News & Termine – BEIGEWUM

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„Spielräume für eine progressive Wirtschaftspolitik?“ – 30 Jahre BEIGEWUM

22. Oktober 2015 – 17:24 Uhr

Don­ners­tag, 12. Novem­ber, 19:00 Uhr

Kul­tur­zen­trum & Café 7*Stern (Sie­ben­stern­gas­se 31, 1070 Wien)


Anläss­lich des 30-jäh­ri­gen Bestehens des BEI­GEWUMs soll die Fra­ge nach mög­li­chen Spiel­räu­men für eine pro­gres­si­ve Wirt­schafts­po­li­tik aus den Blick­win­keln unter­schied­li­cher Zeit­pe­ri­oden betrach­tet wer­den: vom Anstieg der Arbeits­lo­sig­keit, einem begin­nen­den Abschied vom „Aus­tro­keyne­sia­nis­mus“ und dem wach­sen­den Bewusst­sein von öko­lo­gi­schen Kri­sen in den 1980er Jah­ren, über Dis­kus­sio­nen zum EU-Bei­tritt und der Wirt­schafts­po­li­tik unter Schwarz-Blau bis zur gegen­wär­ti­gen Finanz- und Wirt­schafts­kri­se. Fest steht, dass sich in den ver­gan­ge­nen 30 Jah­ren die ökono­mi­schen, gesell­schaft­li­chen und poli­ti­schen Zustän­de ver­än­dert haben – und mit ihnen auch das Selbst­ver­ständ­nis und die Auf­ga­ben des BEIGEWUM.

BEI­GEWUM-Akti­ve aus ver­schie­de­nen Zeit­ab­schnit­ten dis­ku­tie­ren über mar­kan­te (poli­ti­sche) Ver­än­de­run­gen in der jün­ge­ren öster­rei­chi­schen Ver­gan­gen­heit bis zur Gegen­wart und wel­chen Ein­fluss die­se auf kri­ti­sche Poli­tik sowie Par­ti­zi­pa­ti­on hat­ten und haben.


Podi­um: BEI­GEWUM-Akti­ve aus ver­schie­de­nen Zeitabschnitten:

Wil­li Alt­zin­ger, Beat Weber, Chris­ta Schla­ger und Jana Schultheiss

Mode­ra­tion: Roma­na Brait


Danach laden wir zu einem gemüt­li­chen Bei­sam­men­sein der Gene­ra­tio­nen ein.

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20 Jahre EU-Beitritt. Zwischen Wettbewerbsstandort und Sozialmodell Österreich

22. Oktober 2015 – 17:01 Uhr

Diens­tag, 24. Novem­ber, 18:30 Uhr

Wis­sens­turm Linz (Ver­an­stal­tungs­saal E09)

Podi­ums­dis­kus­si­on und Buchpräsentation


Es dis­ku­tie­ren: Mag.a Chris­ti­na May­r­hu­ber (WIFO), Dr.in Susan­ne Per­ni­cka (JKU Linz) und Mag.a Chris­ta Schla­ger (AK Wien)


Der EU-Bei­tritt 1995 gilt als ein­schnei­den­der Moment in der Geschich­te Öster­reichs, da er sich stark auf die sozia­len, wirt­schaft­li­chen und poli­ti­schen Dyna­mi­ken im Land aus­wirk­te. 20 Jah­re spä­ter set­zen sich ver­schie­de­ne Wis­sen­schaft­le­rIn­nen mit den Kon­ti­nui­tä­ten und Ver­än­de­run­gen des öster­rei­chi­schen Modells seit dem Bei­tritt aus­ein­an­der. Die Ergeb­nis­se ihrer For­schun­gen sind vor kur­zem in einem vom BEIGEWUM her­aus­ge­ge­be­nen Buch („Poli­ti­sche Öko­no­mie Öster­reichs“) publi­ziert worden.

