginn: 18.30
Buchhandlung des ÖGB-Verlag, Rathausstr. 21, 1010 Wien
Podiumsdiskussion mit:
* Ulrich Brand (Institut für Politikwissenschaft & Bundestags-Enquete-Kommission „Wachstum, Wohlstand, Lebensqualität“)
* Katharina Mader (BEIGEWUM & Institut für Institutionelle und Heterodoxe Ökonomie der WU Wien)
* Konrad Pesendorfer (Generaldirektor der Statistik Austria)
moderiert von Vanessa Redak (Kurswechsel-Redaktion)
Im Anschluss laden ÖGB-Buchhandlung & BEIGEWUM zu einem kleinen Imbiss.
BEIGEWUM-Veranstaltung in Kooperation mit der Buchhandlung des ÖGB-Verlags sowie: StV.Doktorat@WU, StV VW (WU)
31.3.: Vortrag & Diskussion „European Economic Governance“
EUROPEAN ECONOMIC GOVERNANCE – ein verschärfter Neoliberalismus?
Vortrag & Diskussion
31. März, Beginn: 19 Uhr
Universitätsstraße 7/2, Neues Institutsgebäude (NIG),
2.Stock, Hörsaal 1 (A212)
mit:
*Dierk Hirschel (ver.di / Bereich Europäische Wirtschafts- und Finanzpolitik)
*Elisabeth Klatzer (BEIGEWUM)
veranstaltet von:
BEIGEWUM, Institut für Politikwissenschaft/Universität Wien,
GPA-djp-Bildung, juridikum (zeitschrift für kritik|recht|gesellschaft), Attac
19.1.: Vortrag „Lobbydschungel Brüssel“
Vortrag: Lobbydschungel Brüssel –
Einblicke in den politisch-industriellen Komplex der EU-Hauptstadt
19. Januar 2011, 19 Uhr
Hörsaal 2 (A218), NIG (Universitätsstraße 7/2)
Geschätzte 15.000 LobbyistInnen tummeln sich in Brüssel auf den Fluren der EU-Institutionen – 70 Prozent davon im Auftrag von transnationalen Konzernen und Industrieverbänden. Diese Kapitalinteressen können eine Reihe von exklusiven Einflusskanälen nutzen, über die sie institutionell in den EU-Entscheidungsprozess eingebunden sind.
Die Veranstaltung soll Einblicke geben in den Brüsseler Lobbyalltag sowie die Auswirkungen des politisch-industriellen Komplexes der EU-Hauptstadt auf Demokratie, soziale und ökologische Gerechtigkeit in und außerhalb Europas. Schließlich soll es auch um Handlungsmöglichkeiten und Strategien für ein demokratischeres Europa und Schranken der Einflussnahme von LobbyistInnen gehen.
Pia Eberhardt | CEO
Corporate Europe Observatory (CEO) ist eine in Brüssel ansässige Recherche- und Kampagnengruppe, die zur Rolle von Konzernen in der EU-Politik recherchiert und dafür eintritt, den Brüsseler Lobbydschungel zu lichten sowie den Einfluss von Kapitalinteressen auf EU-Politik zurückzudrängen.
