Kurswechsel – BEIGEWUM

Stichwort: Kurswechsel


Wirtschaftspolitische Prioritätensetzung per Verfassung?

April. 11th 2017 — 16:06

Georg Feigl (BEIGEWUM und AK Wien)

Anläss­lich des Rechts­streits über den Bau der 3. Flug­ha­fen­pis­te kam die For­de­rung nach einer Ver­an­ke­rung “des Wirt­schafts­stand­orts“ in der Ver­fas­sung auf. Umwelt­po­li­tik dür­fe recht­lich nicht mehr zäh­len, so das Argu­ment. Mit ähn­li­chen Argu­men­ten wur­de im Zuge der Kri­se ver­sucht, bud­get­po­li­ti­sche Zie­le, durch deren Ver­an­ke­rung in der Ver­fas­sung, über alle ande­ren zu stel­len. Ähn­lich­kei­ten zei­gen sich auch mit der Debat­te über Han­dels­ver­trä­ge, wo mit­tels über­ge­ord­ne­ten Schieds­ge­rich­ten ver­sucht wur­de Inter­es­sen von Inves­to­rIn­nen vor­ran­gig abzu­si­chern. wei­ter­le­sen »

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Eine andere Wirtschaftspolitik – für Spanien und Europa

Dezember. 19th 2015 — 12:01

Am 20. Dezem­ber fin­den in Spa­ni­en Par­la­ments­wah­len statt. Eines der Haupt­the­men ist die Wirt­schaft, ins­be­son­de­re die Fra­ge, wie sich die nach wie vor über 20 Pro­zent lie­gen­de Arbeits­lo­sen­ra­te redu­zie­ren lässt, gut bezahl­te hoch­wer­ti­ge Arbeits­plät­ze geschaf­fen wer­den kön­nen und wie der Sozi­al­staat nach Jah­ren der Aus­teri­täts­po­li­tik wie­der gestärkt wer­den kann. Auch wenn die letz­ten Umfra­gen für ein lin­kes Pro­jekt nicht sehr viel­ver­spre­chend sind, so kann mit dem Ein­zug von PODEMOS ins Par­la­ment eine alter­na­ti­ve Wirt­schafts­po­li­tik for­ciert werden.

Ein neu­es Ent­wick­lungs­mo­dell für Spa­ni­en ist uner­läss­lich. Im Mit­tel­punkt soll­ten die Schaf­fung qua­li­ta­ti­ver Arbeits­plät­ze, Pro­duk­ti­vi­täts­stei­ge­run­gen und die Sozi­al­staats­ent­wick­lung sein. Das ist – wie bereits vor dem Plat­zen der Immo­bi­li­en­bla­se – kei­ne öko­no­misch-tech­ni­sche Fra­ge, son­dern vor allem eine poli­ti­sche. Zen­tral ist dabei die Demo­kra­ti­sie­rung der Wirt­schaft, die wie­der eine ver­stärk­te Reinves­ti­ti­on der Gewin­ne erlau­ben würde.

Ein sol­ches Pro­jekt muss eine gesamt­heit­li­che Ant­wort auf die leid­vol­le sozia­le Rea­li­tät – ins­be­son­de­re in Form von Arbeits­lo­sig­keit, Ungleich­heit und wach­sen­der Armut – dar­stel­len. Das Wahl­er­geb­nis wird ent­schei­dend dafür sein, ob sich ein alter­na­ti­ves Ent­wick­lungs­mo­dell durch­set­zen kann, das auf den fol­gen­den sechs Eck­pfei­lern beruht.