Im Rah­men der Podi­ums­dis­kus­si­on wer­den zen­tra­le Ergeb­nis­se von Mit­au­torin­nen des Buches vor­ge­stellt und dis­ku­tiert. Fol­gen­de Fra­gen füh­ren durch den Abend: Wel­che Zwän­ge, aber auch wel­che neu­en Chan­cen hat der EU-Bei­tritt in aus­ge­wähl­ten Poli­tik­fel­dern (Sozial‑, Beschäf­ti­gungs- und Bud­get­po­li­tik) mit sich gebracht? Inwie­weit haben sich die natio­na­len poli­ti­schen Handlungs­spielräume durch den EU-Bei­tritt ver­än­dert? Wel­che Akteu­rIn­nen und Insti­tu­tio­nen spiel(t)en bei die­sen Ent­wick­lun­gen eine zen­tra­le Rol­le? Wie haben sich in die­sem Zusam­men­hang die Kräf­te­ver­hält­nis­se zwi­schen Arbeit und Kapi­tal im Land ver­än­dert? Und: Wel­che Aus­wir­kun­gen haben die­se Ent­wick­lun­gen für die Zukunft des öster­rei­chi­schen Sozialmodells?


In Koope­ra­ti­on mit dem Insti­tut für Sozio­lo­gie an der JKU Linz, dem Wis­sens­turm und der AK .

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Wirtschaftspolitische Konzepte der nationalistischen Rechten

22. Oktober 2015 – 17:00 Uhr

Diens­tag, 3. Novem­ber, 19:00 Uhr

Lite­ra­tur­buf­fet Lhotz­ky (Ein­gang Rotenstern­gas­se 2, 1020 Wien)


Debat­te zum Kurs­wech­sel 3/​2015 mit Joa­chim Becker und Rudy Weissenbacher


Die natio­na­lis­ti­sche Rech­te ist in ver­schie­de­nen euro­päi­schen Län­dern im Auf­wind, teils auch bereits an der Regie­rung. In der neu­es­ten Num­mer des Kurs­wech­sels wer­den deren wirt­schafts­po­li­ti­schen Kon­zep­te vom selek­ti­ven Wirt­schafts­na­tio­na­lis­mus von Fidesz in Ungarn, über die „natio­na­le Prä­fe­renz“ des Front Natio­nal und der Kam­pa­gne gegen den Euro durch die ita­lie­ni­sche Lega Nord und ihre sozia­le Basis diskutiert.

Die­se Fra­gen ste­hen auch im Vor­der­grund bei der Heftvorstellung.


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Der Kurswechsel 3/2015 ist da!

22. Oktober 2015 – 17:00 Uhr

The­ma: Medi­en im Struk­tur­wan­del der Öffentlichkeit

Aktu­el­le Debat­te: Hete­ro­do­xie von rechts?


Ein polit­öko­no­mi­scher Blick auf die aktu­el­len Umbrü­che in der Medi­en­land­schaft tut not: Wie grei­fen Pro­bleme des Wirt­schafts­jour­na­lis­mus und bestehen­de Macht­struk­tu­ren in „Wirt­schaft-Medi­en-Poli­tik“ inein­an­der? Und: Wo und wie las­sen sich Ansatz­punk­te für eine kri­ti­sche „Gegen­öf­fent­lich­keit“ und eine fort­schritt­li­che Medi­en­po­li­tik aus­ma­chen? Es sind nicht nur beson­ders mar­kan­te Fäl­le wie z.B. die domi­nan­te Grie­chen­land-Bericht­erstat­tung in deutsch­spra­chi­gen Medi­en, die die Suche nach alter­na­ti­ven, kri­ti­schen Infor­ma­ti­ons­quel­len ver­stär­ken und die Kluft zwi­schen jour­na­lis­ti­schem Anspruch und media­ler Wirk­lich­keit noch deut­li­cher sicht­bar machen. Vor die­sem Hin­ter­grund geht es im vor­lie­gen­den Schwer­punkt­heft dar­um, aktu­el­le Umbrü­che im Medi­en­sek­tor mit die­sen Fra­gen zu kon­fron­tie­ren und kon­zep­tio­nel­le Grund­la­gen einer kri­ti­schen poli­ti­schen Öko­no­mie der Medi­en auszuloten.