veranstaltet von: AK Wien, Beigewum, Institut für Politikwissenschaft/Universität Wien
3.12.: Diskussion „Interregnum & Krisenpolitik“
3.12. Podiumsdiskussion:
INTERREGNUM – Große Krisen, umkämpfte Krisenausgänge und
Krisenpolitiken im historischen Vergleich
Beginn: 18.15 Uhr
Ort: NIG, Hörsaal 3 (Universitätsstraße 7, 1010 Wien)
mit
*Mario Candeias
(Referent für Kapitalismuskritik der Rosa-Luxemburg-Stiftung, Berlin)
*Frank Deppe
(em. Professor für Politikwissenschaft, Marburg)
*Jörg Nowak
(Politikwissenschafter, Berlin)
*Susan Zimmermann
(Historikerin, Central European University, Budapest)
*Elisabeth Steinklammer
(Moderation)
Inkl. Ausschnitte aus dem Film „Der Gewinn der Krise“ von Jörg Nowak
Mit welcher/n Krise/n haben wir es heute überhaupt zu tun? Gibt es historische
Parallelen im 20. Jahrhundert zur aktuellen Krisenkonstellation? Welche
Gesellschaftsteile sind in welchem Ausmaß von der Krise betroffen? Und:
Wie lassen sich die gegenwärtigen Auseinandersetzungen über die „(Nicht)Wege
aus der Krise“ einschätzen? Diese und andere Fragen werden im Rahmen der
Veranstaltung „Interregnum – Große Krisen, umkämpfte Krisenausgänge und
Krisenpolitiken im historischen Vergleich“ aufgegriffen. Dabei geht es nicht nur
um eine kritische Bestandsaufnahme bisheriger Krisenanalysen, sondern auch um
alternative Handlungsperspektiven. Zur Vertiefung der in der Diskussion aufge-
worfenen Punkte findet am 9. Dezember 2010 ein Workshop mit dem Sozial-
wissenschafter und Politökonomen Bernd Röttger (Braunschweig) statt.
Eine Kooperationsveranstaltung
der Grünen Bildungswerkstatt Wien
mit der Studienvertretung Politikwissenschaft,
juridikum (zeitschrift für kritik|recht|gesellschaft)
und dem BEIGEWUM.
Aviso 9./10.12.: Tagung „Europa in der Krise“
Europa in der Krise – Analysen und Alternativen aus Sicht der kritischen
politischen Ökonomie. Eine Veranstaltung in memoriam Jörg Huffschmid
9. bis 10. Dezember, Wien
u.a. mit James K. Galbraith (University of Texas), Marica Frangakis
(EuroMemo Group), Brigitte Unger (Utrecht University), Dorothee Bohle
(Central European University)
Programm & Anmeldung
12.11.: Diskussion „Welches Wissen gegen die Krise?“
25 Jahre Kritik, Gegenexpertise und Alternativendiskussion im BEIGEWUM – Anlass genug für eine Bilanzdiskussion mit Perspektive: Wo kann kritisches Wissen heute entstehen und ansetzen, angesichts des schwersten Systemschocks seit Jahrzehnten? Zudem wird nach der Diskussion das 25-jährige Bestehen des BEIGEWUM mit einem Fest gefeiert.
Beginn: 18 Uhr
Ort: Albert Schweitzer Haus, Schwarzspanierstraße 13, 1090 Wien
mit
- Brigitte Unger (Department of Public Sector Economics, Utrecht University School of Economics)
- Karin Fischer (Abteilung für Politik- und Entwicklungsforschung am Institut für Soziologie, Johannes Kepler Universität Linz)
- Jörg Flecker (FORBA – Forschungs- und Beratungsstelle Arbeitswelt)
- Gundula Ludwig (Zentrum für Gender Studies und feministische Zukunftsforschung der Universität Marburg)
- Heinz Steinert (em. Institut für Gesellschafts- und Politikanalyse,
Universität Frankfurt)
Moderation: Beat Weber (BEIGEWUM)
16.10.: Wirtschaftsdemokratie
Tagung: „Wirtschaftsdemokratie – ein Ausweg (nicht nur) aus der Krise?“
Zeit: 16. Oktober 9h30-17h
Ort: Renner Institut, Gartenhotel Altmannsdorf (Hoffingergasse 33, 1120 Wien)
In den letzen zwei Jahrzehnten hat sich auf politischer Ebene die Entdemokratisierung verschärft, wodurch sich die Demokratielosigkeit der Wirtschaft noch gravierender auswirkt. Haben diese Entwicklungen die aktuelle Wirtschaftskrise ausgelöst bzw. wie stark haben sie dazu beigetragen? Öffnet sich durch die Wirtschaftskrise ein Zeitfenster, um die Demokratisierung der Wirtschaft neu zu diskutieren und sie anzugehen?
Es diskutieren Paul Singer, Eva Angerler, Andreas Exner, Wolfgang G. Weber, Heidi Ambrosch u.v.m.