6 Eckpfeiler eines neuen Produktivmodells

  1. Ein pro­gres­si­ves Steu­er­sys­tem, des­sen Gesamt­auf­kom­men zumin­dest den euro­päi­schen Durch­schnitt erreicht. Mit einer Abga­ben­quo­te von nur 38,6 Pro­zent des Brut­to­in­lands­pro­duk­tes blieb Spa­ni­en 2014 weit hin­ter der Euro­zo­ne mit einer Quo­te 46,8 Pro­zent zurück, von den Län­dern mit einem bes­ser ent­wi­ckel­ten Sozi­al­staat wie Öster­reich (50 Pro­zent) ganz zu schwei­gen. Dafür sind die Mit­tel der Finanz­be­hör­den für den Kampf gegen Steu­er­hin­ter­zie­hung eben­so zu erhö­hen wie die effek­ti­ven Steu­er­sät­ze auf Ver­mö­gen und hohe Ein­kom­men von Per­so­nen eben­so wie von Unter­neh­men. Die Alter­na­ti­ve, die die rech­ten Par­tei­en im Wahl­kampf vor­schla­gen, wür­de zu einer wei­te­ren Run­de an Spar­pa­ke­ten und Pri­va­ti­sie­run­gen öffent­li­cher Dienst­leis­tun­gen füh­ren, vor allem im Bil­dungs- und Gesundheitsbereich.
  2. Errich­tung einer öffent­li­chen Bank, die aus­rei­chend groß sein muss, um spür­bar posi­ti­ve Effek­te in der Gesamt­wirt­schaft aus­zu­lö­sen. Ihre Kre­dit­ver­ga­be muss sich vom pri­va­ten Sek­tor unter­schei­den, indem ver­stärkt öffent­li­che Infra­struk­tur bzw. Ein­rich­tun­gen und indus­trie­po­li­tisch rele­van­te lang­fris­ti­ge Unter­neh­mens­pro­jek­te finan­ziert wer­den. Zudem müs­sen die Zugangs­pro­ble­me zu Woh­nungs- und KMU-Kre­di­ten adres­siert wer­den. Was die durch Ret­tungs­ak­tio­nen bereits ver­staat­li­chen Ban­ken angeht – allen vor­an die mit euro­päi­schen Mit­teln gestütz­te Ban­kia –, gilt es zu ver­hin­dern, dass die­se neu­er­lich kom­plett pri­va­ti­siert werden.
  3. Moder­ni­sie­rung der Arbeits­be­zie­hun­gen durch Rück­nah­me der Arbeits­markt­re­for­men bei gleich­zei­ti­ger Stär­kung der Arbeit­neh­me­rIn­nen­rech­te, Aus­wei­tung der betrieb­li­chen Mit­be­stim­mung und ver­bes­ser­te Zusam­men­füh­rung von Pro­duk­ti­vi­täts- und Lohn­ent­wick­lung. Das Arbeits­recht muss wie­der den sozia­len Dia­log und die Kol­lek­tiv­ver­trags­ver­hand­lun­gen unter­stüt­zen anstatt sie zu unter­mi­nie­ren, wie das in den letz­ten Jah­ren der Fall war.
  4. Neue Infra­struk­tur und Tech­no­lo­gien sind durch eine ambi­tio­nier­te För­de­rung von For­schung, Ent­wick­lung und Inno­va­ti­on vor­an­zu­trei­ben. Der Umstieg auf das Trans­port­mit­tel mit der höchs­ten Ener­gie­ef­fi­zi­enz – also die Bahn – ist eben­so zu för­dern wie der Güter­trans­port per Fracht­schiff sowie die Nah­ver­kehrs­mit­tel in den städ­ti­schen Zen­tren. Zudem ist eine moder­ne Pro­duk­ti­ons­in­fra­struk­tur zu unter­stüt­zen, bei­spiels­wei­se durch Glas­fa­ser­ka­bel­net­ze und Wasserentsalzungsanlagen.
    In Bezug auf die Ener­gie­po­li­tik müs­sen erneu­er­ba­re Ener­gien unter­stützt wer­den, sodass die Han­dels­bi­lanz ver­bes­sert und damit die Aus­lands­ver­schul­dung redu­ziert wer­den kann. Es war nicht die Lohn­ent­wick­lung, die das außen­wirt­schaft­li­che Ungleich­ge­wicht der spa­ni­schen Wirt­schaft ver­ur­sach­te, son­dern die hohe Ener­gie­ab­hän­gig­keit. Im Jahr 2013 betru­gen die Öl- und Treib­stoff­im­por­te 5,5 Pro­zent des Bruttoinlandsproduktes.
  5. Eine Wohn­po­li­tik, die ver­stärkt auf Ver­mie­tung abzielt. Dafür ist es not­wen­dig, die SAREB (die spa­ni­sche „bad bank“ für Immo­bi­li­en) in eine öffent­li­che Wohn­bau­ge­sell­schaft umzu­wan­deln, die einen Groß­teil ihres Immo­bi­li­en­be­sit­zes unter sozia­len Gesichts­punk­ten ver­mie­tet. Um Per­so­nen zu unter­stüt­zen, die in Schwie­rig­kei­ten bei der Bedie­nung ihrer Hypo­the­kar­schul­den kom­men, ist eine öffent­li­che Ein­heit ähn­lich der unter Roo­se­velt 1933 geschaf­fe­nen „Home Owners Loan Cor­po­ra­ti­on“ zu grün­den, die die Posi­ti­on der Schuld­ne­rIn­nen stär­ken soll.
  6. Ein Not­fall­plan gegen Armut und sozia­le Aus­gren­zung, bis die Arbeits­lo­sig­keit sowie die Ein­kom­men das Vor­kri­sen­ni­veau wie­der erreicht haben. Ein sol­cher Plan soll­te vor allem ein gesetz­lich garan­tier­tes Min­dest­ein­kom­men, die Besei­ti­gung der Kin­der­ar­mut und einen Abbau der Lang­zeit­ar­beits­lo­sig­keit umfas­sen (bereits 3,5 Mil­lio­nen Men­schen sind min­des­tens ein Jahr arbeitslos).