Der Debat­ten­teil die­ser Num­mer setzt sich mit den wirt­schafts­po­li­ti­schen Pra­xen und Kon­zep­ten der natio­na­lis­ti­schen Rech­ten in Euro­pa aus­ein­an­der. Die­se prä­sen­tie­ren sich mit­hin als „sozia­le Rech­te“ und üben sich teil­wei­se in einer wirt­schafts­po­li­ti­schen „Hete­ro­do­xie von rechts“. Ein­ge­ord­net in ein brei­te­res Pan­ora­ma wer­den der selek­ti­ve Wirt­schafts­na­tio­na­lis­mus der Fidesz-Regie­rung in Ungarn sowie die wirt­schafts­po­li­ti­schen Kon­zep­te des fran­zö­si­schen Front Natio­nal sowie der ita­lie­ni­schen Lega Nord als zwei füh­ren­den Kräf­ten der natio­na­lis­ti­schen Rech­ten einer kri­ti­schen Ana­ly­se unterworfen.


Zum Inhalts­ver­zeich­nis inklu­si­ve Arti­keln zum Down­load geht es hier.

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Präsentation Kurswechsel Heft 2/2015: Vermögensungleichheit, Kapitalismus und Demokratie

13. Oktober 2015 – 16:50 Uhr

Diens­tag, 3. Novem­ber, 19:00 Uhr

Wit­schafts­uni­ver­si­tät Wien, Gale­rie LC.0.004, Lear­ning Center 

(Welt­han­dels­platz 1, 1020 Wien)

Seit eini­gen Jah­ren hat sich die öffent­li­che und wis­sen­schaft­li­che Debat­te über die Ver­tei­lung von Ein­kom­men und Ver­mö­gen spür­bar inten­si­viert und durch Tho­mas Piket­tys Best­sel­ler „Das Kapi­tal im 21. Jahr­hun­dert“ wei­ter an Fahrt gewon­nen. Die Auf­be­rei­tung neu­er Daten­quel­len und die dar­aus gewon­ne­nen Erkennt­nis­se waren zen­tral, um die extrem schie­fe Ver­mö­gens­ver­tei­lung in den Blick­punkt zu rücken.

Doch die Fra­gen, die sich aus die­sen empi­ri­schen Ein­bli­cken erge­ben, sind fun­da­men­ta­ler. Wie ent­steht eine solch dras­ti­sche Ver­mö­gensun­gleich­heit im Kapi­ta­lis­mus? Durch wel­che Mecha­nis­men und Wir­kungs­ka­nä­le wird sie auf­recht­erhal­ten? Über wel­che Kanä­le wirkt unglei­che Ver­mö­gens­ver­tei­lung auf demo­kra­ti­sche Pro­zes­se? Und wel­che Schluss­fol­ge­run­gen erge­ben sich dar­aus für pro­gres­si­ve Kräf­te in Wirt­schafts­wis­sen­schaft und ‑poli­tik? Die aktu­el­le Aus­ga­be des Kurs­wech­sels ver­sucht eine Annä­he­rung an die­se Fra­ge­stel­lun­gen, und beleuch­tet (Re-)Produktion von Ver­mö­gensun­gleich­heit im Kapitalismus.

Bei der Prä­sen­ta­ti­on dis­ku­tie­ren AutorIn­nen der Aus­ga­be über die­se Fragen:


19:00 Uhr

Eröff­nung & Moderation

Ste­fan Humer

Eco­no­mics of Ine­qua­li­ty, Wirt­schafts­uni­ver­si­tät Wien


Ver­tei­lungs­ten­den­zen im Kapitalismus

Bern­hard Schütz

Öko­nom am Insti­tut für Volks­wirt­schafts­leh­re der JKU Linz


Von den Leis­tungs­wil­li­gen, Krea­ti­ven und Innovationstüchtigen

Julia Hof­mann

Uni­ver­si­täts­as­sis­ten­tin am Insti­tut für Sozio­lo­gie der JKU Linz, Redak­teu­rin „Kurs­wech­sel“


Ver­mö­gens­kon­zen­tra­ti­on und Macht

Mat­thi­as Schnetzer

Refe­rent für Ver­tei­lungs­fra­gen in der Abtei­lung Wirt­schafts­wis­sen­schaft und Sta­tis­tik der AK Wien, Lek­tor an der WU Wien 


Per­spek­ti­ven und Gren­zen plu­ra­ler Ökonomie

Fran­zis­ka Disslbacher

VWL-Stu­den­tin, Pro­jekt­mit­ar­bei­te­rin an der WU Wien, aktiv in Stu­di­en­ver­tre­tung und der Gesell­schaft für Plu­ra­le Ökonomik


21:00 Uhr

Infor­mel­ler Aus­tausch & Buffet


Ver­an­stal­tet von BEIGEWUM, WU For­schungs­in­sti­tut Eco­no­mics of Ine­qua­li­ty (INEQ) und Sek­ti­on sozia­le Ungleichheit.