14.10.: Diskussion „Klima und Verteilungsgerechtigkeit“
Einladung zur Diskussion und Kurswechselpräsentation
Zeit: Donnerstag 14. Oktober 18.30
Ort: Großer Sitzungssaal der WU, Augasse 2–6, 1090 Wien, 2. Stock – Kern D
mit
Sigrid Stagl (WU-Wien)
Christoph Streissler (AK-Wien)
Josepha Molitor (KOO)
Bernhard Obermayr (Greenpeace)
Moderation: Christa Schlager (Kurswechsel-Redaktion)
Klimawandel und seine Verursachung stellen heute eine der größten politischen Herausforderungen des 21. Jahrhunderts dar. Nach dem Scheitern der Weltklimakonferenz in Kopenhagen herrscht vielerorts Katerstimmung und Ratlosigkeit bezüglich des globalen Umgangs mit dem Thema. Obwohl auf politischer Ebene weitgehender Stillstand herrscht hat längst ein klimainduzierter Strukturwandel eingesetzt, der das globale Energiesystem verändert und in seiner Tragweite noch schwer abzuschätzen ist. Klar ist jedoch, dass Klimawandel und die damit einhergehende Transformationsprozesse eine der großen verteilungspolitischen Themenstellung der nächsten Jahre ist.
Sowohl im globalen Rahmen als auch auf europäischer bzw. nationaler Ebene ist die Verteilung des Zugangs zu fossilen Brennstoffen, die Last bei der Transformation zu einer „low-carbon“ Ökonomie sowie die Betroffenheit bezüglich der Auswirkungen des Klimawandels extrem ungleich verteilt. Zur Veranstaltung wird die neue Kurswechsel-Ausgabe „Im Klimawandel – globale Erwärmung und Verteilungsgerechtigkeit“ präsentiert.
Aviso 12.11.: Welches Wissen gegen die Krise? & 25 Jahre BEIGEWUM
+++ Aviso +++
12. November Diskussion:
WELCHES WISSEN GEGEN DIE KRISE?
(u.a. mit Luise Gubitzer, Jörg Flecker, Gundula Ludwig, Heinz Steinert)
Zudem wird das 25-jährige Bestehen des BEIGEWUM mit einem kleinen Fest
gefeiert.
Beginn: 18 Uhr
Ort: Albert Schweitzer Haus, Schwarzspanierstraße 13, 1090 Wien
24.6.: Wirtschaftsdemokratie – ein Ausweg (nicht nur) aus der Krise?
24. Juni, Beginn: 19.30
Altes AKH (Spitalgasse 2, 1090 Wien), Hörsaal D
Es diskutieren:
- Eva Angerler (GPA)
- Johannes Jäger (FH des bfi Wien)
- Manfred Krenn (FORBA)
In den letzten zwei Jahrzehnten hat sich auf politischer Ebene die Entdemokratisierung verschärft, wodurch sich die Demokratielosigkeit der Wirtschaft noch gravierender auswirkt. Arbeitsrechtliche Regelungen sind ausgehöhlt und verschlechtert worden und Mitbestimmungsrechte der Arbeiterinnen und Arbeiter in den Betrieben bleiben weiterhin ein weit entferntes Ziel. Welche Entdemokratisierungsprozesse haben jedoch konkret seit den 1980er Jahren eingesetzt? Haben diese Entwicklungen die aktuelle Wirtschaftskrise ausgelöst beziehungsweise wie stark haben sie dazu beigetragen? Öffnet sich durch die Wirtschaftskrise ein Zeitfenster, um die Demokratisierung der Wirtschaft neu zu diskutieren und sie anzugehen?
Vorab-Infos zur geplanten Tagung im Herbst
VeranstalterInnen: BEIGEWUM, Mattersburger Kreis für Entwicklungspolitik, Studienvertretung Doktorat an der WU, Studienvertretung VWL an der WU, Grüne Bildungswerkstatt Wien, Zeitschrift „mitbestimmung“, Institut für Wissenschaft und Kunst, Kritische und Solidarische Universität (KriSU), GeWi – Fakultätsvertretung der Geistes- und Kulturwissenschaften, /bin – Basisgruppe Informatik