Änderungen auf europäischer Ebene notwendig

Ob sich das Pro­duk­tiv­mo­dell Spa­ni­ens ändern lässt, hängt wesent­lich von der euro­päi­schen Ebe­ne ab. Die not­wen­di­ge Rück­ge­win­nung demo­kra­ti­scher Spiel­räu­me wird nicht durch Rück­schrit­te im euro­päi­schen Inte­gra­ti­ons­pro­zess mög­lich wer­den, son­dern durch des­sen Ver­tie­fung. Um das Ver­trau­en der Men­schen in die EU zurück­zu­ge­win­nen, braucht es gera­de eine Abkehr vom aktu­el­len wirt­schafts­po­li­ti­schen Kurs. Ins­be­son­de­re braucht es auch auf die­ser Ebe­ne Maß­nah­men zur Schaf­fung von Beschäf­ti­gung, bei­spiels­wei­se durch den EGB-Plan für Inves­ti­tio­nen und die Stär­kung der Sozialstaates.

Die Kri­se hat auch gezeigt, dass der EU die not­wen­di­gen Insti­tu­tio­nen und Werk­zeu­ge feh­len, um die Kri­se zu bekämp­fen. Die­se struk­tu­rel­len Pro­ble­me gilt es zu kor­ri­gie­ren, etwa durch eine koor­di­nier­te Lohn­po­li­tik zur Stär­kung der Ein­kom­men, ein nen­nens­wer­tes EU-Bud­get, eine euro­päi­sche Steu­er­be­hör­de zur Ver­mei­dung von Steu­er­dum­ping zwi­schen den Mit­glieds­staa­ten und einen Sozi­al­pakt. Auch wenn die neu­en Maß­nah­men der Euro­päi­schen Zen­tral­bank den Euro­staa­ten hel­fen, so blei­ben sie unzu­rei­chend, um auf abseh­ba­re Zeit wie­der das Beschäf­ti­gungs- und Wohl­stands­ni­veau vor der Kri­se zu erreichen.

Es braucht einen Plan zur Restruk­tu­rie­rung und/​oder Neu­ver­hand­lung der öffent­li­chen Schul­den auf euro­päi­scher Ebe­ne. Neben einer Ver­rin­ge­rung der aktu­ell zu leis­ten­den Zins­zah­lun­gen muss ein sol­cher Mecha­nis­mus auch eine Ver­teue­rung bei der zukünf­ti­gen Schul­den­auf­nah­me ver­hin­dern, die die wirt­schaft­li­che Erho­lung erst recht gefähr­den wür­de. Eine Ver­ge­mein­schaf­tung der öffent­li­chen Schul­den auf euro­päi­scher Ebe­ne mit­tels Euro­bonds oder durch die EZB im Aus­maß von bis zu 60 Pro­zent des BIP sowie die Kop­pe­lung der Zah­lun­gen an die Wirt­schafts­leis­tung könn­te eine sol­che Teue­rung ver­hin­dern. Auch soll­te eine gol­de­ne Inves­ti­ti­ons­re­gel ein­ge­führt wer­den. Das bedeu­tet, dass der auf öffent­li­che Inves­ti­tio­nen zur För­de­rung der wirt­schaft­li­chen Erho­lung zurück­zu­füh­ren­de Teil der Neu­ver­schul­dung beim EU-Defi­zit­ver­fah­ren her­aus­ge­rech­net wird.

Ange­sichts der weit über­durch­schnitt­li­chen Arbeits­lo­sig­keit und des unter­ent­wi­ckel­ten Wohl­fahrts­staats kommt Spa­ni­en für einen wirt­schafts­po­li­ti­schen Rich­tungs­wech­sel eine beson­ders rele­van­te Rol­le in Euro­pa zu.