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Nähe­re Infor­ma­tio­nen zu die­ser Aus­ga­be des Kurs­wech­sels hier.


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BEIGEWUM unterstützt Demo für menschliche Asylpolitik

1. Oktober 2015 – 17:20 Uhr

Der BEIGEWUM ist offi­zi­el­ler Unter­stüt­zer der Demo für mensch­li­che Asyl­po­li­tik in Wien:

Sams­tag, 3. Okto­ber, 13:00 beim West­bahn­hof, Christian-Broda-Platz

Aus dem Auf­ruftext: Wir laden alle soli­da­ri­schen und anti­ras­sis­ti­schen Initia­ti­ven und Pri­vat­per­so­nen ein, gemein­sam mit den betrof­fe­nen Flücht­lin­gen am 3. Okto­ber gegen die ras­sis­ti­sche Asyl­po­li­tik der Regie­rung auf die Stra­ße zu gehen. Betei­ligt euch und unter­stützt die Mobi­li­sie­rung für die Groß­de­mons­tra­ti­on. Wir hei­ßen alle Flücht­lin­ge will­kom­men, egal ob sie von Krieg, poli­ti­scher Ver­fol­gung, wirt­schaft­li­cher Zer­stö­rung oder aus ande­ren Grün­den zur Flucht gezwun­gen wer­den – Flucht­grün­de, die nicht zuletzt von den rei­chen Län­dern durch Kolo­nia­li­sie­rung und Aus­beu­tung geschaf­fen werden.

Den gan­zen Auf­ruftext, alle Unter­stüt­zungs­mög­lich­kei­ten sowie Mate­ria­li­en fin­det ihr unter http://menschliche-asylpolitik.at














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Schlagseite programmiert. Eine neue Generation parteiischer Think Tanks in Österreich

1. September 2015 – 16:43 Uhr

Mat­thi­as Schlögl und Die­ter Plehwe

Am 25. Sep­tem­ber 2013, gera­de ein­mal 4 Tage vor der Natio­nal­rats­wahl 2013, titel­te der Stan­dard: „250.000 Arbeits­lo­se jen­seits der Sta­tis­tik“. Er atta­ckiert damit nicht nur die im Rah­men der gro­ßen Koali­ti­on in sozi­al­de­mo­kra­ti­scher Ver­ant­wor­tung lie­gen­de Sozi­al­po­li­tik der Regie­rung, son­dern auch ihre Glaub­wür­dig­keit. Die zitier­te Zahl ent­stamm­te einer Stu­die des erst kurz zuvor gegrün­de­ten Think Tanks Agen­da Aus­tria, gelei­tet vom ehe­ma­li­gen Pres­se-Redak­teur Franz Schnell­horn. Von die­sem Think Tank war wenig mehr als die Namen der Mit­ar­bei­te­rIn­nen und das ange­streb­te Bud­get von 1 Mio. € bekannt. Wie aber kommt es, dass eine regie­rungs­kri­ti­sche Stu­die außer­halb der aka­de­mi­schen For­schungs­land­schaft erar­bei­tet, ziel­ge­nau vor den Wah­len publi­ziert und von den Medi­en ohne grö­ße­re Befas­sung mit der Qua­li­tät des Mate­ri­als auf­ge­grif­fen wird?

Der Beant­wor­tung die­ser Fra­ge sowie die genaue­re Erör­te­rung der Merk­ma­le einer Grup­pe von neo­li­be­ra­len und wirt­schafts­na­hen par­tei­ischen Think Tanks in Oster­reich dient der fol­gen­de Bei­trag. Gemein­sam ist die­sen Think Tanks in Öster­reich und ihren Part­ner­or­ga­ni­sa­tio­nen in euro­päi­schen und inter­na­tio­na­len Think-Tank-Netz­wer­ken, dass sie den Wohl­fahrts­staat und das erreich­te Niveau sozia­ler Bür­ger­rech­te bekämp­fen. Damit tre­ten sie gegen das Gleich­heits­pos­tu­lat sozi­al­li­be­ra­ler und sozia­lis­ti­scher Strö­mun­gen auf und ver­tre­ten offen­siv rechts­li­be­ra­le Nor­men von der Not­wen­dig­keit und Pro­duk­ti­vi­tät sozia­ler Ungleich­heit (Hayek 1960).

Seit Mit­te der 2000er greift auch in Öster­reich ein Phä­no­men ver­stärkt um sich, das man in vie­len ande­ren Län­dern schon län­ger kennt: das ver­mehr­te Auf­tre­ten eben sol­cher par­tei­ischer Think Tanks. Wäh­rend vor allem in den angel­säch­si­schen Län­dern bereits seit gerau­mer Zeit eine Dis­kus­si­on dar­über geführt wird, inwie­fern mit die­sen pri­va­ten, poli­tik­na­hen For­schungs- und Bera­tungs­or­ga­ni­sa­tio­nen neue Ideen und fri­scher Wind in die Debat­ten ein­ge­speist wer­den oder aber zah­lungs­kräf­ti­ge Lob­bys die ideo­lo­gi­sche Schlag­sei­te mit Think Tank Exper­ti­se ver­stär­ken, ist die euro­päi­sche Debat­te noch nicht sehr weit gedie­hen. Wis­sen­schaft gilt weit­hin als im Wesent­li­chen neu­tral und Exper­ten genie­ßen im Gegen­satz zu Lob­by­is­ten einen guten Ruf. Genau dies machen sich alle mög­li­chen Inter­es­sen­grup­pen zu Nut­ze, wenn sie, um wirk­sa­mer in die Poli­tik ein­zu­grei­fen, ver­mehrt zur Grün­dung von Think Tanks auf­ru­fen (Sut­ter­lin u. a. 2012, Zet­ter 2008).

Die meist sehr klei­nen For­schungs­in­sti­tu­te sind über­wie­gend pri­vat finan­ziert. Sie leis­ten ent­we­der kon­kre­te Auf­trags­for­schung oder erhal­ten ein Bud­get von befreun­de­ten Unter­neh­men, Ver­bän­den, Stif­tun­gen und Pri­vat­per­so­nen, um im Sin­ne einer bestimm­ten Ten­denz zu wir­ken. Sol­che offi­zi­ell unab­hän­gi­gen Think Tanks sind daher beson­ders anfäl­lig für die Ein­fluss­nah­me der sie tra­gen­den Kräf­te und ins­be­son­de­re der Geld­ge­ber. Im Gegen­satz zum offe­nen wis­sen­schaft­li­chen Dis­kurs wird die grund­le­gen­de Marsch­rich­tung vor­ab fest­ge­legt. Gesell­schaft­li­che Dis­kur­se – z.B. zum Kli­ma­wan­del in den USA (Dunlap/​Jacques 2013) – kön­nen durch die Arbeit von welt­an­schau­lich par­tei­ischen Think Tanks u.U. erheb­lich beein­flusst wer­den, wenn bestimm­te Dis­kurs­ko­ali­tio­nen (Hajer1993) gezielt ver­stärkt wer­den. Dabei spie­len in der jün­ge­ren Geschich­te Think Tanks immer häu­fi­ger eine immer wich­ti­ge­re Rolle.


Zum gan­zen Arti­kel hier


Der Arti­kel erschien im Kurs­wech­sel 2 (2015) zum The­ma „Ver­mö­gensun­gleich­heit, Kapi­ta­lis­mus und Demo­kra­tie“. Den Kurs­wech­sel hier bestellen.

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Der Kurswechsel 2 (2015) ist erschienen!