Die­ser Text wur­de über­setzt und über­ar­bei­tet von Georg Feigl und ist ange­lehnt an das Schluss­ka­pi­tel des gemein­sam mit Sant­ia­go Díaz de Sar­ral­de her­aus­ge­ge­be­nen Buches „Una pro­pu­es­ta pro­gre­sis­ta para salir de la cri­sis“ („Ein pro­gres­si­ver Vor­schlag aus der Kri­se“, PDF auf Spa­nisch), der auf dem Mosa­ik-Blog erst­ver­öf­fent­licht wurde.

Bru­no Est­ra­da, Öko­nom in Madrid, arbei­tet als wirt­schafts­po­li­ti­scher Bera­ter des Vor­sit­zen­den des größ­ten spa­ni­schen Gewerk­schafts­ver­ban­des (Comi­sio­nes Obre­ras) und enga­giert sich u.a. bei Eco­no­Nues­tra, unse­rer „Schwes­ter­or­ga­ni­sa­ti­on“ in Spa­ni­en, der Grup­pe Eco­no­mis­tas fren­te a la cri­sis sowie im inter­na­tio­na­len Wirt­schafts­bei­rat von PODEMOS.

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Kurs­wech­sel für ein gutes Leben

Oktober. 22nd 2014 — 11:27

Der neue Kurs­wech­sel 2/​214 ist da! Das Edi­to­ri­al und das Debat­ten­fo­rum kön­nen hier online gele­sen wer­den, der Kurs­wech­sel kann hier bestellt wer­den.

Aus dem Editorial:

Nach sechs Jah­ren „muddling through“ ist der Miss­erfolg der euro­päi­schen Kri­sen­lö­sungs­stra­te­gie, die vor­ran­gig auf Aus­teri­tät, Arbeits­markt­fle­xi­bi­li­sie­rung, wei­te­re Export­ori­en­tie­rung außer­halb der EU und Umver­tei­lung nach oben setzt, offen­sicht­lich. Das im Ver­trag von Lis­sa­bon for­mu­lier­te Ver­spre­chen einer „nach­hal­ti­gen Ent­wick­lung Euro­pas“, die auf „Voll­be­schäf­ti­gung und sozia­len Fort­schritt abzielt“, wirkt zuneh­mend unglaub­wür­dig. Die über 25 Mil­lio­nen Arbeits­lo­sen und 125 Mil­lio­nen von Armut oder sozia­ler Aus­gren­zung bedroh­ten Men­schen – jeweils um eini­ge Mil­lio­nen mehr als vor der Kri­se – las­sen die rea­len Ver­schlech­te­rung deut­lich zu Tage tre­ten. Gleich­zei­tig blei­ben drän­gen­de Umwelt­pro­ble­me, wie ins­be­son­de­re der Kli­ma­wan­del, nach wie vor unge­löst. Weni­ger klar ist jedoch der Weg zu geeig­ne­ten Alter­na­ti­ven: Wie kön­nen sozia­le und öko­lo­gi­sche Pro­ble­me gemein­sam gelöst wer­den? Ist ledig­lich ein höhe­res Wirt­schafts­wachs­tum not­wen­dig, um die der­zei­ti­gen Pro­ble­me zu lösen? Lie­ße es sich über­haupt wie­der errei­chen? Oder braucht es eine radi­ka­le Wen­de, um ein bes­se­res Leben für alle zu ermög­li­chen? Die­se Fra­gen waren Aus­gangs­punkt für eine Serie von vier Ver­an­stal­tun­gen unter dem Titel die­ser Aus­ga­be des Kurs­wech­sels, die im ver­gan­ge­nen Jahr von AK Wien und Grü­ner Bil­dungs­werk­statt in Koope­ra­ti­on mit dem BEIGEWUM, der zivil­ge­sell­schaft­li­chen Alli­anz, „Wege aus der Kri­se“, ATTAC, der Katho­li­schen Arbeit­neh­me­rIn­nen-Bewe­gung, dem Mat­ters­bur­ger Kreis für Ent­wick­lungs­po­li­tik und der Initia­ti­ve „Euro­pa geht anders“ orga­ni­siert wur­de. Die gemein­sa­me Basis bil­de­te die Suche nach einem über­zeu­gen­den sozi­al-öko­lo­gi­schen Trans­for­ma­ti­ons­pro­jekt in Euro­pa, das auf ein mög­lichst gutes Leben für mög­lichst vie­le Men­schen abzielt. Nicht die Anein­an­der­rei­hung der alt­be­kann­ten „keyne­sia­ni­schen“ und „wachs­tums­kri­ti­schen“ Posi­tio­nen, son­dern eine pro­duk­ti­ve Syn­the­se der Inter­pre­ta­ti­on der euro­päi­schen Kri­se aus einer öko­lo­gi­schen und einer sozia­len Per­spek­ti­ve soll­te erreicht werden.“