1. September 2015 – 16:43 Uhr

The­ma: Ver­mö­gensun­gleich­heit, Kapi­ta­lis­mus und Demokratie

Aktu­el­le Debat­te: Per­spek­ti­ven und Gren­zen Plu­ra­ler Ökonomie

Schon vor der Furo­re um Tho­mas Piket­tys Best­sel­ler „Kapi­tal im 21. Jahr­hun­dert“ hat sich die For­schungs­tä­tig­keit im Bereich Ein­kom­mens- und Ver­mö­gens­ver­tei­lung in den letz­ten Jah­ren rasant beschleu­nigt. Auch auf­grund neu­er Daten­quel­len wie dem House­hold Finan­ce and Con­sump­ti­on Sur­vey (HFCS) der EZB ent­spann sich eine inten­si­ve Aus­ein­an­der­set­zung mit unter­schied­li­chen Aspek­ten der Ver­mö­gens­ver­tei­lung. Dar­aus ent­stan­den in Öster­reich zahl­rei­che empi­ri­sche Bei­trä­ge, deren Ergeb­nis­se auf gro­ße media­le Reso­nanz stießen.

Die Auf­be­rei­tung der Daten und die damit gewon­ne­ne öffent­li­che Auf­merk­sam­keit waren zwei­fels­frei zen­tral, um die extrem schie­fe Ver­mö­gens­ver­tei­lung in den Blick­punkt zu rücken. Doch die Fra­gen, die sich aus die­sen empi­ri­schen Erkennt­nis­sen erge­ben, sind fun­da­men­ta­ler. Wie ent­steht eine solch dras­ti­sche Ver­mö­gensun­gleich­heit im Kapi­ta­lis­mus? Durch wel­che Mecha­nis­men und Wir­kungs­ka­nä­le wird sie auf­recht­erhal­ten? Über wel­che Kanä­le wirkt unglei­che Ver­mö­gens­ver­tei­lung auf demo­kra­ti­sche Pro­zes­se? Und wel­che Schluss­fol­ge­run­gen erge­ben sich dar­aus für pro­gres­si­ve Kräfte?

Dass Tho­mas Piket­tys The­sen in nahe­zu jedem Arti­kel dis­ku­tiert wer­den, bezeugt sei­nen wich­ti­gen Bei­trag für die lau­fen­den Debat­ten. Die Bei­trä­ge zei­gen aber auch auf, dass fun­da­men­ta­le Fra­gen zu Ver­mö­gen, Ungleich­heit, Kapi­ta­lis­mus und Demo­kra­tie über Piket­tys Ana­ly­se hin­aus gestellt wer­den müs­sen. Die aktu­el­le Aus­ga­be des Kurs­wech­sels ver­sucht eine ers­te Annä­he­rung an die­se Pro­blem­stel­lun­gen, und beleuch­tet Fra­gen von (Re-)Produktion von Ver­mö­gensun­gleich­heit im Kapi­ta­lis­mus, deren Beant­wor­tung eine wei­te­re inten­si­ve Debat­te erfordert.

Mit Bei­trä­gen von: Julia Hof­mann, Lukas Hof­stät­ter, Jakob Kapel­ler, Ste­phan Kauf­mann, Die­ter Pleh­we, Miri­am Rehm, Mat­thi­as Schlögl, Mat­thi­as Schnet­zer, Bern­hard Schütz, Ingo Stützle

Her­aus­ge­ge­ben von Miri­am Rehm und Mat­thi­as Schnetzer

Link zum Editorial

Die Aktu­el­le Debat­te beschäf­tigt sich mit Plu­ra­lis­mus in der Wirt­schafts­wis­sen­schaft. Da die Ver­mö­gens- und Macht­ver­tei­lung ein blin­der Fleck der Main­stream-Öko­no­mie dar­stellt, bet­tet sich die Dis­kus­si­on über die Per­spek­ti­ven und Gren­zen plu­ra­ler Öko­no­mie gut in die Aus­ga­be ein. Was kann Plu­ra­lis­mus leis­ten? Wel­che Stra­te­gien gibt es für hete­ro­do­xe Öko­nom­In­nen? Und wie kann sich Plu­ra­lis­mus institutionalisieren?

Mit Bei­trä­gen von: Flo­ri­an Bohinc, Fran­zis­ka Diss­l­ba­cher, Micha­el G. Kraft, Phil­ipp Poyntner

Link zum Debattenforum

Den neu­en Kurs­wech­sel hier bestel­len.