Das Debat­ten­fo­rum (hier online ver­füg­bar) beschäf­tigt sich schließ­lich mit dem TTIP, dem immer wei­te­re Krei­se zie­hen­den Trans­at­lan­ti­schen Frei­han­dels- und Inves­ti­ti­ons­schutz­ab­kom­men zwi­schen der EU und den USA.

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Feministische Perspektiven auf die Ökonomie und ihre Krisen. Buch- und Kurswechsel-Präsentation Feministische Ökonomie

Mai. 22nd 2014 — 13:50

Zeit: Mitt­woch, 11. Juni 2014, 19.00 Uhr
Ort: TC.0.01 (Tea­ching Cen­ter), Wirt­schafts­uni­ver­si­tät Wien, Welt­han­dels­platz 1, 1020 Wien

Mit: Bet­ti­na Hai­din­ger, Käthe Knitt­ler, Katha­ri­na Mader und Chris­ta Schlager
Mode­ra­ti­on: Alys­sa Schneebaum

Die herr­schen­de Wirt­schafts­theo­rie und ‑poli­tik sowie wesent­li­che öko­no­mi­sche Kenn­zah­len wer­den als geschlechts­neu­tral prä­sen­tiert. Hin­ter die­sen schein­bar neu­tra­len Zah­len und Kon­zep­ten ver­ste­cken sich jedoch geschlecht­li­che Ungleich­hei­ten, Herr­schafts- und Aus­beu­tungs­struk­tu­ren wer­den ver­deckt. Femi­nis­ti­sche Öko­no­mie deckt die­se blin­den Fle­cken auf, übt Kri­tik an den herr­schen­den Mainstream‑, aber auch hete­ro­do­xen Öko­no­mie­strän­gen und ent­wi­ckelt Gegen­mo­del­le. Gera­de im Zuge der glo­ba­len Finanz- und Wirt­schafts­kri­se wur­de die Main­stream-Öko­no­mie aus unter­schied­lichs­ten Per­spek­ti­ven kri­ti­siert, trotz metho­do­lo­gi­scher und polit­öko­no­mi­scher Schwach­stel­len sowie ideo­lo­gi­scher Ein­sei­tig­keit hat sie ihren Sta­tus als „herr­schen­de“ Leh­re aber wei­ter­hin behaup­ten kön­nen. Wirt­schafts- und Finanz­ex­per­ten­tum hat nicht an Macht und Ein­fluss ver­lo­ren, im Gegen­teil, kaum je zuvor war es medi­al und poli­tisch so prä­sent wie in den letz­ten Jah­ren. Macht- und herr­schafts­kri­ti­sche Zugän­ge wären daher für die Ana­ly­se der gegen­wär­ti­gen mul­ti­plen Kri­se und die Kri­sen­be­wäl­ti­gung zen­tral, kom­men aber viel zu kurz. Der Kurs­wech­sel und das Buch stel­len Wider­stands­stra­te­gien, Alter­na­ti­ven und Uto­pien jen­seits des Main­streams vor.

Eine Ver­an­stal­tung von BEIGEWUM, VrauWL und VW Zentrum

Ein­la­dung Fem Ök Präsentation

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Die Zukunft Europas: Kurswechsel für ein gutes Leben?

April. 21st 2014 — 11:35

Mo, 5. Mai 2014, 18 Uhr, AK Bil­dungs­zen­trum, gro­ßer Saal, The­re­sian­um­gas­se 16–18, Wien

Abschlie­ßen­der 4. Teil der gleich­na­mi­gen Ver­an­stal­tungs­se­rie gemein­sam mit AK Wien, Grü­ner Bil­dungs­werk­statt und ande­ren. Dies­mal am Podium:

Bar­ba­ra Blaha (Lei­te­rin Momen­tum Kongress)
Mar­tin Alle­spach (IG Metall)
Maxi­me Com­bes (Attac Frankreich)

Mode­ra­ti­on: Robert Misik (Fal­ter, Stan­dard, taz)
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