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VA Dokumentation: Perspektiven fortschrittlicher Wirtschaftstheorie und -praxis

14. August 2015 – 11:27 Uhr

Nach der Kri­se war die Öko­no­mik recht stark in der Kri­tik: Davon aus­ge­hend fand bereits im Früh­jahr eine Dis­kus­si­ons­ver­an­stal­tung auf der Wirt­schafts­uni­ver­si­tät Wien zur Bestands­auf­nah­me statt, die­se Ver­an­stal­tung soll­te nun den Dis­kurs wei­ter­len­ken in Rich­tung Stra­te­gien für eine hete­ro­do­xe Ökonomik.

Denn oft genug wird so getan, als sei die herr­schen­de öko­no­mi­sche Schu­le der Neo­klas­sik der ein­zig mög­li­che Ansatz. Dem stellt sich die Plu­ra­le Öko­no­mik mit ihrer theo­re­ti­schen und metho­di­schen Viel­falt ent­ge­gen und zeigt ande­re Optio­nen auf. Der Impuls für die Erneue­rung kommt klar von den Stu­die­ren­den, die eine schein­ba­re Alter­na­tiv­lo­sig­keit zum bestehen­den Wirt­schafts­sys­tem nicht län­ger akzep­tie­ren wollen.

Wie in der Dis­kus­si­on fest­ge­stellt wur­de: Das der­zei­ti­ge wirt­schaft­li­che Para­dig­ma ist ange­kratzt, aber hält trotz der Kri­se. Eine inhalt­li­che Beein­flus­sung ergibt sich zwar bestän­dig durch klei­ne Initia­ti­ven und ver­schie­de­ne Dis­kursräu­me, doch auch poli­ti­sche Lösun­gen sind letzt­lich gefragt. Die meis­ten wis­sen­schaft­li­chen Dis­kus­si­ons­räu­me sind sehr dog­ma­tisch und ver­krus­tet.  Die Insti­tu­tio­nen müs­sen geöff­net wer­den und Plu­ra­lis­mus soll­te end­lich Ein­zug hal­ten, lau­tet eine der Haupt­for­de­run­gen. Es gibt zwar ver­schie­de­ne Spiel­wie­sen, aber struk­tu­rell ändert sich kaum etwas, so der Tenor am Podi­um. Es gibt etwas mehr Plu­ra­li­tät, aber nur soweit, als es das Ergeb­nis nicht verändert.

Die Rol­le der Poli­tik abseits von öffent­li­cher Auf­trags­ver­ga­be ist eine der gro­ßen Fra­ge­stel­lun­gen. Sie kann Posi­ti­on bezie­hen und Pro­ble­me adres­sie­ren. Die Stadt Wien bekennt sich bei­spiels­wei­se zu einer anti­zy­kli­schen Fis­kal­po­li­tik. Klar wird auch über die Domi­nanz der Öko­no­mie über die Poli­tik gespro­chen, die eine gewis­se Pseu­do-Ratio­na­li­tät erzeugt. Dis­kursräu­me in der staat­li­chen Pra­xis müs­sen defi­ni­tiv erkämpft wer­den, um in wei­te­rer Fol­ge eine Umset­zung plu­ra­ler Lösungs­vor­schlä­ge zu bewir­ken. Durch einen poli­cy mix sind Alter­na­ti­ven jeden­falls auch im Klei­nen möglich.

An den Uni­ver­si­tä­ten gibt es auch genü­gend Ent­wick­lungs­po­ten­zi­al, was hete­ro­do­xe Strö­mun­gen in der For­schung und Leh­re angeht. Im Zusam­men­hang mit den wis­sen­schaft­li­chen Jour­na­len wer­den die bestehen­den Abläu­fe, Kri­te­ri­en und Ratings stark kri­ti­siert, hier bedarf es immer noch eini­ger Ände­run­gen. Die Fra­ge der Finan­zie­rung über Dritt­mit­tel sowie öffent­li­che Gel­der und die jeweils dem­entspre­chend mög­li­che Beein­flus­sung der Ergeb­nis­se von wis­sen­schaft­li­cher Arbeit ist eben­falls zen­tral. Die zen­tra­len The­men­kom­ple­xe von (Un-) Gleich­heit, Arbeit (-slo­sig­keit) und Öko­lo­gie müs­sen jeden­falls bear­bei­tet werden.

Für die Plu­ra­le Öko­no­mik als Bewe­gung ist es gene­rell not­wen­dig, nicht in der Kri­tik ste­cken zu blei­ben son­dern Neu­es zu ent­wi­ckeln. Sei es inner­halb der bestehen­den Kern­bas­tio­nen oder in selbst auf­ge­bau­ten Struk­tu­ren, die­se Stra­te­gie der Inter­dis­zi­pli­na­ri­tät ist anspruchs­voll und ent­wi­ckelt sich stän­dig weiter.


Es dis­ku­tier­ten:

Fran­zis­ka Diss­l­ba­cher, Stu­den­tin, Gesell­schaft für Plu­ra­le Öko­no­mik Wien

Kle­mens Him­pe­le, Volks­wirt, Stadt Wien, MA 23 – Wirt­schaft, Arbeit und Statistik

Ralf Ptak, Wirt­schafts­wis­sen­schaft­ler Uni­ver­si­tät Köln, Wis­sen­schaft­li­chen Bei­rat Attac (Lin­dau­er Mani­fest), Netz­werk Plu­ra­le Ökonomik

Mode­ra­ti­on: Roma­na Brait, BEIGEWUM


Eine gemein­sa­me Ver­an­stal­tung des BEIGEWUM, der Gesell­schaft für Plu­ra­le Öko­no­mik Wien, Roter Bör­sen Krach und der Mas­ter­ver­tre­tung VW.Sozök.SEPP.


Video­auf­zeich­nung der Dis­kus­si­on im Repu­bli­ka­ni­schen Club


Gesell­schaft Plu­ra­le Öko­no­mik Wien

Inter­na­tio­na­ler stu­den­ti­scher Auf­ruf für eine Plu­ra­le Öko­no­mik – Manifest

Leit­li­ni­en der Wie­ner Wirtschaftspolitik


(Pho­to credit: Peter Reitmayr)

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VA Dokumentation: Zugangsbeschränkungen und Chancen(un)gleichheit im österreichischen Hochschulsystem

14. August 2015 – 11:02 Uhr

Eine Wir­kung von Auf­nah­me­ver­fah­ren und Zugangs­be­schrän­kun­gen lässt sich spä­tes­tens nach der Lek­tü­re die­ser Stu­die nicht mehr leug­nen: Sie bewir­ken sozia­le Selek­ti­on, und das ziem­lich mas­siv. Von der viel beschwo­re­nen Chan­cen­gleich­heit im öster­rei­chi­schen Bil­dungs­sys­tem bleibt anhand des umfang­rei­chen Daten­ma­te­ri­als die­ser Stu­die nicht viel übrig. Die Stu­di­en­au­torIn­nen Friesinger/​Palienko/​Straner zei­gen klar auf, dass Bil­dung immer noch über den sozio­kul­tu­rel­len Sta­tus ver­erbt wird.

Dar­über hin­aus wur­den im Rah­men die­ser Ver­an­stal­tung die Par­al­le­len und Unter­schie­de zum deut­schen Bil­dungs­sys­tem erläu­tert und dis­ku­tiert, dafür konn­te Son­ja Staack als Exper­tin gewon­nen wer­den. Ins­ge­samt ein anre­gen­der Abend im Repu­bli­ka­ni­schen Club, der auch ver­schie­de­ne Ansät­ze und Ideen lie­fert, wie es anders gehen könnte.


Es dis­ku­tier­ten die Stu­di­en­au­torin Anna PALIENKO sowie Son­ja STAACK – Refe­ren­tin im Vor­stands­be­reich Hoch­schu­le und For­schung der Gewerk­schaft Erzie­hung und Wis­sen­schaft (GEW). Mode­ra­ti­on: Jana SCHULTHEISS (BEIGEWUM)


Video­auf­zeich­nung der Dis­kus­si­on im Repu­bli­ka­ni­schen Club

Stu­di­en­prä­sen­ta­ti­on Handout – Aus­ge­wähl­te Grafiken

Stu­die im Volltext


(Pho­to credit: Peter Reitmayr)

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